Umgang für Beerdigung

  • Dieses Wochenende ist Umgang, da werde ich meinem Sohn davon erzählen und auch fragen, ob er mitkommen möchte. Ihr könnt mir schon zutrauen, dass ich in der Lage bin, ihn unvoreingenommen antworten zu lassen - und zu spüren, inwieweit er einschätzen kann, worum es geht und was für ihn zu viel sein könnte. Dafür habe ich in den letzten Jahren notgedrungen hohe Sensibilität entwickelt.

    Das Bürschchen ist 4 1/2 Jahre alt, er kann noch garnicht einschätzen was zu viel für ihn ist. :kopf

  • Du solltest dir die Zeit der Trauer um deinen Vater gönnen. Dir bei der Beerdigung die Zeit nehmen können, Abschied zu nehmen. So sehr du dich auch um Euer Kind kümmerst. Bei der Beerdigung geht es erst einmal um Deinen Vater und Dich. Sein Enkelkind wird mit Deiner Hilfe zu einer anderen Zeit eine Beziehung zum verstorbenen Opa aufbauen können. Ob das unbedingt während der Trauerfeier sein wird - wohl eher kaum. Die Verantwortung, dem kleinen Mann alles nahe zu bringen in einem Augenblick, in dem man selbst emotional höchst betroffen ist, das ist eine hohe Schwelle.
    Und mit dem kleinen Mann an der Hand würdest du viele Gespräche vor und nach der Trauerfeier nicht führen können, die dir und den anderen Trauergästen wichtig sein werden.



    Es ist nicht gut, was die Mutter hier macht. Ganz deutlich gesagt. Irgendwo muss es auch Grenzen geben, irgendwo müsste ein Funke an Kooperation da sein. Ist es aber anscheinend nicht. Aber mach nicht das noch offene Grab deines Vaters zum Kriegsschauplatz zwischen Euch Eltern. Verliere nicht Anstand und Würde (es geschieht so schnell im Rosenkrieg der streitenden Eltern). Du wirst es dir, geschweige Eurem Kind in zehn fünfzehn Jahren nicht erklären können. Das Andenken an Deinen Vater würdest Du bei einem Eilantrag vor Gericht immer mit dieser Auseinandersetzung überschatten. Und das der ganzen familie, die mittrauert, aber das miterleben würde.


    Verliere Deine Würde nicht.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Vorab von mir ein herzliches Beileid. So ein Verlust ist nie angenehm und das wo Weihnachten vor der Tür steht. :troest



    Mich beschäftigt eine andere Sache. So wie ich das gelesen habe, gibt es spärlich Kontakt zwischen Kind und deiner Familie. Ich denke mir jetzt, der Kleine ist 4. Geht auf eine Beerdigung. Muss damit klarkommen, dass da jemand dem Papa sehr mochte tot ist, den er nicht kannte.



    Frage vorab: Weiß Kind was tot bedeutet? Wer bereitet ihn darauf KINDGERECHT vor? Zumal Kinder viele Fragen stellen? Er wird dann nicht nur dich fragen, sondern auch die KM? Wenn ihr nur vor Gericht seid, wie wollt ihr hier an einem Strang ziehen. Nicht das du sagst, Opa ist jetzt im Himmel bei Gott und KM sagt vielleicht Opa ist tot. Menschen kommen nicht in den Himmel. Da ist Kind nur noch mehr verwirrt. Verstehst du was ich meine?



    Was sagst du, wenn Kind fragt, warum er Opa nie kennengelernt hat, wenn du ihn so sehr mochtest?



    Dann ist die Frage, kennt Kind deiner Familie? Auf der Beerdigung wirst ja nicht nur du und Kind sein.



    Ich hätte Bauchschmerzen bei den Gedanken, dass Kind in dem Alter, auf einer Beerdigung eines für ihn Fremden ist. Gar nicht weiß was tot bedeutet und dann ganz viele Menschen kennenlernt die mit ihm verwandt sind er aber nicht kennt und die weinen.



    Ich verstehe deinen Wunsch total. Kinder wollen meistens immer mit ihrem Eltern mit, wenn diese "wegfahren", entschuldige, aber daran würde ich mich nicht schwerwiegend konzentrieren.



