Abstinenz besser?

  • :Hm bin in Grübelstimmung weil ich einfach nicht weiß, was ich tun soll.....

    Nach der Trennung vom Vater meiner Kleinen, hab ich mich nur auf sie konzentriert und darauf, wie ich unser gemeinsames Leben unabhängig gestalten kann.
    (vergangene Trennungsdramen lass ich bewusst außer vor)


    War 3 Jahre Single und Mutter.


    Dann traf ich einen Mann...wie ich dachte den Mann meiner Träume.
    Wir waren 3 Jahre zusammen.
    Er liebte seinen Freiraum, ich meinen...dachte, so und nicht anders will ich es.


    Irgendwann merkte ich......Nein ,ich brauch zwar kein Haus, keine Familienplanung aber ich brauche doch eine Verbindlichkeit.
    Ein gemeinsames Ziel.
    Er konnte nicht, war zu viel in der Welt unterwegs und ich doch bodenständiger.


    Es kam zur (tränenreicher gegenseitiger) Trennung.


    Kurz nach der Trennung der nächste Partner.


    Wir kannten uns schon lange, freundschaftlich.
    Kind liebt ihn und ich habe mich verliebt...


    Wir hatten ein (mehr oder weniger) gutes Jahr.


    Beide sind wir Beziehungspaniker, wenn man so sagen mag.....


    Jetzt sieht es nach einer erneuten Trennung aus :(


    Wie viel Trennungen darf man einem Kind zumuten?


    Ist es nicht vielleicht besser, in Abstinenz zu leben um das Kind zu schützen?
    Oder muss man es weiter versuchen, weil man doch immer an die große Liebe glaubt?


    Was ist wichtiger?


    Nein, natürlich ist das Kind das Wichtigste, aber als Frau hat man doch auch Träume. Möchte geliebt werden, möchte einen Partner haben, der alles mit einem meistert......



    Aber wenn es dann doch nicht funktioniert, leidet das Kind gleich mit. :schiel


    Is es nicht besser, allem zu entsagen, um das Kind vor der erwachsenen Unzuverlässigkeit zu schützen?


    Die Trennung steht an und wird kommen (schlimm genug für mein Seelenheil)........
    Die Frage ist.....wie wird es in Zukunft sein?


    Von der Welt zurückziehen und Mutter sein bis Kind ausm Haus ist um es zu schützen, oder weiter hoffen und offen sein?....................... :crazy:tot


    Bin für Input offen.......


  • Is es nicht besser, allem zu entsagen, um das Kind vor der erwachsenen Unzuverlässigkeit zu schützen?

    Und dann irgendwann wird Kind mit den Realitäten des Lebens konfrontiert und fühlt sich unzulänglich ....


    Lebe ehrlich - und Dein Kind wird schon damit klar kommen. Manchmal ist es eben kein Ponystall.





    Edit fügt hinzu:
    Ich bin mir sicher, das bei Dir nicht jede Woche ein neuer Lover vor der Tür steht, der sich dem Kind vorstellt und genauso schnell wieder verschwindet .....

    Einmal editiert, zuletzt von Loewe_63 ()

  • Ich bin sehr gespannt auf die Antworten hier, denn das ist genau mein Problem. ich war jetzt nach der Trennung, war aber auch ein Extremfall, 3 jahre alleine bevor ich jetzt seit bald 3 Monaten einen Freund habe, der großes vorhat mit uns zusammen. Eigentlich schön, aber ich bin so ängstlich, dass meine Kleine ihn bisher nur 1x ganz kurz gesehen hat. mein Freund möchte gemeinsame Unternehmungen, möchte an unserem Leben teilhaben und mit mir natürlich mehr Zeit verbringen. Ich bin da immer wieder total zwiegespalten

    Das Herz hat seine Gründe, die der Verstand nicht kennt

  • Hi!



    Ich bin seit 3 Jahren abstinent und hätte sehr gern einen neuen Partner. Ich weiß aber wie Männer sein können und meine größte Angst ist, mein Kind mit Streit zu konfrontieren. Mit einem PC-Junkie, einem der hier ständig fern sieht, einem Nörgler, den jeder Baustein nervt, einem, der zuviel trinkt, untreu ist und einen mit Krankheiten ansteckt und ach, es gibt ja noch viel schlimmere Exemplare. Gewalttätige, Pädophile, Narzissten, Stalker, usw.


