Angst vor dem neuen Leben und Umgang mit KV

  • Hallo.
    Ich bin neu hier und habe mich angemeldet, weil ich mich häufig ziemlich einsam fühle und gerne mal mit Gleichgesinnten sprechen möchte.
    Zu meiner Situation: Ich hatte einen Freund, wir waren aber nur ca fünf Monate zusammen. Kannten uns aber bereits seit vier Jahren, weshalb ich dachte, ich kenne diesen Menschen. War natürlich nicht so. Taj, in dieser kurzen Beziehung bin ich dann schwanger geworden, obwohl ich mich eigentlich schon trennen wollte. Was ich dann auch nach langem Überlegen trotzdem gemacht habe. War die schwerste aber auch richtigste Entscheidung meines Lebens. Nun ist es so, das ich eigentlich ja noch Glück habe. Mein Ex ist nicht agressiv oder so etwas in der Richtung. Trennungsgrund war auch eher, dass er sein Leben nicht so auf die Reihe bekommt und dass ich schlicht weg nicht wirklich in ihn verliebt war. Er hat sich auch entschieden Verantwortung für sein Kind zu übernehmen. Finde ich ja auch eine gute Sache, das Problem ist nur, ich bin mega genervt von ihm. In ca vier Wochen wird mein Sohn auf die Welt kommen und ich könnte nur heulen, weil ich den Vater nicht als Vater will. Ich weiß, ich kann das nicht ändern aber ich schaffe es auch einfach nicht es zu akzeptieren. Habt ihr da Tips? Ich meine, ich habe mir hier schon Sachen durchgelesen zum Thema Umgang und da ist dann immer die Rede von der Übergabe und wie das so klappt. Aber wir haben das ja so in dem Sinne nicht. Er wird anfangs ja bei mir sein, wenn er sein Kind besucht und ich bin quasi dabei, es ist ja noch ein Säugling. Die Vorstellung ihn so häufig sehen zu müssen macht mich wahnsinnig. Wie kann ich es bloß schaffen, dass das Kind davon nix spürt? Dazu kommt natürlich, dass ich selbst einfach große Angst vor der neuen Situation habe. Ich werde zum ersten Mal Mama und dann gleich Alleinerziehend. So hatte ich mir das nicht vorgestellt :-( Ich freue mich auf mein Kind wie auf nichts anderes aber die Situation drumherum ist so schwierig. Hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen? Besonders zum Umgang mit dem KV bei Babys?


    Ich freue mich über Antworten.

  • Hallo Nixe,


    ich habe nicht wirklich Erfahrung mit Umgang vom KV zum Baby weil der gute Mann seine Tochter erst einmal gesehen hat. ABER, dieses eine mal (es waren drei Tage hintereinander) war es für mich kein großes Problem ihn zu sehen. Es geht ja ums Kind und nicht um die Beziehung.
    Du schreibst ja, dass du "nur" nicht mehr in ihn verliebt bist und du seine Lebensform nicht gut findest. Ähnlich ist es bei mir auch. Wo ist dann genau das Problem wenn ihr euch gemeinsam in einem Raum befindet und ihr euch ums Kind kümmert? ? Ihr müsst in dieser Zeit ja nicht tiefgründig über das Sein auf dieser Erde philosophieren...


    Alleinerziehend zusein ist nicht das Ende der Welt.
    Kopf hoch !

  • das das blöd ist, kann ich absolut nachvollziehen :troest
    allerdings- das hilft ja nix, als "Augen zu, und das Beste draus machen" :daumen


    grds. hat er ja bei der Geburt genau so viel, oder wenig Ahnung, wie Du... soll heissen, je schnell und je besser er das Kind alleine versorgen kann, desto weniger wirst Du ihn "ertragen" müssen-


    Ich würde ihn von Anfang an mit einbeziehen, ihm beibringen (genau so, wie Du es ja auch gelernt hast) wie man wickelt, badet, anzieht und (falls Du nicht stillen solltest) die Flasche gibst- hier im KH gibt es ein extra Angebot der Kinderkrankenschwestern für die Väter- vielleicht gibt es das in der Klinik, in die Du gehst auch? oder Du fragst einfach mal nach, ob sie das dem Vater zeigen würden...


    wenn er das "drauf" hat, dann kannst Du Dich ja (erstmal natürlich nur innerhalb der Wohnung) relativ schnell zurückziehen, und ihn und Kind "alleine" lassen-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • War bei uns genauso.
    Wir getrennt und ich schwanger.
    Er hat sich selbständig gemacht und ich habe schwanger Ausbildung gemacht.
    Persönlich habe ich ihn ieber von hinten als von vorne gesehen…und ja das erste Jahr war Sch… !
    Ich stand alleine da mit nem 1200 Gramm Baby und hatte Angst alles falsch zu machen. Er kam meckernd mir erklären was ich alles falsch mache.
    Also einfach alles und…nee das Jahr ist wech und kommt nicht wieder und tut mir auch furchtbar leid drum ! Keks wird nie wieder ein Baby sein.


