Um jeden Preis gegen das andere Elternteil?

  • Natürlich kann und soll man seine gefühle nicht zuruckstecken. Aber haben diese gefühle was mit dem kind zu tun. .? Ich habe auch eine menge schlecte gefühle meinem ex gegenüber. Und das sage ich ihm! Und er bringt dasnicht mit den kindern in verbindung.


    Es geht ja hier auch um UETs, die umgang wollen. Meiner will leider auch nur in den ferien. Nachdem die kleine aber spätestens nach vier wochen vor sehnsucht heult, überlegt er es sich vielleicht noch. Ich tröste sie verkneife miraber negative kommentare, denn die helfen ihr nicht..
    Aber ich werde keine ausreden für ihn erfinden und ihm nicht mit umgang hinterherlaufen.

  • Es ist natürlich schwierig einfach einen cut zu machen. Ich denke oft spielt auch ein gewisses Maß an Eifersucht mit. Nicht nur auf das Kind, sondern auch auf das (vermeintlich) bequemere Leben des anderen. Der BET, der sich abstrampelt und organisiert, der UET, der das Kind nur wenige Tage hat. Das kann man manchmal auch als ungerecht empfinden. Ich ärgere mich da auch manchmal drüber, wenn ich meine Woche organisiere und mir manchmal mein "Hamsterrad" auf die Kirsche geht und er so gar nichts dazu beiträgt.


    Helfen würde mir der Gedanke : Was kann der andere Teil unserem Kind geben, dass ich nicht geben kann? Was kann sie von ihm lernen, von dem ich keine Ahnung habe? Manchmal hilft auch der Blick zurück. Was mochte ich an ihm, dass mich dazu bewogen hat mich in ihn zu verlieben und zwar so sehr, dass ich ein gemeinsames Kind mit ihm wollte?



    LG
    Friday

  • Ich merke im Rahmen des Umgangs, dass es schon möglich ist, sich an Kleinigkeiten zu zerreiben, sich aufzupuschen, Verhaltensweisen des anderen mit eigenen Gefühlen hoch- und aufzuladen.


    Es ist aber möglich, diesen Gefühlen nicht zu folgen, sie zu beobachten, sich besser kennenzulernen und ihnen auch beim Vergehen zuzuschauen. Nach einiger Zeit merkt man, wie unwichtig eine nicht perfekt gepackte Umgangstasche ist, wie unwichtig eine Verspätung und ein missgelaunt ausgesprochener Satz im Vergleich zu einem ausgeglichenen fröhlichen Kind, dass Mama und Papa so lieben darf wie es will. Es braucht sich keine Gemecker über den anderen anhören, es muss keine Unstimmigkeiten und Doppelbotschaften fühlen. Es ist frei. Und diese Freiheit bekomme ich als Elternteil zurück. In bin in keinem Gefühlswirrwarr verstrickt. Ich kann schöne Gedanken haben, mich auf Bücher und Hobbies konzentrieren und es mir gut gehen lassen.


    Also mir tut es gut, keine Machtspiele zu spielen. Ich will gar keine Macht über einen anderen haben, was soll ich damit anfangen? Ich bin froh, wenn ich Spaß mit meinem Kind haben kann und sie glücklich ist.

  • Hallo Lindsay
    Ich kann dir gerne mal die Nummer der Ex Frau meines Mannes geben, dann kannst du sie gerne mal selber fragen warum sie ihm seit 10 Jahren das leben so schwer macht. :D Wir haben auch keine ahnung warum das so ist und warum sie immer und überall behauptet mein Mann wäre der schlechteste Vater auf Erden. Die Vermutung (auch von einer ehmaligen Nachbarin) liegt wohl darin das sie es nie Verkraftet hat das mein Mann sie damals verlassen hat. Sie bestraft ihn damit übers Kind und wie man es ja auch sieht schaft e´sie es auch damit. aber in vielen augen ist es Kindergartenverhalten und ihr wurde sogar schon geraten eine Therapie zu machen, damit sie alles mal vernünftig verarbeiten kann.


  • Ich merke... es ist schwer in solch Situationen zu entscheiden, wann ein UET sich kümmern darf und wann nicht.. - aber meiner Meinung nach sollte er sich nicht nur dann kümmern dürfen, wenn er dem "Idealbild" des BET entspricht...


