Hörigkeit?

  • Ach Fiocca...


    jetzt hör mal bitte auf, mit Dir selbst so ungnädig zu sein!


    Nix ist völlig bescheuert, was Du denkst und fühlst ;) !!!!!!


    Ja, es wäre tatsächlich vielleicht leichter, wenn er dir die Entscheidung abgenommen hätte, spüre das bei mir. Zig mal hab ich es durchlitten wie Du: mich zu allem Leid noch schuldig, schlecht und selbstzweifelnd gefühlt...
    Jetzt muss ich nur mit dem gekränktem Stolz klar kommen, das ist wirklich leichter. Das meine ich nicht ironisch!
    Doch Du konntest Dir das leider nicht aussuchen :troest


    Du bist nicht mehr als er selbst dafür verantwortlich, wie es ihm geht! Dass Du mehr an ihn denkst, als an Dich selbst, ist vielleicht ein Ausdruck Deiner Liebe. Alles gut!


    Es wäre nur angemessen, wenn er auch traurig ist. Ihr habt wahrscheinlich beide die besten Absichten gehabt und habt es aufrichtig miteinander versucht. Manchmal geht es nicht, da kann niemand etwas dafür. Jeder hat seine Geschichte, seine Werte, seine Verhaltensmuster usw.


    Es ist so schwer, das Richtige zu schreiben, weil jede Geschichte natürlich ein Stück weit einzigartig ist. Daher noch ein Gedanke, der mich ein bisschen tröstet: ich möchte lieber traurig getrennt jeden seinen Weg finden lassen als gemeinsam immer tiefer in einen unglücklichen Strudel miteinander zu geraten.
    So ähnlich hört sich das für mich bei Dir auch an.


    Du findest Deinen Weg!! :troest

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • Hi,
    ist es nicht so, dass man "hörig" wird, weil man nach etwas sucht, was man aber garnicht richtig benennen kann, weil man es eben nur verzerrt oder garnicht kennt?
    Entzug tut weh geistig und körperlich, aber dieses Schmerzen können auch "helfen" um im eigenen Gedankenchaos den Weg wieder zu finden.
    Alles Gute

  • Weinen... ich getraue mich nicht. Ja ich weiß, klingt völlig bescheuert, aber mir ging es "beim letzten Mal" so schlecht - ich versuche das gerade irgendwie mit aller Gewalt von mir weg zu schieben.
    Der Kloß im Hals drückt und wird immer größer - aber ich kann noch nicht...


    Wenn du irgendwie kannst, dann lass es raus. Je länger du es rausschiebst, umso heftiger wirds. Ich find weinen hat was befreiendes.

  • Hallo Fiocca,


    jetzt kommen etwas unsortiert meine Gedanken:


    schäme Dich nicht für Deine Liebe - die Liebe selbst ist etwas Schönes und es ist ok, dass Du ihn liebst.
    Und es ist erst recht wichtig und oberste Priorität, dass Du DICH liebst. Mit diesem Schritt hast Du den Weg zu Dir selbst, zu Deinem Respekt und Deiner Liebe zu Dir selbst eingeschlagen.


    Mein zweiter Gedanke war: ja, Du darfst, sollst, musst trauern, zweifeln, hadern. Und überlege Dir, wen Du an Deiner Seite haben möchtest.
    Natürlich Dein Therapeut, Deine Freunde. Aber Du darfst und kannst auch jederzeit z.B. die Telefonseelsorge anrufen - sie haben mir einmal in einer sehr verzweifelten Situation wunderbar geholfen, das sind tolle Menschen dort.
    Und auch wenn Du nicht in der Kirche sein solltest, so kannst und darfst Du jederzeit zu einem Pfarrer. Auch sie können wunderbar zuhören und Du bist nicht allein. Die Pfarrer leben ihre Berufung mehr, als die Kirche vorgibt.
    So kannst Du Deine Trauer und Deine Gefühle auf viele Schultern abladen

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • So vieles was ich eigentlich tun sollte.
    So vieles was viel wichtiger wäre.
    So vieles was meine Aufmerksamkeit mehr benötigten würde.
    So vieles was besser werden könnte.


