Eingewöhnung nach den Ferien

  • Hallöchen,


    ich wollte nochmal nach Erfahrungswerten fragen, was die Wieder-Eingewöhnung der Kleinen (1,5/2 Jahre) nach den Sommerferien bei der Tagesmutter betrifft bzw. die Eingewöhnung generell.
    Unsere TM ist ja etwas forscher, d.h. nach der zugegeben recht kurzen Eingewöhnungsphase (beim 2. Mal sollte ich schon für eine Stunde weg gehen): Kind an der Tür übergeben, Tschüss und weg.


    In den ersten Wochen klappte das recht gut, nach 3 Wochen fing er an zu weinen beim Abgeben. Das wurde stärker. In den letzten 2 Wochen vor den Ferien schluchzte er schon beim Losgehen, wenn ich ihm zu Hause sagte, dass wir zur TM gehen. Als wir dort ankamen, weinte er sehr doll. Laut Tagesmutter beruhigte er sich nach 1-2 Minuten.


    Ist seine Reaktion noch im Rahmen? Schadet es ihm nicht, wenn er diesen Trennungssschmerz jedes Mal hat? Rein intuitiv würde ich ihn lieber zu Hause behalten, aber ohne Arbeit kommen wir kaum über die Runden..


    Er war übrigens 7 Wochen dort, dann kamen 3 Wochen Sommerferien.. vom Gefühl her würd ich gern ne halbe Stunde mit dort bleiben morgen, damit es nicht ganz so hart ist für ihn..3 Wochen sind für ihn ja sehr lang und er rechnet nicht damit, dass er da überhaupt wieder hin "soll". Ich fände es arg verwirrend für ihn, dort hinzugehen, ihn zu überreichen und sofort abzuhauen...Falls die Tagesmutter allerdings darauf bestehen sollte, dass ich sofort gehe (so wie sie auf Nuckelflaschen für 2Jährige besteht), werde ich ihn evtl. wieder mitnehmen.


    P.S.: ab 10 muss ich eigtl. arbeiten morgen :-/
    Danke für jeden Tipp

    Einmal editiert, zuletzt von Wudel Daddelda ()

  • Hmm, hättest du denn evtl. die Möglichkeit, dir eine andere Tagesmutter zu suchen, wo du ihn bedenkenloser lassen könntest? Vielleicht merkt er ja nur, dass du dich selber nicht so wohl dabei fühlst.


    Also prinzipiell habe ich bei meinen auch eher die Erfahrung gemacht, dass zu lange Abschiedsszenen die Trennung eher erschweren, wenn ich mich einfach kurz und knapp verabschiede (egal, ob sie dann beim Papa, in der Krippe, bei der Oma oder damals bei der TaMu bleiben), beruhigen sie sich wohl wirklich schnell wieder, und da mir das bis jetzt von allen bestätigt wurde, fällt es mir so etwas leichter. Wobei ich eine Trennung am 2. Tag schon wirklich sehr schnell finde, aber ich kenne mich jetzt auch nicht so aus, was für Eingewöhnungsmodelle es gibt.


    Also grundsätzlich würde ich auch nach den Ferien jetzt keine große Sache daraus machen, sondern ihn ganz selbstverständlich übergeben und ihm das Gefühl geben, dass er sich freuen kann, dass er da ganz toll spielen kann und so... Allerdings musst du selber der Tagesmutter dafür wohl auch vertrauen können. Das mit den Nuckelflaschen finde ich auch etwas seltsam, also wenn es die Möglichkeit gibt, vielleicht wirklich mal wegen einer neuen Tagesmutter umhören? Unsere war damals ganz offen und unkompliziert und ist auch sehr auf meine und die Wünsche des Kleinen eingegangen, ich hatte dort trotz kurzem Geweine bei der Übergabe nie ein wirklich schlechtes Gefühl dabei.

  • Ich finde die Reaktion normal. Oft ist es so, dass es am Anfang keine Probleme gibt. Dann merken die Kinder, dass es immer so laufen wird und realisieren erst dann, dass Mama/Papa immer gehen wird.. Dass die Ferien dazwischen lagen ist nun recht ungünstig, aber nicht mehr zu ändern. Mitnehmen würde ich ihn auch nicht. Das wäre ein Rückschritt. Habt ihr vielleicht ein kleines Ritual? Mein Kind winkt mir heute noch (5) immer. Das MUSS sein, sonst ist Holland in Not. Eventuell kann dein Kind dich "rausschmeißen". Habt ihr so etwas?
    Hast du vor den Ferien nicht mit der Tagesmutter besprochen, wie ihr das handhaben wollt?

  • Nee, wir haben nichts besprochen. Ich hatte auch nicht daran gedacht sie zu fragen...

