Soll ich es meiner Mutter sagen oder nicht?

  • Angeregt durch einen anderen Thread hier meine Frage:
    Meine ältere Schwester und ich hatten nie ein gutes Verhältniss zueinander. Zur Info, da sind noch eine noch ältere Schwester und ein Bruder. Ich kam ungeplant und es hieß damals auf Grund von Medikamenten die meine Mutter einnehmen musste "Das Kind wird entweder psychisch oder physisch eingeschränkt sein, oder beides.". Nichts davon war der Fall. Also wurde ich wohl erstmal gehütet. Meine Kindheit, die ich bewusst erlebt habe war geprägt von ich sei schuld...Habe zu Ohren bekommen "Du bist ja eh nur ein Trop"i (=trotz Pille) wurde mir auch so erklärt. Jahre später erzähltr mit meine Schwester, daß sie mich absichtlich immer als Schuldige hingestellt hat. Tja, Jahre später erkrankte mein Vater und verstarb.Da gibt es viel unausgesprochenes. Wobei ich glaube, wir haben uns doch oghne Worte verstanden. Ich fühlte mich immer ungeliebt. Meine Mutter wird ja auch immer älter und versteht nicht, was zwischen meiner älteren, ach so tollen Schwester und mir steht, Habe mir schon so manchmal auf die Lippen gebissen um meine Mutter ztu schonen. Sie wirkt so schwach. Aber ich mag aber auch nicht als die Böse da stehen. Das habe ich viel zu lang :heul
    Sollte ich es meiner Mutter also sagen oder nicht, um sie weiter zu schonen? Unser Verhältnis ist naja, was auch immer es ist.
    Tante Edith sagt noch: die Schwester hat mich damals im H IV Bezug überall schlecht gemacht, daß mir mein Vater keinen Pfennig wert wäre und Jahre später angerufen hat, Ihre Tochter fände es ja so schade, daß kein Verhältnis wäre...naja eigentlich ging es darum da sie ihren Ex am Haus ausbezahlenen musste und Geld brauchte. Seitddem habe ich nichts mehr von ihr gehört.

  • Hi,


    also von der Vorsgeschichte verstehe ich leider nicht mal die Hälfte, bzw. kann ich mir
    keinen anderen Reim darauf machen, das du ein besonders schlechtes Verhältnis zu deiner
    Schwester hast und deine Mutter das wohl nicht nachvollziehen kann.
    Ich kenne deine Mutter nicht und kann auch nicht einschätzen, ob sie naiv genug war oder immer
    noch ist, die früheren Ränkespiele deiner Schwester gegen dich nicht zu erkennen. Wenn ich früher zu meiner
    Mutter gesagt habe, das meine Schwester an etwas Schuld war, kam meistens von ihr: "Und was hast du dabei
    gemacht?". Oft bin ich dabei rot geworden, weil ich auch nicht ganz unschuldig an so einer Situation war.
    Wie kommst du darauf, das du bei deiner Mutter "die Böse" bist? Wird dir z. B. immer noch
    von der Mutter vorgeworfen, das du als Kind eine Blumenvase umgeschissen haben sollst?


    Wenn deiner Mutter da heute noch das Verständnis fehlt, was da früher mal abgelaufen ist, dann
    bringt ihr das wohl auch jetzt keiner mehr bei.


    Wenn die Mutter allerdings sogar das Ränkespiel der Schwester mitgespielt hat oder das immer noch tut,
    dann würde ich mir wirklich Gedanken machen, ob das nicht vielleicht vergebliche Liebesmühe ist, der Mutter den
    Kopf wieder geradezurücken.


    Als Erwachsene ist das m. M. jedenfalls heute ein Ding zwischen dir und deiner Schwester. Da würde ich die
    Mutter einfach rauslassen. Die sollte schon selber in der Lage sein, sich ein Bild zu machen.

  • Hey Sandra,


    es ist nicht verwerflich das du wütend bist. Bei Ungleichbehandlung richten sich ja dann meist auch die Aggressionen gegen den, der besser behandelt wird. Ich kann verstehen, das du deiner Mutter heute noch beweisen willst, das du es wer bist geliebt zu werden. Gerade wenn man als Kind nicht wirklich geliebt wird, zieht sich das wie ein roter Faden durchs ganze Leben.


    Warum lässt du die Dinge nicht bei deiner Mutter. Konzentriere dich auf dich und dein Kind und mach es einfach viel besser.