    Und nur eine einzige Sache, die mich daran hindert....


    Es ist zum davonlaufen.

  • Hier, ich verstehe Dich auch nur zu gut...


    Es braucht so verflixt unglaublich lange Zeit und soooo viel Kraft, aber es WIRD besser !


    Zuversicht rüberschick!


    Tröstende Grüße :troest
    Karina

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg

  • So vieles was ich eigentlich tun sollte.
    So vieles was viel wichtiger wäre.
    So vieles was meine Aufmerksamkeit mehr benötigten würde.
    So vieles was besser werden könnte.


    Und nur eine einzige Sache, die mich daran hindert....


    Es ist zum davonlaufen.


    Du kannst all dem aber nur gerecht werden, wenn Du halbwegs "heil" bist. Du brauchst jetzt Zeit, Dein Herz gibt die Priorität vor und das solltest Du vorerst respektieren.


    Es wird besser und wieder schlimmer und wieder besser werden. Und dann merkst Du eines Tages, dass der graue Himmel doch eher blau ist, Du hörst wieder das Vogelgezwitscher und es ist kein hohler Ton mehr, sondern pures Leben, Du spürst frischen Atem und neue Kraft in Dir, obwohl Du nach dem Gefühlsmarathon auch total erschöpft bist...


    Verlier Dich und Deine liebsten Menschen nicht aus dem Blick, alles Andere kann eine ganze Weile auf Sparflamme funktionieren. Ich verstehe Dich auch nur zu gut, wie soviele hier...


    Halte weiter durch. Tag für Tag, Schritt für Schritt. Das sind alles Schritte zu Dir. Und Du kommst auch an, da bin ich sicher! :troest

    Einmal editiert, zuletzt von Juney ()

  • Hallo Fio!


    Ich hatte über viele Jahre eine ähnliche Beziehung...nicht miteinander, nicht ohne einander...Wunderschön zu Beginn jedes Mal und jedes Mal endetet es schrecklich! Jedes Mal fühlte es sich für mich so...verkehrt an. Wir haben irgendwie beide das Gefühl gehabt, zusammen zu gehören.


    Für mich war die Grenze überschritten, als es an mein Kind gegangen ist. Nichts schlimmes...es ging mal wieder Richtung Ende, wir waren gemeinsam im Urlaub und er hat geschenktes Spielzeug von meiner Tochter im Auto gehabt. Hat es mit nach Hause genommen (wohnten ebenfalls 400km auseinander). Es war tolles Haba-Spielzeug geschenkt vom Opa...Wir haben es bis heute nicht gesehen. Laut einem Bekannten ist es im Mülleimer gelandet. Keine Entschuldigung gegenüber meiner Tochter, keine Wiedergutmachung.
    Genau das habe ich mir wieder und wieder vor Augen geführt, wenn ich schwache Momente hatte. Das war Punkt eins meiner "Therapie".


    Nachdem ich mir das System unserer "Beziehung" angeschaut habe, war mir klar, dass ich mir so eine Beziehung weder für mich und vorallem nicht für meine Tochter wünsche. Das war der zweite Punkte meiner "Therapie". Mir war klar, es ändert sich nicht.


    Punkt drei kam dann fast von alleine inkl. mehr und mehr Selbstbewusstsein: Ich habe da gesessen und mich gefragt, warum haben andere (ok, nicht alle) das Glück, zumindest eine lange schöne und liebende Beziehung zu führen? Weil sie sich wert fühle...Den Wert meiner selbst bestimme nur ich! Ich war es mir wert, eine achtende und wirkliche liebende Beziehung zu führen mit einen Mann, der genau mich und meine Art - auch mit meinen Schattenseiten - bedinungslos liebt...und er kam :platz
    Natürlich war es dann nicht wie umgedreht alles gut. Mein neuer Partner, inzwischen Mann, hat Geduld und "Wissen" mitgebracht...er konnte hinter meine Fassade schaden.


