Streik und Notplätze

  • Meine Damen, es gibt nicht genug verlässliche Betreuungplätze. Und die letzten beiden Post haben das noch bestätigt . Die jungen Mädchen brauchen und Wollen das heute. Und wenn alle Nase lang gestreikt wird, dann ist das Mist für die Geburtenrate. Und leider heißt das auch, es gibt zu wenig Alternativen. Und dieser Steeik tut nix dafür, dass sich das ändert. Bund , Länder und die Städte arbeiten daran. Die Erzieher riechen ihre Chance und machen damit alle anderen Bemühungen kaputt! Gut gemacht!!


    Ich selbst suche auch nach Alternativen . Ich werde wahrscheinlich versuchen meinen Sohn ein Jahr früher in die Schule zu schicken. Die OGS wird nicht von Erzieher durchgeführt. Die Betreuer haben einen guten Ruf und bieten vieles an und Streiken nicht!!
    Nebenbei suche ich nach einem anderen Kita Platz . Ich möchte nicht, dass mein Sohn so ein letztes Kita Jahr hat, wie viele Kinder es zur Zeit erleben kurz vor ihrer Einschulung. Ich wusste es nicht vorher, dass die öffentlichen Kitas andauernd streiken. Hätte ich es vorher gewusst... Und nächstes Jahr ist wieder ein Streik. Und daher erzähle ich jeden jungen Menschen in meinem Umkreis was für ein Mist der Streik gerade ist. Die jungen Leute bekommen es mit!


    Ich hatte die Gelegenheit mir den neuesten Flyer von Verdi durchzulesen . Also richtige gut geschrieben . Von wegen, die Erzieher haben nur einmal in 10 Jahren diese Chance, nicht aufgeben, man muss jetzt durchhalten. Die Erzieher sind es wert u.sw.
    Wie sagt ein Freund heute zu mir: wenn ich noch einmal das Wort "aufwerten" höre, kotze ich. :kotz


    Nimms mir nicht übel, aber einiges was du schreibst klingt einfach nach "nachtreten". Man kann ja von dem Streik halten was man will -und wie ich schon sagte hatte ich den Spaß auch schon- aber was meinen Tausende von Erzieherinnen dazu, dass du einen anderen Kita-Platz suchst, oder ein Freund das zum Kotzen findet?
    Richtig, garnichts.
    Und wenn nochmal Tausende Eltern so denken, auch egal. Sachlich is anners.
    Im günstigsten Fall werden Betreuungsangebote künftig von nichtöffentlicher Hand angeboten, weil es den Kommunen zu teuer und zu blöd wird.
    Aber bis dieser Prozeß abgeschlossen ist, gehen deine Kinder schon stark auf die 30 zu :frag.

  • Wenn alle Kollegen gesund sind, hast du 12 Kinder allein, ist aber die Ausnahme. Regel sind 15-18.
    Die Berichte schreibst du in der Freizeit (geht ja schlecht, außer alle Kinder schlafen wirklich brav am Mittag).


    Die Lösung für dieses Problem: Mehr Erzieherinnen pro Gruppe



    Lärmende Kinder (Pegel bis zu 130dB), Stress, Hektik, Fachlichkeit. Liebe Eltern, die dich beschimpfen, liebe 5jährige Jungs, die sich von Frauen nix sagen lassen. Und ein Anteil bis zu 20% Kinder, die kein deutsch könnne.


    Pappi,
    Niemand behauptet, dass die Arbeit von Erzieherinnen nicht anspruchsvoll ist, aber Vergleiche zu den Gehältern andere Berufsgruppen, die nicht weniger Stress haben, kommen auf. Du schreibst:" Heilerziehungspfleger verdienen das Gleiche, aber mit Schicht- und Wochenenddienst, ohne Zulagen."