    Denke bitte in Ruhe noch einmal darüber nach. Kannte deine Ex Opa? Vielleicht mochte sie ihn ja sogar? Wäre es nicht ein Ereignis um auf einander zuzugehen? Lade sie mit ein? Setzt euch vorher zusammen und erklärt Kind, was tot und sterben bedeutet, dass es im Grunde nichts schlimmes ist. Zeigt ihm Bilder und erzählt ein paar Geschichten, dass Kind einen kleinen Bezug außer der Genetik zu Opa bekommt.



    Dies wäre meine Meinung dazu.



    Ich wünsch dir viel Kraft und Mut für was immer du dich entscheidest.

  • Mein Beileid Flin, ich hab meinen Vati auch verloren und er fehlt mir bis heute sehr.


    Aber ich glaube Deine Trauer sucht sich gerade nen falschen Kanal. Ich denke Du bist ein Macher dem es halt schwerfällt jetzt zum Ruhenden zu werden. Du musst was tun um Dich abzulenken, nehme ich an.


    Nimm Dir Zeit für Dich und Deinen Vater! Das ist Dein Ding zwischen Dir und Deinem Vati und Du hast das Recht darauf, Du musst niemanden da mit rein involvieren! Auch nicht Dein Kind.


    Natürlich muss der Kleine keinen Schock bei der Beerdigung bekommen, aber ich würde Kinder eine Beerdigung nur zumuten wenn sie eine enge Bindung zu diesem Menschen hatten bzw. verstehen was Tot ist, warum soviele Menschen weinen werden, vor allem auch wenn man als Elternteil weint.


    Hat Dein Junge Dich schon weinen gesehen, kann er das zu ordnen, oder aber wird ihn das verunsichern - solche Dinge solltest Du überdenken.


    Und vllt. auch wollte Dein Vater das, das Du wieder zum Gericht gehst und dem Kind die 18. Verhandlung servierst?


    Geh danach zum Grab und erkläre Junior alles, bis dahin wird es Dir etwas besser gehen.


    Im Moment bist Du viel zu sehr angeschlagen durch den Verlust.

    Es ist besser,
    ein eckiges Etwas zu sein,
    als ein rundes Nichts.

  • Auch von mir mein Beileid, das ist sehr schwer.



    und auch ich bin der Meinung -Nein, auf keinen Fall.




    Ich musste auf die Beerdigung meines Großvaters (den ich gekannt und geliebt habe) als ich 5 Jahre alt war.


    Eine Nachbarin hat mich damals von der Beerdigung weggeholt, weil ich nur noch geheult habe und mir alles zu viel war.




    Glaubst Du wirklich dies ist eine gute Gelegenheit für deinen Sohn, seinen unbekannten Großvater "zu treffen"?


    Klar sagt ein kleines Kind "ich will da hin", weil es das ja gar nicht einschätzen kann, es ist dein Job als


    Vater abzuwägen was passieren kann, und ggf. eine Entscheidung zu treffen, die Dir unangenehm ist.




    Ein Grab kann man mit Kindern immer besuchen, dekorieren und pflegen. Meine Kinder machen das sehr gerne.




    Und ich halte es auch nicht für eine weise Entscheidung, die Mutter per Gericht zu zwingen, wenn die Situation zwischen


    Euch so verfahren ist.

    Je größer die Widerstände - desto größer der Sieg (marcus tullius cicero)


    Trolle füttere ich nicht, wozu auch

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  • Was Belastungen angeht:
    Unser Sohn hat lange nicht gesprochen, als er in den Kindergarten kam. Nur ganz langsam fing er an, nur mit den Kindern zu sprechen - aber gegenüber den Erzieherinnen hat er immer geschwiegen.


    Dann kam ein Termin vor dem OLG, in dem der Senat fünf Stunden lang intensiv verhandelt hat. Der Vorsitzende hatte fast durchgehend vor Ärger einen roten Kopf und ist angesichts des offensichtlich kindeswohlschädigenden Elternkonflkts immer wieder laut geworden. ....
    Zu meinem Erstaunen haben mir danach die Kindergärtnerinnen erzählt, dass er seit dem Tag mit jedem im Kindergarten sprach. Nicht nur mit seinen Kindergärtnerinnen, sondern auch mit denen der Nachbargruppen, der Leiterin, der Köchin, usw. Und er antwortete nicht nur, sondern sprach von sich aus mit den Erwachsenen.
    Die Kindergärtnerinnen meinten, es wäre offensichtlich durch den OLG-Termin irgendwo ein Knoten geplatzt. ..