  • Naja, das ist ja auchein schwieriges Alter.....


    Es klingt ein wenig so, als wenn Du der Tagesmutter nicht ganz glaubst, dass er sich so schnell beruhigt. Ich kann mir das eigentlich sehr gut vorstellen.


    Bei uns ist es so: Wenn unser Kind zur Tagesmutter geht und Mama bringt sie weg - großes Drama. Geht unser Kind zur Tagesmutter und ich bringe es weg - kein Drama.
    Betreue ich unser Kind zu Haus und Mama geht weg (Einkaufen, Arbeit etc.) - ganz großes Drama, schon beim Griff nach der Handtasche. Ist sie aus der Tür - nochmal kurz aufschluchzen, dann ist alles gut und prima.
    Da es ja schwierig ist, sein Kind so untröstlich zu sehen, fällt es natürlich schwer konsequent zu gehen. Das macht es aber nicht unbedingt besser.



    Ich würde Dir raten, erstmal herauszufinden, ob es generell mit "Mama geht" zu tun hat oder ob das Problem bei Kind und Tagesmutter liegt. Der einfachste Weg ist, einfach mal zu prüfen, ob Dein Kind sich wirklich so schnell bei TM beruhigt wie sie sagt, z.B. unauffälliger Blick durch's Fenster nach 10min oder falls andere Eltern ihr Kind später bringen, diese mal fragen. Dann kannst Du auch besser einschätzen, wie Du weiter vorgehst.


    Natürlich ist es sinnvoll, die ersten 1-2 male nach den Ferien nicht sofort wegzuhasten, aber eine halbe Stunde Abschied kann auch schon viel sein. Ich würde ihn aber auf keinen Fall wieder mitnehmen, so als "vorauseilenden Gehorsam". Die Gefahr besteht halt, das Dein Kind lernt: Viel Drama bringt mehr Mama. Und bevor es Missverständnisse gibt: ich bin kein Fan davon, Kinder schreien zu lassen - aber die Botschaft wäre falsch. Wenn der Tag morgen schlecht klappt, kannst Du ihn ja kürzen (Absprache mit TM) und auch immer noch überlegen, den zweiten Tag ruhiger angehen zu lassen bzw. auszusetzen.

  • Bei uns ist es so: Wenn unser Kind zur Tagesmutter geht und Mama bringt sie weg - großes Drama. Geht unser Kind zur Tagesmutter und ich bringe es weg - kein Drama.
    Betreue ich unser Kind zu Haus und Mama geht weg (Einkaufen, Arbeit etc.) - ganz großes Drama, schon beim Griff nach der Handtasche. Ist sie aus der Tür - nochmal kurz aufschluchzen, dann ist alles gut und prima.
    Da es ja schwierig ist, sein Kind so untröstlich zu sehen, fällt es natürlich schwer konsequent zu gehen. Das macht es aber nicht unbedingt besser.


    Ja, genau das meinte ich auch, genauso ist es bei uns. Und je länger der Abschied dauert, umso länger dauert anscheinend auch das Beruhigen. Und vor allem, versuche ich meinen knapp 2-jährigen zu beruhigen oder in den Arm zu nehmen und zu trösten weint er auch immer lauter, bis ich es irgendwann wirklich kaum noch übers Herz bringe zu gehen. Am besten klappt es, wenn ich ihm einfach kurz und ruhig sage, wo ich jetzt hingehe, sage, wann ich ungefähr wieder komme (auch wenn er mit der Zeit nichts anfangen kann, aber das braucht er irgendwie trotzdem) ihm dann einen Kuss gebe und vor allem gar nicht das Gefühl auslöse, dass das etwas schlimmes ist oder er getröstet werden müsste. Und wie gesagt, nach 2 Minuten beruhigt er sich dann und ist den Rest des Tages entspannt was das Thema Mama angeht. Manchmal weint er sogar gar nicht mehr, sondern winkt mir dann nur und sagt tsüs Mama arbeite oder essi oder was ich ihm vorher erklärt habe. :)

  • Was Kinkerlitzchen sagt finde ich sehr wichtig...selbst die Kleinsten checken ziemlich schnell: "Huch das ist ja Alltag" und haben dann keine Lust mehr.


    Ich würde ein Ritual einführen: Morgens z.B. ein Buch vorlesen bei der TM und anschließend "rausschubsen " lassen.


    Das wird schon, manchmal wissen die Kleinsten schon, wie sie uns einen in den Tee geben können. Ich erlebe dieses eine Minuten heulen, wenn Mama geht jeden Tag. Kaum dreht Mama sich um stürzen sie sich ins Tagesgeschehen.


