Hallo,
ich brauche eure Hilfe!
Kurze Vorstellung der Personen:
Meine Tochter (11) lebt seit über 9 Jahren mit mir alleine. Ich bin immer berufstätig mit 30 Std/Woche in der Pflege, somit habe ich auch alle 14 Tage am WE Dienst. Ich habe seit 7 Jahren eine Beziehung, leben aber nicht im gemeinsamen Haushalt. Vor wenigen Monaten ist er jetzt 240 km beruflich weggezogen und wir führen somit z.Zt. eine WE- Beziehung
Der KV ist verheirate und hat eine weitere Tochter. Er kümmerte sich anfangs eher spärlich bis gar nicht, seit seiner jetzigen Frau oftmals seit 5 Jahren alle 14 Tage am WE - vereinbart an meinen Dienstwochenenden. Ich hege keinerlei romantischen Gefühle mehr für ihn, dafür schien seine Frau mich gar nicht zu mögen, denn noch bis Dezember 2013 bekam ich böse SMS oder Anrufe beiderseits, obwohl ich die Frau nicht kannte und ich den KV mehrfach angeboten hatte , dass wir uns kennenlernen.
"Sie wäre dazu noch nicht bereit" bekam ich immer zur Antwort.
Inhaltlich ging es in den Konflikten immer ums Geld, Abholen oder Bringen oder überhaupt nicht holen an dem WE unserer Tochter und verschiedene Dinge, wozu ich bestimmt noch komme. Ich ignorierte meistens derartiges.
Ich muss etwas ausholen, damit ihr meine Situation vllt annähernd verstehen könnt.
Sehr viel Ärger hatte ich seit je her mit dem KV, weil er der Ansicht ist, dass er aufgrund seiner Arbeit unsere Tochter holen kann wann er es kann, oder auch gar nicht. Klar, es gibt kein Gesetz, dass er sie holen MUSS, aber er schiebt immer seine Arbeit vor, dass er länger arbeiten muss oder er kein Auto hat um sie zu holen.
Nach der Trennung habe ich oft mein Möglichstes getan und unsere Tochter zu ihm hin gefahren und abgeholt, weil er noch nie einen Führerschein gemacht hatte.
Haben eure Partner tatsächlich alle einen? Ich hab ganz schön doof geguckt, als die Polizei damals in unserem Wohnzimmer stand und er war mit meinen Auto unterwegs und Polizisten die ihn kannten ihn dann bei uns zu Hause besucht hatten und er abstritt mit dem Auto gefahren zu sein - letzendlich landete auch ich mit vor Gericht, weil ich Mittäter war. Ich sollte sogar vereidigt werden, wenn hier nicht die Wahrheit gesprochen wird! :hä
Erst DA hat er zugegeben, auf Anraten des Anwalts endlich die Wahrheit zu sagen, dass er mir nie etwas gesagt hat und ich unwissend bin!
Während diesem Prozess kam heraus, dass er viele Straftaten schon begangen hat, in der JVA ein halbes Jahr war, das er Berge Schulden hat und spielsüchtig an Automaten ist. Ich wunderte mich immer, dass er nicht gut mit seinem Geld auskommt, aber er entschuldigte dass immer, dass er seine Familie oft unterstützte. Nach und nach kam ein Gerichtsvollzieher nach dem anderen, ich mitten drin mit einem Baby.
Ich verließ ihn eines abends, weil er zunehmend abends wenn er von der Arbeit heim kam aggressiv, streitsüchtig, alkoholisiert und stets laut schreiend war.
Ich erkannte oftmals gar keinen Grund für seine Aufregung. Sie war einfach da.
Ich zog in die Stadt, in der ich arbeitete und wohnten somit dann knapp 45 km entfernt.
Er kümmerte sich dann halt sporadisch bis gar nicht und rief nach langer Pause von 10 Monaten an, dass er ab sofort seine Tochter wieder sehen möchte.
Ich versuchte mir Rat beim Jugendamt zu holen, wie das alles machbar ist und letztendlich wurde mir mitgeteilt, dass ich unsere Tochter zu bringen zu holen habe, weil es mir möglich ist. Das habe ich schriftlich!
Ich war damals sehr erschrocken, denn auch meine Zeit und Kraft war wenig, da ich doch selbst arbeite und wenig Freizeit habe. Die größte Frechheit jedoch ist, dass der Mann vom JA sagte: "Ich sehe hier einen Vater der sich kümmern möchte, also machen sie das machbar, sie haben ein Auto und legen Sie ihre Dienste so, dass Sie fahren können. Ich frage mich, ob sie sich nicht vielleicht vorher überlegen sollten, ob sie dieses Kind überhaupt wollten."
Ich wusste gar nicht wie mir geschah. Das Ganze war wie ein schlechter Film für mich. Vor mir der Mann vom Jugendamt, mit drohender Stimme und neben mir der KV, der plötzlich einen auf reumütig tat und mich zuvor und danach immer beschimpfte und anschließend anrief und mich auslachte! Ich habe niiiiie versucht den Umgang zu seiner Tochter in irgendeiner Form zu unterbinden, lediglich bat ich darum, dass der KV sie holt und bringt. Dass er gut mit der Bahn zu uns kommen kann, wurde einfach ignoriert.