    Und jetzt? Selbe Methode, Schocktherapie? Bisher war das Kind noch nicht im Wasser. Na dann werfen wir es mal rein. Und sehn dann ob es schwimmt...

    _________________________________________________________________________
    keks3


    life is a tale told by an idiot, full of sound and fury, signifying nothing (shakespeare)
    'Does anybody remember laughter?' (R.P.)

  • Dein Bedürfnis deinen Sohn jetzt erst recht zu sehen kann ich nachvollziehen.


    Aber, für so ein kleines Kind ist eine Beerdigung nichts. Er würde sicher nur verstört werden weil da viele Menschen weinen werden, du sicherlich auch.
    Besser wäre es, wenn es dir wichtig ist, mit deinem Kind wann anders das Grab aufzusuchen.


    Ich musste damals meinen 5 Jährigen zur Beerdigung meiner Oma mit nehmen weil sich niemand fand der ein Auge darauf haben konnte. Es war weder für ihn noch für mich ein angenehmes Erlebnis.
    Er war danach ziemlich fertig weil eben alle geweint haben und er nicht wirklich verstanden hat warum alle weinen, weil wenn man Tot ist kommt man in den Himmel und da ist es wunderschön also soll man sich doch freuen wenn jemand an den wunderschönen Ort kommt.


    Vor allem magst du jetzt aktuell gefasst sein und dich "stark genug" fühlen das mit dem kleinen auf der Beerdigung zu händeln.
    Aber glaube mir, am Grab kann es auch dir passieren das du nicht mehr stark bist.

  • Wenn Du alles durchgelesen hast, weißt Du, daß die Mutter jegliche deeskalierende Maßnahme verweigert hat.
    In diesem Falle bleibt dem TS ja gar nichts anderes übrig, als für ihn wichtige Dinge auf diese Art zu regeln!


    Fraglich ist hierbei nur, ob es wirklich sinnvoll für das Kind ist, oder nicht!

    Ja, das ist so.


    Ich sage es auch noch einmal ganz deutlich, damit die Situation nicht falsch verstanden wird:
    Der Elternkonflikt schadet meinem Sohn. Es ist für mich undenkbar, nicht alle Hebel in Bewegung zu setzen -oder nicht in Bewegung zu setzen- um diese Situation zu einem Besseren zu bewegen. Dazu gehört insbesondere, auszuschließen dass ich irgendetwas tue, was den Konflikt befeuern könnte. Beispielsweise, dass ich einen persönlichen Kampf mit der Mutter führen würde, bei dem es um das Rechthaben ginge. So einen Kampf zu führen, wäre missbräuchlich. Das ich darauf achte, das nicht zu tun, versteht sich für mich von selbst.


    Es geht mir darum, meinen Sohn möglichst viel von dem zu geben, was er braucht - und sich wünscht. Was das ist -und was nicht- reflektiere ich immer wieder mit dem Helfersystem. Dazu gehört auch immer wieder, auf Dinge zu verzichten, die ich mir wünsche - aber die unserem Sohn nicht helfen.


    Einfach zu sagen, zu einem Streit gehören zwei, ist verfehlt. Vielmehr ist das offensichtlich die Strategie meiner Ex. Sie hat in den letzten Jahren nicht nur alle Deeskalationen blockiert, sondern permanent aktiv eskaliert. Oft, indem sie Konflikte einfach frei erfunden hat - und dann den Konflikt als Grund für die Übertragung der Alleinsorge auf sie und für Umgangsausschlüsse anführte. Nach dem Motto: "Die Eltern können sich nicht einigen, darum ist gemeinsame Sorge nicht möglich, also muss die Alleinsorge auf den betreuenden Elternteil."
    Ist eine altbekannte Taktik, mit der Mütter in der Vergangenheit oft Erfolg hatten. Das meine Ex damit bislang keinen Erfolg hatte, liegt auch daran, dass jedem Verfahrensbeteiligten ins Auge springt, dass der Konflikt nicht von mir ausgeht - sondern einseitig die Mutter die kindeswohlschädigende Situation erzeugt. Wäre das nicht so, hätte man mir schon lange das Sorgerecht entzogen.