    LG
    Friday

  • Mir würde es sehr schwer fallen, mein Kind bei einer Betreuung zu wissen, deren Methoden ich nicht voll und ganz nachvollziehen kann. Wie kann es sein, dass sie evtl. darauf besteht, dass Du gehst und mit Bauchweh dein weinendes Kind zurücklässt? Das ist Deine Entscheidung! Jeder ist anders und wenn es Dir besser geht, nimmst Du dein Kind wieder mit.


    Ich halte überhaupt nichts von diesem "Die Kinder wissen schon, wie sie uns Mütter mit ihrer Heulerei rumkriegen". Wenn die Kinder beim Abschied weinen dann weil sie sich in diesem Moment traurig und hilflos fühlen. Nicht um uns auszutricksen. Dass sich das ganz schnell ändert sobald ein interessantes Spielzeug auftaucht ist mir auch klar und ein großes Glück.


    Ich habe meiner Tochter und mir 6 Wochen Zeit für die Eingewöhnung gegeben. Immer, wenn es einem von uns zu schnell ging, habe ich die Betreuungserzieherin gebeten, langsamer zu machen. Sie ist immer darauf eingegangen. Das Ergebnis ist ein Kind, dass sich in der Kita wohlfühlt und noch nicht einmal morgens beim Abschied geweint hat. Ich bin mir sicher, dass man ein Kind erst dann alleine dort lassen kann, wenn es soviel Vertrauen zu einem Betreuer hat dass es sich von ihm oder ihr trösten lässt.


    Ich würde an deiner Stelle wirklich nochmal in mich hören, ob ich mein Kind dort betreuen lassen möchte. Wenn nicht, würde ich einen anderen Weg finden und mich auf die Suche nach einem neuen Platz machen.


    Ich drück Euch die Daumen und wünsche einen Tag ohne Kummer.

  • Hei


    Das verhalten ist vollkommen normal.


    Ich erinnere mich das es immer ein drama war wenn ich meine aelteste im kindergarten abgegeben habe. Grosses geschreie mit klammern am bein und so weiter.
    Die kinder gingen immer allein von der umkleide in den gruppenraum.
    Immer wieder zweifel ob es das richtige ist.


    Nach einigen wochen termin mit gruppenleiterin gemacht und thema angesprochen. Grosses erstaunen!! Alina?? weinen?? die kommt doch immer wild schreiend und tobend rein und ist aller bester laune!!
    So und aehnlich war es bei einigen kindern in der gruppe.


    Erst wenn das kind auch nachmittags oder abends betruebt deswegen ist wuerde ich mir gedanken machen ob alles im reinen ist und man evt etwas aendern muss.


    gruesse
    Johann

  • Danke für alle Tipps. Es lief doch ganz gut! Als wir ankamen, weinte er (wie sonst auch) und sie wollte mich gleich an der Tür verabschieden. ich meinte dann, dass ich gern noch mit reinkommen würde und bin dann 10-15 Minuten geblieben. Hab mich mit ihm zu den anderen Kindern gesetzt und ihm Spielzeug gezeigt usw. Sie hat nichts weiter dazu gesagt.. Dann hab ich ihm erklärt, dass ich nun zum Zug müsse, da ich arbeiten muss. Hab ihn verabschiedet u. "winke winke" gemacht und er hat nicht geweint :-) so mache ich das jetzt immer, wenn es funktioniert. Muss sie akzeptieren :-)

  • Hab das Thema jetzt erst entdeckt und mag noch meinen Senf dazu geben, auch wenn es wohl nicht mehr ganz aktuell ist.


    ich wollte nochmal nach Erfahrungswerten fragen, was die Wieder-Eingewöhnung der Kleinen (1,5/2 Jahre) nach den Sommerferien bei der Tagesmutter betrifft bzw. die Eingewöhnung generell.
    Unsere TM ist ja etwas forscher, d.h. nach der zugegeben recht kurzen Eingewöhnungsphase (beim 2. Mal sollte ich schon für eine Stunde weg gehen): Kind an der Tür übergeben, Tschüss und weg.


    Hattet ihr das im Vorfeld so besprochen? Was waren deine Wünsche und wie hat dein Kind auf diese Trennung reagiert? Warst du wenigstens in einem Nebenraum oder ganz weg?


    Mir würde es nicht im Traum einfallen, die Begleitperson bereits am zweiten Tag wegzuschicken. Die behutsame Eingewöhnung ist eine so wichtige Phase, wenn ich ein neues Kind aufnehme. Und das nicht nur (selbstredend!) für das Kind, sondern auch für die Mama/den Papa und mich. In dieser Zeit können wir uns über das Kind austauschen, über die Wünsche der Eltern, über meine Arbeit. Das ist so wichtig!
    Aber ich hatte auch schon Eltern hier, die meinten, sie könnten das Kind am ersten Tag abgeben und dann einkaufen gehen. Ich konnte davon überzeugen, zumindest die ersten Tage dabei zu bleiben, aber das wurde trotz meiner guten Argumente nur widerwillig angenommen. Beim späteren Wechsel in den KiGa passierte das Gleiche. Erster Tag - Kind sollte sofort allein dort bleiben. Zum Glück für das Kind haben die Erzieherinnen dort auch nicht mitgemacht, was die Eltern wollten. Es kann also auch auch andersrum laufen...