    Hast du schon mal an eine Psychotherapie gedacht... zur Stabilisierung deines Selbstwertes und der Eigenliebe damit du irgendwann mal eine glückliche, gesunde Beziehung führen kannst... Sorge für dich und achte auf dich. .. die Vergangenheit kannst du nicht mehr ändern. Mit einem stabilem Selbstbild wirst du das Bedürfnis nicht mehr haben mit deiner Mutter ueber diese Dinge zu sprechen. Aber ich denke du brauchst Unterstützung.


    Alles Gute.


    Vg MM


    Ps: Auch deine Mutter hat Dinge erlebt, die sie so werden liesen. Sei eine liebevolle Mama die trotzdem auch nein sagen kann ;-) und durchbrich diesen Kreis.

  • Hallo Sandra,


    ich verstehe sehr gut was du ausdrücken und fragen willst.


    Ich habe gerade ein ähnliches Problem mit meinem Vater und auch meine Mutter ist schon tot.


    Du hast jetzt nicht geschrieben wie alt deine Mutter ist. Ich denke mal, ab einem gewissen Alter bringt es nichts mehr, einem Elternteil "die Augen öffnen" zu wollen, oder Sachen auf den Tisch zu bringen. Sie können die Dinge nicht mehr ändern, sie können sich nicht mehr ändern.


    Überlege dir gut, ob es was bringt, deiner Mutter etwas zu sagen oder nicht.


    Ich für meinen Teil habe entschieden: es wird bei meinem Vater gar nichts mehr bringen. Ich habe den Kontakt so weit wie möglich eingeschränkt, das tut mir gut. Er hat bisher weder danach gefragt noch eine Bemerkung diesbezüglich gemacht. Vor vielen Jahren hatten wir einmal einen Dialog diesbezüglich: Da kam von ihm, man könne mit mir ja eh nicht alles richtig besprechen. Und da sagte ich: das konnten wir noch nie. Ich denke mal, dass er auch weiß dass wir uns nicht verstehen und deshalb auch keinen Streit wollte.


    Überlege dir ob du deine Mutter noch ändern kannst. Meistens kann man das nicht. Aber du kannst dein Wohlergehen ändern, indem du es da gut sein lässt und dich auf andere schönere Sachen konzentrierst.


    Ich hab das auch lernen müssen und fahre sehr gut damit.


    LG das Tigerchen

  • Wonach ist dir? Was sagt dir dein Bauchgefühl?


    Wenn es für dich und deinen weiteren Lebensweg wichtig ist, sprich es aus und warte was kommt. Wenn nicht ist es auch gut so.


    Egal wie es den anderen (auch deiner Mutter) dabei geht. Auch wenn es hart klingt. Ich denke sie (die Familie) war auch hart zu dir und hat auf dich wenig Rücksicht genommen)


    Finegirl

    Nicht zu wissen, was man will ist schlimm, schlimmer noch ist jedoch nicht zu wissen was man nicht will.
    (Ich hoffe, das ist kein Zitat)

  • Nach dem Tod meiner Eltern habe ich gemerkt: Ich hätte gern mehr gewusst, mir gern mehr Dinge (Lebensentscheidungen, Verhaltensweisen etc.) erklären lassen und die Sicht meiner Eltern dazu gehört - mit einigem Abstand. Ich habe manches aufgeschoben - und dann waren sie "zu krank". Heute bedauere ich es sehr, nicht (noch) mehr das Gespräch gesucht zu haben.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi,


    ich versteh nicht ganz, warum einige das als Versuch ansehen, die Elternteile zu verändern. Das ist doch eigentlich gar nicht der Sinn.


    Wenn einen sowas jahrelang belastet, und man - wie z. B. ja mit diesem thread jetzt - merkt, daß es nicht ruhen kann, dann sollte man die Chance nutzen. Wie Volley schon schrieb...manchmal ist es zu spät.


    Entweder es macht beim Elternteil plötzlich "pling" und ihnen werden die Augen geöffnet, happy end...
    Oder sie sind nicht mitgereift, und es ändert sich gar nichts.


    Dann hat man aber zumindest seine Last einmal abgeworfen.


    --------------------------------


    Wer hat denn immer das mit TroPi gesagt? Die Geschwister, oder auch die Eltern?
    Die Gehässigkeiten der Schwester finde ich jetzt nicht so ungewöhnlich, leider. Wenn ein Nachzügler kommt, haben manche Geschwister damit Probleme, Eifersucht usw. Du sagst ja auch, Du wurdest erstmal sehr behütet...da kann schon Neid und Missgunst entstehen.


