Zusammenziehen oder doch nicht?

  • Meine liebe Foren-Gemeinde,


    seit mehreren Jahren lebe ich (40, weiblich) mit meinen beiden Kindern (16 und 13) alleine.
    Ich bin geschieden, habe das ASR und die Kinder haben zum KV und deren Verwandte keinerlei Kontakte mehr.
    Sie gehen hier in die Schule und ich habe hier eine Arbeitsstelle, die es zulässt, dass ich mich und meine Kinder
    kümmern und sie versorgen kann.
    In dem Ort, "HIER", in dem ich seit zehn Jahren lebe, hält mich nicht wirklich was, da ich dort zugezogen bin (außerdem wohnt mein Ex nun auch hier).
    Bin immer der Meinung: >Leben kann man überall<.
    Die Kinder wie gesagt, gehen hier zur Schule und pflegen hier ihren Freundeskreis.
    Da ich eine harte, sehr harte Zeit durchlebt habe, bin ich froh, dass alles so auf die Reihe zu bekommen.


    Nun ist es so, dass ich seit nunmehr zwei Jahren einen neuen Partner habe. Ein toller Mann, der mich liebt und
    meine Kinder quasi fast als seine eigenen annimmt. Die Beziehung ist glücklich und stabil und ich denke, er ist echt das
    Beste, was uns allen geschehen konnte, nach der harten Zeit der Trennung/Scheidung.


    Er wohnt ca. 65km weit weg in "DORT" in einem eigenen kleinen Häuschen, geht einer regelmäßigen Tätigkeit (total normaler Arbeitnehmer) nach und würde es begrüßen,
    wenn wir zusammenziehen würden.
    Wir verbringen seit knapp zwei Jahren alle Wochenende, Feiertag, Feststage und Urlaube miteinander und es harmoniert echt super!


    Und das ist genau der springende Punkt!
    Und da erhoffe ich mir ein paar gedankliche Anregungen und Tipps von euch!


    Fakt ist, dass er sich leichter tun würde, wenn er zu uns nach "HIER" ziehen würde. Er müsste sich nur nach einer neuen Stelle umschauen und
    täte sich leichter. Für sein Haus würde sich locker ein Mieter finden.
    Doch die Sache ist die, dass ich weiß, das es sich in "HIER" nicht wohlfühlen würde. Er stammt von einer ländlichen Einöde und lebt seit über 40 Jahren
    in den kleinen Dorf. Wenn er nach HIER ziehen würde, wäre das der Anfang vom Ende, da es hier eher städtisch zugeht und alleine die Nähe zu den
    Nachbarn ihm die Luft zum Atem rauben. Er würde hier eingehen wie eine Primel..... Ich bin mir sicher, dass diese Beziehung in HIER zum scheitern
    verureilt wäre.


    Andersherum ist es so, dass es sich für uns her - also drei Personen - alles ändert, wenn ich nach DORT ziehen würde.
    Ich müsste meine Job aufgeben und den Kindern ihre traute Umgebung nehmen..... Für mich wohn weniger das Problem, da ich mit HIER nicht wirklich
    verbunden bin.


    Mein Sohn (16) befindet sich in der 9. Klasse und muss sich mit dem jetztigen Zeugniss um eine Lehrstelle bewerben. Macht er das HIER oder DORT?
    Er hat noch ein Jahr bis zum Abschluß!
    Falls wir nach DORT ziehen, muss die Enscheidung quasi "jetzt" fallen..... Ansonsten verschiebt es sich um vier Jahre (Abschlußjahr und drei Jahre Lehre in HIER).
    Doch dann rutscht Tochterkind nach, die dann vor der gleichen Entscheidung stehen wird.... und *schwupp* sind weitere drei bis vier Jahre ins Land gezogen.


    Will ich wirklich noch ca. 7 Jahre warten, bis beide Kinder mit ihren Ausbildungen fertig sind und alleine leben können?
    Oder machen wir Nägel mit Köpfen und fallen jetzt DIESE Entscheidung?


    Ich weiß es nicht! Ich bin so hin- und hergerissen......