    Ich erweitere meine Ursprungsfrage um das "Wer hat das Recht zu entscheiden und warum macht meine Meinung die zu der einzig richtigen für das Kind?"


    Ich möchte dies nicht gut heißen. Was mir hier aber spontan in den Sinn kam war, dass ich als (voraussichtliche) Mutter DIE Entscheidung getroffen habe. Nämlich, dass es dieses Kind überhaupt gibt. Wenn man danach nicht wirklich weiter darüber nachdenkt, kommt man vielleicht in diese Meinung, dass man (in diesem Falle Frau) weiterhin alles entscheidet. Hier ist nachdenken, Selbstreflektion gefragt. Bei manchen dauert es dann vielleicht etwas länger.

    Ich meinte hier ausdrücklich die UET's, die sich gerne kümmern möchten.... nicht die, denen man hinterher laufen muss, sondern die, die es wirklich wollen....


    Tja nun, hier habe ich eine etwas schizophrene Situation: der Papa von Mini WILL sich kümmern, liebt Mini, will natürlich so viel wie möglich Umgang ... aber wenn ich ihn frage, welche Kita-Schließtage inklusive Ferien abdecken möchte, dann will er nicht. Auch die Feiertage will er nicht. Er muss sich ja erholen.
    Hier habe ich ehrlich gesagt Schwierigkeiten. Er ist ein toller Papa, wird von Mini geliebt. Ist fürsorglich, aufmerksam. Unternimmt kindgerechte Dinge mit Mini und trotzdem ist er kein Spaßvater. Mini muss bei ihm genauso mit im Haushalt helfen wie bei mir auch usw. usw. Eigentlich der ideale Vater. Er sagt, er will unbedingt ganz viel Umgang ... und tut dann das Gegenteil.
    Hier MUSS ich einfach manchmal gegenüber meinen Freundinnen/Freunden ablästern, das muss irgenwo raus. Ich verstehe es nicht. Aber selbstverständlich nie vor Mini.

    auch ich habe mir schon die Frage gestellt, was ich tun würde, wenn Herr Junior eines Tages zum Papa möchte....


    Ich auch. Meine erste Spontanempfindung ist dann ein beleidigtes/verletztes von-dannen-Ziehen. Irgendwie in die Südsee auswandern und mein Bankkonto den Beiden überlassen. Aber nicht auch noch die 14-tägige Verletztheit des Umgangs ertragen. Aber ich weiß, dass ich das zum Wohle von Mini nie machen würde. Hoffe ich (wenn ich nicht dann dicke in den Wechseljahren und somit sowieso nicht zurechnungsfähig bin - wer weiß? Ist jetzt sogar ernst gemeint!)

    Väter machens anders, aber nicht schlechter!


    Jepp.

    Hier lese ich immer wieder der UET ist einfach schlecht während BET alles richtig macht.


    Vielleicht liegt das daran, dass man natürlich nur sehen kann, was man selber macht? Das, was der Andere macht, sieht man nicht. Man bemerkt nur Reaktionen auf das Tun des Anderen und hier ist Tür und Tor für Interpretation offen ... vielleicht liegt es an dieser Unsicherheit?

    Aufgrund der erfahrung das der EX partner sich einem gegenüber rücksichtlos verhalten zumindest dem eigenem empfinden wird dem EX partner abgesprochen überhaupt rücksicht nehmen zu können.


    DAS kann ich sogar nachvollziehen. Hier kämpfen dann Angst und Vertrauen miteinander. Und oft kommt es ja doch dazu, dass das Vertrauen siegt, wenn die Trennung länger zurück liegt.

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Es hätte auch bei uns alles ganz anders laufen können.


    Bei uns sah es so aus:


    Herr Ex ging ab dem Frühjahr 2010 geocachen. Erst nachmittags, dann auch abends. Ich dachte mir nicht viel dabei, es gibt ja auch Nachtcaches, d.h. solche, die nur bei Dunkelheit zu finden sind. Er war schließlich fast täglich unterwegs, verabschiedete sich irgendwann abends und kam nachts wieder.