    Das schlechte Verhältnis in der Kindheit kann ich verstehen, gibt es denn jetzt auch noch Dinge, die zwischen Euch nicht passen?


    Mein Bruder und ich zum Beispiel...als Kinder geprügelt bis es geblutet hat...getrennte Wege... als Erwachsene jedoch alles supi.


    Vielleicht...ist erstmal eine Aussprache mit der Schwester möglich? Einen Brief schreiben?


    Bettina

  • Ich glaube in jeder Familie mit mehreren Kindern gibt es immer ein Sonnenscheinen und ein Problemkind etc…
    Rede einmal mit deiner Schwester ( sie war ja auch noch ein Kind) und dann ist gut.
    Aus ihrer Sicht ist es vielleicht so das du betitelt wurdest und sie alleine dastand ?
    Kläre das mit ihr und verzeih.
    Das geschehene kannst du nicht rückgängig machen. Aber an der Gegenwart und Zukunft arbeiten.
    Deine Schwester hat ihre Probleme so wie du deine. Das ist normal

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Hi,


    ich versteh nicht ganz, warum einige das als Versuch ansehen, die Elternteile zu verändern. Das ist doch eigentlich gar nicht der Sinn.


    Wenn einen sowas jahrelang belastet, und man - wie z. B. ja mit diesem thread jetzt - merkt, daß es nicht ruhen kann, dann sollte man die Chance nutzen. Wie Volley schon schrieb...manchmal ist es zu spät.


    Mag sein, das der Eindruck zunächst bei diesen Antworten entsteht. Ich finde, das man sich natürlich bei seinen Eltern positionieren kann und auch sollte,
    vor allem, wenn man nicht mehr von Ihnen abhängig ist. Was ich aber mit dem 1. Beitrag sagen wollte, ist, das man die geschwisterlichen Grabenkämpfe nicht über die Eltern austragen sollte. Also bei den Eltern nur Tacheles reden und nicht über andere herziehen. Sonst ist man auf dem Niveau, das man doch
    gerade beklagt.


    Ich finde daher das Statement von Minimoskito recht hilfreich. Man sollte versuchen, mit der Vergangenheit abzuschliessen, sonst dreht man sich im Kreis.
    Situationsbezogener Filmtipp: A.I. – Künstliche Intelligenz

  • Vielleicht ist deine Mutter sogar froh wenn du das Gespräch mit ihr suchst ?
    Vielleicht hat sie auch Dinge über die sie sich gerne (noch) mit dir aussprechen würde ?
    Einer muß den ersten Schritt tun.
    Irgendwann ist es zu spät und es wird dir dann vielleicht dein Leben lang leid tun und dich belasten...

  • hallo sandra..........
    ich moechte dir sagen das ich dich gut verstehe.


    auch ich bin in einer schwierigen situation aufgewachsen, mit schuld und mit dem aufdruecken meiner schwester. du bist schlecht. jahrelang getrietzt. hoffte ich als erwachsene wuerde es besser sein. aber auch das nicht. es wurde nur noch schlimmer.
    meine eltern baten staendig darum uns zu vertragen, waehrend meine schwester ungehindert von hintenrum ein mieses spiel trieb............


    ich habe wenig kontakt zu meiner schwester gehabt. zugesehen was meine schwester spielt, manches erst nachher rausbekommen, zu meinen eltern habe ich nie was gesagt und mich meinen eltern immer so gegeben wie wir sind, nix beweisen muessen. ich habe auch akzeptiert das mein vater ungluecklich war wie wir leben und alles nur schlecht ist...........ich bin erwachsen und das ist mein leben.


    bei meinem vater kam irgendwann das beduerfnis sich mehr um seine engelkinder zu kuemmern, er spuerte ploetzlich wie schoen das ist, wie gut sie erzogen sind (anders als meine schwester erzaehlte) und wie wir das familienleben schmeissen, mit all den sorgen die so da sind. es kam dazu das er sagte wie stolz er ist, das er gluecklich *angibt* mit der kinderscharr und jedes weihnachten in dem trubel bei uns geniesst............er wandelte sich also von allein.


