Freiheiten vs. Vertrauen

  • Für mich hängt es sehr mit Vertrauen und Verlässlichkeit ab, wieviel Freiheiten ich den Kindern geben mag...
    Wie ist das bei euch?



    Grund für meine Frage ist folgendes:
    Gerade rief das Großkind (14) an, er habe schon Feierabend, ob er noch mit "den anderen" in die Stadt gehen könnte.
    Ich fragte wer denn "die anderen" seien, was sie vor hätten (da interessieren mich aber keine Details, sondern nur grob was angedacht ist) und wie lange die anderen denn noch bleiben dürften.
    Er meinte dann sie wüssten noch nicht was sie machen, irgendwas in der Stadt und die anderen seine x, y, z usw. und die dürften alle bis 18 Uhr noch weg bleiben.
    Kleine Zusatzinfo: Es schüttet und stürmt hier gerade ganz ordentlich...


    Nun ist es bei uns so, dass am letzten Schultag vor den Ferien immer die Schultasche komplett leer gemacht wird, geschaut was fehlt, sauber machen und Zimmer in Ordnung bringen angesagt ist, damit man dann auch entspannt in die Ferien gehen kann.
    Würden wir damit erst abends um 19 Uhr anfangen würden meine 2 Trödeltanten noch spät am Abend damit beschäftigt sein.
    Das ist mein 1. Punkt: Bin ich echt die einzige die sowas macht? :hae:
    Der 2. Punkt.: Ist es mittlerweile echt so normal, dass die Teenies sich mit Mittagessen in der Stadt versorgen und ihre Eltern erst am Abend zuhause treffen? Hier scheint das fast die Regel zu sein, zumindest wenn das was Großkind sagt stimmt. :hae:


    Der schwerwiegendste ist aber Punkt 3: mangelndes Vertrauen und Sorgen...
    Großkind lügt sehr viel, ohne ersichtlichen Grund (schon immer) und erzählt eigentlich garnichts, andere Teenies bekommt man hier nicht zu sehen, so dass ich auch da kaum Rückmeldungen habe, was so Sache ist bei den Teenies, teilweise ist Kind nicht erreichbar, kommt zu spät.
    Zusätzlich hatte er bis vor kurzem massive Probleme mit sozialen Kontakten, keine Freunde, keine engeren Kontakte in der Klasse...und auf einmal, seit ein paar Monaten scheint es anders zu laufen.
    Kind ist leicht beeinflussbar und ich denke auch zu so manchem Mist bereit um dazu zu gehören.


    Ich muss sagen, selbst wenn wir nichts vorhätten, mir wäre nicht wohl dabei gewesen Kind bis 18 Uhr unter diesen Bedingungen unterwegs sein zu lassen.
    Auf der anderen Seite ist mir sehr wohl bewusst wie alt Großkind nun ist und ich möchte es auch nicht am abnabeln hindern.... und am allerwenigsten möchte ich die vielleicht gerade aufkeimenden Kontakte beschränken.
    Auf jedenfall rechne ich es Kind hoch an, dass er anruft und fragt ob er darf und wie lange!
    Aber das alleine beruhigt mich nicht genug...denn die Erfahrung hat gezeigt, dass wenn Großkind auf einmal so zuverlässig, freundlich usw. wurde, meist was im Busch war und ich Vertrauensvorschüsse meist bereut habe. :crazy
    Ja, das Misstrauen ist groß, die Sorgen um ihn aber auch...
    Gerne würde ich Kind ziehen lassen und vertrauen, aber so einfach ist es leider nicht.



    Also, Punkt 3: Wie viel Freiraum lasst ihr eurem Kind unter solchen Bedingungen? :Hm
    Wie geht ihr damit um?
    Und was ist eigentlich so im groben normal in dem Alter?
    Letzendlich ist die Norm sicher nicht das woran ich mich orientiere, denn ich halte mehr von Individualität als Norm, aber ganz außer Acht lassen möchte ich sie auch nicht.