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • was sagen denn deine kinder,die ja schon gross sind?
    in dem alter die kinder rausreissen würde ich nicht machen,es sei denn sie schreien juhuu..
    wobei ne lehrstelle in nem kleinen dorf ja wohl auch eher schwierig werden wird..
    ich würde keine nägel mit köpfen machen...(ausnahme,beide kinder sagen ja)
    lass es so wie es ist..
    ihr seht euch am we ,an den feiertagen und verbringt den urlaub gemeinsam ...
    alles andere ist mit sehr viel stress und unzufriedenheit verbunden..
    mehr als ein zusammenzug auffangen kann.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Oh weh...genau mein Thema, das steht mir nämlich auch bevor, auch ähnliche Lage, Partner kommt von "Dort" wo man abends noch die Bürgersteige hochklappt, während ich "Hier" wohne, wo sogar nachts noch Busse fahren... :rolleyes2::lach


    Es ist schwer, ich finde wenn so ein Wechsel statt findet, dann gern zu so einem Zeitpunkt, wo eh ein Wechsel bevor steht, so wie z. B. beim großen Kind jetzt. Das kleinere Kind würde hier natürlich zu kurz kommen.


    Hast Du denn mit den Kindern überhaupt schon darüber gesprochen? Zwar ist es Deine Entscheidung, im Grunde müssen sie mitziehen, wenn Du es so willst. Aber wichtig wäre mir den Kindern zu zeigen, daß mir ihre Interessen nicht egal sind.


    Bist Du denn generell zufrieden erstmal mit der Häufigkeit des Sehens? Könnt Ihr Euch beide die Überbrückung der Entfernung gut leisten? Ist es reibungslos und unproblematisch, wenn das Sehen organisiert wird? Wenn diese Punkte bei Dir ein JA auslösen, dann würde ich wohl tatsächlich noch diese langen Jahre warten. 65 km sind nicht eben um die Ecke, aber ja durchaus handelbar.


    Wenn sich jedoch einige dieser Punkte eher mit nein oder nicht so gut beantworten lassen, dann würde ich wohl doch über einen Umzug nachdenken.


    Was ich noch wichtig finde ist die Einstellung des Partners. Würde er es denn theoretisch gleich ablehnen, selber umzuziehen, oder meinst Du nur, daß er es nicht gern möchte.


    Bei meinem Partner weiß ich z. B., daß er für mich her ziehen würde (wir reden hier von fast 700 km). Aber bei uns bin ich es, die hier einfacher weg könnte. Ich rechne es ihm aber hoch an, daß er es tun würde, wenn er könnte.


    Mach Dir mal eine Liste mit den Gründen, die dafür und dagegen sprechen. Sind gute, wichtige Gründe für den Umzug da, oder ist es eher das Gefühl "es wäre schöner".


    Und noch wichtig: Wie sieht es dort für Dich mit Arbeit aus!!!???


    Vielleicht...einfach mal dort bewerben. Wenn nichts zu finden ist, hast Du erstmal Ruhe vor der Entscheidung. WENN Du was Gutes findest....dann... wäre das ein guter Grund und erleichtert Dir somit die Entscheidung.


    Alles Gute


    Bettina

  • Wie wäre es mit einem "Mittendrin"?


    Ihr bewegt euch beide aufeinander zu und schafft somit etwas gemeinsames, neues.
    Du kannst morgens mit den Kindern nach HIER fahren und er kann weiterhin in DORT arbeiten.
    Dein Sohn kann dann überlegen ob er HIER oder DORT sich bewerben will.


    30 km sind bei der heutigen Mobilität doch ein Klacks.


    Gruß,
    PapaT

    .








    Wenn dich etwas nervt ändere es!

  • 30 km,also die mitte,sind doch für kinder kein klacks..
    selbst wenn man die fahrten zur schule und zurück irgendwie regeln kann(wobei ich das bei 2 kindern und unterschiedlichen schulzeiten auch als problem sehe),kinder wollen sich ja auch mit den freunden aus der schule treffen...
    bei 30 km und guten anbindungen(wenn es die denn gibt),ist man da ne weile unterwegs ...zuviel für meinen geschmack für 2 teenis.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Was sagt denn Dein Partner... Siehst nur Du das so, dass er eingehen würde wie eine Primel? Vielleicht ist es für ihn gar nicht so ein großer Schritt und um bei Euch zu sein, gar kein Problem???