Und das alles zieht sich jetzt schon Jahre hin. Meine Tochter leidet unter diesen Situationen. Mal holt er sie, dann wieder nicht, oder verschiebt es. Absagen oder Verschiebungen werden mir erst Donnerstags mitgeteilt und ich habe dann große Not eine Betreuung zu finden weil ich ja arbeiten gehen muss. Ich habe ihn so oft gebeten mir so etwas zeitiger zu sagen, aber er schrie immer nur gleich los:" Das ist in meinem Job nunmal so, da kann man nicht immer planen. ..... Beleidigung du alte F****, Beleidigung *********
Ich lege dann immer schnell auf. Meine Tochter konnte derartige Dinge mitbekommen, denn er schrie wirklich immer sehr laut! Oder in meiner Wohnung fiel er verbal über mich her, so dass er sie nur noch an der Wohnungstür abholen darf. Ich kann mich doch nicht in meinem Haus anschreien lassen, nur weil ihm irgendwas nicht passt. Er dreht sich gerne die Dinge wie er sie möchte und ein Widerspruch oder sonstiges wird gleich mit Beleidigung oder einer Androhung : "Du wirst schon sehen was du davon hast".
Das geschieht, wenn ich bitte pünktlich zu sein, weil sie noch lernen muss. 17 Uhr ist verabredet am Sonntag, dass sie wieder Heim sein soll, aber er ruft oft einfach um 17 Uhr oder später an, dass es später wird.
Zwischenzeitlich ist die Stimmung des KV etwas wohlgesonnener, so scheint es zumindest und ich versuche mit ihm dann ins Gespräch zu kommen. X-mal hat er mir nun schon versprochen auch an dem Papa WE mit unserer Tochter die Hausaufgaben zu machen oder zu prüfen,
sie NICHT bis nachts um 2 Uhr auf bleiben zulassen,
sie nicht nur mit Fernseh und DVDs zu füttern und ihr nicht jeden Wunsch gleich sofort zu kaufen.
Die Vereinbarung, dass sie noch kein Handy bekommt, hatte er Weihnachten 2012 gebrochen und schenkte ihr doch eines. Seitdem ist hier nur noch größeres Theater, weil ich Regeln hier habe, wann sie das Handy überhaupt nutzen darf. Eigentlich wollte ich es gar nicht zulassen, aber ich habe mich auf 1 Stunde und nur bis max. 20 Uhr mit meiner Tochter geeinigt, aber der KV sagt unserer Tochter immer wieder, dass ich es nicht zu sagen habe, es ist ein Geschenk von ihm.
Und so geht das mit allen Dingen. Er kauft ihr ein Sommerkleid im März und sie darf es dann auch schon anziehen, weil sie ja immer so warm ist. Zack 3 Tage später ist sie mit Grippe flach im Bett.
Jede Regel die ich hier habe, wird seinerseits gebrochen bzw. ich werde ihr gegenüber als viel zu strenge Mutter dargestellt. (Entschuldige dich doch bei Mama, dann darfst bestimmt gleich Fernseh gucken, ist sein Tipp am Telefon an sie, nachdem sie eines der unten aufgeführten Dinge getan hat)
Da meine Tochter sehr ähnliche Charakterzüge wie ihr Vater hat, könnt ihr euch das Toben von ihr immer vorstellen.
Sie brüllt, knallt die Türen, macht Dinge von mir kaputt, entwendet Dinge (Geld, Schmuck, Kleidung etc) von mir, wirft irgendwelche Gegenstände durch die Gegend ,lernt überhaupt nicht für die Schule, auch nicht vor einer Arbeit, erledigt nicht die Hausarbeiten, wie mal den Müll nach draußen zu bringen oder zu saugen, oder das Waschbecken zu putzen, was ich mit ihr zusammen besprochen habe und 1000 andere Dinge
Natürlich möchte sie dann zu Papa ziehen usw.
Gleichzeitig ist sie eine sehr liebevolle und fürsorgliche Person, die sehr sensibel ist und viele Freunde hat. Sie ist intelligent und sehr viel Freude am Leben, liebt es zu tanzen und Musik zu hören. Sie kann so liebevoll sein.
Ich nehme mir viel Zeit für sie und ich gebe ihr immer durch Gespräche wieder eine neue Chance.
Nur kann sie leider nicht eine Regel längerfristig einhalten, dann gibt es hier nur Ärger und das nie im normalen Maß, nein sie eskaliert richtig und das seit vielen Jahren mindestens 2-3 mal die Woche.
Ich weiß echt nicht mehr weiter. Was kann ich anders machen? Habt ihr Tipps?
Bei der Erziehungsberatungstelle der Caritas war ich vor 1,5 Jahren auch schon, sie hat mir mental sehr geholfen... Sogar der KV hat sich auf zwei Gespräche eingelassen und sogar da wurde er mir gegenüber herablassen und drückte wieder nur auf die Tränendrüse der Sozialpädagogin, die auch einen Vater sieht, der es nicht so leicht hat. Wir handelten wieder so einen Plan aus, wegen der Fahrtwege, aber komischerweise kann er seitdem unsere Tochter abholen, wenn er es dann macht, denn mittlerweile hat er wohl einen Führerschein...
Ausdrücklich steht in dem Schreiben noch, dass sich die Eltern um eine bessere Kommunikation bemühen sollen.
Danke schonmal, dass dies gelesen wird. Dass ich das gerade einmal nieder schreibe tut schon gut.