Fahrrad mit Kind - Wie mache ich es am besten?

  • Hi!


    Ich habe im Moment ein ziemliches Tief, was die Organisation meiner Kind-Wochenenden angeht. Ich habe kein Auto. Mein Kind ist drei Jahre alt. Ich habe ein Fahrrad mit Kindersitz hinten und einen kleinen Korb vorn. Die letzten 2 Wochenenden hat es immer mal wieder geregnet und ich wäre dennoch gern mit der Kleinen spazieren gegangen, zwischendurch wars dann wieder schön.


    Ich weiß nicht, wie ich es machen soll. Wir sind losgefahren und es hat angefangen zu regnen. Meine Tochter hatte zwar Regensachen an, aber wo lagere ich die Sachen, wenn es wieder schön wird?


    Ich hatte es mir eigentlich so gedacht, dass ich für mich ja beim spazieren gehen einen Schirm mitnehmen kann. Wenn ich das Fahrrad abstelle, habe ich keine Möglichkeiten unsere Sache zu lagern, wenn ich sie am Rad lasse, können sie geklaut werden, also muss ich alles mitnehmen...oder?


    Resultat im Moment: Wir kommen nicht aus unserem Stadtteil raus, wenn das Wetter nicht 1a ist. Und das gefällt mir gar nicht. Kenne inzwischen jeden Stein auf "unseren" Spielplätzen. Ich würde gern weiter in die Natur. Die Öffis sind mir zu teuer, und sehr voll. Wenn ich mit der Kleinen in einen Bus steige, mit Picknickkorb, Regenschirmen, Capes, Buggy, bin ich schon schweißgebadet.


    Gibts hier Städter mit Kindern ohne Auto, die noch nicht weit mit dem eigenen Rad fahren können? Letztes Jahr hatte ich einen Croozer. Das war auch gut, aber man hat mir gleich das Schloss angesägt und dafür ist mir so ein Teil einfach zu teuer. Vor lauter Angst vor Diebstahl habe ich ihn nicht mehr benutzt.


    Und noch eine Frage: Welcher Rucksack hat das größte Fassungsvermögen? Ein Bundeswehrrucksack? Sind die praktisch, für Regensachen, Proviant, Taschentücher, gesammelte Kinderschätze usw.?


    Wenn ich mit der Kleinen ins Schwimmbad fahre, habe ich vorn ein wenig Stauraum und eben meinen Rücken...


    Also kurz...wer kennt sich aus...wie macht ihr das?


    Ach ja und noch was...ich bin ganz gut zu Fuß, mehrere Kilometer sind gar nichts. Meine Tochter kann das noch nicht bewältigen. Also nutze ich noch den Buggy. Da sie jetzt schon über 3 Jahre ist, ernte ich mittlerweile böse Blicke...und werde auch dumm angesprochen... nur, was habe ich für Alternativen? Wenn sie Laufrad fährt und ich zu Fuß gehe und wir mit 40 Medien aus der Bibliothek nach Hause gehen, bekomme ich die im Buggy gut verstaut, sonst müsste ich die Büchertasche tragen und das Laufrad tragen + "Ich kann nicht mehr" (sind etwa 3 km hin, 3 km zurück).
    Soll ich das jedem erklären, der uns böse anschaut? Wie macht ihr das?


    LG

  • Huhu,


    Sohni wird im August 4 und fährt noch immer mit Wonne in seinem Buggy. Die Blicke anderer Leute sind mir wurscht und erklären tu ich auch nix... :P Die tragen das Kind ja nicht, wenn er nicht mehr kann. Ich geh oft mit dem Buggy und Laufrad los - wenn er nicht mehr Laufrad fahren mag, steigt er in den Buggy und das Laufrad kommt quer über den Schieber. Unten drin ist alles Gerümpel, was man halt so braucht (Schaufel, Bagger, Gummistiefel) und einen Rucksack hab ich dann meist auch noch.


    Bezüglich des Rauskommens aus dem Stadtteil - das Problem hab ich so nicht, da ich ein Auto hab. Aber wäre vielleicht Car-Sharing was oder so ?


    Viele Grüße


    Stern

  • Gibts hier Städter mit Kindern ohne Auto, die noch nicht weit mit dem eigenen Rad fahren können? Letztes Jahr hatte ich einen Croozer. Das war auch gut, aber man hat mir gleich das Schloss angesägt und dafür ist mir so ein Teil einfach zu teuer. Vor lauter Angst vor Diebstahl habe ich ihn nicht mehr benutzt.


