Wirkt sich ein Hund positiv auf ein Kind aus

  • Hallo ihr lieben,
    mein Sohn ist eigentlich ein liebes Kind ;) Er ist 3,5 Jahre alt und total trotzig, was ja auch normal ist.
    Nur es nimmt immer mehr Überhand das er aggressiv reagiert oder aber sehr sensibel reagiert.
    Ich weiß in manchen Situationen nicht mehr, wie er nun reagieren könnte. Er ist auch oft sehr nervös.


    Wir bekommen bald Frühförderung in Sachen Emotionen, damit Kindi seine Bedürfnisse besser zum Ausdruck bringen kann.
    Nun habe ich schon öfter gehört das Hunde eine besondere Wirkung auf Kinder haben. Ist das wirklich so??


    Ich überlege schon seit längerer Zeit uns einen Hund anzuschaffen, damit Kindi Verantwortungsbewusstsein lernt und auch einen Freund hat, der immer da ist und auch Bedingungslose Liebe gibt. Natürlich mache ich das auch, aber so ein Hund ist ja schon etwas anderes.
    Ich selbst bin auch mit Hunden aufgewachsen und kenne den Umgang mit ihnen.


    Wer kann mir Erfahrungen von Hund mit Kind geben und sagen, ob es sich wirklich positiv aufs Kind auswirkt??


    Danke :)

  • Klar wirkt ein Hund - oder generell ein Tier - sich positiv auf die kindliche Entwicklung aus. Dennoch bin ich dagegen, einen Hund als Mittel zum Zweck anzuschaffen. Mit dreieinhalb Jahren ist ein Kiind auch noch viel zu klein, um für einen Hund Verantwortung zu übernehmen.


    Wenn das Kinid nervös ist (und du ja auch entsprechend angespannt) wird eher der Hund ebenfalls nervös.

    Einmal editiert, zuletzt von si_lence ()

  • Klar wirkt ein Hund - oder generell ein Tier - sich positiv auf die kindliche Entwicklung aus. Dennoch bin ich dagegen, einen Hund als Mittel zum Zweck anzuschaffen. Mit dreieinhalb Jahren ist ein Kiind auch noch viel zu klein, um für einen Hund Verantwortung zu übernehmen.


    Wenn das Kinid nervös ist (und du ja auch entsprechend angespannt) wird eher der Hund ebenfalls nervös.

    Er soll sich ja nicht ALLEIN um den Hund kümmern! Natürlich mache ich das alles... Nur Kleinigkeiten wie mal Futter geben, bzw dran denken das das Tier Hunger hat oder auch einfach die Wertschätzung!
    Und den Hund schaffe ich nicht als Mittel zum Zweck an, sondern auch für mich und als Familienmitglied. Wie ich gesagt habe, ich bin selbst mit Hunden aufgewachsen und kenne den Umgang mit ihnen.
    Ist ja nun nicht so das ich ein Laie bin und von Tuten und Blasen keine Ahnung habe...

  • Mein Sohn ist 2,5 und Tagesmama hat einen Hund.
    Er hat gelernt, dass man mit einem Lebewesen behutsam umgehen muss und wo man einen Hund streicheln darf.
    Er findet den toll, hat aber trotzdem kurz Angst wenn ich ihn absetze und der Hund sich freut (ist ein Goldie, genauso hoch wie er).
    Natürlich weiß ich nicht wie er in einem Jahr tickt, aber kann mir schlecht vostellen, dass der Hund da wirklich irgendwas bringt.


    Ich würde es mit Bewegung probieren. Genial wäre etwas wie Karate.. Aber mit knapp 4 wohl eher nicht. Alternativ Kinderturnen, Schwimmen oder Tanzen vielleicht

  • Also wir haben seit ein paar Wochen eine Katze.


    Ich wollte einfach, dass Sohni (4,5 Jahre alt) mit Tier aufwächst. So wie ich damals auch.


    Ein Hund kam aufgrund des zeitlichen Mehraufwands einfach nicht in Frage.