    So, nun bin ich mal gespannt wie es bei euch zuhause läuft! :D
    :thanks:

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

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  • 16 Uhr hat er zu Hause zu sein, damit Punkt 1 Eurer familiären Struktur gemacht werden kann. Zweitens ist das Handy anzulassen, damit er erreichbar ist. Wird das nicht befolgt war es das mit draußen "herumtreiben".


    Kenne ich von Meinen, allerdings sind die immer mit den gleichen Verdächtigen zusammen und so kann ich im Notfall eine von deren Mamas anrufen und da das die Kinderlein nicht mögen, ist das Handy an.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Da noch Aufgaben anstehen, finde ich eine "Zusage mit Einschränkung", wie es Elin vorgeschlagen hat, gut.


    Außerdem würde ich deinem Kind klarmachen, dass er sich dein Vertrauen erst wieder verdienen muss, weil er in der letzten Zeit nicht immer ehrlich war.


    Ich kann verstehen, dass du Bedenken hast, was die neuen Freunde betrifft. Das ist ein Zwiespalt, einerseits freut man sich, dass Kind endliche Freunde gefunden hat, andererseits kennt man diese nicht und weiß nicht, ob man denen vertrauen kann.


    Ich würde vorschlagen, dass Kind seine Freunde doch mal nach Hause einlädt. Dann kannst du sie vlt. unauffällig unter die Lupe nehmen.


    Bei meinen Kindern ist es auch absolute Pflicht sich abzumelden und Bescheid zu geben wo sie sind. Das ist ja heutzutage wirklich kein Problem mehr mit Whatsapp und co.
    Klappt eigentlich immer. Da werde ich auch noch darauf bestehen, wenn Tochterkind 18 ist. Solange sie zuhause wohnt, will ich Bescheid wissen wo sie ist und wann sie heimkommt.

  • Ja, dieses "rumtreiben" wie du es beschreibst...genau das ist wohl das was mir in Kombi mit den anderen Dingen Bauchschmerzen macht.
    Dass das Handy an sein muss, wenn sie unterwegs sind, ist hier eh standart, dafür haben sie es ja.


    Gerade wollte ich Großkind anrufen um ihm zu sagen dass er noch eine Stunde länger bleiben kann als ausgemacht, weil sich bei mir was verschoben hat und was ist? Handy ist aus. :nawarte:

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  • Wir machen das auch, die Tasche ausräumen und schauen was fehlt usw. aber muss das heute sein? Ich fände es als Kind ziemlich ätzend wenn du mich deswegen eher Zuhause antanzen lassen würdest,obwohl die anderen länger dürfen. Gerade weil sich anscheinend im Moment Freundschaften aufbauen.


    Ich finde es super, dass er sich meldet und sogar noch ohne Zicken auf deine Fragen antwortet.


    Wir war das denn in deiner Teenie Zeit? In meiner wußte meine Mutter nie so ganz genau wo ich war, keiner hatte ein Handy und ich kam einfach zur verabredeten Zeit nach Hause. Das reichte ihr und das wird mir auch genügen.


    Wenn sie Dummheiten machen wollen kannst du sie eh nicht dran hindern. Da kommst du dann schon hinter und er muss es natürlich dann ausbaden. Dieses mangelnde Vertrauen käme bei mir als Kind schlecht an und ich würde dir dann erst recht nur das Nötigste erzählen.

  • Hm,


    meine Kinder haben genau die Freiheiten, die sie sich durch Zuverlässigkeit "erarbeitet" haben.