    Gibt es überhaupt einen Beruf, in dem es keinen Stress gibt?
    Ich meine auch, eine Erzieherin sollte mit Eltern, die Kritik üben und mit 5 jährigen Jungs umgehen können. Denn das gehört zum Beruf.
    Sorry, aber führt das zur Überforderung, würde bei mir die Frage aufkommen, ob es sich um den passenden Beruf handelt.


    Weil du die Lautstärke ansprichst: Ich war immer wieder erstaunt, wie ruhig es in den Kindergärten zuging, die ich gesehen habe.


    Aber sicher kann friday zu den Punkten besser Auskunft zu geben.


    Nach wie vor bin ich der Meinung, dass es mehr Erzieherinnen pro Gruppe geben sollte.

  • Ein Streik ist immer Mist, denn es geht um Unzufriedenheit und kann denn Unmut wirklich nachvollziehen. Streik----->strike---->Schlag. In diesem Fall schmerzhaft für die Eltern und Kinder. Klar, und Eltern finden sich damit schwer zurecht das bei so einem Berufsfeld Erzieher und Pädagogen für absolut eigennützige Ziele auf die Straße gehen. Aber mal ehrlich: Auch andere Berufsgruppen streiken nicht für mehr Bahngleise oder vergünstigte Päckchen. Da wird in die eigene Tasche gewirtschaftet. Ob nun für eine Lohnerhöhung oder verkürzte Arbeitszeiten, die ja erstmal einer Lohnerhöhung nachkommt.
    Bei diesem Streik habe ich das Gefühl, dass darf so nicht sein. Pädagogen haben für ihre Berufung einzustehen. Fertig.
    Das sich auch kirchliche Angestellte punktuell trauen mit zu machen ( wie z.B. in Frankfurt)zeigt mir, dass dieser Streik dort auch wichtig ist. Und ich finde es echt traurig, dass die Erzieherinnen meiner Tochter nur flüsternd Verstärkung geben, weil sie Angst haben, es könnte der Falsche zuhören.
    Letztendlich interessiert dieser Streik nur einen kleinen Teil, ntv spricht von 7 Prozent. Den Zahlen zufolge haben fast zwei von drei Bundesbürgern Verständnis für den Streik. Ich denke, dass sind all diejenigen, die wahrscheinlich weder direkt noch indirekt betroffen sind.


    Und nochmal: Es geht um die Aufwertung des ganzen Sozial-und Erziehungsdienstes. Ich war selbst darüber gebügelt wie schlecht Sozialpädagogen z.B. im Kindersozialen Notdienst bezahlt werden. Wären aber nur diese aufgetreten wäre es wahrscheinlich keinem aufgefallen.


    Ja, und mich persönlich nervt auch die Dauerhaftigkeit diese Streikes, aber man darf auch nicht vergessen hier sind Kommunalwahlen im September und klar positioniert sich unser Bürgermeister nur zögerlich. Da will die Stimmung richtig gedeutet werden.


    Erzieher sind hier Mangelware, die wissen das sie mehr wert sind und ja, diesen "Vorteil" nutzen sie jetzt.
    Ich glaube auch nicht, dass mehr Geld diesen Job attraktiver macht. Auch wird er nicht mehr Männer ansprechen, der Job ist einfach unsexy. Geht ja in der Grundschule so weiter, da sind Männer auch Mangelware, obwohl sie mehr verdienen.
    Es ergibt keinen Sinn für mehr Personal zu kämpfen, da es keines gibt. Bei uns sind zwei Stellen schon seit gut zwei Jahren unbesetzt.Es laufen seit Jahr und Tag Dauerausschreibungen. Die Arbeit übernehmen die Kollegen. Warum sollten sie dafür nicht entlohnt werden?
    Mit Grauen denke ich daran, dass zum Sommer zwei Kollegen gehen werden, da sie schwanger sind. Persönlich freue ich mich sehr darüber...beruflich :flenn