    Dennoch ist ein Tierchen etwas, um die Kleinen an die Themen Verantwortungsbewusstsein, Respekt gegenüber allen Lebewesen, Fürsorge etc. heranzuführen.


    Mein Kleiner freut sich, wenn er Katzi das Futter hinstellen kann.
    Ansonsten tobt er aber eher mit ihr durch die Wohnung :crazy
    Glücklicherweise haben wir ein recht entspanntes Katzenexemplar erwischt, welches sich durch die Gegend schleppen lässt und alles irgendwie mitmacht :)


    Ich merke allerdings, dass hier noch viel Arbeit zu leisten ist hinsichtlich der Zeichen, die so ein Tier gibt. Das versteht er noch nicht....


    Um seine Nervosität in den Griff zu bekommen halte ich Sport oder ähnliches allerdings auch für sinnvoller, weil wie schon angesprochen, diese sich - gerade auch bei einem Hund - überträgt.



    Aber grundsätzlich finde ich Tiere im Haushalt gerade mit Kindern etwas Schönes :daumen

  • Ich würde in so einem Fall eher eine tiergestützte Therapie anstreben. Therapiehunde sind ausgebildet und bleiben entspannt, was sich auf dein Kind übertragen wird.


    Außerdem solltest du dich selber beobachten. Wirst du hektisch und nervös, wenn Kind überreizt reagiert? Wie reagierst du, wenn er aggressiv ist? Lass dir hier entsprechende Reaktionsmöglichkeiten aufzeigen und wende sie konsequent an.


    Was machst du denn, wenn sich der Hund nicht positiv auf dein Kind auswirkt und vielleicht selber noch unentspanntes Verhalten in gewissen Situationen an den Tag legt?

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Hallo


    Dein Kind ist noch klein, viel zu klein, um empathisch die Verantwortung für ein Tier zu übernehmen. Du würdest Dir also einen Hund anschaffen, der zunächst mal nicht stubenrein ist, erzogen werden muß, viel Aufmerksamkeit braucht. Es erscheint mir nicht sinnvoll, in die von Dir beschriebene Situation mit einem auffälligen Kind noch einen Hund dazu zu nehmen.


    Ich habe hier Hund und Katz. Der Hund ist als Labbi wirklich tiefenentspannt. Der Katz ist entspannt, mag aber (kleine) Kinder nicht und meidet sie. Wenn ich mir anschaue, was der Hund so einstecken mußte, dann ist sie selbst für einen Labbi sehr gutmütig. Da wird geknufft, der Frust am Tier abgelassen, an der Leine gezerrt... Ich habe nie den Eindruck gehabt, die Tiere hätten dem Kind therapeutisch geholfen. Sie gehören zur Familie, wie Geschwister es tun würden.


    Ein Hund würde Deine Zeit binden, Du übernimmst Verantwortung, das Tier muß bezahlt werden. Unsere Hündin ist sehr teuer, weil dauernd irgendwie krank (Heuschnupfen, Futterallergien, Magenverstimmungen...). Sie ist krankenversichert, zum Glück! Sie benötigt Zeit für Spaziergänge (auch, wenn das Kind krank ist!), Streicheleinheiten, Ansprache. Die meisten Jobs sind nicht hundekompatibel! Das Tier sollte keine achte Stunden täglich alleine sein und anschließend weiter zu Hause sitzen, weil Du auf den Spielplatz willst (ohne Hund), einkaufen, ins Kino... Wenn Du das zusätzlich leisten kannst und willst, ist ein Hund richtig.


    Deinem Kind wird mit den anstehenden Therapien besser geholfen. Hier hat außerdem Bewegung und Musik (Kindertanzen) geholfen.


    Gruß

  • Im schlimmsten Fall hast du am Ende 2 "Pflegefälle" - Hund und Kind.
    Das muss schon passen.
    Wenn DU einen Hund möchtest, dann würde ich mich ganz lange mit der Anschaffung und dem Aussuchen beschäftigen - das muss Rasse und Temprament passen -
    sonst stehste bei heulend im Feld mit Kind und Hund.