    Mein Junior (auch 14) vergisst gerne mal was, ruft nicht Vereinbarungsgemäß an u.ä. Dann werden seine Freiheiten eben auch mal eingeschränkt. Er bekommt die Erlaubnis mit den Kumpels durch die Stadt zu ziehen und muss spätestens 18 Uhr daheim sein. Ist er nicht pünktlich, dann darf er eben beim nächsten mal nicht mit.
    Fährt er zu einem Freund, soll er mir ne kurze Nachricht schreiben, wenn er angekommen ist. Klappt das nicht, darf er eben beim nächsten mal nicht. Das klappt inzwischen durch Leneffekt ganz gut. Geht er in die Jugendgruppe muss er vorher klären ,wer ihn um 10 zurückbringt bzw. sich nochmal melden ,wenn es später wird.


    Meine können auch spontan weg. Gestern schrieb Töchting (ok, sie ist 16), ob sie noch nach der Schule mit Freundinnen in die nächste Großstadt fahren kann, um Geschenke zu besorgen. Zuverlässig kommt dann auch dieNachricht mit welchem Zug sie zurückfahren. Heute vomittag die Frage, ob sie nach der Schule zu ihrer Freundin darf. Sie fährt kurz vor 8 mit dem Zug zurück.


    Die Verantwortung lege ich in die Hände der Kinder. Sie bekommen einen Vertrauensvorschuß. Klappt es freuen wir uns alle, klappt es nicht, dann gibt es ebe ndie Konsequenz daraus. Bisher sind wir alle damit gut gefahren. Selbst die Volljährige sagt Bescheid, wenn sie weg ist und alle melden sich, wenn sie nach Hause kommen kurz


    Um ihren Schulkram müssen sie sich selber kümmern. Ich erwarte in diesem Alter einfach, dass sie einen Überblick haben, was sie noch benötigen und das sie mir Bescheid geben und die Dinge dann auch selbst einkaufen (außer ich gehe grad sowieso einkaufen).


    Nur vor Schuljahresanfang gibts ne große Runde mit allen, wo wir gucken was wir im Großpack besorgen sollten und was jeder so noch braucht.


    LG Tina

  • Mal im Ernst. Auch wenn ihr die Freunde unter die Lupe nehmt? Was habt ihr denn davon? Ihr könnt sie eh nicht dran hindern sich zu treffen.


    Klar lerne ich gerne die Freundinnen meiner Töchter gerne kennen, aber wenn ich sie nicht mag, heißt das für mich nicht das sie sich nicht mehr treffen dürfen.


    Ich halte nichts davon Kindern so sehr auf die Finger zu schauen und Mißtrauen zu zeigen bzw. alte Dinge, die vorgefallen sind, in Zukunft vorzuhalten.

  • Huhu.


    Zügel locker lassen und trotzdem aufpassen, kenne ich. Schwierig.


    Also meine ist jetzt 15 und mir ist wichtig, dass sie anruft. Dass sie sagt, sie bleibt nach der Schule noch in der Stadt, geht bummeln und kommt dann heim, ist für mich Info genug. Bei uns ist wichtig, dass sie zum Abendessen zuhause ist, weil ich da von der Arbeit nach hause komme, man bissel quatscht und danach verzieht sie sich eh wieder in ihr Zimmer.
    Wenn sie sagt, sie ist mit Freundinnen unterwegs, dann reicht mir das, ich brauche da nicht die Namen von. Wenn es später wird ruft sie aber auch an, weil sie weiß, dass ich mir sonst Sorgen mache.
    Letztlich, Blödsinn bauen können sie immer.
    Und vielleicht ist das Handy aus, weil sie im Kino sind oder so?


    Büchertasche ausräumen tun wir nicht. Wird ja eh fast täglich wegen Stundenplan umgepackt. Und richtig ausgeräumt und sauber gemacht wird sie erst in den Sommerferien. Kann das mit der Tasche nicht bis morgen warten?

  • Mal im Ernst. Auch wenn ihr die Freunde unter die Lupe nehmt? Was habt ihr denn davon? Ihr könnt sie eh nicht dran hindern sich zu treffen.