    Im Mai 2010 sagte er mir, er sei nicht alleine unterwegs, sondern mit einer "Cacher-Kollegin". Ende Mai 2010 ergänzte er diese Aussage insofern, als dass er meinte, ja, er habe eine Affaire, er müsse sich einfach mal "ausleben". Die Frau, mit der er momentan zusammen sei, sei aber nur eine Affaire und sie würde im Juli auch wegziehen, so dass die Affaire dann beendet sei. Anschließend könnten wir miteinander reden. Er wolle nicht gehen, aber (siehe oben) er müsse sich nun für ein Vierteljahr ausleben.


    Meine Schwiegermutter meinte ein paar Wochen später, sie hätte bereits im März das Gefühl gehabt, dass da etwas liefe.


    Meine Reaktion war: Nein, wir werden nicht darüber reden, wie wir danach weitermachen. Ich wollte die Trennung, da mir ohnehin klar war, dass unsere Ehe zwar eine "bequeme" Geschichte, dass wir aber beide weder glücklich noch zufrieden waren und dass auch die Kinder unter dieser Situation litten. Abgesehen davon hatte er mir bereits Monate zuvor auf meine Bitte, professionelle Hilfe für unsere Ehe bzw. gemeinsame Gespräche, um wieder auf einen Nenner zu kommen, rigoros mit den Worten abgelehnt: Er wollte und brauche das nicht, er käme auch alleine klar. Soweit so gut, ich hätte ihn damals sicher noch "zurück bekommen" können - aber um welchen Preis? An sich war klar, dass die Ehe beendet war.


    Daraufhin änderte sich erst mal gar nichts, außer dass er nun bei seiner "Affaire" übernachtete und morgens um halb 7 bei uns auftauchte und den Kindern, vor allem unserem damals 8jährigen Sohn, "Normalität" vorspielte.


    Auch seine Wäsche wusch er bei uns - ich weigerte mich, mich darum zu kümmern, da ich zum dem Zeitpunkt nicht nur emotional, sondern auch beruflich unter Hochdruck stand. Eines Nachmittags ging ich in den Wäschekeller, unsere gewachsene und noch feuchte Wäsche lag hingeworfen vor der Waschmaschine, seine lief drin. Beim nächsten oder übernächsten Mal fand ich beim Rausholen seiner Wäsche aus der Waschmaschine auch ein äußerst reizvolles Unter-Höschen seiner "Affaire"... Ich dachte, mich trifft der Schlag.


    Er suchte sich keine Wohnung... bis er ca. 8 Wochen später von mir ein anwaltliches Schreiben erhielt, dass er sich doch bitte eine Wohnung suchen solle - sonst würde ich einen Antrag auf Zuweisung einer Ehewohnung stellen. Himmel, war er sauer, als er das Schreiben erhielt...


    Ich denke, in dem Moment wurde ihn klar, dass ich es ernst meinte mit der Trennung. Kurze Zeit (2 Wochen?) wurde aus seiner "Affaire" seine feste Freundin, die nun auch den Kindern vorgestellt wurde. Immerhin: sie gab sich wirklich Mühe und das war der ausschlaggebende Punkt, dass ich die Finger still hielt.


    Einige Wochen später hatte er dann doch eine Wohnung gefunden. Aber glaubt ja nicht, dass er seine Sachen mitgenommen hat... das komplette Chaos überließ er mir.


    Und so weiter und so fort... es war eine unglaublich schwierige Zeit. Ich musste die Kinder trösten, mich selbst auf der Reihe halten, hatte keinerlei Unterstützung von Verwandten, da diese entweder zu weit weg wohnten oder es nicht gut fanden, dass ich mich nicht mehr mit meinem Ex zusammenraufen wollte (und konnte!). Ich hatte finanziell Schulden an der Backe, wusste nicht, ob und wie ich das Haus und den Hund halten konnte, meine eigenen Interessen standen irgendwo unter ferner liefen. In dieser Zeit habe ich gelernt, wer meine Freunde sind. Aber zu sehen, dass man von Menschen fallen gelassen wurde wie eine heiße Kartoffel hat mindestens genauso weh getan, wie der Rest.