    Die Lösung deiner Hörigkeit geht rückblickend mit der bewusste Entscheidung, was man möchte und sich wünscht und was nicht...der Rest folgt :-)


    Wie es mit meinem Ex weitergegangen ist? Wir hatten und haben ab und zu Kontakt. Er hat weiterhin gedacht, dass die Beziehung mit meinem Mann nur eine Phase ist und es mit uns weitergeht. Erst mit meiner Schwangerschaft hat er verstanden, dass der Zug abgefahren ist. Er hat keine Schnitte mehr bei mir...unabhängig von meinen Mann. Ich bin mir inzwischen wert, eine schöne und schätzende Beziehung zu führen.


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Hallo Fiocca,


    darf ich Dich was fragen dazu? Hast Du Dich denn von ihm schlecht behandelt gefühlt, oder seid Ihr "nur" ständig aneinander gerasselt?


    Ich hoffe man versteht was ich meine.


    Den thread hab ich schon neulich gelesen, und musste dazu an mich selber denken, aber meine Geschichte passt nicht so ganz, dennoch fühle ich ähnlich.


    Wenn es der zweite Punkt wäre, dann könnte ich verstehen, daß das Loslassen noch schwerer fällt. Weil man einfach glaubt und hofft, daß man nur den richtigen Umgang miteinander lernen, hinkriegen muß.


    Wenn ich das kurz mit meiner Beziehung erklären darf: Wenn mein Partner und ich Fragebögen mit 100 Punkten ausfüllen müssten, dann hätten wir wahrscheinlich mindestens 95 Punkte Übereinstimmung. Gleiche moralische Einstellungen, gleiche Wertevorstellungen, gleiche Ziele im Leben usw.


    Dennoch hapert es ganz oft an der Kommunikation, es entstehen negative Stimmungen, Streitgespräche, Zorn. (dazu kommen bei uns noch die Probleme der Fernbeziehung aber egal)


    Wie oft denke ich mir "Das kann so nicht weitergehen, ständig Missverständnisse" und um den typischen Frauensatz zu nennen "Er versteht mich einfach nicht". :D


    Wie kann man also denken, daß jemand zu einem passt, obwohl soviel schief geht? Verdrängt man nur die Wahrheit?


    Ich denke das, weil ich wüsste, daß wir im Notfall ohne jeglichen Zweifel füreinander da wären, zueinander stehen würden usw.


    Dennoch...der Alltag ist alles andere als harmonisch. Ich hoffe hierbei einfach auf die Zeit, daß man das Verhalten des Partners besser einzuschätzen lernt usw.


    Ist das Naivität oder Durchhaltevermögen??? :frag


    War es bei Euch ähnlich?


    Oder hast Du Dich wirklich schlecht behandelt gefühlt? (Gewalt, Demütigung, Einengung, sich verstellen usw..) Ich glaube, wenn es das so richtig wäre, dann würde bei Dir das Gefühl der Freiheit überwiegen.


    Versuche Dich mal selbst zu durchleuchten, was genau hast Du an ihm geliebt? War er es als Mensch/Mann, oder war es vielleicht eher das Gefühl was Du durch ihn bekommen hast...? Zweiter Punkt ist nicht zwingend von IHM abhängig, das kannst Du auch durch einen anderen Mann wiederbekommen.


    Alles Liebe

  • Hallo Fiocca!


    Wir kennen uns ja schon aus meinem Thread mit der Schwangerschaft mit 39. Und ich finde mich so wieder in Deinen Worten!! Kann das alles so verstehen!!! So eine Beziehung lebe ich (oder halt auch immer wieder nicht) seit 8 Jahren!! Wir haben ein gemeinsames Kind und nun bin ich auch noch von ihm schwanger.. Ich habe es tausend Mal versucht!! Und im Moment kann ich seine reine Anwesenheit nicht ertragen (läßt mich emotional völlig alleine mit der Schwangerschaft)..