    Hier hat bisher niemand geschrieben dass er Freunde unter die Lupe nimmt und die Kinder dann ggf. daran hindert sich mit ihnen zu treffen. ;)


    MausiMama:
    1. hat Kind garkein Geld fürs Kino, 2. kann man dann kurz bescheid geben.
    Für mich ist das halt normale, zuverlässige Kommunikation.


    Was die Schultasche angeht: Das hat schon seinen Grund und Sinn, dass wir das vor jeden Ferien machen... das ist Ritual und das bleibt auch so, solange es nötig ist. ;)
    Und nein, ich sehe da keinen Sinn drin bis morgen zu warten, denn so können die Ferien entspannt heute Abend los gehen und morgen gäbe es sicher auch was anderes was man lieber machen würde oder aus Pubiaugen wichtiger wäre.

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  • Ich verstehe Dich so, dass die Schule von Großkind in der Stadt ist und Ihr aber nicht dort wohnt?


    Ist bei uns auch genauso. Und da sich eben die Pubis in der Stadt treffen und dort abhängen krieg ich viele der Kumpels gar nicht zu Gesicht. Außer der engsten Freundin, die mal übernachtet oder so oder wenn man Kind zum Geburtstag fährt.
    Deswegen sind mir ja die paar Minuten gemeinsames warmes Abendessen so wichtig, da krieg ich dann nebenbei beim Essen mit, dass xy blöd war, der ab in der Klasse rumgezickt hat und ej unglücklich verliebt ist. Keine Ahnung, wie die aussehen, aber ich bin froh, dass sie mir die paar Brocken erzählt.

  • *g* Obwohl wir mitten in der Fußgängerzone wohnen und 2 der Kinder sozusagen nebenan in die Schule gehen kenne ich die Freudinnen etwa genausogut, wie die meines Sohnes, der etwas weiter weg in die Schule geht. Aber mir reicht es, was ich beim Essen oder zwischendurch erfahre. Und ich weiss, dass die 3 miteinander reden und sich so abgesprochen haben, dass ich es notfalls von einem anderen Geschwisterkind erfahre, wenns mal wichtig ist und das Kind selbst nicht reden will. Wirklich kennen tue ich nur die besten Freundinnen/Freunde die eben dann auchmal hier mit rumhängen. Und das ist auch ok, meine Eltern kannten sicher auch nicht alle mit denen ich früher unterwegs war.


    Solange ich weiss sie melden sich per SMS, whatsapp oder Handy wenns wichtig ist und sind im Normalfall auch erreichbar haben sie wohl ziemlich viele Freiheiten bei uns ;-)

  • Ich habe einfach ein besseres Gefühl, wenn ich die Freunde kenne, mit denen meine Kinder unterwegs sind. Bisher haben meinen Kinder auch immer selber gemerkt, wer zu ihnen passt und wer nicht.


    Ich will die Freunde auch nicht durchleuchten und kenne mtilerweile auch nicht mehr jeden persönlich von dem meine Tochter so erzählt. Aber ich hab zumindest ein bißchen Hintergrund, wenn sie Bescheid gibt, dass sie jetzt noch mit XY in die Stadt geht.


    Mein Sohn ist noch jünger, da kenne ich alle Freunde und Nachbarskinder persönlich, da brauche ich mir auch keine Sorgen machen, hauptsache er meldet sich ab.


    Meine Kinder haben zum Glück bisher immer ein gutes Gespür gehabt, was Freundschaften betrifft und sich selber auch mal von einigen wieder getrennt, weil es nicht mehr gepasst hat.
    Das war bei meiner Tochter so mit 13/14 Jahren als ein Teil eben plötzlich schon Party machen durfte mit Zigaretten und Alkohol. (es gibt Eltern, denen ist alles egal)
    Da hat sie sich freiwillig distanziert und ist nur noch mit denen befreundet geblieben, die auf ihrer Wellenlänge waren.