    Ich mag da auch gar nicht mehr drüber nachdenken... ich weiß noch, wie ich beim Haus- und Kelleraufräumen so manches Mal "versteinerte", ich konnte mich nicht mehr bewegen, der Schmerz und die Trauer über alles, was in unserer Ehe gelaufen ist PLUS die aktuellen Sorgen waren zu groß, zu stark, sie überwältigten mich. Ich war psychisch und körperlich schon da ziemlich am Ende. An allen Ecken und Enden Baustellen und niemand außer meinen "richtigen" Freundinnen (immerhin: es gab sie und ich bin ihnen unendlich für ihre Unterstützung dankbar!!!) in Reichweite. Mein Ex musste sich ja erst mal ausleben... ha ha ha.


    Ich bin damals bewusst nicht schärfer gegen ihn vorgegangen, obwohl ich das durchaus hätte tun können und es mir auch von mehreren Seiten aus geraten wurde. Das aber - und da bin ich mir sehr sicher! - hätte die Kinder ihren Vater gekostet. Er hat sich ohnehin schon aus allem so weit wie nur irgendwie möglich zurückgezogen - aber dann hätte ich vermutlich ALLES gerichtlich durchfechten müssen.


    Wir hatten Zeiten, in denen wir uns nur noch angegiftet haben - und das auch zielgerichtet unter die Gürtellinie. Nach ein paar Monaten wurde es einfacher, aber "leicht" ist etwas anderes. Ich habe praktisch auch keine großen Asprüche mehr an ihn - auch als Vater. Nur wenn er sich versucht, aus Absprachen herauszuziehen, dann werde ich sauer.


    Irgendwelche Ansprüche durchzufechten hätte mich aber mit Sicherheit mehr Nerven gekostet, als "einfach" das eigene Leben als Drei-Personen-Familie zu organisieren. Ich habe mich nie darauf verlassen, dass er die Kinder übernimmt, wennich beruflich eingespannt war. Das hätte er auch gar nicht mitgemacht... sein Kommentar, als ich ihn mal bat, den Kleinen einen Mittwoch-Nachmittag zu übernehmen, war: "Wenn er zu viel Betreuung übernimmt, könne er ja den Kindesunterhalt kürzen." und "Die Kinder sollten sich schon mal daran gewöhnen, wie es ist, wenn er nicht mehr da ist, immerhin würde er in absehbarer Zeit zu seiner Freundin ziehen".


    Auch den Hund, für den wir uns gemeinsam entschieden hatten, hat er nicht einmal stundenweise genommen. Mein Ex ist- als ihm einmal klar war, dass ich es ernst meinte mit der Trennung - gegangen, ohne wenn und aber und ohne nach links oder rechts zu schauen. Auch über sein Verhältnis zu den Kindern gäbe es noch einiges zu sagen - aber ich lasse es jetzt einfach mal.


    Es hätte anders laufen können... aber der Preis war mir zu hoch. Denn dann hätten wir alle noch weitaus mehr verloren. Der aktuelle Stand ist der, dass unsere Tochter nicht mehr zu ihm hin will und unser Sohn alle 6-8 Wochen Umgang hat. Vor Weihnachten wurde vereinbart, dass unser Sohn dafür in den Ferien bei ihm ist - allerdings gab es 2 Wochen später schon wieder die ersten Terminprobleme (...).


    Ich erwarte von ihm fast gar nichts mehr. Er lebt mit seiner mittlerweile-Frau und seinem kleinen Sohn sein Leben, wir im Prinzip unseres. Er legt mir keine Steine in den Weg, ich halte ihn auf dem Laufenden, was aktuelle Fragestellungen und Entwicklungen angeht. Das Einzige, was ich wirklich von ihm erwarte und bei dem ich auch sehr schnell sehr böse werden würde, sind pünktliche Unterhaltszahlungen für die Kinder. Nicht für mich - aber die Kinder haben ein RECHT darauf. Es waren beides Wunschkinder.


    Und deswegen bin ich der Meinung, dass es richtig war, dass ich nichts durchgefochten habe. Aber damit will ich keinesfalls (!!!) sagen, dass mein / unser Weg der einzig Richtige ist! Ich meine nur, man sollte sich gut überlegen, worüber man sich aufregt und wie viel Kraft und Energie man in welche Aktionen steckt.

