Hallo ihr Lieben,
Ich bin ja mehr oder weniger zum stillen Fan mutiert und lese nur noch hier und da mit. Aber seit meinem letzten ratsuchen bei Euch ist viel passiert, jetzt muss ich mich doch nochmal an euch wenden und es geht um folgendes.
Ich bin ja nun seit einiger Zeit mit jemandem Liiert der selbst auch Alleinerziehender Vater ist, die Mutter ist anfang letzten Jahres abgehauen und schaut seit dem unregelmässig vorbei alle paar Monate mal, dennoch ist sie im Alltag permanent present.
Geht man davon ab das sie meistens nur randaliert (via Handy, WhatsApp etc) geht es dabei auch fast ausschließlich um Geld bekommt sie es nicht geht es aufeinmal um das gefährdete Kindeswohl.
Sie ist schwer einzuschätzen, einerseits redet sie davon das ihr ihre Kinder wichtig seihen andererseits unternimmt sie alles was ihr möglich ist um meinem Freund das leben zur Hölle zu machen, dabei ist sie 500 km entfernt und bekommt eigentlich nur mit was ihr erzählt wird. Dennoch hält sie sich für voll informiert und nimmt alles was sie kriegen kann um es ihm vorzuwerfen.
Das ging so weit das ein 3 Seiten langer Brief ihrer Anwältin randvoll mit Lügen (wiederlegbarer Lügen) zum Gericht ging. Traurigerweise musste dann der Kleine meines Freundes (8Jahre) dazu befragt werden.
Jetzt zu dem Problem ihr könnt euch ja vorstellen wie es dem kleinen geht wenn er all sowas mit erlebt, und wir versuchen das aufzufangen wo wir können. Leider ist es garnicht so einfach das richtige maß bei ihm zu finden, wir waren jetzt sogar bei einer Erziehungsberatungs Stelle aber die haben nur davon gesprochen das der Kleine regelmässigen Umgang mit seiner Mutter braucht. Etwas das uns auch bewusst ist aber wie sollen wir das den erreichen wenn die Mutter kontinuierlich behauptet das es ihr nicht zumutbar sei immer hierher zu kommen um ihre Kinder zu besuchen.
Es hat sie ja keiner gezwungen soweit weg zu ziehen. Jetzt zum beispiel fordert sie umgang in einer Zeit wo die Kinder noch zur Schule gehen und sagt das mein Freund sie finanziell unterstützen MUSS weil es nicht zumutbar sei das sie von ihrem Geld den ganzen Umgang alleine finanziert.
Wärend dessen wird sie sich mit den Kindern bei ihren Eltern aufhalten. Wir sehen jetzt schon kommen das der kleine danach wieder völlig neben der Spur ist, dabei hat er jetzt schon soviele probleme in der Schule (Hausaufgaben werden garnicht gemacht, er arbeitet im Unterricht nicht gut mit und es kommt immer wieder zu ausrastern in der Schule)
Wir wissen einfach nicht wie wir richtig mit ihm umgehen sollen, einerseits wollen wir ihm ein liebevolles Zuhause bieten damit er rückhalt hat andererseits lotst er sämtliche Grenzen massiv aus.
Es ist schwieriger den je ihn zu etwas anzuhalten was er nicht machen will z.b. die Hausaufgaben.
Wir haben ihm eine Tafel gebastelt wo er Smilies sammeln kann und auch für tolle Smilies belohnt wird, er hat Fernsehverbot bis er alle Hausaufgaben gemacht hat (schafft er nie und wenn dann dauert es Stunden)
Er kann in die Hausaufgabenhilfe der OGS gehen aber er macht es nicht. Wir versuchen es wirklich mit allen Mitteln aber er lässt sich auf nichts ein.
Auch ich hab mit der ganzen Situation mittlerweile meine Probleme, den er fordert unheimlich viel aufmerksamkeit von mir. Letzten Sonntag hab ich ihm gesagt das ich für eine strecke von ca 200 m ihm nicht meine Hand geben möchte weil ich jetzt einfach mal kein Kind an der Hand haben wollte, ich hab ihm gesagt das er dann gerne wieder meine Hand haben kann. Daraufhin hatte er einen Wutanfall, hat geschmollt, hat geheult und dann war gut.
Leider hat das ganze gut 20 Minuten gedauert und das ich dann natürlich erst recht keine Lust hatte ihm meine Hand zu geben ist wohl klar?! gekriegt hat er sie trotzdem.