    Ich habe mich in den drei Jahren seit der Trennung für fast zwei Jahre komplett zurückgezogen und die Mutter alles alleine regeln lassen. Alle strittigen Fragen habe ich zurückgestellt und alle ihre Forderungen erfüllt. Das hat aber nicht zu einer Beruhigung geführt, sondern zu 17 Gerichtsverfahren. Weil ich eine Grenze dort gezogen habe, wo der Umgang boykottiert wurde. Dagegen habe ich mich gewehrt. Alleine das hat 17 Gerichtsverfahren erfordert.


    Wenn jemand ernsthaft sagen will, dass diese Grenze ein Beitrag zum Elternkonflikt darstellt, dann muss ich ganz offen fragen, warum wir uns hier überhaupt noch unterhalten.


    Auch hat sich gezeigt, dass der Rückzug von meiner Seite nicht zu einer Verbesserung der Situation für unseren Sohn geführt hat. Ich habe mich aber Anfang diesen Jahres entschlossen, aktiv die Rechte von mir und meinem Sohn einzufordern. Beispielsweise, indem ich auf einen Antrag meiner Ex auf Umgangsausschluss reagiert habe, indem ich eine Ausweitung des Umgangs beantragte. Das hat meinem Sohn dann ermöglicht, bei mir zu übernachten - und er ist darauf stolz, wie Oskar.
    Hätte ich mich weiter an den Befindlichkeiten seiner Mutter orientiert, würde der Umgang weiterhin nur stundenweise stattfinden.

    Geschichten, Erzählungen und Bilder sind das, was seinen Opa bislang für ihn ausgemacht hat.


    Und ja, ich gehe hier bislang von mir aus. Als ich Kind war, ist ein Freund meines Vaters an schwerer Krankheit gestorben, den ich zwar nicht gut kannte, der für mich aber irgendwie wichtig war, weil er immer sehr fröhlich war. Damals war die Entscheidung der Erwachsenen, wir Kinder sollten ihn als fröhlich in Erinnerung behalten - und nicht als Kranken von ihm Abschied nehmen.
    Das tut mir heute noch leid. Ich hätte mich damals gern von ihm verabschiedet. Oder anders gesagt, ich hätte es gerne gehabt, dass ich gefragt worden wäre.


    Ich weiss, dass es für meinen Sohn eine große Bedeutung hat, dass er einen Opa hat. Auch, wenn er ihn persönlich nicht getroffen hat. Der Opa lebte weiter entfernt und konnte uns wegen seiner Krankheit nicht besuchen - wir konnten ihn wegen der Einschränkung des Umgangs auf wenige Stunden nicht besuchen. Möglich ist das erst geworden, seitdem der Umgang ausgeweitet wurde - nur ist er jetzt leider zu früh gestorben. In gewisser Weise muss jetzt auch mein Sohn Abschied nehmen.


    Wenn mein Sohn dafür nicht mit zur Beerdigung oder nicht mit in die Kapelle möchte, dann ist das für mich in Ordnung. Ich habe da keine persönlichen Ambitionen, ihn zu etwas zu bewegen. Mir ist wichtig, ihm die Gelegenheit anbieten zu können. Das ich dafür vorsorglich Umgang beantragen muss, ist perfide - aber das ist halt so.


    Ich als Erwachsener kann mir selbst Gelegenheiten schaffen, wie ich Abschied nehmen will. Da gibt es keine Überschneidungen auf der Beerdigung. Das ist für mich in Ordnung.

  • Wenn mein Sohn dafür nicht mit zur Beerdigung oder nicht mit in die Kapelle möchte, dann ist das für mich in Ordnung. Ich habe da keine persönlichen Ambitionen, ihn zu etwas zu bewegen. Mir ist wichtig, ihm die Gelegenheit anbieten zu können.




    Dafür müsste geklärt werden, ob das Kind weiß, was das bedeutet und ich bezweifel, dass das ein 4 Jähriger kann.



    Aber wie gesagt, ich wünsche dir und ihm das beste für diese Situation.

  • Meine Kinder hatten auch einen Opa bzw. noch 2 Omas.


    Leider hatte ich auch eine Zeit, wo mir mein persönliches Befinden und die Vorbehalte meiner EX-Freundin wichtiger waren, als der Kontakt der Kinder zu den EX-Schwiegereltern.
    So hatten die Kinder fast 3 Jahre keinen Kontakt zu meinen EX-Schwiegereltern. Als der einzige Opa dann starb, kannten die beiden Großen ihn kaum noch und die Kleine hatte ihn noch nie gesehen. Er war zwar Alkoholiker, hatte aber selbst im Suff niemanden etwas schlimmes getan.
    Auf der Beerdigung waren wir nicht, weil die Kinder nicht wollten. Wenigstens da hörte ich auf mein Herz und das Befinden der Kinder.


