Streik und Notplätze

  • Kleine Geschichte am Rande: In einer doch größeren deutschen Stadt sind Notgruppen eingerichtet worden. Vorrangig sollen, so der Magistrat, Kinder von Eltern berücksichtigt werden, die beide berufstätig sind. Man ahnt es schon: Der Antrag auf Vorrang einer Alleinerziehenden wurde ganz nach Vorschrift abgelehnt ... Nach zehn Tagen hat jetzt der Amtsschimmel auf den Widerspruch losgewiehert. AE-Problematik sei schlicht nicht berücksichtigt worden. Aber da die Mutter nur Widerspruch eingelegt hätte und nicht lautstark protestiert, könne es ja nicht sooo schlimm gewesen sein. Plätze seien derzeit aber vergeben, man würde sich melden ...


    Mutter überlegt nun, ob sie schneller einen Platz bekommt, wenn sie das Rathaus abfackelt ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Und einer aus der Rubrik Situationskomik: Der stets eilige Kollege stolpert im Büro-Gang fast über ein am Boden kniendes Mädchen. "Meine Güte. Müssen die Kinder jetzt überall hier rumspielen? Ihr habt unten einen eigenen Raum. Kann die Mama nicht auf euch aufpassen? Sch...-Streik!" - Mädel schüchtern zurück: "Die Mama ist gerade nicht hier. Und der Herr Volleybap hat ausdrücklich gesagt, ich soll die Aktenordner hier unten reinstellen. Ich bin die neue studentische Hilfskraft ..."

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Weil zwei Muttis Ae; seit zwei Wochen fehlen.
    Da sagte ich, was soll man den machen wenn man alleine ist und djedie KiTa zu? Was?


    die Kids gegenseitig betreuen - dann würde nur eine der beiden immer fehlen


    Abmahnungen sind schon raus. Dürfen die das? Wahnsinn.


    wenn sie unentschuldigt fehlen - dann schon
    die beiden müßten zumindest (unbezahlten) Urlaub/Freistellung beantragen


    Siri, ich schleppe zur zeit 2-3 Kinder (darunter auch nicht eigene Kids) zu Terminen mit - das Leben ist kein Ponyhof und es geht - wenn es dann auch manchmal ein bißchen länger dauert.

  • Habe gerade einen Anruf aus der KiTa bekommen, auch in der nächsten Woche kann Kind nicht kommen.


    Lena: Beim letzten Gespräch mit meiner SB wurde mir vermittelt, Kind ist nicht erwünscht, ggf. wird dann auch der Termin platzen.

  • Also, mein komplettes Verständnis für die Streikerei der Erzieherinnen (und auch den anderen Berufsgruppen, die auf doch recht hohem Niveau rumjammern) ist jetzt komplett weg. Es kann doch nicht sein, dass Dritte unverschuldet schlimmstenfalls einen Jobverlust erleiden, nur weil eine Berufsgruppe meint, wochenlang auf dem Rücken anderer, unbedingt ihren Kopp durchsetzen zu müssen.


    Ich gehe mal davon aus, dass keine Erzieherin (oder Lokführer, Pilot ect.) zur Berufswahl gezwungen wurde. Man kannte also vorher das, auf was man sich einlässt. Gut, nun können sich Prioritäten der Branche auch mal ändern. Aber wisst ihr was,liebe Streikenden?


    Wenn euer Job so schlecht ist und ihr so unglücklich seit, dann arbeitet was anderes! Spätestens dann, werdet ihr sehen, dass jeder Job/Beruf seine Tücken hat.

  • Ohne Zweifel ist die Arbeit in dem Bereich erheblich härter geworden. Und es gibt "seltsame Dinge". Wenn ich es recht sehe, gibt es Zeiten in der Ausbildung, die nicht bezahlt werden. Das ist ein Unding und hier sollte dringend etwas getan werden. Das höre ich recht deutlich von den Erziehern, gar nicht von der Gewerkschaft. Für mich ein Ärgernis.