    LG
    Friday


  • Schön, dass meine Meinung hier noch bestätigt wird. Erzieher wissen, dass sie Mangelware sind und das nutzen sie für sich aus. Mangelware, weil zur Zeit durch Unterstützung des Bundes viele Betreuungsplätze aufgebaut werden!! Die Strukturen an den Schulen und die Ausbildung aber so schnell nicht nachgebessert wurden => zu wenig Klassen und keine bezahlte Ausbildung! Wieder eine Bestätigung für mich, dass für die falschen Ziele gestreikt wird.


    pappi: Genau solche schlechten Arbeitsbedingungen sollten zum Streikthema gemacht werden. Ist aber nicht so! Hier wird nur für mehr Geld für den Einzelnen gestreikt! Und das wird die Arbeitssituation an den Kitas leider nicht verbessern! Setzt sich Verdi durch, wird es schlimmer werden. Und ja ich hoffe, dann muss mein Nachwuchs nicht mehr in einen öffentlichen Kindergarten.


    Und grundsätzlich noch mal zur Wiederholung! Wenn jemand erpresst wird, wie es hier gerade innerhalb dieses Streiks passiert, dann zeigt leider das Leben, dass es sich auf langer Zeit nicht ausbezahlt. Und wie reagieren die jungen deutschen Frauen? Richtig! Sie bekommen keine Kinder mehr! Die derzeitigen Gesetzte ermöglichen diese Schräglage. Was soll man machen? Man sucht sich eigene Lösungen! Und das ist halt die Verweigerungshaltung! Oder leider nur noch ein Kind zu bekommen.
    Nächstes Beispiel: gerne von Verdi zitiert, die Chemiebranche: Tarifverträge werden ausgehebelt, in dem ganz einfach Zeitarbeiter eingestellt werden.


    Wenn man in einer Verhandlunsgsituation die vielleicht zu diesem Zeitpunkt, starke Position ausnutzt, macht sich das auf langer Sicht nie bezahlt.

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Es geht auch deshalb um aufwerten, weil es nicht sein kann, dass ein hausmeister höher eincestuft ist. Ein automechaniker bei 2300 anfängt. En lehrling im 3. Lehrjahr in grossbetrieben bei 1200 liegt. Was ist den wichtiger, eine karre, ein gemähter rasen oder kinder. Da liegen grundsätzliche prioritäten falsch.
    und wenn mir das bundesland als arbeitgeber18000 brutto jährlich bietet, um angestellte vollzeit zu bezahlen, wo aber noch alle arbeitgeberanteile abgezogen werden müssen, incl. arbeitgeberkosten für durchschnittliche krankheitstage und urlaub, weiterbiödung und supervision, könnte ich auch auf die barrikaden gehen.
    obwohl ich kein erzieher bin.

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  • pappi: anbei ein Link, welcher bereits gepostet wurde, der die aktuellen Gehälter der Erzieher und dann die zukünftigen darstellt. Das sind die Beträge, die Verdi darstellt.
    Ehrlich gesagt, kann ich Deine Beträge auch nicht im öffentlichen Tarif wiederfinden.


    Im heute Journal (ZDF) vom 10.05.2015 wurde gezeigt, dass die Erzieher durchschnittlich 2770€ verdienen. Krankenschwestern 2640€.
    Ich denke, das ist ein Vergleich, der schon alles sagt!
    Beide arbeiten mit Menschen!

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

    Einmal editiert, zuletzt von Lale25 ()

  • Dannschau mal tariftabelle ost. Da wurden vor2 jahren einem kollegen als dipl soz päd im öff. Dienst der kleinstadt 1600 brutto angeboten. In vollzeit. Und mir als leiter mit 20 mitarbeitern 2100. Schau mal nach, tariftabelle ost, kommune, kindergarten bis 60 plätze.
    die anderen zahlen hat mir das land als kostenträger bei kostensatzverhandlungen angeboten. Findest du nat. nich in tariftabellen.