    Ich nehme das Thema seit Jahren mit zur Therapie (habe ich leider im Moment keinen Anspruch drauf) und nun zur Beratung (da gehe ich wegen der Schwangerschaft hin). Es ist ein Teil von mir und wird es auch bleiben. Ich versuche seit Jahren dagegen anzukämpfen. Immer wieder. Und dann kommen wir doch wieder zusammen. Dann schwebe ich längstens zwei Wochen auf Wolke 7 und dann geht alles von vorne los.


    Ich schäme mich so, weil diese Beziehung vom Verstand her so schlimm ist!! Ich kann langsam niemandem mehr erzählen, dass wir schon wieder zusammen sind.. Mich nimmt ja niemand mehr ernst. Irgendetwas ist es aber. Ich vergleiche das mittlerweile mit einer Sucht. Es nützt nichts es zu versuchen einfach abzustellen. Ich muss es mir eingestehen. Ja, da ist immer wieder etwas (nicht alleine sein wollen, Gefühle, Nähe) was mich zu ihm zieht. Das ist schön. Aber nur kurz. Und dann kommen wieder die Hammer. Immer wieder.


    Ich wünschte ich könnte damit aufhören. Das wird schon alleine wegen der Kinder so schwer.. Noch schaffe ich es nicht. Aber vielleicht höre ich erst Mal auf zu kämpfen und akzeptiere mich so wie ich bin.

  • Danke Euch für Eure Anteilnahme und Eure Worte.


    Ich kann darauf nicht so zeitnah eingehen, da ich die ganze Auseinandersetzung damit gut "dosieren" muss...


    Im Moment versuche ich mich gerade nicht so sehr damit zu befassen, obwohl es schwer fällt.




    Was mich tröstet ist, dass es doch mehr von Euch gibt, die ähnliches durchgemacht haben...
    Ich dachte immer, ich wäre die Einzige, die so "spinnert" ist.
    Jedenfalls sind Eure Denkanstösse sehr gut und ich danke Euch dafür!

  • Hi,
    Ich glaube Emmas Ansatz ist der Beste... Gewaltsam gegen etwas anzukämpfen vergrössert noch
    Mehr den Sog... Gibt dem noch mehr Bedeutung.
    Umarme dich.
    Lena

    Nicht auf das Leben kommt es an, sondern auf den Schwung, mit dem wir es anpacken. H. Walpole

  • Ich habe 3 Jahre gebraucht um mich aus einer Beziehung zu lösen, die mir nicht gut tat. Anfangs erfindet man immer und immer wieder Entschuldigungen für sein Verhalten vor anderen und vor sich selber. Am Anfang sind die Phasen in denen man "glücklich" ist irgendwie auch noch länger und werden dann immer kürzer. So war es jedenfalls bei mir. Man will das immer weniger weiter mitmachen. Versucht sich immer öfter zu lösen - ich hab es dann letztes Jahr endlich geschafft. Hab dann auch erst einmal sämtliche Brücken abgebrochen. Telefonnummer gelöscht, bei FB blockiert und so.
    Bin dann nach da. 3 Monaten noch einmal "eingebrochen" in Form einer Freundschaft plus. Die lief nun 6 Monate bis ich nun auch da einen Strich drunter gezogen habe. Es wurde zur Belastung für mich - jetzt darf ich nur nicht wieder einknicken wie bereits während der Beziehung immer wieder.

  • Ich bin ebenso dankbar, dass ich mit diesem Problem nicht alleine bin. Ich kann eigentlich mit niemandem darüber reden, weil alle denken: Meine Güte, sie weiß doch wie
    katastrophal diese Beziehung ist!! Wann rafft sie das endlich!?!


    Und nun bin ich von diesem Mann auch noch schwanger..