    Von Arbeitgeberseite ist vor einigen Tagen eine Pressemitteilung rumgegangen, dass die Gehälter im Erzieherbereich in den vergangenen 10 Jahren um 33 Prozent gestiegen sind durch Gehaltsanhebungen und Neueinstufungen. Wenn das stimmt, ist das weit über dem Durchschnitt dessen, was andere Arbeitnehmer haben. Nicht wenige haben ja sogar Lohnrückgang durch den Fortfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, durch Urlaubstagefortfall etc. Verdi jedenfalls hat dieser Pressemeldung nicht widersprochen.


    Zudem wird hier über den Öffentlichen Dienst verhandelt. Dort gibt es, neben den prozentualen Lohnerhöhungen, ja immer noch das überkommene System des Vergreisungszuschlags. In meist fünf Stufen, manchmal mehr, wird im Laufe von X Jahren jeweils ein "Erfahrungszuschlag" gezahlt, der je nach Tarifgruppe 5-20% Lohnerhöhung ausmacht. In der freien Wirtschaft heute undenkbar. Diese Lohnerhöhung hat jeder fix, egal, was er leistet. Gewisse Sicherheit in unsicheren Zeiten gibt auch die relative Arbeitsplatzsicherheit. Bis im Öffentlichen Dienst Mitarbeiter freigesetzt werden (können), muss manches passieren. Die von Verdi veröffentlichen Durchschnittseinkommen der Erzieher liegen bei voller Arbeitszeit im Bereich des bundesdeutschen Lohndurchschnitts. Wenn die Arbeit tatsächlich verantwortungsvoller und anstrengender ist als die Durchschnittsarbeit der deutschen Arbeitnehmer, ist eine Gehaltssteigerung sicherlich angemessen. Aber ist sie es? Ist sie es zu anderen Arbeitsgruppen im Öffentlichen Dienst? Ist sie es im Vergleich zu den Erziehern im privaten Bereich, zu denen im kirchlichen Bereich? Da liegt der ÖD heute schon deutlich höher.


    Problem ist: Geld muss erwirtschaftet werden. Bin ich im Öffentlichen Dienst und lebe zu Ende gedacht von Steuergeldern, müssen diese Steuergelder von Arbeitnehmern in der "produktiven Wirtschaft" in irgendeiner Form erwirtschaftet werden. Sonst funktioniert der Kreislauf nicht und wir haben "griechische Verhältnisse". Darum würde mir hier etwas mehr "Augenmaß" gefallen. Ich habe nicht den Eindruck, als hätte die öffentliche Hand in den letzten Jahren die Einkommen veröden lassen. Und ich würde mich freuen, wenn auch im öffentlichen Dienst nach Leistung bezahlt würde und nicht nach Arbeitsalter. Das wäre auch ein Stück Wertschätzung für alle hochaktiven und engagierten Erzieher.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ich habe die Tage viel über Streik, angemessene Bezahlung der Erzieher etc. nachgedacht.
    Gut...ich räume jedem das Recht ein zu streiken, Ich rege mich nicht mehr auf.
    Im Umkehrschluss bedeutet es für mich, sobald Pflegepersonal streiken wird, werde ich mich beteiligen.
    Ich werde mein soziales Gewissen vor der Tür lassen
    Denn auch für mich " wird die Butter teuerer".
    Das habe ich aus diesem Streik gelernt.

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich habe die Tage viel über Streik, angemessene Bezahlung der Erzieher etc. nachgedacht.
    Gut...ich räume jedem das Recht ein zu streiken, Ich rege mich nicht mehr auf.
    Im Umkehrschluss bedeutet es für mich, sobald Pflegepersonal streiken wird, werde ich mich beteiligen.
    Ich werde mein soziales Gewissen vor der Tür lassen
    Denn auch für mich " wird die Butter teuerer".
    Das habe ich aus diesem Streik gelernt.


    Ganz ehrlich, das Pflegepersonal leistet wirklich harte Arbeit und bekommt viel, viel weniger als die Erzieher im öffentlichen Dienst.
    Sorry, aber Euren Streik würde ich auf jeden Fall unterstützen.
    Und ich kenne keinen, der nicht dieser Meinung ist.
    Bitte streikt! Ihr habt es verdient!!! :daumen
    Ich denke auch, dass sich hier die Arbeitgeber sehr viel schneller zu einem Kompromiss bewegen lassen und ein gutes Angebot unterbreiten werden, als jetzt bei den Erziehern. :blume