    Später haben wir uns auch ausgesprochen. Er hatte eben auch nur Angst und dazu noch sein Geschäft…. Wir mussten beide erstmal in unsere Rollen reinwachsen.
    Hat gedauert so circa 2 Jahre und nochmal 2 Jahre Kampf aber….
    Heute verstehen wir uns wieder richtig gut. Die Situation ist entspannt. Er behauptet auch nicht mehr das ich unseren Sohn hungern lasse und ich explodiere nicht mehr wenn er mir was sagt
    ( Mist aber auch das er manchmal doch Recht hat )wenn ich mir den Keks so
    ansehe…So schlecht haben wir es anscheinend nicht gemacht.


    Es wird sich alles einpegeln. Du wirst es schaffen wie Millionen andere Frauen auch. Es wird sich zeigen wie er sich kümmert !
    Wenn er sich kümmern möchte schließ ihn nicht aus - Ein Vater ist ein plus und kein minus.. Viele hier würden alles geben wenn der KV Interesse an seinen Produktionen zeigen würde.

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

    Einmal editiert, zuletzt von Antje77 ()

  • Hallo Nixe,


    ich habe einen Bekannten, der war in fast genau der selben Situation. Der einzige Unterschied: Er und die Mutter waren nie zusammen. Er hat aber von Anfang an Verantwortung übernommen, hat von sich aus, ohne den obligatorischen Ganz zum JA Unterhalt laut DD-Liste gezahlt und hat das Würmchen vier mal im Monat für je 2 Stunden in ihrer Wohnung unter ihren Blicken "besucht". Zwei Jahre lang. Die KM hat so einiges auf ihn projiziert. Sie hat ihn als Menschen komplett abgelehnt. Daher blieb ihm nichts anderes übrig als der Gang zum Familiengericht, um den "Umgang" zu erweitern. Jetzt, mit knapp drei Jahren steht wahrscheinlich der nächste Termin an, denn der Vater plant langfristig auch eine Übernachtung.


    Wenn ihr das könnt, versucht bloß die Dinge menschlich zu regeln, ohne Machtspielchen und Anwälten. Geht, wie schon erwähnt zu Vorbereitungskursen, sucht euch Gruppen (getrennt oder zusammen)..


    Egal, wie sehr er dich nervt und du ihn nicht mehr in deinem Leben haben willst, ihr habt nun mal zusammen ein Kind, und das Kind hat ein Recht, ihn in seinem Leben zu haben. Auch wenn dir das Angst macht. Ich verstehe gut, dass du dir ein erstes Kind unter anderen Umständen vorgestellt hast. Ich denke, uns hier, die wir getrennt vom anderen Elternteil leben, geht es ähnlich. Ändern kann man die Dinge nun nicht mehr, nach vorne gucken heißt es :thumbup:

  • Ja, ich bin im Grunde auch froh, dass er da ist und ich denke es wird bestimmt mit der Zeit auch besser. Immoment, wo das Kind noch in mir ist, kann mich mir halt nicht vorstellen, es überhaupt abzugeben. Ich weiß, dass ich das lernen muss. Im Grunde muss ich wohl "nur" lernen entspannter zu sein. Er wird dem Kind nichts schlimmes tun und es vermutlich sehr lieb haben. Wahrscheinlich ist es das beste, wenn ich zunächst versuche nur Dinge das Kind betreffend mit ihm zu klären und mich als Person da raus nehme. Luchsie, du hast so recht, je mehr er kann, desto mehr bin ich ihn "los". Ich hoffe nur ich bekomme das hin, ich befürchte nämlich, dass ich wie ein Glucke an dem Kind hängen werde... Aber das wird sich mit der Zeit ergeben (hoffentlich). Fällt es euch auch schwer, das Kind abzugeben? Ich weiß, am Anfang muss ich das nicht aber später, wenn das Kind mal ein We weg ist, werde ich es nicht so schrecklich vermissen, dass ich das kaum aushalte? So stell ich mir das immer vor.

