Tochter bekommt fast wöchentlich Post von Inkassonternehmen und andere Sorgen

  • Ein Rauswurf steht doch jetzt auch nicht zur Debatte.
    Fänd ich auch total überzogen. Das mit den "Schulden", damit schadet sie in 1. Linie sich selbst, so bitter das auch sein mag. Ob das bei ihr fruchtet, sie auf die Gefahren von Inkasso, Schufa, und mieser Kreditwürdigkeit hinzuweisen, keine Ahnung. Dadurch könnte es auch schwierig werden, eine Mietwohnung zu bekommen. Das wäre schon doof, v.a. beim heutigen Mietmarkt.


    Und das Zimmer? Die Straßen deutscher Orte wäre voll mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen, würde man jedes Schlämpchen vor die Tür setzen (dürfen).

  • Liebe Micha,


    puh, das hört sich nicht gut an und ich kann mir gut vorstellen, dass es für dich nicht einfach ist einen Weg zu finden um an dein "erwachsenes" Kind heranzukommen. :Hm
    Ich persönlich würde mich aber eine Beratungsstelle wenden und um Unterstützung bitten. Bei uns gibt es es Psychosoziale Beratungsstelle im Nachbarort. Sicher gibt es solch eine Stelle auch in deiner Nähe und die Fachleute (Sozialarbeiter, Psychologen etc.) werden dir sicher helfen können und dir Wege zeigen, was du machen könntest.......


    Eine andere Möglichkeit wäre auch die Telefonseelsorge die dir erst einmal erste Anlaufstellen nennen könnten?


    Mein Verstand sagt mir, dass ich meine Tochter schweren Herzens zum Auszug bewegen würde. Aber hätte ich wohl auch große Angst davor, dass sie dadurch komplett abstürzen könnte.....
    Aber ich denke, dass es wichtig für dich selbst ist klare Signale zu setzen. Damit meine ich, dass deine Tochter sich an Regeln zu halten so lange sie bei dir wohnt (Zimmer aufräumen, lüften etc.).
    Ich würde ihr eine definitve Essenszeit 1x sagen. Wenn sie nicht erscheint wird ohne sie gegessen. Sie ist 21 Jahre alt und wenn sie tiefergreifende Probleme hat (so wie es aus deinem Posting definitiv zu sein scheint), sollte sie sich professionelle Hilfe holen.


    Zum Thema Schulden würde ich nichts mehr sagen. Es bringt doch eh nichts, wie du selbst merkst. Dann muss sie mit den Konsequenzen leben und dafür gerade stehen. Punkt. Und bitte gebe ihr kein Geld! Sie muss das selbst lernen.


    Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du die Unterstützung erhälst die du brauchst um deinem Kind zu helfen. Wenn du ihr aber nicht helfen kannst, weil sie es nicht zulässt, wünsche ich dir die Fähigkeit die Hände in den Schoß legen zu können.........
    Auch wenn sie "absaufen" sollte ist es manchmal der einzigste Schritt in die richtige Richtung. Auch wenn es dich fertig macht zu sehen, wie es bei deiner Tochter abgeht.......
    Hole wenigstens dir selbst Unterstützung, damit du die ganze Situation irgendwie ertragen kannst.


    Ich weiß, andere haben immer gut Reden, wenn sie nicht selbst in solchen Situationen sind. Alleine die Vorstellung, dass meine Tochter sich so entwickeln könnte und ich sie nicht mehr erreiche lässt mich schon jetzt traurig werden..... :heul


    Alles Liebe und viel Kraft für Dich!

    2 Mal editiert, zuletzt von Nordseewind ()

  • Jetzt hat sie sich erst Mal mit meiner Partnerin ausgesprochen, was gut verlaufen ist.


    Sie möchte ja nach der Ausbildung Sozialpädagogik studieren und ihr Abi nachholen. Da wird sie noch ein paar Jahre zu Hause bleiben wollen.


    Sie hatte im Jugendalter eine Kinderpsychologin und da man da noch bis einschl. 21 behandelt wird, wäre das vielleicht besser, als zu einem Erwachsenenpsychologen zu gehen. Die kennt sie noch und zu der hatte sie damals hohes Vertrauen. Sie versucht gerade, dort einen Termin zu bekommen.


    Wichtig ist, dass diese unausgesprochenen Themen vom Tisch sind, denn das hat alle sehr belastet.


    Mit den Schulden, da ist es schon so, wie sie sagt, dass sie es im Griff hat. Es ist dann halt so, dass am 10. kein Geld mehr auf dem Konto ist wegen der Schulden.


    Das merkt man immer daran, dass sie am Anfang des Monats in der Schule oder im Betrieb ihr Frühstück beim Bäcker kauft und sich ab Mitte des Monats vno zu Hause geschmierte Brote mit nimmt. ;)
    Sie fragt aber nicht nach Geld, denn das hat sie schon mit dem Taschengeld gelernt, dass ich keine Vorschüsse zahle. Das macht mein Arbeitgeber auch nicht.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon

  • Für alle die Kinder haben mit gleichen Sorgen. Tochter ist jetzt 27, hat ihren Traumjob, seit drei Jahren mit einem Freund eine Wohnung (Bester Schwiegersohn, den man sich wünschen kann), kann mit Geld umgehen, ihren Haushalt und die Wohnung schmeißen. Wenn ich das hier lese, was ich vor 6 Jahren geschrieben habe, wow, was für eine Entwicklung, ich bin echt mega stolz auf meine Kleine. Irgendwie hat die "Erziehung" dann doch gefruchtet.

    Sei einfach Du selbst, alle anderen gibt es schon