    Lustig finde ich hierbei, dass die Erzieher im öffentlichen Dienst immer mit dem Argument kommen, dass bald keiner mehr diesen Beruf bei der schlechten Bezahlung und diesen hohen Anforderungen erlernen möchte und daher werden die Erzieher ja bald aussterben.
    Wenn das der Punkt ist, warum arbeitet denn dann noch jemand in der Pflege? Denn das ist echt ein harter Job, mit sehr, sehr viel Verantwortung und einer wirklich schlechten Bezahlung.
    Also irgendwie ist jedes Argument, dass die Erzieher für diesen Streik nutzen, nicht zu gebrauchen. :lgh

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • Ohne Zweifel ist die Arbeit in dem Bereich erheblich härter geworden. [...] Von Arbeitgeberseite ist vor einigen Tagen eine Pressemitteilung rumgegangen, dass die Gehälter im Erzieherbereich in den vergangenen 10 Jahren um 33 Prozent gestiegen sind durch Gehaltsanhebungen und Neueinstufungen. Wenn das stimmt, ist das weit über dem Durchschnitt dessen, was andere Arbeitnehmer haben. Nicht wenige haben ja sogar Lohnrückgang durch den Fortfall von Urlaubs- und Weihnachtsgeld, durch Urlaubstagefortfall etc. Verdi jedenfalls hat dieser Pressemeldung nicht widersprochen.


    33% von einem recht niedrigen Niveau. Da zitier ich einfach mal einen Satz aus dem Artikel hier.

    Zitat


    Zudem wird hier über den Öffentlichen Dienst verhandelt. Dort gibt es, neben den prozentualen Lohnerhöhungen, ja immer noch das überkommene System des Vergreisungszuschlags. In meist fünf Stufen, manchmal mehr, wird im Laufe von X Jahren jeweils ein "Erfahrungszuschlag" gezahlt, der je nach Tarifgruppe 5-20% Lohnerhöhung ausmacht. In der freien Wirtschaft heute undenkbar. Diese Lohnerhöhung hat jeder fix, egal, was er leistet.


    Ich habe es schon in einem anderen Zusammenhang gesagt, theoretisch gibt der TV es durchaus her, das jemand nach der Stufe 3 eben nicht mehr flockig aufsteigt (3 wars, oder. Ich bin nach einer Höhergruppierung wieder runtergesackt, ich habz vergessen). Den Bewährungsaufstieg nach BAT gibt es nicht mehr seit 2005, nur für die Leute die damals schon im öD waren, Besitzstandswahrung, paperlapp. Das sind jetzt 10 Jahre. Für alle anderen gilt: Aufstiege in der Stufe ab 3 sind leistungsabhängig. "Leistung" ist relativ, wie jeder weiß, meine Bewertung wird nicht mal ausgewürfelt: Mein Vorgesetzter radiert da wirklich und wahrhaftig drin rum, bis die Endsumme der Punkte stimmt, egal was ich geleistet habe. Das erste Mal gabs echt Terror im Büro. Mittlerweile macht er sich die Mehrarbeit das nochmal vorher abzuschreiben, damit ich nicht sehe wie er geratzefummelt hat. Da soll man nicht aus den Hosen springen, aber das nur am Rande.
    Aber diese Bewertung sind u.a. dafür Beleg ab 3 weiter hochzukommen. Als Manko kommt dazu das man -friday sagte es schon- AG-Wechsel seine Stufen verliert und schon begehrt sein muss -das hab ich gesagt-, damit man wirklich verhandeln kann. Nix ist unmöglich, aber selbstverständlich ist es nicht. Und last but not least: Eine Höhergruppierung geht meist mit einer Herabstufung einher (ich hab 1-2-3-Höhergruppierung-2). Bund/Land haben das inzwischen geändert, so nach 9-10 Jahren, gibt es die stufengleiche Höhergruppierung. Aber für Kommunen wurde noch immer nicht zuende verhandelt und das heißt manchmal das eine Beförderung zwar nicht mit einem Minus einhergeht (Garantiebetrag von 50-80,- bekommt man glaub ich). Aber man muss es sich schon 2x überlegen, ob man mit dann höherer Gruppe aber niedrigere Steufe nicht overall schlechter bei weg kommt, wenn man die Höhergruppierung annimmt (sofern einem überhaupt die Wahl gelassen wird).