    Also ich würde es mit einem netten Mann wagen, auch wenn es nicht für immer ist. Eine Trennung nach 3 Jahren finde ich für ein Kind zu ertragen, wenn es vernünftig abläuft und es nichts Schlimmes zu hören bekommt. Mama und Papa bleiben ja als Konstante bestehen. Bei uns wäre ein neuer Mann immer nur ein Partner für mich und wenn es sehr gut läuft, ein guter Freund für mein Kind.


    Ich bin ehrlich gesagt hin und hergerissen. Ein Mann ist ein großes Risiko. Er müsste schon sehr viel Freundlichkeit und Friedfertigkeit mitbringen, damit ich meine Abstinenz loslasse. Meine kleine heile Welt ist mir viel wert.

  • Du hast die hoch verschuldete Sorte vergessen, die man mit "durch ziehen" muss.


    Im Ernst: solange nicht das Vertrauen in dich selbst da ist, dass dein Bauch jemanden auswählt, der nicht eine Katastrophe ist, musst du eh warten. Irgendwann wird das wieder anders.


    Die Frage der TS stellt sich aber glaube ich jede halbwegs sensible AE. Ich mir auch. Mein Kind ist aber alt genug, dass man über vieles reden kann. Darüber, dass es schöner ist, mit einem Partner durchs Leben zu gehen. Darüber, dass man sich gut kennenlernen muss, es dann probiert und es dann leider manchmal trotzdem nicht klappt etc. So ist leider das Leben und das eigene Kind wird ja wahrscheinlich auch irgendwann durch Trennung, Liebeskummer etc. gehen müssen. Zwischen "die Liebhaber geben sich die Klinke in die Hand" und dem ernsthaften Versuch einer Partnerschaft liegen Welten. Meine Tochter hat auch eine Trennung mit bekommen. Einige wenige "kleinere" Versuche hat sie garnicht mit bekommen. DAvor hatte ich jahrelang überhaupt keinen Freund... ob das nun das Ideale war? Denn auch wenn man alles dran setzt es zu vermeiden, wird das Kind eben doch in einigen Bereichen zum Partnerersatz.


    Die Trennung von einer langjährigen Beziehung ist natuerlich belastender fürs Kind, weil es wieder eine neugewonnene enge Bezugsperson verliert. Trotzdem: ich denke: weiter an die Liebe glauben.

  • ...ich verstehe persönliche Ängste, ich verstehe die gefühlte Verantwortung für die eigene Brut (die man vielleicht auch manchmal vor sich selbst schützen muß *lach*)...was ich aber als in meinen Augen lebensfeindlich ablehne ist Altruismus und mätyrerhafte Entsagung... (die man vielleicht sogar irgendwann als Vorwurf oder Forderung dem - erwachsenen - Kind gegenüber formuliert?)


    Ich habe sicherlich auch Fehler gemacht, aber ich bleibe Mensch... Mein Wissen von heute sagt mir, daß ein naher Mensch im Leben ne feine Sache ist, daß ich aber nicht mehr mit jemandem zusammen leben möchte, solange Kinder im Spiel sind (besonders weil mein Leben so einfach schöner und unkomplizierter ist und ich diesen Freiraum einfach brauche, es akzeptiert habe, unabhängig davon was für andere richtig ist)...
    Aber alles bleibt anders, ich weiß nicht, was mir mein Wissen von morgen rät... *lach*...


    Ich weiß aber, daß es neben der Liebe und der Verantwortung für mein Kind auch die Liebe und Eigenverantwortung für mich gibt, die mir niemand abnehmen kann, die ich niemals delegieren kann. Ich möchte meinem Kind kein dem Leben und mir selbst abgewandten, mürrischen Menschen vorleben...sondern jemanden, der dem Leben mit einem Augenzwinkern und der Akzeptanz des Unabänderlichen gegenübertritt. Zum Leben gehört nun mal auch das Scheitern, es ist wichtig für mein Kind mich auch scheitern zu sehen (ich bin in diesen Dingen nun eh kein Emotionsterrorist *lach*, auf diese Weise bleibe ich Mensch)... Wenn ich meinem Kind vorlebe, daß man wieder aufsteht ohne die ganze Welt anzuklagen, ist das ne wichtige Lektion (da bin ich ganz bei Loewe)...