    Auf die Idee, Freundschaften zu kontrollieren oder zu verbieten, bin ich auch nie gekommen. Würde auch nichts bringen. Dann wird sowas halt heimlich weitergeführt.


    Ich kann meinen Kinder vertrauen, deshalb dürfen sie auch viel.

  • Ok,


    ich gebe zu, dass meine Kinder sich ihre Freunde bisher auch gut ausgesucht haben. Party mit 14 mit Alkohol und Zigaretten oder Shisha fanden sie ziemlich doof. Und haben sich da auch zurückgezogen. Keiner in ihrem engen Freundskreis raucht und bei der 18 jährigen ist das höchste der Gefühle ein Bier oder ein Coktail am Abend. Der Fahrer(in) trinkt überhaupt nicht. Ich glaube wir haben auch das Glück, dass sie alle drei in "vernünftigen Cliquen" sind

  • Ich gebe mal zum Besten, wie ich in der Situation reagieren würde und wie es generell gehandhabt habe bzw. immer noch mache.


    1. Ein 14 jähriger Teenie kann bei mir bis 18 Uhr wegbleiben, wenn gefragt wird, wie hier ja auch geschehen. Das Vorbereiten der Tasche für die Ferien kann man immer noch danach machen, dann sitzen sie halt länger dran, ist doch kein Beinbruch. ;)


    2. Vertrauen muss bei mir nicht verdient werden, sondern bekamen und bekommen meine immer im Vorschuss. Erst wenn das Vertrauen grob ausgenutzt wird, wird wieder mit Erlaubnissen zurück gerudert. Irgendwann müssen sie alle alleine zurecht kommen. Und zwar auch ohne vorher immer Mama oder Papa zu fragen. Das ist jedenfalls meine Prinzipie.


    3. Ich würde im Nachgang (vielleicht morgen) nochmal das generelle Vorgehen mit Pubi besprechen. Wie sieht es mit Vertrauen bzw. Vertrauensvorschuss aus. Muss sich vorher telefonisch gemeldet werden. Welche Gefahren können wo lauern. Solche Sachen halt. Somit haben die Kids einen festen Rahmen, in dem sie sich aber sehr frei bewegen können. Ich habe ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu meinen beiden Teenies. Sie erzählen mir alles, was sie machen. Ich weiß auch, dass mein Sohn mit 16 das erste Mal gekifft hat, ich weiß, ob meine Tochter schon Sex hatte...und ja, das weiß ich, das muss ich nicht nachprüfen. :D


    4. Freunde bestimmen meine Teenies selbst. Ich kenne die und kenne auch ihre Macken. Aber es sind die Freunde, und etwas wirklich ernsthaftes spricht nicht gegen sie, sonst wäre ich da eingeschritten. Aber eben auch nur dann.


    Insgesamt gehe ich relativ locker an die Sache ran, wie mir beide Kids mehrfach bestätigt haben, vor allem im Vergleich zu Klassenkameraden und Freunden. Aber ich bin bisher extrem gut damit gefahren, kann es also nur empfehlen.

  • Es ist letzter Schultag. Da ziehen überall die Kids los zusammen. (Und es ist Weihnachten vor der Türe. Da braucht mancher auch noch mal Zeit...)


    Kind ist 14 Jahre. 18 Uhr in den Ferien ist da eine völlig normale Zeit. Für die Schultasche sollte ein 14-Jähriger mittlerweile allein verantwortlich sein. Und die Entscheidung, ob es "für die Stadt" zu sehr regnet, kann ein 14-Jähriger auch schon selbst treffen.



    Lass mal ein bisschen mehr Luft. Das Ding jetzt hier ist nichts, wo man für kämpfen müsste. Dabei kannst du nur verlieren ...

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Ja, dieses "rumtreiben" wie du es beschreibst...genau das ist wohl das was mir in Kombi mit den anderen Dingen Bauchschmerzen macht.


