Huhu,
nachdem die Geburt meiner großen Tochter vor acht Jahren sehr schwer und regelrecht traumatisch war, hatte ich nun große Angst vor der Geburt meiner zweiten Tochter.
Oft habe ich darüber nachgedacht, wie sie wohl am besten verlaufen sollte und ich es mir wünschen würde.
Und was soll ich sagen? Es ist genau so gekommen!
Am Abend spürte ich ein leichtes Ziehen, dass immer mal wieder kam. Ich legte mich früh hin und gegen 24 Uhr stand ich auf und setzte mich zu meinem Mann ins Wohnzimmer.
Wir guckten Dvds und irgendwann bemerkte er, dass ich mich immer mal wieder anspannte.
Da grinste ich ihn an und sagte: "Tja, heute kommt unser Baby."
Da ich aber so spät wie möglich ins Krankenhaus wollte, guckten wir Dvd um Dvd. Eine alte Krimiserie.
Um 3.30 Uhr waren die Wehen ca. alle vier Minuten und da bin ich erstmal duschen gegangen.
Eigentlich hatte ich ja geplant noch meine große Tochter um 8 Uhr zur Schule zu fahren und danach direkt ins Krankenhaus, aber dann tat es irgendwann denn doch weh und wurde heftiger.
Da riefen wir meine Schwiegereltern an, die auf die Große aufpassen sollten, eine halbe Stunde später waren die da und wir fuhren los.
Auf dem sehr kurzen Weg ins Krankenhaus bat ich meinen Mann bei einer Wehe anzuhalten, weil sie im Stehen weniger schmerzhaft waren.
Er hielt an einer Bushaltestelle, wo morgens um 6 Uhr einige verschlafene Menschen auf dem Weg zur Arbeit standen.
Ich lehnte mich ans Auto, stöhnte ordentlich und die Fruchtblase platzte. Mein Mann holte ein Handtuch, warf es über den Beifahrersitz und wir fuhren weiter.
Irgendwie echt perfekt, dass das Auto nicht dreckig wurde...
In der Klinik war der Muttermund bereits 6cm offen und wir kamen gleich in den Kreissaal.
Als mein Mann sagte, dass er schnell das Auto umparken gehen will, sagte die Hebamme nur: "Nein, sie gehen jetzt nicht weg, das geht nicht."
Ich kniete mich im Vierfüsslerstand aufs Bett und veratmete ein paar Wehen, das Pressen fand ich ganz angenehm, weil ich so ein großes Bedürfnis hatte, den Druck "rauszupressen".
Tja und nach einer knappen Stunde war die kleine Julia dann da.
Sie ist gesund und einfach perfekt mit ganz viel Haaren und ich habe keine Geburtsverletzungen davon getragen.
Sie wurde um 6.52 Uhr geboren als so langsam die Sonne aufging und den schummrigen Kreissaal erhellte. Sie lag zwischen meinen Beinen und ich konnte sie mir selber nehmen.
Die Hebamme war ganz lieb und ruhig und im Grunde waren wir die ganze Zeit während der Geburt nur zu dritt.
Wir bekamen dann ein Einzelzimmer, wo wir kuscheln konnten, später ging ich duschen und gegen Mittag sind wir wieder nach Hause gefahren.
Nachmittags kamen meine Schwiegereltern mit der großen Tochter, es gab für alle Sushi und Champagner und um 19.30 Uhr lagen wir alle im Bett und schliefen.
Als Julia nachts aufwachte kümmerte sich dann mein Mann um sie und ich konnte durchschlafen.
Ich bin so dankbar für diese leichte und schöne Geburt und dazu habe ich jetzt auch noch ein sooo liebes Baby, dass kaum schreit, viel lächelt und gerne schläft....
Julia *21.11.2013 3665Gramm 54cm
Liebe Grüße Ute