    Die EX-Stiefmutter sehen sie seit vielen Jahren regelmässig und sie ruft auch oft an und redet mit den Kindern. Ob ich sie mag oder nicht, spielt dabei keine Rolle, da die Kinder sie mögen.


    Damit will ich 2 Dinge sagen:


    1. Höre auf das, was Dein KIND will, nicht was Du meinst tun zu müssen.
    2. Ist eher an Deine EX gerichtet: Mit dem Boykott nimmt sie den Kindern etwas wichtiges, ihre Großeltern. Kinder brauchen Großeltern, sie sind ein wichtiger Ruhepol für die Kinder und ich hoffe, sie sieht es irgendwann ein. Es geht nicht um sie oder Dich, sondern um die Kinder. Ich hab anfangs auch so gedacht, aber mich von solchen kleinlichen Machtspielchen befreit.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Mein Beileid.


    Ich denke das ein 4j. Kind noch nicht erfassen kann was es bedeutet. Es mag sein das es später sagt das es gerne dabei gewesen wäre. Euer Kind ist aber jetzt Kind und nicht Erwachsen um zu erfassen wer da gestorben ist.


    Du braucht aber den Konflikt mit Ex nicht immer zu erzählen denn dieser hat in dem Fall nicht damit zu tun. Es mag sein das Ex nein sagt weil sie dir wieder einen reinwürgen will. Darum geht es aber nicht. Es geht darum was gut für Kind ist. Du hast als Erwachsener das Bedürfnis nach Beerdigung und projiziert dieses Bedürfnis aufs Kind. Das solltest Du nicht denn nochmals: Euer Kind ist ein Kind und kein kleiner Erwachsener oder jugendlicher.

  • Zitat

    Dafür müsste geklärt werden, ob das Kind weiß, was das bedeutet und ich bezweifel, dass das ein 4 Jähriger kann.

    Ja, es
    geht darum, was es für ihn als 4-jährigen bedeutet.

    Kinder brauchen Großeltern, sie sind ein wichtiger Ruhepol

    Da hat er seine Oma, die in der Wohnung unter mir wohnt. Sein Opa war keine Bezugsperson. Wichtig ist der Opa aber immer als weiteres Familienmitglied, mit dem Kinder sich identifizieren können. Dafür muss der Opa auch nicht unbedingt eine Bezugsperson sein.


    Insofern kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass es besser für ihn wäre, ihn von der Beerdigung fern zu halten. Belastend ist das für Kinder, wenn die Erwachsenen mit der Situation überfordert sind. Das ist klar. Da mache ich mir aber keine Sorgen.

  • Insofern kann ich mich nicht mit dem Gedanken anfreunden, dass es besser für ihn wäre, ihn von der Beerdigung fern zu halten. Belastend ist das für Kinder, wenn die Erwachsenen mit der Situation überfordert sind. Das ist klar. Da mache ich mir aber keine Sorgen.


    Du scheinst deinen Entschluss gefasst zu haben. Dann kann man nur hoffen, dass sich der ganze ... ich weiß gar nicht wie ich es nennen soll ... Aufwand lohnt und dein Sohn dir dafür irgendwann dankt.

  • Also ich war als Kind auf einer Beerdigung und ich wollte unbedingt hin aus reiner Neugier, und hatte danach monatelang Albträume.
    Alle traurigen Menschen in schwarz haben mich fertig gemacht. Dazu noch ein offener Sarg...furchtbar.
    Bin danach allen hinterher gerannt und geweint, sie sollen bitte nicht sterben.
    Auch das Begräbnis selbst... Habe richtig geweint und habe alle gebeten aufzuhören, weil der Opa doch unter der Erde nicht atmen kann.
    Es war ein richtiger Schock. Seitdem habe ich Beerdigungen gemieden.
    Daher würde ich nie so ein kleines Kind damit konfrontieren wenn es sich vermeiden lässt.