    Es ist letzter Schultag. Da ziehen überall die Kids los zusammen.


    Dieses losziehen und "herumtreiben" gehört in diesem Alter dazu ;)
    Zum Tasche aus - und umräumen bleibt noch genug Zeit ... ( :tuschel bei uns fliegt erst mal alles mit Schwung und meiner Zustimmung in die Ecke ...)
    Jetzt ist erst Mal der Druck bzgl. Schule weg, es sind "endlich" Ferien. Gönne ihm die Zeit und die Chance wieder Vertrauen aufzubauen ;)

  • Ich antworte mal aus meiner Schulzeit und der bisher umgesetzten Erfahrung mit meinen Kindern (15 & 18):






    Wenn dein "Kleinkind" in dem alter ist wirst Du mit Sicherheit einiges lockerer sehen,
    aber egal wie Du wirst nicht umhin kommen deinem Kind mehr Freiheiten zu lassen wie
    sonst sollen Du und dein Filius das zusamenspiel lernen?


    Und auch wenn es mir selber immer schwer fiel es zu akzeptieren,
    nur wer Fehler machen darf und trozdem Rückhalt bekommt kann ein
    verantwortungsvoller Erwachsener werden.

    Wenn ich in die Hölle komme, verlässt der Teufel seinen Thron und flüstert:


    "Willkommen zurück Meisterin!"

  • 2. Vertrauen muss bei mir nicht verdient werden, sondern bekamen und bekommen meine immer im Vorschuss. Erst wenn das Vertrauen grob ausgenutzt wird, wird wieder mit Erlaubnissen zurück gerudert.

    Den Vorschuss gibt es bei mir auch, immer mal wieder. Aber es wurde ja schon ausgenutzt, mehrfach...das ist ja eins der Probleme.


    Somit haben die Kids einen festen Rahmen, in dem sie sich aber sehr frei bewegen können.

    Den gibt es hier sowieso, entspannte Gespräche darüber erfolgen auch immer mal wieder, so dass sie sich des Rahmens immer bewusst sind.


    Ich habe ein gutes, vertrauensvolles Verhältnis zu meinen beiden Teenies. Sie erzählen mir alles, was sie machen. Ich weiß auch, dass mein Sohn mit 16 das erste Mal gekifft hat, ich weiß, ob meine Tochter schon Sex hatte...und ja, das weiß ich, das muss ich nicht nachprüfen. :D

    So ein Verhältniss habe ich zum Kleinkind auch, von ihr weiß ich so ziemlich alles und vieles was nichtmal ihre beste Freundin weiß. :D
    Aber beim Großkind ist das leider komplett anders, es ist von sich aus ein sehr verschlossener Mensch.


    4. Freunde bestimmen meine Teenies selbst.

    Das ist hier nicht anders!


    Wenn dein "Kleinkind" in dem alter ist wirst Du mit Sicherheit einiges lockerer sehen,

    Ich sehe beim Kleinkind, das übrigens nicht viel jünger ist, schon jetzt vieles lockerer, eben weil ich da vertrauen kann.
    Das Problem ist eben nicht, dass ich da generell verkrampft, unsicher, wahnsinnig streng oder sowas bin, sondern dass Großkind es einem sehr schwer macht zu vertrauen.


    Und auch wenn es mir selber immer schwer fiel es zu akzeptieren,
    nur wer Fehler machen darf und trozdem Rückhalt bekommt kann ein
    verantwortungsvoller Erwachsener werden.

    Das dürfen meine beiden auf jedenfall, immer wieder!