    es kamen kleine familienfeiern, nach einem grossen vorfall mit meiner schwester. lehnte ich ab auf diese zu kommen.und brach komplett den kontakt zu ihr ab.
    mehr und mehr kam die frage, sach mal was ist mit dir und deiner schwester. und einen nachmittag war ich soweit und ich erzaehlte meinem vater alles was mir einfiel von den jahren. er sagte nicht viel, aber er versteht wohl warum ich keine versoehnung will.


    bei meiner mutter habe ich es aufgegeben. sie hat mich nur entaeuscht und nun auch wieder, als ex ihr von der trennung erzaehlte...........ich habe fuer mich damit abgeschlossen. wuerde ihr nur was sagen, wenn sie sich dafuer von sich aus interessiert (also nie)


    ich habe also so meinen weg gefunden, der mich auch jahre belastet hat. und die wut koennte immer noch raus, da es teilweise heftige dinge waren..........aber ich habe es in mir wegpacken koennen.


    nun habe ich von mir erzaehlt. ich hoffe das war ok.
    wenn es dich so sehr belastet und du nicht damit abschliessen kannst, dann ueberlege genau WAS willst du wissen und besprechen? was belastet dich genau.denn das konnte ich jetzt nicht rauslesen. oder soll deine mama nur deine geschichte hoeren warum du nicht mit deiner schwester zurecht kommst?und wie du die kindheit empfunden hast?oder willst du von deiner schwester wissen, warum sie jahrelang so war?
    mach dir stichworte............und rede mit ihr, wenn deine mama nicht mehr da ist, ist die chance verpasst.


    hilfe waere auch eine beratungsstelle. ich hatte in der kur jemand der mir zugehoert hat. sie musste selber sagen das sie ein so massives *mobbing* von einer seite noch nie hatte.............und ich habe an mir festgestellt wie es doch manchmal mein leben beeinflusst hat.


    ich druecke dich mal ganz fest............und schicke dir eine portion kraft abschliessen zu koennen............ :knuddel

    Kinder die geliebt werden, werden erwachsene die liebe schenken koennen.


    [font='Tahoma, Arial, Helvetica, sans-serif'] "In meinem Leben habe ich unzählige Katastrophen erlitten. Die meisten davon sind nie eingetreten."

  • Sie können die Dinge nicht mehr ändern, sie können sich nicht mehr ändern.


    Wenn es für dich und deinen weiteren Lebensweg wichtig ist, sprich es aus und warte was kommt. Wenn nicht ist es auch gut so.


    Egal wie es den anderen (auch deiner Mutter) dabei geht. Auch wenn es hart klingt. Ich denke sie (die Familie) war auch hart zu dir und hat auf dich wenig Rücksicht genommen)


    Heute bedauere ich es sehr, nicht (noch) mehr das Gespräch gesucht zu haben.


    ich versteh nicht ganz, warum einige das als Versuch ansehen, die Elternteile zu verändern. Das ist doch eigentlich gar nicht der Sinn.


    Wer hat denn immer das mit TroPi gesagt?


    Vielleicht ist deine Mutter sogar froh wenn du das Gespräch mit ihr suchst ?
    Vielleicht hat sie auch Dinge über die sie sich gerne (noch) mit dir aussprechen würde ?


    Ich habe nur ein paar Zitate von Euch ausgewählt, aber lieben Dank für Eure Gedanken und Anregungen. Ich habe eben nochmal alles gelesen und zum ersten Mal über mich geweint, wenn man es so nennen kann.
    @Tigerin
    Eben sie kann es nicht mehr ändern, aber ich habe das Gefühl, daß sie seit einiger Zeit versucht verpasstes nachzuholen. Auf ihre hilflose Art.
    @Charly76
    Richtig, ich will meine Mutter nicht ändern. Das mit Tropi wurde einmal gesagt, von meiner Mutter als ich noch in der Grundschule war. Ich habe noch genau das Bild vor Augen, das ich damals vor mir sah.


    Ich bin damals ausgezogen, als ich studiert habe. Der Kontakt belief sich auf die üblichen Familienfeiern oder sporadische gegenseitige Hilfe. Sprich mein Vater hat mir handwerklich geholfen oder die Katzen betreut, wenn ich im Urlaub war. Ich habe ihm mehrfach Geld geliehen, es war ihm sehr unangenehm danach zu fragen, aber ich wusste es ist nötig. elbst als ich eigentlich nicht aushelfen konnte, habe ich es getan. Als er starb war ich im H IV Bezugund konnte den Anteil der Geschwister an der Beerdigung einfach nicht zahlen. Daraufhin hat meine Schwester verbreitet, daß mein Vater mir keinen Cent wert wäre. Wir hatten zwar nie eine innige Beziehung, wie man sich das so vorstellt zwischen Vater und Kind, aber irgendwie haben wir uns trotzdem ohne Worte verstanden.