    Einmal editiert, zuletzt von NemesisLady ()

  • Also mein Sohn ist in etwa im gleichen Alter und wird nächste Woche mit zur Beerdigung seiner Uroma kommen. Die beiden hatten ein sehr enges Verhältnis weil seine Uroma auch noch recht jung war und haben sich mindestens einmal die Woche gesehen.
    Für mich stellt sich die Frage eigentlich gar nicht ob er mitkommen soll oder nicht. Bislang hat er noch nicht so richtig verstanden das die Uroma jetzt für immer weg ist.. aber ich glaube in ihm schlummert schon diese Frage, auch wenn er es nicht ausspricht.
    Aber: Ich bin da wenn Fragen kommen, ich kann das auffangen. Es gibt keinen Offenen Sarg, sondern nur eine kleine Urne und die Trauerhalle wollen wir auch nicht. Sie wird beigesetzt und dann treffen wir uns mit dem engsten Familienkreis. Da kann er Essen und spielen.
    Ich finde es furchtbar wenn die Kinder ‚gezwungen‘ werden z.B. in der Kirche ja still zu sein, oder nur rumsitzen, das würde ich ihm nicht zumuten, das halte ich ja selber schon kaum aus.
    Als sein Ur-Opa väterlicherseits beerdigt wurde wurden wir ja richtiggehend rausgeschmissen weil er (Säugling) geweint hat. Ganz entsetzlich, und beim Leichenschmaus haben alle gequalmt wie die Schlote, also waren wir eigentlich nur draußen die ganze Zeit und dafür 4h fahren. Das hätte man sich wirklich sparen können.

  • WIE soll sich ein 4-jähriger (!!!) mit seinem Opa identifizieren (durch die Beerdigung !!!!), den er nichtmal kannte??


    :wand:kopf:crazy


    Es wjrd eher so laufen wenn er seinen blassen, toten Opa sieht :mussweg

  • Sorry, aber wie soll ein Kind mit viereinhalb die Frage bezüglich Teilnahme an der Beerdigung ehrlich beantworten können?


    Auf wievielen Beerdigungen war er denn schon?
    Weiß er überhaupt, was das ist?
    Was da auf ihn zukommt?


    Ich finde es eine Zumutung für das Kind, weil er den Opa nicht gekannt hat.
    Wenn der Opa eine enge Bezugsperson gewesen wäre, dann sähe die Sache anders aus.


    Aber Du wirst Dir die Worte eh nicht zu Herzen nehmen, wie man vorher schon an Deinen Reaktionen gemerkt hat.


    Mir kommt es so vor als ginge es Dir in dem Fall darum, Deinen Willen durchzusetzen!!!

  • Ich denke auch, dass TS seine Entscheidung schon längst getroffen hat. Wir werden diese bestimmt auch nicht mehr ändern. Er ist schließlich der KV und andere Stellen haben ihn ermutigt, diese .... Angelegenheit durchzuziehen. Er denkt, dass es für sein Kind das Beste ist, weil es ihm auch gut tut.



    Ich hoffe nur, dass TS sich bei der Beerdigung im Griff hat, wie er sagt und sich doch nicht von den Emotionen überrollen läßt, schließlich hast du ihn arg geliebt, gell?



    TS muss es seinen Sohn später erklären genauso wie die KM, was sie ihm alles "zugemutet" haben, aber das ist eine andere Geschichte.

  • Für mich reduziert sich die ganze Situation auf wenige Aspekte:


    1. Keiner von uns weiß, wie das Kind auf die Beerdigung reagieren wird, auch der TS nicht. Vielleicht steckt das Kind das Erlebnis tatsächlich locker weg. Aber die meisten sehen es eher kritisch, aufgrund eigener Erfahrung, aufgrund des Alters des Kindes und aufgrund des fehlenden persönlichen Kennens des verstorbenen Großvaters. Dieser Meinung schließe ich mich an und finde es schade, dass sich der TS mit den hier vorgebrachten Argumenten imho sehr wenig auseinandergesetzt hat.


    2. Tatsache ist jedenfalls: Geht das Kind nicht mit zur Beerdigung wird es ihm bestimmt nicht schaden, denn Abschied von einem nur namentlich bekannten Opa kann er auch später am Grab nehmen. Geht es jedoch zur Beerdigung, sind die Reaktionen schwer bis gar nicht einzuschätzen. Zumindest aber wird das Risiko eingegangen, dass das Kind eine schwer belastende Erfahrung hat. Ist es das wirklich wert?