    Wie gesagt, bei entsprechendem Verhalten sehe ich vieles auch sehr locker.
    Ich glaube da hat man hier einen etwas falschen Eindruck von mir. :lach
    Nach dem was ich hier so lese, bewege ich mich mit meinen Vorstellungen und Anforderungen (bis auf das mit der Tasche) wohl sehr im Normbereich.
    Und das mit den Taschen, dass ich das so genau nehme hat seine Gründe. Lockerer hab ich schon probiert... :nixwieweg


    Mir geht ja hauptsächlich darum wie man es handhabt, diese Gradwanderung hinbekommt, wenn viele Grundlagen beim Kind garnicht gegeben sind, wenn es immer wieder zu Lügen, Schweigen, Verstößen, etc. kommt und das Kind komplett verschlossen ist.


    Aber immerhin hab ich nun schonmal einen Eindruck wie es bei anderen läuft. :thanks:
    Ist denn hier noch jemand, der es mit einem Pubi ähnlich schwer hat?

    If life fucks you, just lean back and enjoy! :brille

  • Wie gesagt, bei entsprechendem Verhalten sehe ich vieles auch sehr locker.
    Ich glaube da hat man hier einen etwas falschen Eindruck von mir. :lach
    Nach dem was ich hier so lese, bewege ich mich mit meinen Vorstellungen und Anforderungen (bis auf das mit der Tasche) wohl sehr im Normbereich.


    Ich denke, da jedes Kind verschieden ist, wirst Du hier Sachen hören, die bei einigen funktionieren, bei anderen aber vollkommen kontraproduktiv sein können.


    Ich wollte nicht ausdrücken, dass ich Dich für zu verkrampft halte. :blume


    Bezüglich der Schwierigkeit des Vertrauens...was ist denn die Alternative? Dauernde Kontrolle bis ins Kleinste? Wie lange, bis sie 18 sind oder darüber hinaus??
    Wenn sich Verhaltensmuster eingefahren haben (Kind lügt, Mama vertraut nicht), wie wäre es damit, etwas Unerwartetes zu tun? "Kind, Du willst losziehen? Klar heute darfst Du mal bis 20 Uhr los und hier hast Du 20 Euro für Dich extra". :D Verstehst Du, was ich meine?

  • 1. Punkt: Bin ich echt die einzige die sowas macht?


    nein, mit Sicherheit nicht!
    es gibt da kein richtig, und kein falsch :troest
    persönlich durfte es bei mir auch länger sein... allerdings wohnen wir in einer Kleinstadt, und sie war nie allein unterwegs (auch, wenn ich nicht immer wusste, mit wem) :brille


    Der 2. Punkt.: Ist es mittlerweile echt so normal, dass die Teenies sich mit Mittagessen in der Stadt versorgen und ihre Eltern erst am Abend zuhause treffen?


    naja- ich in Vollzeit berufstätig- jeep, da war das häufiger die Regel :rotwerd


    Also, Punkt 3: Wie viel Freiraum lasst ihr eurem Kind unter solchen Bedingungen?


    persönlich bin ich ein Fan der ausgehandelten Regeln mit den Kindern- und einer seeeeeeeeeeeeeeehr langen Leine-
    Echte Verbote gibt und gab es nicht wirklich viele- wenn, dann weil ich grad nicht in Lage war, etliche Freunde nach Feierabend um mich rum zu haben, oder-
    weil Zocken über gewisse Zeitlängen mich doch kirre macht... auch, wenn ich nix sehe, oder höre- aber dennoch.... damit kann mich Herr Sohn doch auf die Palme jagen :rotwerd



    Zitat von »Shielover«
    2. Vertrauen muss bei mir nicht verdient werden, sondern bekamen und bekommen meine immer im Vorschuss. Erst wenn das Vertrauen grob ausgenutzt wird, wird wieder mit Erlaubnissen zurück gerudert.


    Den Vorschuss gibt es bei mir auch, immer mal wieder. Aber es wurde ja schon ausgenutzt, mehrfach...das ist ja eins der Probleme.


    Bzgl. des Vertrauens gehe ich noch weiter....
    hier stelle ich mir die Frage, ob ich meiner bisherigen Erziehungsarbeit vertraue :tuedelue

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)