    Wenn du den Croozer nicht nutzt, kannst du ihn dir auch klauen lassen. Macht keinen grossen Unterschied. :D


    Ich bin seit 2007 auf täglichem Umgang mit dem Rad unterwegs. Bei Wind und Wetter. Extra Regen Capes haben wir nicht. Und wir werden auch nicht gleich krank, wenn die Klamotten mal nass werden.


    Irre weite Touren schaffen wir nicht. Ich kenne auch jeden Stein mit Vornamen und Verwandschaftsgrad zu den Kiseln. Liegt aber daran, dass ich den Radius auf die Bedürfnisse der Tochter einstelle und nicht auf die meinigen. So ne Stadt kann für Kinder ne riesen grosse Welt sein.


    Für Extra Touren nach Ausserhalb gibst die verspätete Bahn oder 30% bei Sixt.


    Ach ja... Kleiner Tip, der das Leben später mal sehr einfach macht. Frühzeitig anfangen, dem Kind beizubringen, dass nur Dinge mitgenommen werden, die es zur Not selber tragen kann. Sonst hast du bald ein Dauerabo als Packesel am Hals. ;) will damit sagen, dass man oftmals einfach zu viel unnötige Dinge mitschleppt, auf die man im Grunde auch hätte verzichten können.

  • Summerjam
    Ich habe den Croozer wieder verkauft. Jeder Euro zählt. Es muss unbedingt praktikabel sein. Und ich will aus dem Stadtteil raus. Im Alter meiner Tochter war ich schon mit meinem Opa in den hiesigen Wäldern unterwegs und habe alles mögliche kennengelernt, Pilze, Farne, Tiere, Gräser, Steine...ich war auf Flüssen und an Seeufern. Ich bekomme hier einen Stadtkoller. Weißt du, sie macht mich hier immer auf Hundehaufen aufmerksam. Das ist ganz groß, was man hier so lernen kann, über Menschen, Hunde und Umgang mit Abfällen. Aber ich denke, da kennen wir uns jetzt aus :brille
    Es ist Zeit für ein wenig Schönheit.


    Was für einen Rucksack hast du?


    stern
    Ja, Buggy und Laufrad nehme ich für unsere Stadtteilrunden auch genauso wie du. Ja, Car-Sharing...ich glaube das kann ich mir auch nicht leisten...

  • Also meine Tipps:


    Nimm nur das nötigste mit, was du an den Lenker oder dir auf den Rücken hängen kannst! Ich glaube auch nicht, dass jemand einen Stoffbeutel mit matschigen Klamotten vom Fahrrad klaut, solltest du mal was hängen lassen. Manchmal schließe ich einen Beutel auch einfach mit dem Fahrradschloß fest, denn was hat einer davon, einen zerrissenen Beutel zu klauen.


    Und vor allem: Entspann dich!! :-)


    Es ist nicht schlimm, wenn ihr nicht alles dabei habt bei einem Ausflug. Das ist doch auch total spannend fürs Kind, wenn man mal improvisieren muss (Naseputzen mit den Socken oder so :D ).


    Edit: Rucksack habe ich nie benutzt wenn Kind hinten im Kindersitz war wegen Quetschgefahr, aber ich konnte den Rucksack hinten an den Kindersitz dran hängen. Dann muss man aber aufpassen wegen immensem Übergewicht auf der Hinterachse ;-)

  • Ach, ich habe meinem Kind längst die Nase mit einer Socke geputzt und noch andere Dinge, für dich ich niemals auch nur die Nähe des Treppchens der perfekten Mütter aus dem Schöner Wohnen Prospekt kommen werde.


    Mein Opa hatte immer alles dabei. Ein tolles Taschenmesser, ein kariertes Taschentuch (von Oma gebügelt und gefaltet) zum Nase putzen, Brötchen mit meiner Lieblingswurst(von Oma geschmiert) in seinem roten Rucksack.Ich hatte auch einen Rucksack, aber da war nichts drin, ich brauchte nichts tragen. Also habe ich kleine Dinge gesammelt. Ich habe mich sehr geborgen gefühlt in meiner Kinderwelt.


    Ich befürchte, dass ich meiner Tochter das nicht mal ansatzweise bieten kann. Meine Mutter arbeitet Vollzeit, mein Vater auch, und ich arbeite auch und bin zu arm um hier aus dem Stadtteil zu reisen. Hat sich alles ganz schön verändert in den letzten Jahrzenten....


    Aber danke für alle Tipps...vielleicht bekomme ich es ja doch noch halbwegs hin...

  • Lieber einen kleinen Rucksack (Daypack) und einen Kinderrucksack (zum lernen)
    Es ist gut wenn nicht alles dabei sein kann.