  • Wenn man anfängt gegenzurechnen, muss man das 75% (Ost) bzw. 80% (West) Weihnachtsgeld hinzurechnen, das im ÖD gezahlt wird, aber kaum noch in der freien Wirtschaft. Und natürlich den drei- bis sechsstufigen Erfahrungszuschlag ("Vergreisungszuschlag"), der je nach Stufe fast vierstellig wird. Bei uns im Dorf geht, so der Bürgermeister am Samstag, kein Erzieher unter knapp 35.000 Euro Jahreseinkommen nach Hause, wenn er Vollzeit arbeitet. Das läge weit über dem, was der durchschnittliche Arbeitnehmer im Jahresdurchschnitt hier im Dorf habe - also die Eltern, die ihre Kids in den Kiga geben.
    Da sind hier manche Eltern schon extrem sauer und die Stimmung schlägt deutlich um.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Weihnachtsgeld zahlen nicht alle, aber egal. Wir streiten uns um etwas, was wir hier drin nicht lösen können.
    Ich habe über10 Jahre Erfahrung in der Betreuung, allerdings alles private Träger. Mit Geschäftsbereich, Geschäftsführung usw. Und wenn ich jetzt zum öffentl. Dienst gehen würde. würde man mich als Neueinsteiger und
    Berufsanfänger einstufen. Hätte nur noch die Hälfte, und noch weniger. Und das als Leitung.
    Ergo tu ich mir das net an. Aber es ärgert mich, weil es dieses Einstufungssystem ad adsurbum führt. Und Erneuerung, Weiterentwicklung, Wirtschaflichkeit ausbremst. Leistungsgerechte Bezahlung unmöglich macht.
    Der Streik sollte es so teuer machen, das endlich neue Wege gegangen werden können.

  • Die Lösung für dieses Problem: Mehr Erzieherinnen pro Gruppe


    Wie ja schon öfter angesprochen leider kein realistisch erstreikbares Ziel.



    Ich meine auch, eine Erzieherin sollte mit Eltern, die Kritik üben und mit 5 jährigen Jungs umgehen können. Denn das gehört zum Beruf.
    Sorry, aber führt das zur Überforderung, würde bei mir die Frage aufkommen, ob es sich um den passenden Beruf handelt.


    Hmm, also sollen die, die sich überfordert und zu sehr belastet fühlen lieber alle kündigen? Also ein noch schlechterer Personalschlüssel?


    Zitat von Lale25

    Schön, dass meine Meinung hier noch bestätigt wird. Erzieher wissen, dass sie Mangelware sind und das nutzen sie für sich aus. Mangelware, weil zur Zeit durch Unterstützung des Bundes viele Betreuungsplätze aufgebaut werden!! Die Strukturen an den Schulen und die Ausbildung aber so schnell nicht nachgebessert wurden => zu wenig Klassen und keine bezahlte Ausbildung! Wieder eine Bestätigung für mich, dass für die falschen Ziele gestreikt wird.


    Ich verstehe noch nicht so ganz richtig, was daran eigentlich so böse sein soll. Ist ein Job gefragt, ist er eben auch mehr Geld wert, egal aus welchen Gründen und das entscheidet auch sicherlich nicht alleine die Ausbildungsdauer oder Qualifikation. Wenn wenig Leute Mathe studieren wollen sind die Aussichten auf einen gutbezahlten Job in dem Bereich auch höher (selbst mit mittelmäßigem Abschluss) als für jemanden, der Germanistik studiert hat (auch mit gutem Abschluss). Einige nutzen dies schon bei der Berufswahl aus, andere bei Gehaltsgesprächen, alles andere halte ich für ziemlich idealistisch.