  • [quote='Maumau',index.php?page=Thread&postID=1799522#post1799522]Ich bin damals bewusst nicht schärfer gegen ihn vorgegangen, obwohl ich das durchaus hätte tun können und es mir auch von mehreren Seiten aus geraten wurde. Das aber - und da bin ich mir sehr sicher! - hätte die Kinder ihren Vater gekostet. Er hat sich ohnehin schon aus allem so weit wie nur irgendwie möglich zurückgezogen - aber dann hätte ich vermutlich ALLES gerichtlich durchfechten müssen.


    Den Part kann ich nur unterschreiben - viele Leute geben beiden Seiten konfrontative Ratschläge, die sie nichts kosten (sie müssen die Konsequenzen schließlich nicht tragen), und irgendwann ist das Kind dermaßen im Brunnen, daß es durch mehrere Instanzen bis aufs Blut geht - dann gibt es keine Gewinner mehr, sondern nur Verlierer. Auch als "UET" hat man dann entweder keine Möglichkeiten mehr, oder man muß entscheiden, bis zu welcher Grenze für sich oder das Kind man noch "mitgeht".


    Von den "Ratschlagenden" mag da Voyeurismus eine Rolle spielen, daß man andere dazu bringt zu tun, was man selbst nicht getan hat (aus guten Gründen...), verletzter Stolz, und/oder kindisches Aufrechnen "der UET hat Rechte, der BET die Arbeit"... - daß der UET selbst gerne mehr "Arbeit" (=Anteil am Leben des "Erzeugnisses" und eine stärkere Bindung) hätte, sei mal ganz dahingestellt. Für den UET ist es auch eine Abwägung, was für das eigene Kind besser ist und wie stark er sich emotional erlaubt, darauf einzugehen - auch wenn das hier im Forum sofort vehement zurückgewiesen wird, pfeifen es die Spatzen von den Dächern, daß viele BET das Kind gerade bei einer starken Bindung zum UET dazu verwenden, um dem UET "richtig eine zu geben".


    Ich würde mir auch und gerade hier im Forum wünschen, daß mehr Leute versuchen, "das Feuer rauszuholen" und einen Teilnehmer einzubremsen, anstelle viele "Neue" mit den konfrontativen "Ratschlägen" der KM-Capulets und den Anfeindungen der KV-Montagues alleinzulassen. Das ist mir in einigen Threads sehr positiv aufgefallen, daß auch Mods klar geäußert haben, daß es immer die alte Leier vom trinkenden/kiffenden/mangelnde-Körperhygiene/"NPS"/.......... KV ist, von dem nach den Beschreibungen niemand ein Zeitschriftenabo kaufen würde - wie da wohl das Kind entstanden ist, Unfall beim Geräteturnen?


    Ich denke, auch "auskotzen lassen" führt im Endeffekt zu einer Bestätigung und Verhärtung, wenn nicht auch noch deeskaliert wird.


    Gruß
    diadem

  • Ich mag nicht ausschließen, dass es - je nachdem - manchmal besser ist, die harte Keule herauszuholen. Ich habe das ja auch getan, als ich den Brief vom Anwalt hinsichtlich der Zuweisung einer Ehewohnung habe schreiben lassen.


    Ich konnte es damals nicht ertragen, dass er meines Erachtens keine Wohnung gesucht hat. Mir ist das nicht konsequent oder anders formuliert: "schnell" genug gegangen. Als es einmal soweit war, dass eine Trennung letztendlich klar war (zumindest für mich... ich mag ganz einfach nicht betrogen und belogen werden und abgesehen davon habe ich JAHRE um die Ehe "gekämpft" und wollte einfach nicht mehr! Die Details würden diesen Thread bei weitem sprengen...), wollte ich auch Nägel mit Köpfen haben. Ich brauchte auch für mich Klarheit, so dass ich die Trümmer Stück für Stück abarbeiten konnte.


    Ein weiteres Mal habe ich mit der Keule gedroht, als sein Dauerauftrag für den Kindesunterhalt abgelaufen war und ich für diesen Monat zunächst keinen Unterhalt bekam. Da "reichte" aber bereits eine wohldurchdachte, mittelfreundliche Mail mit der Frage, ob ich denn unbedingt Jugendamt und Anwalt einschalten müsse.