    Den Denkanstoß diesen Teil zu akzeptieren habe ich von der Beraterin zu der ich jetzt wegen der Schwangerschaft hingehe. Sie sagte mir, es wäre auch ein Teil von mir!!


    Ja, aber im Moment wünschte ich auch, dieser Teil wäre nicht da!! Mein Kopf versucht diesen Teil zu bekämpfen, weil DER weiß ja wie schädlich das alles immer wird.
    Aber ich versuche bewußt Ja zu sagen zu dem Gefühl und es mir genau anzusehen. Was zieht mich immer wieder zu ihm? Das ist ja keine Lust auf Zerstörung..


    Nähe, geliebt und gewollt werden, loslassen.. das sind ja keine schlechten Bedürfnisse. Die sind ansich ja gut, menschlich!!! Ja, ich habe menschliche Bedürfnisse. Nur leider zeiht das
    in dieser Beziehung immer so viel nach sich...


    Ja, und die positiven Abstände werden immer kürzer, dauern vielleicht zwei Wochen und dann geht alles von vorne los...


    Aber - ich will beides in mir akzeptieren. Im Moment fühlt es sich eher wie ein Ringkampf an. Die Anteile kämpfen miteinander in mir. Aber ich wünsche mir, dass beide ihren
    Platz in mir finden und zusammen arbeiten. Denn Kopf und Gefühl gehören ja zusammen zu einem Menschen!!


    Bitte nicht aufhören hier zu schreiben :platz !!

  • Ja, Emma, besser hätte ich es auch nicht beschreiben können....


    Wenn die Beziehung eine glückliche sein könnte, wäre alles doch gut. Vielleicht macht diese verflixte Hoffnung und Sehnsucht alles so mörderisch schwer...


    Hoffnung und Sehnsucht ist an sich ja auch total gut, ABER.... :flenn

    Ich weiss nicht, ob es besser wird, wenn es anders wird. Aber es muss anders werden, wenn es besser werden soll."


    Georg Christoph Lichtenberg


  • Ich schäme mich so, weil diese Beziehung vom Verstand her so schlimm ist!! Ich kann langsam niemandem mehr erzählen, dass wir schon wieder zusammen sind.. Mich nimmt ja niemand mehr ernst. Irgendetwas ist es aber. Ich vergleiche das mittlerweile mit einer Sucht. Es nützt nichts es zu versuchen einfach abzustellen. Ich muss es mir eingestehen. Ja, da ist immer wieder etwas (nicht alleine sein wollen, Gefühle, Nähe) was mich zu ihm zieht. Das ist schön. Aber nur kurz. Und dann kommen wieder die Hammer. Immer wieder.


    Ich wünschte ich könnte damit aufhören. Das wird schon alleine wegen der Kinder so schwer.. Noch schaffe ich es nicht. Aber vielleicht höre ich erst Mal auf zu kämpfen und akzeptiere mich so wie ich bin.


    Als ich das gelesen habe, bin ich ganz schön ins straucheln gekommen...
    Bisher habe ich geglaubt... Ja was eigentlich?!
    Ich weiss nicht, ob ich hörig bin, aber es ist ein immer wiederkehrendes Muster in unser beider Verhalten.


    Dein Lösungsansatz gefällt mir sehr.



    Liebe Fio,


    ich wünsche dir viel Kraft, alles durchzustehen und unbeschadet da heraus zu kommen :troest


  • Wenn die Beziehung eine glückliche sein könnte, wäre alles doch gut. Vielleicht macht diese verflixte Hoffnung und Sehnsucht alles so mörderisch schwer...


    Hoffnung und Sehnsucht ist an sich ja auch total gut, ABER.... :flenn


    Ja, sind an sich gut, wenn der Konjunktiv irgendwann aktiv wird...ansonsten lebt man in zwei Welten...der echten und der, des wenn es so denn wäre...