    Ich kann den ganzen Ärger bei den betroffenen Eltern wirklich wirklich gut verstehen, aber ich verstehe nicht so ganz, wieso der Ärger sich dann gegen die Erzieher richtet, die einfach nur von einem Recht, was jedem Menschen in einer Gewerkschaft zusteht Gebrauch machen. Und ob die Forderungen nun berechtigt sind oder nicht, finde ich, kann man als Außenstehende doch gar nicht wirklich beurteilen.

  • Malina1213: es gibt leider bei Diskussionen in anderen Bereichen mit Streikenden immer wieder Aussagen, dass man ja nur streikt weil die Situation so schlimm ist, und weil man soooo wenig verdient.
    Es ist schön, wenn sich auch mal jemand traut zu schreiben, ja wir wollen mehr Geld, weil momentan die Nachfrage da ist. Und die Nachfrage ist aus sehr guten Grund (Ziel Steigerung der Geburtenrate) vom Bund geschaffen worden.


    Das die Streikenden damit alles andere kaputt machen, macht sich halt auf lange Sicht nicht bezahlt. Ich bin dann schon froh, dass ich nicht bis zur Rente in den Job arbeiten muss. Denn werden die Ziele in diesem Streik durchgesetzt, werden die Arbeitsbedingungen schlechter! Das dann noch mehr fast nicht kündbare Erzieher krank machen, ist klar. Und das wirkt sich noch schlimmer auf unsere Kinder aus!!! Also Qualität wird hier nicht erstreikt. Leider eher das Gegenteil!!!


    Kleine Geschichte am Rande:
    Da frage ich doch gestern eine Erzieherin, wie es denn so läuft. Sie lacht mich an, und antwortet, dass sie noch nie so toll arbeiten konnte. Sie hat jetzt viele Jahrespraktikantinnen und kann daher eine Menge machen. => Verbesserung der Situation, durch besseren Personalschlüssel!!!! Kein Ziel in diesem Streik!!!!


    Übrigens war sie eine von den Erzieherinnen, die sich je Streik überlegt, ob sie mit macht oder nicht. Ich hatte mich schon gewundert, dass sie diesmal in der Notbetreuung dabei ist.
    Aber ihr macht es Spaß und sie fühlt sich scheinbar wohl!!
    Die Erzieher machen bei uns in der Notbetreuung sowieso einen tollen Job! Vielen Dank!

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

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  • Die Erzieher machen bei uns in der Notbetreuung sowieso einen tollen Job! Vielen Dank!


    Ganz wichtig zu erwähnen, auch wenn es denjenigen natürlich wenig hilft, die keinen Notplatz ergattern konnten. So legitim es natürlich ist, zu streiken, so einseitig finde ich, wenn man nur auf die Verbesserung der eigenen Arbeitsbedingungen schaut und nicht die Auswirkungen berücksichtigt auf andere.

  • Ein interessanter Artikel! :daumen


    Hier etwas zur Diskussion direkt rauskopiert:


    Mod.-Hinweis. Text wegen Verstoß gegen geltendes Recht entfernt. Hier bitte keine Texte einstellen, die man nicht selbst verfasst hat oder deren Nutzungsrecht man erworben hat. Sonst droht dem Forum eine kostenpflichtige Abmahnung und dem Poster ggfls. eine Strafverfolgung. Volleybap


    Hier geht es also weniger über die armen, schlecht verdienenden Erzieher im "öffentlichen Dienst", es geht eher um das Thema "der Markt regelt die Preise".

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

    2 Mal editiert, zuletzt von Volleybap ()

  • Der Vergreisungszuschlag ist ein Überbleibsel aus dem Bat. Butterblum hatte da schon was zu geschrieben. Heute ist es so, dass man eben nicht automatisch in die nächste Stufe gehoben wird ab Stufe 3. Da kann man auch in dieser Gruppe verschimmeln.
    Zwischen Stufe 1 und Stufe 6 vergehen -wenn es denn gut läuft-mind. 15 Jahre...da ist dann von Stufe 1 zu Stufe 6 ein vierstelliger Betrag zu erwarten und nicht bei einem Wechsel in die nächste höhere Stufe.
    Das Ganze auch nur, solange man nicht die Entgeldgruppe wechselt und den Arbeitgeber. Ich bin letztes Jahr nach 22 Jahren in die Entgeldstufe 5 gekommen. Der TvöD ist keine unkomplizierte Geschichte.