    Bei vielen Fragestellungen oder auch Differenzen habe ich auch meinen Ex-Schwiegervater angesprochen, der dann mit seinem Sohn geredet hat. Auch hier gilt: hätte ich am Anfang die große Keule herausgeholt, wäre das Verhältnis zwischen meinen Ex-Schwiegereltern und mir nicht so, wie es heute ist. Letztendlich kommt auch dies unseren Kindern zugute.


    Ich weiß, dass ich mich wiederhole... aber es war teils grausam hart, auf der Elternebene zu bleiben. Wie weiter oben geschrieben: mein Ex lebte seine neue Liebe, sein neues Leben und ich stand da mit 2 traurigen Kindern, einem Dreivierteljob und totalem Chaos, das sich während der Ehe entwickelt hatte. Ich wusste nicht, wo oben und unten war. Ich denke schon, dass auch mein Ex getrauert hat und dass es auch für ihn ganz sicher nicht leicht war - ABER den Superdruck und -stress, alles am Laufen zu halten - den hatte ICH. Ich musste mich manchmal schwer zusammen reißen, ihm sein neues Glück auch wirklich zu gönnen. Und oft habe auch ich gehadert - aber das hat mich in keinster Weise weitergebracht oder gar entlastet. Im Gegenteil.


    Heute denke ich, dass wir es recht gut gelöst haben. Wie gesagt: die Kinder leben bei mir und trotz gemeinsamen Sorgerecht gibt es keine Probleme, z.B. dass er Entscheidungen oder Vorschläge von mir anzweifelt oder gar ablehnt. Das Verhältnis zwischen unserer Tochter und ihm entspannt sich zusehends und ist mittlerweile sogar recht gut! Vor 1-2 Jahren sah das noch ganz anders aus. Nur übers Wochenende hinfahren mag sie halt nicht, weil sie ihren Hund nicht mitbringen darf. Dafür telefonieren sie mehr oder weniger regelmäßig.


    Es war verdammt hart. Aber es hat sich gelohnt. Eigentlich haben meine Kinder sogar gewonnen: eine Stiefmutter und meinen LG. Aber wie gesagt: ich hätte auch richtig loslegen können...

  • Es war verdammt hart. Aber es hat sich gelohnt. Eigentlich haben meine Kinder sogar gewonnen

    :thanks:


    ein zentraler Satz, den ich persönlich so wichtig finde.... auch hier war es nicht immer einfach und ist es noch nicht ... ABER: es lohnt sich gegen sich selber zu kämpfen....
    ûber seinen eigenen Schatten zu springen, in dem Ex Partner das Elternteil und nicht den Ex Partner zu sehen... es lohnt sich für unsere Kinder....so mein Resümee...


    Danke für Eure vielfältigen Antworten... ich hoffe; ich habe den einen oder anderen von Euch noch erreichen können....


    Klar ist mir bewusst, dass nicht jede Trennung gleich läuft und nicht jeder UET gleich tickt.....aber sich einmal mehr zurück nehmen kann vielleicht manchmal Wunder bewirken....


    Aktuelle Situation hier (nur um zu veranschaulichen; dass es auch für Frau Lindsay nicht immer einfach ist.... )


    Heute wäre Herr Junior ins Papa WE gegangen.... wir hatten Pläne..... heute morgen eine SMS: " er kann dieses WE nicht her kommen, wir liegen alle flach...."


    Frau Lindsay schmeisst also alle Pläne um und denkt sich halb so schlimm; ist ja Karneval... Herr Junioir aber ist zu Tode betrübt.... also unterbreite ich ihm den Vorschlag, den Papa zu fragen ob er stattdessen nächstes Wochenende zu Papa gehen kann.... Kann er nicht... Her Ex hat am nächten Wochenende andere Pläne....


    Ich habe keinerlei Ambitionen deshalb jetzt irgendwas zu unternehmen... es ist halt wie es ist...ich werde Herrn Junior dafür am Dienstag, wo er noch schulfrei hat, mit ins Büron nehmen ( wo der Papa ebenfals arbeitet ) damit sie sich wenigstens kurz sehen können... ;)

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • ach hoffnungsvoll, dem KV sag ich meine negativen Gefühle bestimmt nicht, der wird bloss agressiv und schmeißt wieder was nach mir.... Das lettze mal wars ja bloss ein Weinöffner mit der Spitze nach vorne... Mal abgesehen von der Tatsache, dass er mit mir eh grad nicht redet, was mir auch recht ist.