    Vielleicht erstmal eine Patenschaft zum Gassigehen im Tierheim ?

  • Kann sich positiv auswirken muss aber nicht. Ich würde erstmal andere Wege beschreiten bevor ich mir noch mehr Arbeit ins Haus hole.


    Was ist wenn Kind zb noch aggressiver wird und dieses an dem Tier auslebt? Das wollt ich weder Kind noch Hund zumuten.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Hei


    Grundsaetzlich unter besteimmten vorraussetzungen ist das machbar.


    Du brauchst die richtige rasse
    der hund muss erstklassig sozialisiert sein
    Einen zuechter der dazu in der lage ist
    und durch diesen bedingt eine recht ordentliche menge an geld die du in die hand nehmen musst.


    Wie beschrieben muss der hund erzogen werden, er muss raus und er muss bespielt werden, gleichzeitig muss du deinem zwerg beibringen wie er mit dem tier umzugehen hat.
    Weiter musst du das spielen ueberwachen damit sich agressionen des kindes nicht gegen das tier richten.


    Du mutest dir also ne recht grosse menge an zeitaufwand zu. Schaffst du das?


    Andererseit mit dem richtigen tier, das auch characterlich passt, kann sich eine frendschaft entwickeln die seines gleichen sucht. Gerade wenn du erlaubst das sich wirklich eine enge bindung entwickels und hund mit in juniors bett darf. Der kleine mit zunehmendem alter durch die gegend streift und hund nicht von seiner seite weicht.
    Ich hab hier eine norfolkterrier huendin die das wirklich klasse hinbekommt und junior, mitlerweile 13 ein nicht von der seite weicht. Aber mit so kleinen kindern ist die rasse nicht das richtige.
    Da gibt es andere, besser geeignete.
    Labs und Golden sind da gut aber wegen ihrer masse fuer ein so kleines kind ueberhaupt nicht geeignet. Durch zuechterische verantwortungslosigkeit ist aber auch gerade bei den golden zur vorsicht geraten.
    Pudel, Mops oder Jackrussel eignen sich da schon besser. Jackrussel sind aber energiebolzen vor dem herrn und lassen sich auch nicht gerne aergern. Pudel und vor allem mops sind da schon wesentlich entspannter.
    Staffoershire und Bullterier sind eigendlich wegen ihrer extrem hohen reizschwelle und ausgeglichenheit die idealen hunde fuer so etwas, gesellschaftlich aber schwierig und vor allem nicht als anfaengerhunde geeignet. Zudem brauchst du eine erstklassige zucht, wo die tiere auf wesen und nicht aussehen gezuechtet werden.
    Ganz oft werden auch Irische Wolfshunde als therapie hunde ausgebildet. Es ist was ganz tolles diese riesen zu bestaunen und zu sehen wie sanftsie mit gerade kleinen kindern umgehen. Aber dazu brauchst du Platz, platz und vor allem platz dazu futter, am besten containerweise und nur in bester qualitaet.
    Ich koennt jetzt noch seitenweise dazu schreiben, auf die gefahr hin zu uebertreiben hoer ich aber mal lieber auf. Steh dir aber bei fragen gerne zur verfuegung.


    gruesse
    Johann

  • Tiere im Allgemeinen können eine positive Auswirkung auf die Gefühlswelt von Menschen haben, ungeachtet des Alters.
    Ich habe nun sehr lange im tiergestützen pädagogischen Bereich (Schafe, Pferde, Hunde, Ziegen, Hasen) gearbeitet und kenne beide Seiten.


    Ein Hund kann nicht pauschal als "Therapeut" zum Einsatz kommen, der muss viele Eigenschaften besitzen die wenige Hunde haben.
    so wie du es beschreibst würde ich dir nicht zu einem Hund raten, sondern eher zu pädagogisch/therapeutisch Fachmenschen die sich mit tiergestützter Therapie auskennen und wissen worauf es ankommt.


    Es macht einen riesengroßen Unterschied ob ich ein Tier besuche oder ob ich das Tier 24/7 bei mir habe und adäquat betreuen und erziehen muss.