  • Diese Gefühle hatte ich auch aber bei mir hat sich das gottlob mit der Geburt gegeben. Als die Hormone dann auch endlich wieder in der richtigen Spur liefen, konnte ich wieder klar denken.
    Ihr werdet sicher einen guten Weg finden und du wirst dich darüber freuen, dass er Verantwortung übernimmt!
    Ich war irgendwann froh, wenn er zu uns kam, den Kurzen betüddelt hat und ich in der Zeit in Ruhe duschen konnte. Es spielt sich ein mit der Zeit!

  • Halt Dir immer wieder vor Augen Er wird Euer Kind genauso lieben wie Du und alles tun damit Euer Sohn toll gross wird.


    Und tu das was Luchsie sagt, bezieh ihn ein, so wirst Du Dir nie Sorgen machen müssen das er nicht richtig mit Eurem Baby umgehen wird.


    Achja und versuch zu akzeptieren das er sicherlich Dinge anders machen wird wie Du, so komisch Dir das vllt vorkommen mag, es wird nie Absicht dahinter stecken dem Kind zu Schaden.


    Väter sind oft in vielen Dingen beherzter, schneller - davon profitieren die Kinder ungemein von zwei völlig verschiedenen Menschen erzogen, geliebt zu werden.


    Nimm das niemals Deinem Sohn, nur weil Du denkst Du könntest es besser, anders als der Papa.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Achja und versuch zu akzeptieren das er sicherlich Dinge anders machen wird wie Du, so komisch Dir das vllt vorkommen mag, es wird nie Absicht dahinter stecken dem Kind zu Schaden.

    Ja, das stimmt, das fällt mir schwer. Ich denke immer, wenn er komisch guckt oder so, das unser Kind bestimmt auch mal so komisch gucken wird :lach

  • Vieles musst du nicht beachten, wenn du fair bleibst ;-)
    Ihr werdet nicht immer einer Meinung sein und du wirst vielleicht auch mal eifersüchtig, sauer und angefressen sein. Reagier nicht über, jeder hat so seine <methoden


    Klar gibt es Zeiten in den man sich wünscht den anderen nie mehr sehen zu müssen, da muss man aber durch, denn er wird in 10 und auch in 20 Jahren nochh der Vater sein.


    Du musst ihn ja nicht mehr mögen oder hassen, es reicht wenn eurer Kind ihn liebt und er für das Kleine da ist ^^


    Versuch einfach im Sinne des Kindes zu denken ohne den Papa auszuschließen.


    Ich hoffe man weiß was und wie ich das meine :-D

  • Er wird anfangs ja bei mir sein, wenn er sein Kind besucht und ich bin quasi dabei, es ist ja noch ein Säugling. Die Vorstellung ihn so häufig sehen zu müssen macht mich wahnsinnig.


    Hallo Nixe,
    der Vater muss sich nicht täglich stundenlang bei dir aufhalten. Es ist wichtig, dass auch du dich wohl fühlst!!!!
    Vielleicht wird deine Abneigung gegen ihn ein wenig geringer, wenn du dir das klarmachst, dass du auch "Nein" sagen kannst, wenn es dir zu viel wird.
    Vielleicht stellt sich dann auch ein Gefühl von Entlastung ein, wenn du in der Zeit, in der er da ist, schlafen kannst, duschen kannst, etc......


    Alles Gute für Schwangerschaft und Entbindung :-)

  • ….oder du lehnst dich zurück…entspannst und bekommst erstmal dein Kind bevor du daran denkst das Baby am WE zu übergeben….

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Es tut unglaublich gut, mit Menschen zu reden die ähnliche Erfahrungen gemacht haben und sich meine Situation vorstellen können. Vielen Dank dafür! Ich hoffe ich werde mit der Zeit entspannter. Vielleicht sollte ich meditieren lernen :-D Nein ernsthaft, wie kommt ihr "runter" wenn ihr von euren ExpartnerInnen genervt seid?

  • Ich war auch eine zeitlang mit Baby allein - und hab es immer gut gefunden, wenn ich ihn kurz abgeben konnte also jemand anderer eine Stunde mit Zwerg spazieren war.