  • Ich habe eine Fahrradtasche. Diese hängt man an den Gepäckträger, da sind Hacken.
    Diese kann man einfach abhängen, die Hacken verschwinden hinter einem Reißverschluß und schon ist es eine schöne Shoppingbag.
    Ich finde die Teile toll. Meine ist von Basil und es gehen 15l rein.


    LG
    Friday

  • Mach dir bloß nichts aus den Blicken. Es gibt bei mir Kinder, die sitzen auch noch mit 6/7 in ihren Buggys - da guck ich dann auch schon mal ein wenig komisch, aber die interessiert das schließlich auch nicht
    ich finde deine Ansätze schon sehr gut ! Nur Mut ! Du schaffst das schon. Tatsächlich sind Rücksäcke in der Größe "Bundeswehr" gar nicht so schlecht.
    Ich hoffe du findest noch eine Lösung für dich und die Kleine!

  • Fahrrad mit Bundeswehrrucksack auf dem Rücken und Kind im Kindersitz stelle ich mir sehr schwierig vor. Da sieht das Kind doch gar nichts mehr, oder? Je nachdem, wie Kind drauf ist, wäre vielleicht eine Tandemstange oder ein Nachläufer etwas für Euch? Gibt es für erschwingliches Geld über Kleinanzeigen. Und Du hättest Deinen Gepäckträger frei, um Packtaschen an die Seite zu hängen. Setzt aber voraus, dass Kind auf dem Fahrrad, das anhängt, eine gewisse Zeit durchhält. Du wirst einschätzen können, ob es für Euch in Frage kommt.


    Mit dem Buggy: ich habe auch so ein Exemplar, die mit 4 noch gerne im Buggy sitzt, wenn der Fußweg zu weit ist. Ja, das gibt mitunter blöde Blicke, aber mir ist das egal. Sollen sich an die eigene Nase fassen: wie viele nutzen das Auto, weil sie zu faul sind, zu Fuß zu gehen oder Rad zu fahren :brille

  • Ich bin damals auch mit meinem Lütten Fahrrad gefahren. Er sass hinten auf dem Gepäckträger im Kindersitz .
    Vorne hatte ich auch einen Korb.


    Wenn man losfährt..was braucht man denn schon groß ?
    Feuchte Tücher, Windel und etwas zu trinken.
    Für dich selber etwas zu Trinken und evt. das Portmonai.
    An Spielzeug habe ich immer nur eine Schaufel mitgenommen.


    Das geht alles in eine Handtasche die vorne im Fahrradkorb mitfährt.


    Schätze sammeln..ja..solange sie in die Hosentasche passen oder eben noch Platz in der Handtasche ist.


    Mach das Ganze doch nicht so kompliziert. Dein Kind wird lernen ( müssen ) mit weniger aus zu kommen.

  • Hm. Und wenn Du mit dem Bus ein Stück raus fährst und dann radelst?


    Midi konnte mit drei noch nicht radeln, der war stramm zu Fuß. Er trug Regensachen, die ich zusammen geknubbelt in einen ganz normalen Rucksack stecken kann. Drin außerdem Feuchttücher, eventuel eine Brotdose mit Obst / Zwieback, fertig. Was braucht man denn sonst? Richtige Touren waren in dem Alter nicht möglich. Wir haben den Vorteil am Wald zu wohnen.


    Kannst Du umziehen? Du scheinst an Deinem jetzigen Standort sehr unglücklich zu sein. Ach ja, ich habe immer den Veranstaltungskalender der Umgebung durchforstet. Wir waren zu Musikveranstaltungen, im Theater, ich habe Dauerkarten für Museen. Da finden oft gerade auch für Kinder ganz tolle Sachen statt.


    Ob mein Kind Buggy fährt oder nicht ist meine Angelegenheit. Da kann ich auch ganz freundlich zickig werden.


    Gruß

  • Ich hab auch das Problem mit zu kleine Keller für einen Chariot, der klassiche Fahrradsitz ist mir zu unsicher.
    Daher fahre ich oft mit Buggy. Ich bind sogar in der nicht kiwagerechten Sparkasse mein Kid mit dem Retro-Geschirr am Karabinerhaken an meiner Hose fest, da er sonst abhaut. Ok, vllt- sollte ich lieber ne ausrangierte Hundeleine um meine Hüfte legen, wenn Mini trotzt und sich zu Boden schmeisst ist die jetzige Strippe zu kurz, da hängen 12 kg an meiner Hüfte. ;-)


    Ich mach doch eh alles falsch, da kanns mir egal seinwas andere denken.