    Zitat


    Gewisse Sicherheit in unsicheren Zeiten gibt auch die relative Arbeitsplatzsicherheit. Bis im Öffentlichen Dienst Mitarbeiter freigesetzt werden (können), muss manches passieren.


    Naja, die meisten Beamten gibt es bei Bund/Land (Lehrer, Polizisten), Kommunen haben zwar die meisten Mitarbeiter, soweit ich es richtig im Kopf habe, setzen aber verstärkt auf Angestellte. Ansonsten verweise ich auf die oben erwähnten 15 Jahre bei einem AG, erst dann ist man zu 90% sicher.
    Kommunen, gerade die kleineren mit wenig Spielraum, beäugen außerdem die "interkommunale Zusammenarbeit". Wenn Leute in Rente/Pension gehen werden Stellen oft nicht mehr neu besetzt, sondern die Aufgaben auf andere (ohne Lohnerhöhung) verteilt. D.h. auch wenn man verantwortungsvollere Tätigkeiten übernimmt (übernehmen muss) heißt das nicht automatisch mehr Geld bekommt, geschweige Arbeitsstunden. Denn eine Höhergruppierung ist nicht nur von den Tätigkeiten, sondern auch den jeweiligen Zeitanteilen abhängig. D.h. stellt der AG es geschickt an, kann er praktisch das Geld für einen "Abteilungsleiter" einsparen, indem er die Arbeit einfach geschickt umverteilt. Das mag in der Privatwirtschaft Usus sein, aber auch im öD wird das so gehandhabt.

    Zitat


    Die von Verdi veröffentlichen Durchschnittseinkommen der Erzieher liegen bei voller Arbeitszeit im Bereich des bundesdeutschen Lohndurchschnitts. Wenn die Arbeit tatsächlich verantwortungsvoller und anstrengender ist als die Durchschnittsarbeit der deutschen Arbeitnehmer, ist eine Gehaltssteigerung sicherlich angemessen. Aber ist sie es? Ist sie es zu anderen Arbeitsgruppen im Öffentlichen Dienst? Ist sie es im Vergleich zu den Erziehern im privaten Bereich, zu denen im kirchlichen Bereich? Da liegt der ÖD heute schon deutlich höher.


    Stimmt, im unteren/mittleren Segment wird tatsächlich mehr bezahlt als für dieselben/ähnlichen Tätigkeiten in der PW. Gilt für die oberen Etagen allerdings weniger, was imho schon ein Problem darstellt. Die richtigen guten Leute bekommt man für das Geld im öD nicht. Kann sich dank "Generation Zeitarbeit, Praktikum, befristeter Tätigkeit" mittlerweile geändert haben. Aber wenn ich da an so einige, weise ergraute Ingenieure denke: Für die paar "Kröten" wären die nicht mal aufgestanden.

    Zitat


    Problem ist: Geld muss erwirtschaftet werden. Bin ich im Öffentlichen Dienst und lebe zu Ende gedacht von Steuergeldern, müssen diese Steuergelder von Arbeitnehmern in der "produktiven Wirtschaft" in irgendeiner Form erwirtschaftet werden. Sonst funktioniert der Kreislauf nicht und wir haben "griechische Verhältnisse".


    Seitdem Bahn, Post u.a. privatisiert wurden, sind wir von griechischen Verhältnissen weit entfernt. Tatsächlich hat Deutschland für ein hochindustrielles, westliches Land eher eine unterdurchschnittliche(!) Beschäftigtenquote im öD, Tendenz: stagnierend bis weiter sinkend. Gucksdu hieroder hier. 11%, dafür gibts ein Sternchen. Das alles unter der Prämisse das in den letzten 10-15 Jahren nicht nur die Teilzeitquote im öD stieg, sondern auch das Konstrukt EU Mehrarbeit bedeutet.