    Meine Gefühl was mit dem Kind zutun hat, ist Angst dass Kv irgendwann bei einem Wutanfall ausversehen das Kind mit verletzt. Du hast das nicht gesehen, die Aggro-Masche fährt KV immer dann auf, wenn er nicht kriegt was er will.


    Dann diese unterschwelligen Drohungen. Wenn du nicht das tust, dann tu ich vllt. das. Du hast ja keine Ahnung was ich alles tun werde.....Er benutzt alle, die er kriegen kann. Da war ich hochschwanger und die durch diese Drohnungen ausgelösten Ängste haben mir die ganzen SS vermiest.


    Sogar meine Mum hat Angst vor ihm. Ich weiß jetzt auch warum die Exen vor mir alle zig Kilometer zwischen ihn und sich gebracht haben.


    Nee, ich mavh auch nicht alles richtig, aber ich such mir Hilfe, wenn ich z.B. merke, oh ich hab da ein Problem mit den angemessen ein Äußern von Gefühlen usw. Würde ich all die Sch... machen, die KV tut, wäre ich die längste Zeit BET gewesen. Manchmal ist es klug auf Ratschläge ander zu hören.


    Zu guter Letzt, wenn Kind gerne den kV sehen will, lass ich ihn gerne..... Würde ihn sogar evtl. hinbringen.


    Wenn es zum Vater wöllte könnte ich es nicht aufhalten, obwohl ich glaube, das es kind in der vermüllten Bude nicht lange aushalten wird. :frag


    Bin raus, sind ja noch ungelegte Eier... kann bloss hoffen, das Kind "sinnlos rumharzen" und "sich durchschnorren" nicht als gutes Beispiel ansieht bloß weil KV das macht.


    Mit der "immer sind die anderen schuld-Mentalität" kommt man halt nicht weit.

    Einmal editiert, zuletzt von Eluchil ()

  • Es geht darum, ein gutes Gleichgewicht zu finden.




    Vater und Mutter müssen keine Freunde bleiben, aber der Umgang sollte zumindest neutral sein.




    Als Scheidungskind kann ich Euch ziemlich genau sagen, was nicht getan werden sollte... Meine Eltern haben nämlich alles falsch gemacht. Und das hat Spuren auf mir hinterlassen. Ziemlich ernste.




    Ich bin selbst in Therapie und mein Therapeut hat mich nun während der Trennung unterstützt. Meine Tochter liebt ihren Vater abgöttisch. Er ist für sie sehr wichtig. Und er ist ein wunderbarer Vater für sie. Ich rede nie ein böses Wort über ihn (wenn sie dabei ist), und er auch nicht über mich (das glaube ich ernsthaft). Sie wohnt 2/3 bei mir, 1/3 bei ihm (aufgrund unserer Arbeitszeiten). Ansonsten bin ich in der gleichen Stadt geblieben. So hat sich für die Maus rum herum nichts geändert: Kita, Freunde, Omanachmittag usw. Die beiden sehen sich jedes 2. WE von Fr. bis So. Und auch Mittwochs abends. So bringt er sie auch in die Kita, manchmal 2 x Woche.


    Dazu achte ich auch sehr, dass meine Tochter über ihre Gefühle spricht, ihre Gefühle äußert. Sie erzählt, dass sie traurig ist. Ab und zu mal. Und dann reden wir ein bißchen darüber. Ich habe ihr von Anfang an erklärt, was passiert (natürlich kindergerecht).


    Ihr scheint es gut zu gehen, nach 6 Monaten Trennung. Ich denke nicht, dass es perfekt ist, klar. Aber ich gebe mein Bestes. Und musste viel, viel einstecken. Ich spiele nicht mit ihren Gefühlen, nicht mit ihren Schuldgefühlen. Ich sage ihr regelmäßig (ein bißchen zu oft ;) vielleicht), dass ich sie lieb habe. Und dass ihr Papa sie lieb hat. Und dass alles gut wird. Und dass sie Mama und Papa immer sehen wird, dass wir beide immer für sie da sein werden. Aber halt nicht mehr zusammen wohnen.