    Ich habe hier nicht behauptet, dass Erzieher zu wenig verdienen, ja Sozialarbeiter schon. Trotzdem sehe ich unter dem Strich, dass die Anforderungen in diesem Job um ein Vielfaches gestiegen sind und durch akuten Personalmangel Dinge auch aufgefangen werden müssen. Ja, da sind Erzieher in der Lage Forderungen zu stellen, auch völlig eigennützige.
    Ist doch in der freien Marktwirtschaft auch so: Wenn ein Maler mehr Aufträge annimmt, dann bekommt er für mehr ausgeführte Jobs auch mehr Geld. Wir haben auch mehr Aufgaben bekommen, dass uns unter anderem der Rechtsanspruch beschert hat und wollen dafür auch entsprechend entlohnt werden. Wir sind auch nicht in die Verweigerungshaltung gegangen, als es hieß: Ihr macht jetzt zusätzlich noch Inklusion, Sprachstandserhebungen, U3-Betreuung, Bildungs-und Dokumentationen, Verwaltung, Migrationsarbeit, werdet Familienzentren usw. Hier geht es nicht mehr darum den Gruppenalltag zu schmeißen.
    Haben wir alles erledigt, werden wir weiter erledigen. Aber die Bezahlung muss sich dem angleichen. Dabei ist es völlig latte, was wir zur Zeit verdienen. Ich weiß, dass die Geber-Qualitäten von unseren päd. Berufen erwartet werden. Ja, und es ist mir persönlich relativ schnurz, dass jemand unserer (verspätete) Nimm-Haltung unerträglich findet. Und ich weiß, ich wiederhole mich: Aber auch der Postbote streikt nicht für neue Geschmacksrichtungen der Briefmarkengummierung.
    Der AG begibt sich da in Verweigerungshaltung, genau der, der vorher den Hals nicht voll bekommen hat.
    Vielleicht hat der Streik ja noch den Nebeneffekt bei Berufssuchenden: Huch, die verdienen ja mehr als ich dachte, da sattel ich mal schnell um. Das ist ja Schlaraffenland. :brille


    Das die Medien jetzt Stimmung machen ist doch klar: Liest sich viel interessanter als zum x-mal: Sozial-und Erziehungsdienst demonstriert vor dem Rathaus. 8|

  • Also ich rüste mal alles, damit die Betreuung auch noch über die Sommerferien gesichert ist.
    Ich habe heute wieder ein interessantes telefonisches Gespräch mit der Stadt geführt. :strahlen


    Um ehrlich zu sein, die AG können diesen überzogenen Forderungen nicht nachgeben. Nächstes Jahr stehen wieder die Gehaltsverhandlungen an.
    Wenn man jetzt auf die Neueingruppierung zu schnell eingeht, dann ist dem öffentlichen Dienst ja nächstes Jahr Tür und Tor geöffnet.


    Die Streikkasse ist voll. Dauert ja dann noch etwas, bis die Erzieher wieder ihre Arbeit aufnehmen. :-)

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Was bei diesem Streik falsch läuft ist, dass er nicht in erster Linie den Arbeitgeber trifft, sondern mittlerweile die Eltern.
    Das muß man fairerweise zugeben.
    Wenn der ganze Jahresurlaub drauf geht um die Betreuung zu sichern ....
    Es sollte ja auch nicht so sein dass das Verhältnis zwischen Eltern und Erziehern Schaden nimmt, aber mittlerweile ....


    Bin mal gespannt wie alles weiter verläuft.