    Betüddelt wurde ich laut der Aussagen meiner Schwester als Baby. Ich selbst kann mich daran nicht erinnern.


    Das erste Mal, daß mich meine Mutter in den Arm genommen hat, woran ich mich erinnern kann war als ich schwanger war und betrogen. Mit 29. Wir renovierten gerade die neue Wohnung. Ich habe mich versteift dabei. Denn wenn ich als Kind kuscheln wollte, hieß es "Nein, mit Dir will ich nicht kuscheln" :heul
    Als die Große dann da war, hat sich das Verhältnis zu meiner Mutter etwas geändert. Es wurde besser, aber nicht herzlicher. Diesews unterschiedliche Behandeln wurde mir auch bei ihren Enkeln, meinen Neffen und Cousinen bewusst. Die Kinder meines Bruders(der älteste) waren immer und jederzeit willkommen. Meine Nichte hat sogar einige Zeit bei meinen Eltern gelebt. Die Kinder meiner ältesten Schwester wurden zwar mal zu sich genommen, wenn sie gearbeitet hat, aber meine Schwester hat oft mit mir telefoniert und mir erzählt, wie schwierig das Ganze sei. Die Kinder eben jener Schwester konnten kommen wann und wie lang sie wollten. Ich habe damals in der Elternzeit mit Genehmigung meines AG nebenbei gejobbt. Abends. Es ging soweit, daß ich urplötzlich meine Dienste tauschen oder abgeben musste (=Geldverlus), weil meine Schwester sich kurzfristig angekündigt hat und kein Platz mehr war.


    Selbst meine beiden Töchter werden unterschiedlich behandelt.


    Nein ich will und kann meine Mutter nicht ändern. Ich habe das Gefühl sie will irgendetwas gut machen. Ruft regelmässig an und schickt Päckchen mit Süssigkeiten für die Kids und einer lokalen Leckerei (herzhaft) für uns alle, obwohl sie dafür eigentlich das Geld nicht hat. Fragt wann wir mal wieder zu ihr kommen. Sind um die 200 KM.


    Sie hat mich mal gefragt, was zwischen mir und meiner Schwester ist. Warum wir nicht miteinander könnten.


    Sie ist 76 Jahre. Mein Vater ist wie erwähnt bereits verstorben. Ihr LG danach auch. Viele ihrer Geschwister und ehemaligen Freunde. Letztes Mal als wir zu Besuch waren, naja eigentlich vorher auch schon, kamen Fragen ob wir dies und jenes bräuchten, sie würde es ja nicht mehr brauchen. So Richtung, wenn sie mal nicht mehr wäre...


    Ich mein auf der einen Seite will sie es wissen, auf der anderen Seite kenne ich sie und habe Angst sie mit meinen Aussagen zu verletzen. OK, ich wurde auch verletzt, heftigst, aber ich habe trotzdem Skrupel. Meine Mutter ist nicht die Stärkste, eher schwach und hilflos.


    Mit meiner Schwester brauche ich nicht mehr reden oder so. Sie hat mir alles erst im erwachsenem Alter erzählt und sich dann auch nicht besser verhalten.


    Sollten wir bei Familienfeiern aufeinandertreffen verhalten wir uns höflich aber distanziert.


    Habe Euch jetzt zugeschrieben, aber es tut gut es mal loszuwerden. Ich lese nicht Korrektur, denn sonst würde ich es nicht abschicken.

  • Für mich sieht das ganz klassich nach Eifersucht unter Geschwistern aus. Du sagt, Du solltest vermutlich kränklich an Körper und/ oder Geist zur Welt kommen und hinterher hat sich herausgestellt ..... Puh - nochmals Schwein gehabt ...... Soweit kann ich folgen.