    Zwischen emotionalem Hasardeur und nem Eremiten liegt ein weites Feld... Die Standortbestimmung obliegt jedem selbst...

    Einmal editiert, zuletzt von Amselrüde ()

  • @Malindi
    Nee, ich ziehe keine verschuldeten Männer an. Ich habe kein Vermögen und eine Teilzeitstelle. Ich bin Soz-Päd. Ich ziehe Männer mit Problemen an. Ich strahle wohl aus "Komm auf meinen Arm, ich helfe dir. Ich höre zu, ich klebe ein Pflaster drauf, ich mache alles wieder gut.
    Seit ich meine Studium beendet habe, habe ich nur noch Männer mit Baustellen (Depressionen, Impulskontrollstörung, Hass auf die Ex, Alkoholprobleme) gehabt. Oder aber ab 30 haben Männer so viele Baustellen, weil das Leben dann immer komplizierter wird?! Keine Ahnung. Ich hoffe ja immer noch, dass ich durch genügt lange Abstinenz mal einen Mann anziehe, dem es einfach gut geht. Und einfach mich mag. Und sich selbst auf den Arm nimmt ;)
    LG

  • Es gibt keine Männer ohne Probleme. Es gibt auch keine Frauen ohne Probleme. Das Geheimnis liegt darin, den Menschen zu finden, mit dessen Macken man am besten leben kann. Ich glaube, dass man durch ausreichend Abstinenz einfach wieder die Kraft findet, um damit umzugehen.

  • Warum so in Extremen denken? Weder das eine Extrem ist gesund noch das andere. Es hilft deinem Kind nicht, wenn du es in Watte packst und selbst allein und unglücklich durch die Welt wanderst. Genau gut ist es aber auch ungesund für euch beide, wenn du dich überstürzt in neue Beziehungen reinhängst, weil dein Herz Purzelbäume schlägt oder du Angst vor dem Alleinsein hast.


    Ideal ist - wie meistens - der Mittelweg.


    Dein Kind muss lernen, dass auch Mama ein Privatleben hat und dass Beziehungen zerbrechlich sein können und der Pflege bedürfen. Auf der anderen Seite muss ich aber auch deine Überlegung stützen, dass das wiederholte Erleben erwachsener Unzuverlässigkeit nicht nur für dich, sondern auch für dein Kind sehr schmerzhaft ist und - schlimmer noch - möglicherweise Auswirkungen auf die spätere Bindungsfähigkeit hat.


    Ich kann jetzt aus deiner Schilderung keine Leichtfertigkeit in bezug auf Beziehungen erkennen, aber allein die Tatsache, dass du dir Gedanken machst, ist imho ein Indikator, dass du dir und deinem Kind vielleicht mal eine kleine gemeinsame Auszeit gönnst, aus dir selber neue Kraft schöpfst, bevor du dich emotional wieder öffnest und alles einfach noch eine Spur besonnener angehst.


    Viel Glück auf deinem Weg!

  • Wenn man einige Trennungen hinter sich hat und von sich selbst als Beziehungspaniker spricht, bringt es wahrscheinlich nicht irre viel, auf DEN richtigen zu warten. Dass die Geschichten immer gleich oder ähnlich enden ist kein Zufall und die Lösung dafür .... dummerweise (das meine ich wirklich so).... nur in einem selbst zu finden.
    Man muss ja nicht zwangsläufig in eine Therapie rennen, es gibt auch viele gute Bücher zum Thema. So kam ich z.b. darauf. Eigentlich hatte ich mir "Jein. Bindungsängste erkennen und bewältigen" gekauft, um meinen Ex zu verstehen... um mit der Erkenntnis raus zu gehen, dass zwar er, aber genauso ich das Problem war/bin. Erschreckend. :schiel Und plötzlich erkannte ich die Paralellen in meinen Beziehungen, obwohl ich mir jedes Mal sicher war (und auch im Nachhinein), dass sie doch sooo unterschiedlich waren.
    Da mir dadurch bewusst wurde, dass es niemals von alleine oder durch DEN Richtigen für mich und damit auch nicht für meine Kinder besser wird, ist mir die Lust auf eine neue Beziehung erst mal gehörig vergangen.
    Bitte versteh meine Zeilen nicht als überhebliche Ferndiagnose eines Laien... das sind meine Gedanken beim Lesen Deines ersten Postings. Bitte nicht böse sein und im Zweifel ignorieren.