    3. Aus den Aussagen des TS kann ich bislang nur entnehmen, dass er es für richtig hält, seinen Sohn mitzunehmen, weil es ihm damit gut geht und damit eine weitere Runde in den Kampf gegen die Kindsmutter einzuläuten. Ein 4 1/2 jähriger kann imho Tod und Beerdigung nicht so einschätzen, dass man die Willensäußerung "Ich will mit" (natürlich will ein neugieriges Kindergartenkind mit, wenn Papa oder Mama irgendwohin gehen) als Entscheidungsgrundlage vorschieben kann. Stattdessen wird ein bedauerlicher Umgangsstreit (wer Recht hat oder nicht, spielt dabei gar keine Rolle) mit einer so emotionalen Sache wie dem Abschiednehmen vom verstorbenen Vater/Opa verwoben und entehrt diesen wichtigen Prozess damit irgendwie.



    Flin, auch wenn ich - wie du meinen obigen Worten entnehmen kannst - deinen offenbar schon gefassten Entschluss überhaupt nicht teilen kann, wünsche ich dir und deiner Familie weiterhin viel Kraft für die Zeit des Abschiedsnehmens und ein offenes Ohr und Herz für die Belange deines Sohnes


  • Und ja, ich gehe hier bislang von mir aus. Als ich Kind war, ist ein Freund meines Vaters an schwerer Krankheit gestorben, den ich zwar nicht gut kannte, der für mich aber irgendwie wichtig war, weil er immer sehr fröhlich war. Damals war die Entscheidung der Erwachsenen, wir Kinder sollten ihn als fröhlich in Erinnerung behalten - und nicht als Kranken von ihm Abschied nehmen.
    Das tut mir heute noch leid. Ich hätte mich damals gern von ihm verabschiedet. Oder anders gesagt, ich hätte es gerne gehabt, dass ich gefragt worden wäre.


    Da liegt aber der Fall trotzdem anders und man kann nicht von sich auf das Kind schließen. Ich schätze meinen Sohn (11) eigentlich als sensibel ein. Wenn er mir versehentlich auf den Fuß läuft - heult er, als der Kater weggelaufen ist - geweint wie aus 100 Wasserhähnen, sogar wenn ihm zu viele Leute drumrum sind, sehe ich schon das es in ihm arbeitet. Und auch wenn der Vergleich unangemessen ist: Als der Hund meiner Eltern starb - nichts. Fleischfuttern? Immer, was jucken ihn fremde Hühnchen auf dem Teller? In gewissen Dingen ist er wirklich "kalt", wo ich dann mit mir kämpfen muss, beweist es aber doch das Kinder emotional nicht die Abbilder ihrer Eltern sind. Gottseidank ist in der Verwandschaft seit seiner Geburt niemand gestorben den er kannte, so dass ich es nicht beurteilen kann (und mir auch ein angemesseneres Beispiel fehlt), obwohl ich schon denke das er dann knabbern wird. Aber wer weiß :frag? Hab mich schon häufiger geirrt.

    Zitat


    Ich weiss, dass es für meinen Sohn eine große Bedeutung hat, dass er einen Opa hat. Auch, wenn er ihn persönlich nicht getroffen hat. Der Opa lebte weiter entfernt und konnte uns wegen seiner Krankheit nicht besuchen - wir konnten ihn wegen der Einschränkung des Umgangs auf wenige Stunden nicht besuchen. Möglich ist das erst geworden, seitdem der Umgang ausgeweitet wurde - nur ist er jetzt leider zu früh gestorben. In gewisser Weise muss jetzt auch mein Sohn Abschied nehmen. .


    Meine Uroma ist gestorben da war ich noch Baby oder weniger, mein Opa da war ich ca. ein Jahr. Ich bilde mir immer ein, ich könnte mich an ihn erinnern, positiv, aber vermutlich ist das wirklich nur Einbildung.
    Trotzdem - schöne Bilder, Andenken, Erbstücke, das Grab besuchen. Find ich vollkommen ausreichend, die haben auch Bedeutung. Meine Oma aufgebahrt, hab ich mir noch mit 16 erspart, und ich bereue es auch nicht. Gerade nach langer Krankheit, wollte ich sie lieber als die proppere Frau in Erinnerung behalten, die mit ihrem Käfer auf 2 Rädern die Kurven nahm und mit der ich mich immer gezankt hab, als das Bild zu behalten was bleibt, wenn man jahrelang erfolglos gegen den Krebs kämpft.