    Ganz klassisch scheint hier für mich auch die Situation, dass sich hier Eltern nicht wirklich richtig mit der Problematik auseinander gesetzt haben, was früher wohl häufig einfach so war. Das muss, klar nicht richtig sein, aber ich verstehe jetzt auch nicht ganz, warum Du das nicht sagen dürfen sollst? Deine Mutter schonen willst? Du kannst natürlich mit Deiner Mutter sprechen. Aber wenn Du noch heute unter all diesen Anfeindungen Deiner Geschwister leidest, dann wäre wohl eine Familientherapie eher angezeigt. Denn durch dieses übermäßige Beschützen, haben Deine Geschwister viel mehr Zuwendung versäumt und sind folglich zurecht böse. Allerdings sind sie das auf Dich, weil ie ihre Mutter ja lieben. Sie sehen noch heute aus kindlicher Sicht, dass Mama gar nix falsch gemacht hat, sondern die doofe kleine Schwester einfach nur doof und klein war und gar nix alleine machen konnte. ACHTUNG - DAS GEHT NICHT GEGEN DICH ..... kindliche Sichtweise .......


    Aus dieser Eifersuchtsnummer hat Euch keiner rausgeholt! Und deshalb denke ich, ohne Therapeuten wirst Du nichts erreichen. Keiner wird seine Sichtweise ändern wollen, weil keiner außer Dir, einen Nutzen davon hätte, seine Sichtweise zu ändern. Im Gegenteil. Die älteren müssten sich eingestehen, dass sie Dich als Kind gemobbt haben. Ihre eigene Schwester seelisch misshandelt und in Verruf gebracht haben. Das macht doch keiner freiwillig! Und Deine Mutter müsste sich eingestehen, dass sie den großen und älteren Geschwistern gegenüber unfair war, weil sie sich mehr um Dich kümmerte und die großen ganz offensichtlich vernachlässigt hat. Und auch in dieem Schuh geht man unbequem, weshalb auch diesen keiner gerne anziehen mag.


    Wir haben phasenweise ähnliche Situationen. Nicht direkt bei uns hier, sondern meine Stieftochter bei der KM und der kleinen Schwester und dem noch viel kleineren Halbbruder! Meine Stieftochter fasst das auch ähnlich in Worte, wie Du das über Deine Schwestern erzählst. Wenn man ihr zuhört, dann ist immer die kleinere Schwester an allem schuld und sie macht IMMER NIE etwas. Dabei weiß ich, dass sie ganz schön zickig sein kann und ganz schön provozieren kann. Und da die KM nie einschreitet und die ältere die jüngere quasi maßregeln darf, dadurch wird die Situation immer nur noch schlimmer. Ich habe das versucht bei der KM anzusprechen, doch die sieht keine klaren Bilder. Wenn ich die KM höre, dann haben die Kids das allerbeste Verhältnis zueinander. Aber wenn ich höre, wie es dort ab geht, dann bleibt mir die Luft weg. Und ähnlich schätze ich die Situation bei Euch früher auch ein.


    Weshalb ich Dir nur einen Familientherapeuten empfehlen kann, damit Ihr gemeinsam das Familienbild wieder gerade rücken könnt. Und wenn das keiner will, dann tut es wohl weh - aber solche Familien gibt es eben auch, dann muss man um der eigenen Gesundheit willen, seine Konsequenzen ziehen und gut. Und wenn Du mit den Anfeindungen nicht kannst, dann geh einfach nicht mehr hin. Wenn Deine Mom nicht zu Dir hält und DU als KIND Deine MUTTER schützen musst, dann ist grundsätzlich etwas schief gelaufen. Denn eigentlich schützen Mütter ihre Kinder und nicht anders rum! Dies solltest Du für Dich als Konsequenz vornehmen, um Dein(e) Kind(er) zu schützen!


    Nicht einfach - aber vertrau mir, ich weiß wovon ich spreche, Meine Kinder sind heute dankbar, dass es gewissen Dinge/ Personen, die unsere Zusammenleben schwierig gemacht haben, nicht mehr gibt!

    Sei Deinen Freunden nah und Deinen Feinden näher! :welcome

  • Das erste Mal, daß mich meine Mutter in den Arm genommen hat, woran ich mich erinnern kann war als ich schwanger war und betrogen. Mit 29. Wir renovierten gerade die neue Wohnung. Ich habe mich versteift dabei. Denn wenn ich als Kind kuscheln wollte, hieß es "Nein, mit Dir will ich nicht kuscheln"

    Also solche Dinge haben für mich nicht zwischen Rivalität zwischen Geschwistern zu tun. In meinem Augen grenzt das an Misshandlung. Kinder BRAUCHEN liebevollen körperlichen Kontakt zu anderen Menschen/ Erwachsenen und es genügt nicht sie bloss zu baden, zu füttern und sauber zu halten.


    Siehe Lebensborn, kann man da nur sagen.