Bei seinem Vater ist das ganze nochmal viel intensiver da ich den kleinen von mir aus ja schon recht viel beachte lässt er mich auch mal in ruhe aber sein Vater da braucht der kleine am besten 24 Stunden beachtung und er kennt keine grenzen, wenn mein Freund sich mit ihm beschäftigt und die beiden Toben begreift der kleine nicht wenn schluss ist. Mein Freund sagt es ihm dann mehrfach bis er dann irgentwann auch lauter werden muss weil der kleine einfach nicht aufhört und sofort rennt der kleine heulend raus.
Ja was sollen wir da machen? Wie sollen wir ihm die grenzen richtig setzen?
Gestern hat er mir erklärt das seine Mama sagt Ich habe ihm nichts zu sagen nur Mama und Papa sind der Boss, ich hab ihm dann gesagt das er damit absolut recht hat. Aber ich bin halt Papas erster Maat und ich sage ihm nichts was Papa anders sehen würde und wenn ich ihm nichts zusagen hätte das dürfte er nicht vergessen dann hätte ich ihm auch nichts zu erlauben.
Da hat er dann gemeint das er ja eh auf mch hören würde.
Aber ich sitz dann da und denke mir, vielleicht mach ich ja echt zuviel aber andererseits ich lebe ja mit den dreien, ich wasche wäsche, koche, bringe sie zu bett, lese vor und spiele mit ihnen. Ist es dann nicht auch gerechtfertigt das ich ihnen auch mal sage wenn was nich drin is? Konsequenzen aussprechen tue ich ja nicht das überlasse ich alles meinem Freund auch wenn der kleine was möchte erlaube oder verbiete ich es nur wenn mein Freund nicht zuhause ist.
Im Regelfall ist es meistens so das mein Freund mich zwar fragt was wir machen sollen, wenn wieder mal was war aber er ist die ausführende Autorität. Wir haben die ganze Wohnung mit Regeln für die Räume und alles gepflastert ( z.b. Im Flur wird nicht gerannt, wenn du morgens aufstehst ziehst du dich erstmal an)
Auch schließen wir Wohnzimmer und Küche abends ab damit der Zwerg nicht um 6 Uhr aufsteht um fernzusehen. Unter der Woche sind vorallem die Regeln wichtig damit alles vor der Schule klappt. Weil der Ältere körperlich und geistig beeinträchtigt ist müssen sie sehr Pünktlich raus da er abgeholt wird.
Der Kleine hält sich allerdings nur schwer daran, man muss ihm trotzdem alles zigmal sagen damit das läuft.
Meistens geht alles ganz gut aber vorallem in den letzten Wochen nehmen die ausseinandersetzungen wieder zu, der kleine fordert permanente Aufmerksamkeit ist dabei auch teilweise sehr rücksichtslos. So will er neuerdings nach der Schule einen Shake haben und diskutiert das täglich aufs neue aus das er ihn will und das er schei... findet das er keinen bekommt.
Häufig kommt es dann dazu das er erstmal reinkommt seine Tasche in die Ecke knallt und sauer ist, wir lassen ihn und mal beruhigt er sich und es is gut dann wieder eskaliert das ganze so sehr das ich dann meistens vermitteln muss weil mein Freund dann mit den Nerven durch und der kleine mal wieder ausziehen will.
Er kann auch garnicht spielen, ich hab es ihm gezeigt, ich hab ihm tipps gegeben ich hab ihm vorlagen geliefert ich mache ihm vorschläge was er machen kann. Aber er schafft es nicht sich zu beschäftigen, nur fernsehen das kann er stundenlang. Aber es kann doch nicht sein das ihn immer einer von uns beschäftigen muss? Wir wollen jetzt feste Zeiten einführen wo sich immer einer von uns zeit für ihn nimmt.
Ihr seht es liegt mir viel auf dem Herzen, meine Fragen konkret sind
Sind feste Zeiten wo wir ihn beschäftigen sinnvoll? Wie würdet ihr das angehen?
Wie können wir ihn konstruktiv mit den Hausaufgaben unterstützen ?! (so das er sie immernoch selbst macht) Wie macht ihr das?
Wie sollen wir uns verhalten wenn er wiedermal brüllt das er zur Oma zieht weil er seinen willen nicht bekommt?!
Welche Konsequenzen können wir setzen die sinnvoll sind und sollen wir mit ihm reden wenn er so ausrastet oder besser in ruhe lassen und danach vergessen?
Ja und zu guter letzt, für mich persöhnlich: Was kann ich als Lebenspartner machen um meinen Freund besser zu unterstützen?!
Ich danke euch für durchlesen und hoffe auf viele gute Ideen.