    LG Sankofa



    Mit dummen Menschen zu streiten ist wie gegen eine Taube Schach zu spielen.
    Egal wie gut Du Schach spielst, die Taube wird alle Figuren umwerfen, auf
    das Brett kacken und herum stolzieren als hätte sie gewonnen.

    Einmal editiert, zuletzt von Sankofa ()

  • Das Buch ist schon fast Pflichtlektüre für uns AE. Obwohl man es das eine oder andere Mal gern vor Wut an die Wand schmeissen möchte ;)

  • Wie viel Trennungen darf man einem Kind zumuten?
    Ist es nicht vielleicht besser, in Abstinenz zu leben um das Kind zu schützen?
    Oder muss man es weiter versuchen, weil man doch immer an die große Liebe glaubt?
    Was ist wichtiger?
    Nein, natürlich ist das Kind das Wichtigste, aber als Frau hat man doch auch Träume. Möchte geliebt werden, möchte einen Partner haben, der alles mit einem meistert......


    ich sehe es nicht so ausschliesslich, wie Du-


    Für mich ist nie die Frage gewesen, wie viel Trennung kann ich meinen Kindern zumuten, sondern eher: Wieviel "Vater-PerfekteFamilienErsatz" muss ich ihnen zumuten-


    Meine Abstinenz, oder Nichtabstinenz hat in erster Linie mit mir zu tun, und nur sehr beschränkt mit meinen Kindern...


    Ich habe teilweise Beziehungen über Jahre geführt ohne, dass meine Kinder mit einbezogen wurden- wozu auch? Für mich persönlich muss ich nicht aus jeder Beziehung "die" Bis an mein Lebensende Beziehung machen- und da, wo die Kinder mit einbezogen wurden, haben wir ihnen niemals "verkauft", dass wir nun die Familie bilden werden-
    Für mich selber habe ich entschieden, dass wir (die Kinder und ich) bis zum Ende ihrer Ausbildung keine "Experimente" mit neuem Mann, Haus und Hund (bildlich gesprochen) versuchen werden- mit Abstinenz hat das nichts zu tun, sondern damit, dass ich mich gut einschätzen kann-


    Wenn "der" Mann dabei gewesen wäre, hätte ich vermutlich nach zwei, drei Jahren Beziehung alles über den Haufen geworfen, und meine Worte Lügen gestraft :brille - wobei... seit einigen Jahren bin ich mit "ihm" zusammen.... und die Kids wissen, dass er mein Freund ist, wir gemeinsam gerne und viel Zeit verbringen, in Urlaub fahren, und auch gemeinsam mit dem Kinder mal ein Bier trinken gehen, oder auf Konzerte und und und-


    dennoch werde ich erst dann mit ihm zusammenziehen, wenn die Kids (freiwillig :brille ) aus dem Haus sind :frag
    Ich persönlich bin überzeugt, dass tut den Kindern und mir als Familie gut- und ihm und mir als Paar....

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)

  • @Malindi
    Ich habe das anders erlebt. Ich traue mir nach den gemachten Erfahrungen nicht mehr viel zu. Meine Männer bis 30 hatten harmlose Macken: Alte Sportsocken sammeln, abends Süßigkeiten essen,und sich einen Bauch anfuttern, und morgens verkünden, dass nun alles anders wird, bei Tierfilmen weinen, Fremde umarmen. Schrullig, aber auch witzig und liebenswert.


    Einen Mann, der abends ein 0,5 l Bier nach dem anderen trinkt und dann aggressiv wird, einen Mann der vor seinem Kind sagt "Dann bring ich mich halt um"..., ein Mann, der einen Stuhl zusammen tritt und die ganze Nacht wegbleibt, wegen einem harmlosen Hinweis...das waren meine Männer in den 30ern.


    Seitdem traue ich mir keine Beziehung mehr zu. Und ich möchte meiner Tochter solche Szenen ersparen. Ich habe selbst etwa 200 Macken, aber nicht solche, die anderen Schaden zufügen.


    Aber ich störe den Thread...nur meine 5 cent,


    LG

  • Die 30er sind die Midlife Crisis Jahre. Habe in der Zeit auch nur Erschreckendes angelockt ;). Ab 40 wird es besser habe ich beschlossen.