    Also ich kann behaupten, dass wir beide ziemlich vernünftig und erwachsen mit unserem Kind umgehen, was die Trennung angeht.




    Jetzt zurück zu mir:


    Für mein Teil muss ich aber auch auf mich achten. Ich achte sehr auf meine Maus, stecke aber zu viel ein. Ich frage mich dann eher, wie es ihr geht, als wie es mir geht.
    Hier würde ich halt gerne ein Gleichgewicht finden. Ich arbeite daran. Ich würde im Moment z. B. nie auf eine andere Beziehung eingehen (ist eh zu früh), um die Maus nicht noch mehr durcheinander zu bringen. Aber will ich wirklich für den Rest meines Lebens allein sein? Nein. Ich bin in der selben Stadt wohnen geblieben. Aber mein Ex und ich laufen uns oft über den Weg und das tut halt noch Weh.




    Deswegen meine ich Gleichgewicht: auf sein Kind achten, und auf sich achten




    Ach ja: Hier alles, was meine Eltern damals falsch gemacht haben:



    - meine Mutter ist von einem Tag auf dem anderen mit uns (meiner Schwester und mir) ausgezogen, zu brutal (ich war 6): andere Stadt, anderes Haus, direkt mit einem anderen Mann (mein Stiefvater).... Ich habe nichts kommen sehen, mir wurde nichts erklärt.


    - wir sind jedes 2. WE zu unserem Vater, der sich nie von der Trennung erholt hat (meine Mutter wäre nie mit ihm glücklich geworden, aber das war halt zu brutal für uns allen)


    - mein Vater sprach schlecht über meine Mutter, wenn wir bei ihm waren, er fragte uns aus, was sie macht usw. Einmal sagte er zu mir "Du bist eine Hure, wie Deine Mutter" da war ich Jugendliche und hatte nur widersprochen


    - mein Vater ist nie zu einer Schulaufführung gekommen, er hat nie zwischendurch angerufen. Ab dem Alter von 18 Jahre, hat er mich nicht mehr für meinen Geburtstag angerufen. Er hat erwartet, dass sich kleine Kinder (zur Zeit der Trennung 3 und 6) sich melden sollten...


    - meine Mutter hat mich dazu mit Schuldgefühlen erzogen


    - zwischen meinen Eltern herrschte immer eine Stimmung des Hasses, als mein Vater uns fürs WE abholte (sie konnten überhaupt kein einziges Wort mit einander reden, außer wenn meine Mutter nach dem Unterhaltsscheck fragte...)


    usw.


    einfach nur furchtbar

  • Gute Frage :daumen


    Das hab ich mich hier auch schon oft gefragt.


    Ich versteh den Frust mancher und ich versteh die Ängste...hab ich alles selber zur Genüge durch :tot


    Was ich aber dennoch immer wieder höre/lese:
    Es geht (angeblich) immer um das Wohl des Kindes, aber wenn man ehrlich ist ,geht es in den meisten Fällen ums eigene Ego.
    Um die eigene Verletzlichkeit, um eigene Ängste, Sorge, daß das Kind den anderen Elternteil mehr lieben wird, Sorge nicht dem Anspruch zu gerecht zu werden,
    Wut und Trauer um die verlorene Beziehung in die man doch soooviel Zukunftsträume gelegt hat................etc.


    Trennungen und die Gründe dafür sind individuell...aber man muss ich bewusst werden, das es die Probleme der Erwachsenen sind.


    Zugegeben, man muss viel schlucken und auch zurückstecken, aber es lohnt sich.
    Und ganz ehrlich: Bei jeder Verletztheit....der EX-Partner ist nicht minder verletzt :brille


    Das Ziel sollte lauten:
    Wir verstehn uns nicht, ich bin tief verletzt, aber das Kind hat damit nichts zutun.
    Wir sind Eltern und daher:: Das Kind braucht Sicherheit.Das Kind braucht Eltern.
    Das Kind braucht keinen emotionalen Krieg wegen verletzter Gefühle zwischen den Eltern.


    Damit kann es nicht umgehn und wird immer unsicherer.


    Eltern brauchen keine Freunde sein, aber sie müssen erwachsen genug sein um ihre eigenen Probleme vom Kind fernzuhalten....


    Für´s erste
    coca