    Dein Kind ist noch sehr klein und wird überhaupt gar nicht verstehen was es mit dem Tier aufsich hat, es geht darum Empathie und Perspektivenübernahme dem Kind zu zeigen, es vorzumachen.
    Kinder lernen am Modell und sind schnell überfordert und zeigen es auf die Art in der sie sich ausdrücken können. Das kann ein Tier welches nicht den richtigen Ausbildungsstand hat überhaupt nicht ausgleichen.


    Aber Tiere können oftmals da eine Brücke zwischen Menschen in der Kommunikation und Gefühlswelt schlagen die ein Mensch mit seiner rationalen Denkweise und Handlungsweise nicht schafft.
    Tiere spiegeln
    ohne Vorurteile

  • Du brauchst die richtige rasse
    der hund muss erstklassig sozialisiert sein
    Einen zuechter der dazu in der lage ist


    Naja, auch wenn der Züchter erstklassig sozialisierte Elterntiere hat und die Welpen mit 10 Wochen sozialisiert (sofern man das in dem jungen Alter überhaupt so nennen kann) abgegeben werden, bleibt das nicht so die nächsten Jahre, wenn nichts getan wird.
    Ein Hund fordert stets seine Grenzen ein, wie ein Kind auch, und braucht tägliche Übung bis der Hund 2 Jahre alt ist.
    Ich würde mir auf keinen Fall einen jungen Hund holen, sondern ein ausgewachsenes Weibchen (weil die souveräner sind), das schon soweit "fertig" und vielleicht irgendwo nicht mehr gewünscht ist und ich weiß, dass sie mit Kindern seeeeehr gut auskommt.


    Aber du bist ja mit Hunden aufgewachsen und um das geht es gar nicht, oder?


    Ich habe selber 2 Hunde und immer wieder Katzen. Mein Sohn ist mit 3 Hunden aufgewachsen, daher weiß er inzwischen, wie er mit ihnen umgehen muss. Das ist schon ein Vorteil. Doch wie gesagt, beide brauchen Grenzen. Mein Sohn darf nicht alles und die Tiere auch nicht.
    Das sollte selbstverständlich sein.


    Wie meine Tiere meinem Sohn helfen können: In Beispielen:
    Wenn er wütend oder traurig ist und gerade mit mir nicht sprechen will, dann geht er immer zu einem Tier. Da kommt er sofort runter. Er ist nach 5 Minuten nicht mehr traurig oder wütend, sondern es legt ihm irgendwie einen Schalter um. Er streichelt und spricht mit dem Tier und plötzlich sind auch andere Gedanken in seinem Kopf. Da fragt er mich dann was übers Tier - und das vorhergegangene ist erstmal in den Hintergrund getreten. Und wenn das Problem wieder auftauchen sollte, das vorher da war, kann Sohn anders darüber sprechen.


    Natürlich fliegt vielleicht mal ein Ball nicht vor den Hund, sondern auf den Hund, weil sich Sohn ärgert und seine Wut irgendwie auslässt. Doch auch da merkt er: Hund macht einen Bogen um ihn, sobald Sohn einen Ball in der Hand hat. Hund ist nicht beleidigt (Tiere sind nicht nachtragend), aber er merkt sich doch, dass der Ball wehgetan hat.
    Ohne Ball in der Hand geht Hund ganz normal wieder auf Sohn zu, denn am Menschen ist ja nichts falsches. Nur das Verhalten wird nicht toleriert (Bogen drumherum).


    Mein kleiner Hund, der meist sehr hibbelig und flummihaft ist, wurde mal zu einem körperbehinderten unruhigen Jungen auf die Liege gesetzt - Kopf an Kopf, Augen zu Augen - und siehe da: beide sahen sich an und hielten sich still. Da entsteht etwas Beeindruckendes zwischen Mensch und Tier, was nicht vorausgesehen werden kann.


    Manchmal reicht aber auch ein Hase. Er kann wie ein Hund erzogen werden, hört auf seinen Namen und macht in ein Klo (alles schon gemacht... :tanz


    die blumenelfe :blume