    Was ein halbwegs funktionierender öffentliche Dienst "leistet" merkt die Privatwirtschaft spätestens dann, wenn sie in anderen Ländern investieren will und dieser fehlt. Korruption schon im kleinsten Beamtenstüblein, keine funktioniernde staatliche Einnahmen-, Ausgabenüberwachung (Stichwort: Steuern), keine verläßliche Steuerung, Sicherheit (Ja, Gewaltenteilung rockt), Justizwesen (du bist doch Anwalt?), Bildung (Privatuni besucht?) - das alles wird fast ausschließlich vom oder mit dem öD betrieben bzw. überwacht. Da wären mal "griechische Verhältnisse" ein gutes Stichwort, denn wohin das führt sieht, wenn ein öD nicht nur ausufert, sondern unterdurchschnittlich arbeitet und wie schwer bis offenkundig unmöglich es ist, den funktionsfähig zu machen, sieht man da sehr schön. Oder südamerikanische Verhältnisse zum Thema Sicherheit etc.pp. Oder das Thema Urheberrecht in China. Ja, das ist schon sehr weit, aber wir sprechen uns, wenn TTIP kommt und Schiedsgerichte... na, du verstehst mich schon.


    Ich denke und man mag mich da gern als voreingenommen betrachten: ohne öD funktioniert auch Privatwirtschaft nur schlecht bis spärlich und mit einem hohen Unsicherheitsfaktor. Ausrufezeichen.
    Ja, es ist ein Kreislauf. Und ein Kreis kennzeichnet, das er keinen Anfang hat. D.h., das der öffentliche Dienst auch (vor)leistet, um der Privatwirtschaft das wirtschaften erstmal in einem angemessen Rahmen zu ermöglichen, damit er den öD bezahlen kann. Das wird hierzulande leider als selbstverständlich hingenommen und "ohne uns gäbe es den öD ja garnicht", "wir bezahlen das!". Das ist aber -Pardon- einfach Humbug. Es ist nicht selbstverständlich. Siehe Ausland. Ach hier reicht ja auch schon: Post, Bahn, Kitas streiken, und alles ist zu recht in heller Aufregung. Mach das mal richtig und alle gemeinsam, da steht doch alles still und die Privatwirtschaft ist am Blödgucken und nicht mehr am wirtschaften.

    Zitat


    Darum würde mir hier etwas mehr "Augenmaß" gefallen. Ich habe nicht den Eindruck, als hätte die öffentliche Hand in den letzten Jahren die Einkommen veröden lassen.


    Ja, in den letzten Jahren vielleicht. Vorher hieß es aber meist, Lohnabschlüsse die nicht mal die offizielle (Betonung: offizielle) Inflationsrate gerissen haben. Deshalb macht die Verdi jetzt (mehr) Druck. Und bitte: Egal in welcher Branche, man achte nicht nur auf die Prozent, sondern auch auf Laufzeit. Ich beobachte das nämlich seit einigen Jahren das das in den Medien gern vergessen wird. IGirgendwas erreicht 6%!!!!. Auf 3 Jahre klingt dann nicht mehr sooo toll. Das fördert das Neidhammeltum.

    Zitat


    Und ich würde mich freuen, wenn auch im öffentlichen Dienst nach Leistung bezahlt würde und nicht nach Arbeitsalter. Das wäre auch ein Stück Wertschätzung für alle hochaktiven und engagierten Erzieher.

    Siehe oben.


    Fazit: Ehrlich gesagt wunder ich mich ein bißchen darüber das ausgerechnet du da doch recht allgemeingültigen Thesen vertrittst :-). Gerade die Aussage das der öD ja nur so eine Art Anhängsel der Privatwirtschaft ist, hat mich ein wenig in Wallung gebracht. Wie man vielleicht bemerkt hat.


    Edit: Beitragsgrenze :schiel

    2 Mal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Ja, habe gerade selbst etwas gestöbert.
    Interessant, es liegt jetzt ein Angebot vor. Aber reicht lt. Verdi nicht aus.


    In einem anderen Bericht wird schon klar gestellt, dass die Elternbeiträge ganz klar steigen werden. DANKE!!


    http://www.shz.de/schleswig-ho…len-zahlen-id9815611.html


    Direkt mal rauskopiert das Angebot, dass nicht ausreicht: :radab


    Demnach würden Erzieher bis zu 443 Euro im Monat mehr verdienen, Kinderpflegerinnen bis zu 201 Euro; für Kita-Leitungen ergäben sich Gehaltssteigerungen bis zu 448 Euro monatlich. Derzeit liegt das Durchschnittsgehalt von Erzieherinnen laut Verdi bei 2879 Euro brutto im Monat.