    Ich denke jede Beziehung hat etwas mit uns zu tun...wofür führen wir sie sonst? Das ist wahrscheinlich dir größte Arbeit dabei, wenn man sich befreien möchte - nicht nur von einen Partner, sondern dem Schema.


    lg,
    cola

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

  • Guten Morgen,


    danke für dieses Thema. Was soll ich sagen mir geht es genau so. Bloß meine Geschichte ist eine etwas andere.
    Ich habe vor gut zwei Monaten einen lieben Mann in einem Froum kennen und lieben gelernt. Ich wußte von Anfang an das er verheiratet ist. Am Anfang fand ich das alles nur spannend und hätte mir nie gedacht das ich mich in ihn verlieben kann. Tja bisher haben wir uns dreimal getroffen (ein langes WE verbracht), war wunderbar. Wir wohnen auch 400 km entfernt. Schreiben und telefonieren fast täglich (in der Woche immer am WE kaum).
    Aber ich merke immer mehr das mir diese Situation über den Kopf wächst. Am Anfang hat er mir gesagt das er schon 2 Jahre überlegt seine Frau zu verlassen. Und mittlerweile glaube ich das er es nie tun wird. Und das ist verdammt schwer sich so was klar zu machen. Ich liebe ihn so sehr und weiß das es eigentlich keine Zukunft gibt.
    Ich heule nur noch, bin antriebslos und wirklich fast immer traurig, wenn ich an ihn denke. Das ist eine verdammt scheiß Situation. Auch hätte ich nie gedacht das mir so was mal passieren kann, weil das ablout nicht in mein Weltbild passt. :flenn
    Ich kann das auch niemanden erzählen, weil es keiner verstehen würde warum ich mich auf ihn eingelassen habe. Er hat was in mir geweckt was ich sehr lange vermisst habe bzw. dachte das ich so was nicht mehr spüren kann. Er sagt auch das er mich liebt. Und er will nur das es mir gut geht. Und er merkt auch das es meiner Seele und meinem Körper nicht gut tut. Aber ich kann ihn einfach nicht loslassen bzw. ich will ihn nicht verlieren.
    Schon wenn ich das schreibe muss ich wieder weinen.
    Es ist alles so schwer.

  • Hallo,


    ich war damals meinem Exmann auch "hörig". Das ist mir aber erst nach der Trennung und sehr, sehr viel später klar geworden.
    Wenn ich heute daran zurückdenke, warum ich mich für ihn so verbogen habe, kann ich es teilweise nicht nachvollziehen.
    Damals, beim Kennenlernen, war er einfach toll. So weltmännisch, stark, er wusste, wie es lief im Leben. Und er hatte eine Art an sich
    jeden um den Finger zu wickeln (das kann er heute auch noch). Jedenfalls fiel ich auf ihn rein.


    Die richtige Hölle der Hörigkeit ging los, als wir dann verheiratet waren. Er meinte, dass er mich somit endgültig hatte, um mich nach
    seinem Gutdünken fertig zu machen vor anderen! Heute weiß ich, dass er das nur brauchte, um sich selber besser zu fühlen.


    Wenn man sich vor Augen führt, dass derjenige, dem wir hörig sind, selber eine kleine Wurst ist, ist das doch auch ein weiterer Schritt
    für mich - vielleicht auch für andere - wieder selbstständiger, selbstbestimmter leben zu können.


    Ich bin froh, dass ich von meinem Mann endgültig geschieden bin.
    Mein altes Leben - mit Unterwerfung, Demütigung - will ich nicht wieder zurück.


    Wenn ich nun einen neuen Mann kennenlerne und dieser, die Verhaltensweisen meines Exmannes an den Tag legt, bin ich weg.
    Dann bleibe ich lieber alleine.


    Fiocca
    Gib nicht auf. Niemals! Der Weg ist - wie Du ja bereits bemerkt hast - nicht einfach. Aber man kann es schaffen.
    Fühl' Dich gedrückt :troest


    VG
    Eisvogel

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im Heute von neuem beginnen.
    - Buddha Shakyamuni -