Diskussion mit väterlicher Verwandtschaft

  • Hallo


    Klar, eigentlich möchte ich jetzt hören, dass ich so schon richtig liege. Aber ich würde ja nicht schreiben, wenn ich nicht auch die andere Seite verstünde und nun überlege, ob ich übertreibe.


    Also: Kind leidet unter einem Loyalitätskonflikt. Nach dem letzten Umgangsurlaub Anfang August reagierte Kind sehr agressiv, es ging soweit, dass ich ihn aus dem Kindergarten nehmen mußte. Ich habe seitdem Termine beim Kinderpsychologen, bei der Psychomotorik, eine Erziehungshilfe vom Jugendamt, im Kindergarten wurde einige Dinge angestoßen. Es hat bis jetzt gedauert, Kind zu sortieren. Jeder Umgang bringt einen "Schulckauf". Die Kommunikation der Eltern ist massiv gestört. Von väterlicher Seite werden sämtliche Probleme negiert. Es heißt entweder, er habe die Probleme nicht (bei 48 Stunden Umgang im Monat), das sei normales Verhalten von Jungs, ich würde nur übertreiben und ihn schlecht machen.


    Nun steht "drüben" eine Hochzeit an. Der Patenonkel kommt aus Singapur and fragte eben, ob Kind würde kommen würfen. Ich habe abgelehnt. Ich tu mich schwer. Auch heir hieß es, naja, natürlich sei ich mit Kind zusammen und müsse es wissen, aber ob das nicht ganz normales Jungsverhalten sei. Ich hab dann gesagt, ich wisse es nicht, in Deutschland sei es nciht normal, wenn fünfjährige Jungs Türen zertreten, Kindernan die Kehle gehen oder mit Stühlen verprügelten, nach Umgang einnässten.


    Ich kann es mir nicht erlauben, dass Kind wieder abdreht und ich Monate damit beschäftigt bin, ihn wieder aufzufangen. Ich habe massivst Probleme im Job bekommen, ich bin selber gesundheitlich am Anschlag, weil es so anstregend ist. So ein Trip wäre halt mit massiven Problemen hier erkauft. Ich bin "eigentlich" auch gegen einen Besuch im Sommer, weil Kind eingeschult wird, weil meine Energien drauf gehen, weil... Aber das erscheint mir als falsch. Im Sommer, zu Beginn der Ferien soll Kind ( so gewünscht) mit dem Vater los. Im April möchte ich das nicht.


    Liege ich so falsch? Übersehe ich etwas?


    Gruß

  • Lucca, es geht doch eigentlich nicht um die Verwandtschaft oder die Hochzeit,


    sondern um die Grundsatzfrage - in welcher Form/Dauer kann Umgang in absehbarer Zeit stattfinden.


    Diese Frage können dir nur die Therapeuten beantworten und das notfalls auch vor Gericht.

  • :D Nee, eigentlich geht es darum, dass ich's ihnen recht machen will und Bange bin, meine und Kinds Bedürfnisse durchzusetzten. :D


    Es fällt mir nach wie vor schwer, mich zurück zu lehnen und zu sagen "So machen wir's und wenn Du's anders willst, mach Gesprächstermine" Der Vater wird wieder einen seiner Anwaltsbriefe voller Drohungen und Unterstellungen los schreiben, was wieder Kosten verursacht (muß ich auf den eigentlich regaieren oder könnte ich das auch ignorieren?). Und ich bin dann doch unsicher. Ich will nicht zwischen der väterlichen Seite und Kind stehen. Aber es muß halt hier auch laufen. Oder nicht?


    Gruß

  • Naja, aber was er in seinem Umgang macht - ob er nach drüben fährt und in China ein Sack Reis umfällt oder eine Hochzeit stattfindet - ist doch nicht das Thema,
    die Gestaltung obliegt doch ihm.


    Da wirst du dich - wenn Umgang stattfindet - rausziehen müssen und leider am Ende das Kind wieder gerade stellen müssen.

  • Der Umgang in der Form wie er stattfindet ist offensichtlich nicht gut fürs Kind. Häufiger oder seltener. Da ist nicht nur ein Loyalitätskonflikt, sondern auch ein Mentalitätskonflikt oder irre ich mich? Es ist für das Kind offensichtlich zu viel, einmal im Monat (?) diesen extremen Wechsel mitzumachen und dann wieder in den Alltag zurück zu fallen. Ist das Kind ein Daddy-Kind?

  • Lucca, all das kostet Kraft


    Die Diskussion mit dem Vater
    seiner Verwandtschaft
    dem Kind, das vielleicht fragt warum
    das Kind, das merkt das es dir nicht Recht ist (weil du begründete Sorgen hast)


    am Ende wirst du es wahrscheinlich nicht verhindern können
    deshalb mein Rat


    spar dir die Diskussionen
    spar dir die Anwaltsbriefe
    versuch das Thema ganz gelassen anzugehen
    lass das Kind von den externen Betreuern vorbereiten


    und sammel die Kraft für dein Kind,
    um es wieder auf die Füße zu stellen (wenns nötig ist)


    Klingt hart, aber ich weiß keine andere Lösung.
    Wenn du in den Kampf gehst, bist du vor dem Sommer am Ende der Kräfte,
    so hast du vielleicht Glück und zumindest dann noch Kraft
    wenn es wieder

  • Hmm, mir hat das Jugendamt mal zu dem gleichen Thema (allerdings nicht ganz so krass wie bei dir) gesagt, dass es als BET meine Aufgabe sei, das Kind wieder in die Spur zu bekommen. Damit war das Thema für die dort erledigt.