    :kotz

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne

  • VKA hat aus ihrem Vorschlag ein Angebot gemacht und setzt den Dienstag als Verhandlungstag an. Die Gewerkschaften wollen Montag, so ist man sich wie üblich einig.


    Die Streiks werden laut Mitteilung heute nicht ausgesetzt.


    Mit diesen ominösen 33Prozent ist völlig irrefürend. Der VKA setzt die Berechnung einmal bei den E-Tabellen an und hört bei den SuE Tabellen auf.
    Was natürlich Unsinn ist zwei Bemessungsgrundlagen zu nehmen. Mal abgesehen davon, dass ich bei meinem 1. Gehaltstreifen nach der TVöD Überleitung ungefähr so geschaut habe: :schiel8o:tot , welches später korrigiert wurde und mit der Einführung der SuE Tabellen Bestand gefunden hat. Wenn man dann natürlich noch die Tarifrunden aufrechnet, dann kommt man auf so eine Zahl.
    Danke für deinen Beitrag, da sieht man ja doch, dass die Verwaltung das viel besser erklären kann. Von mir aus kannst du den nächste Einstufung bekommen :P


    Auch diese Durchschnittsgehälter, die da kursieren sind schlichtweg Unsinn. Unsere hiesige Tageszeitung berichtete das KiTa-Leitungen bis zu 4750 Euro brutto hier verdient. Das ist falsch. Nur eine Leitung mit über 160 Kindern kann das (in der Endstufe!) verdienen. Solche Einrichtungen gibt es bei uns gar nicht. :frag
    Auch macht es für mich keinen Sinn, wenn die Berichterstatter alle Gehaltsstufen zusammenfassen und durch diese teilt. Ich sag mal in der Relation gesehen haben wir hier 5 Prozent Leitungen/ Stellvertretungen in den oberen Gehaltsklassen und der Rest verdient in S3-S6.


    Edit: Buchstabensalat, nicht mein Tag heute :rotwerd

  • Bei uns werden jetzt alle Einrichtung für die Eltern Betreuung geöffnet - 700 Kids (0% Notbetreuung) sitzen hier in der Kleinstadt auf der Straße. Ab Montag bekommt unsere Einrichtung unsere Köchin wieder - bisher war die Küche für die Eltern nicht zugänglich. Wir richten uns auf die nächsten Wochen ein...
    Ein Vater bereitet eine Sammelklage (Gebühren/Notbetreuung) vor.

  • Hab grad mit ner Freundin geskypt...
    Die machen das seit mo so ähnlich- eine Mutter, die Richterin hier in der Stadt ist, hat mit Sammelklage gedroht-
    Schwups hat die Stadt Köchin, Küchenhilfe, Reinigungspersonal, Logos, Ergos, Musiklehrer, Englischlehrer und Buftis wieder arbeiten lassen,
    Und die Räume geöffnet....
    Die Sternstunde der VZETs-


    Das läuft wohl echt gut, und für die Beziehungen der Eltern untereinander wohl echt gut

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • Die Tendenz war heute morgen, dass das Angebot von der VKA nicht angenommen wird. Verhandelt wird trotzdem. So das Statement heute am Gewerkschaftshaus. Schaun wir mal.
    Die Streiks werden in unserer Kommune massiver. Ich hätte ja gedacht, dass immer mehr Einrichtungen einknicken. Nächste Woche schließen bei uns noch mehr Einrichtungen, allen voran die OGS-Schulen.


    Wir öffnen nächste Woche (bis auf Dienstag) die KiTa im Normalbetrieb. Wunsch der Kollegen....mal sehen, ob wir das generell so lösen und nur an großen Kundgebungen teilnehmen.

  • Also bei uns wird seit 11.08.2015 gestreikt.
    Und das in allen Bereichen.


    Meine Freundin hat immer am Turnen mit Ihrem Sohn teilgenommen.
    "Ach die streiken ja seit Wochen. Ich gehe jetzt zum Musikunterricht mit ihm! Dann machen wir das lieber!"
    Die andere Freundin hat sich jetzt bei einem anderen Träger einen Schwimmkurs für ihren Sohn ausgesucht.....Erfahrungsgemäß werden mehrere Kurse nacheinander gebucht.

    :sonne :sonne :sonne :sonne :sonne