    In den ersten Wochen klappte das recht gut, nach 3 Wochen fing er an zu weinen beim Abgeben. Das wurde stärker. In den letzten 2 Wochen vor den Ferien schluchzte er schon beim Losgehen, wenn ich ihm zu Hause sagte, dass wir zur TM gehen. Als wir dort ankamen, weinte er sehr doll. Laut Tagesmutter beruhigte er sich nach 1-2 Minuten.


    Das ist eine Erfahrung, die ich nun schon oft gemacht habe. Am Anfang ist alles noch neu und spannend - bis das Kind merkt, dass es nun regelmäßig hier bleiben "muss".
    Wenn aber der Trennungsschmerz nur kurz währt und das Kind schnell bei uns ankommt, ist alles gut.



    Ist seine Reaktion noch im Rahmen? Schadet es ihm nicht, wenn er diesen Trennungssschmerz jedes Mal hat? Rein intuitiv würde ich ihn lieber zu Hause behalten, aber ohne Arbeit kommen wir kaum über die Runden..


    Meine Tochter hat tatsächlich 1,5 Jahre lang jeden Morgen bitterlich geweint, wenn ich sie abgegeben habe. Aber ich wusste ganz genau, dass sie damit aufhört, wenn ich zur Tür rausgehe. Deshalb haben wir die Übergabe immer ganz kurz gestaltet. Ich wusste ja, dass sie zwar am allerliebsten mich mit dort gehabt hätte, sich aber auch ohne mich immer wohlgefühlt hat.


    Trennungsschmerz ist vollkommen in Ordnung. Und die Kinder sollen ihn auch zeigen. Wichtig ist, dass dieser nicht über Stunden anhält. Und wichtig ist auch, dass sie merken, dass die Mama (oder der Papa oder...) immer zur verabredeten Zeit wieder da ist. Das gibt die nötige Sicherheit (neben der guten Bindung an die Betreuungsperson), die mit dafür sorgt, dass das Kind keinen Schaden aus der vorübergehenden Trennung von der wichtigsten Bezugsperson nimmt.



    Nee, wir haben nichts besprochen. Ich hatte auch nicht daran gedacht sie zu fragen...


    Das ist schade! Gerade in der Kindertagespflege, wo man es nur mit wenigen Kindern und ihren Eltern zu tun hat, bietet sich die Möglichkeit, sich intensiv über alles auszutauschen, was die Kinder und die Betreuung betrifft.




    Wie ist es denn jetzt weitergegangen? Bleibst du immer noch für eine gewisse Zeit mit dort? Wie reagiert dein Sohn und was sagt die Tagesmutter dazu?

  • Zitat

    Wie ist es denn jetzt weitergegangen? Bleibst du immer noch für eine gewisse Zeit mit dort? Wie reagiert dein Sohn und was sagt die Tagesmutter dazu?


    Hallo!


    Wir waren nach den Ferien erst 2mal dort. Beim ersten Mal blieb ich 10 Minuten dort, beim zweiten Mal meinte die TM nach 5 Minuten "Mama muss jetzt arbeiten usw" und nahm den Kleinen hoch. Dann musste ich mich also eher als geplant verabschieden ;-) Es hat aber ohne Weinen geklappt. Ich nehme mal an, dass sie beim nächsten Mal eine noch schnellere Verabschiedung wünscht, aber ich werde ihr gleich sagen, dass ich das mit 5-10 Minuten bei behalten möchte solange er beim Hinbringen weint. Wenn er nicht mehr weint, können wir das gerne anders machen, d.h. mit Verabschiedung an der Tür. ich hoffe einfahc mal, dass sie soweit auf uns eingeht. Müssen halt schauen, dass wir ihren Ablauf nicht zu sehr stören und ggf. eher kommen (die wollen ja zusammen dort frühstücken und rausgehen).


    Wie sich zeigt, reichen ihm 5 Minuten, d.h. ich gehe mit rein, ziehe ihn aus, wir setzen uns zusammen zu den anderen Kindern und ich zeige ihm ein paar Spielsachen, erzähle ihmein bisschen was und sage ihm dann, was ich vorhabe und dass ich arbeiten gehe usw. Dann eine kurze Verabschiedung.