    Meine Finger sind offensichtlich immer schneller oder langsamer?? (wer weiß das schon??) als meine Gedanken, daher seht mir die Rechtschreibfehler (Flüchtigkeitsfehler) nach oder malt sie bunt an :blume

  • Lena, um den normalen Umgang kümmere ich mich nicht. Da frage ich nicht und lege halt Bettwäsche hin. Wird schon irgendwann gut werden. Aber eine Fahrt nach drüben mit all dem Drumherum kann ich mir nicht erlauben. Ich habe Rückendeckung vom Kinderpsychologen und der Familienhilfe. Da mache ich den Rücken gerade.


    Ich kann die Verwandten ja verstehen. Allerdings nervt es doch, dass meine Bedenken und Erklärungen zu Kinds Problemen weg gewischt werden und als "normales Verhalten" abgetan werden. Ändern kann ich das natürlich nicht, es macht mir auch keine schlaflosen Nächte oder Magenschmerzen. Es nervt halt in dem Moment.


    Gruß

  • Liebe Lucca,


    ich habe die Erfahrung gemacht, dass man manchmal besser fährt, wenn man gar nichts begründet.
    Du sagst, dass Kind nicht zur Hochzeit fährt. Punkt.
    Da Verständnis oder echtes Interesse an Gründen nicht vorhanden ist, brauchst Du auch Deine Energie nicht in dieser Richtung verschwenden.


    Ich habe lange gebraucht, um dort hin zu kommen. Da ich selber immer versuche, alles zu verstehen, wollte ich auch, dass andere meine Handlungsweise verstehen.
    Ein wichtiger Satz, den mir mal ein Coach gesagt hat: "Schließen Sie NIE von sich auf Andere". Da ist sehr viel Wahres dran. Und befreit ungemein.


    Ich drück Dir die Daumen, dass Du Deine Gelassenheit findest und ich denke, sie ist schon auf dem Weg zu Dir.

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Hmm, mir hat das Jugendamt mal zu dem gleichen Thema (allerdings nicht ganz so krass wie bei dir) gesagt, dass es als BET meine Aufgabe sei, das Kind wieder in die Spur zu bekommen. Damit war das Thema für die dort erledigt.


    So wurde mir das auch gesagt. Sogar noch etwas krasser: UET hat das Recht und die Pflicht sich um die Kinder zu kümmern und Kontakt zu ihnenn zu pflegen. BET hat die Pflicht, die Kinder wieder in den Alltag zu integieren.


    Ich musste ganz schön schlucken bei dem Satz. Denn wo ist jetzt genau die Stelle wo BET ein "Recht" hat. Anscheinend hat BET nur Pflichten. Aber würde ich das laut aussprechen würde man mich vermutlich steinigen, denn schließlich hat BET das Recht die Kinder bei sich zu haben. Stimmt ja irgendwie, aber niemand fragt, wie es einem dabei geht, die Zwerge wieder in die richtige Position zu schieben nach Umgängen. Und das kann , wie im Fall von Lucca schon mal zu einer endlos Aufgabe werden. Ich weiß wovon ich da spreche. Ging/Geht mir auch nicht anders mit meinem Sohni. Es ist schon zermürbend, wenn man Tage braucht eh die Kinder wieder in der Spur sind und dann steht auch schon der nächste Umgang an und man fängt von vorne an.


    Als "Recht" von BET würde ich in diesem Fall sprechen, wenn TS sagen könnte, Nein, ich will das nicht mit der Hochzeit. Ohne Bauchschmerzen haben zu müssen. Sie hat genug Begründungen in der Hand. Aber da dies nur ein "unechtes" Recht ist, kommt es halt zu Bedenken und Bauchschmerzen.


    Zitat

    Ich drück Dir die Daumen, dass Du Deine Gelassenheit findest und ich denke, sie ist schon auf dem Weg zu Dir.

    Das kann ich nur unterstreichen und wünsche dir das gleiche!


    LG Sarah

    Wer den Kopf steckt in den Sand- wird am Hinterteil erkannt.... :wink

  • Hallo
    Leider kenne ich die ganze Hintergrundgeschichte nicht, warum du so dolle probleme mit dem KV hast sprich warum euer Sohn nach jedem Umgang so aus der Spur fällt. Daher kann ich nur soviel schreiben,daß ich es für ein Kind sehr traurig finde wenn es aus der Verwandschaft vom UET abgegrenzt wird. Ich denke ein Kind hat nicht nur die Rechte mit der Verwandschaft des BET´s nzusammen zu sein, sondern auch vom UET.