    Du könnntest z.B. folgendes machen: Du stillst, dort wo es für dich und Kiddy bequem ist (wenn es dir unangenehm ist, vor ihm zu stillen ist es dein gutes Recht ihn zu bitten den Raum zu verlassen - ja dazu stehe ich auch als Mann, dass es das Recht von Mutter und Kind ist in entspannter Athomsphäre zu stillen) und drückst ihm dann Kind und Kinderwagen in die Hand und rastest dich eine Stunde aus, gehts Baden,... Bei Säuglingen sind "Essenspausen" zwischen 2-3 Stunden ganz normal - ständig hängen sie nicht an Busen/ Flasche. Babybaden ist auch eine tolle Aktivität. Windeln wechseln, Bäuerchen machen,... er wird das alles lernen müssen so wie du.


    Persönlich würde ich es gut finden, wenn du es schaffst dir selbst Freiräume zu schaffen - wie gesagt durch Spazierengehen....

  • Hallo und Herzlich willkommen :welcome :Flowers


    mein jüngstes Kind war bei Trennung schon fast zwei, darum kann ich nur überlegen, wie ich es mit Baby machen würde, bzw. gemacht hätte...


    Ich denke, ich würde mit ihm vereinbaren, dass er 2 oder 3 mal die Woche kommt (feste Tage oder auch öfter) und würde mit ihm anfangs gemeinsam wickeln, baden, das Kind bespielen.


    Falls Du die Möglichkeit hast, kannst Du dich auch in der Zeit zurückziehen, später auch mal duschen, einkaufen gehen etc.


    Oder er geht mit dem Kind regelmässig spazieren (eine Freundin von mir hat in der Babyphase ihren Schwiegervater jeden Tag 2 Stunden mit Kinderwagen losgeschickt, Kind und Opa machte es Spass und Mama kann in der Zeit etwas für sich tun)


    Auf alle Fälle abwarten, wie interessiert er ist, wie engangiert, falls er das dann ist, kannst Du auf alle Fälle froh sein.


    Und wenn Kind älter wird und nicht mehr gestillt wird, kann er ihn oder sie auch mal mit heimnehmen.


    Noch ne gute Zeit :schwanger


    LG Jona

  • Hallo Nixe,


    Du musst klar trennen, als Paar habt ihr euch getrennt,jeder geht seinen eigenen Weg.
    Als Eltern aber seid ihr präsent für das Kind. Euer Kind wird euch beide lieben und das ist auch gut so.
    Andere haben dir schon gute Ratschläge gegeben, z.b. den KV von anfang mit einbeziehen.


    Wichtig ist auch das du ihn als Vater akzeptieren tust,auch wenn du mit seiner Lebensweise oder
    Einstellung nicht könform bist.


    Solltest du unsicher sein, wäre z.b mein Weg zum JA. Die beraten dich oder euch als Eltern, später
    vielleicht auch bei einer UG-Vereinbarung.



    pajens

    Lehne es nicht ab, das Negative zur Kenntnis zu nehmen,
    weigere dich lediglich,dich ihm zu unterwerfen.
    N.V.Peale

  • Aber wir haben das ja so in dem Sinne nicht. Er wird anfangs ja bei mir sein, wenn er sein Kind besucht und ich bin quasi dabei, es ist ja noch ein Säugling. Die Vorstellung ihn so häufig sehen zu müssen macht mich wahnsinnig. Wie kann ich es bloß schaffen, dass das Kind davon nix spürt?



    Er will Verantwortung übernehmen - dann lass ihn auch.


    Das Kind sollte sich nach der Geburt schnell an euch beide gewöhnen. Der Papa sollte es im Krankenhaus besuchen. Kuscheln, wickeln, staunen.... du kannst die Zeit für eine Dusche oder ein Nickerchen nutzen.
    Wenn ihr dads schafft, das hat das Kind schnell eine Bindung zu euch beiden und du kannst die beiden alleine lassen.
    Wenn du sillst, gibt es auch die Möglichkeit eine Ration abzupumpen - ja, ich höre schon die Aufschreie, ich hab selbst im KH abgepumpt und das Kind hat beides genommen, Flsche und Brust.


    Ihr müßt nicht zwei Stunden nebeneinander auf der Couch sitzen - der Vater kann auch mit dem Kind spazieren gehen, gerade wenn die Mäuse frisch satt sind, ist das kein Thema- macht ne gute Oma oder Tante auch.