Kind verletzt sich selbst

  • Ich kenne aus dem Buch die neue Elternschule, eine Methode, in der man das Kind auf dem Schoß zieht, die Arme um das Kind legt und festhält, dabei ruhig sagen, ich bleibe bei dir, bis du dich beruhigt hast und dann durchhalten, festhalten. Meine Kleine hatte solche "schlimmen" Anfälle im Alter von 2 für ein paar Monate, es ging dabei ums Thema "anziehen". Ein Erzieher hat bei ihr auch diese Methode angewandt, weiß ich aber nicht, ob das so gut war..., da sie kurz darauf Alpträume hatte. Jedoch konnte ich verstehen, dass er reagieren musste, sie hat sich garnicht mehr eingekriegt, so außer sich war sie und ich meine nicht einfaches wütendes Verhalten, ich meine Steigerung ohne Ende, kein Beruhigen mehr. Achja als Baby konnte sie auch so schreien, dass sie sich übergeben musste, was dazu führte, dass ich mein Kind viel getragen habe und gestillt. Sie war so richtig schwierig.


    Ein Hoch auf die jetztige Zeit!


    Jetzt ist sie 4 und ein super liebes Mädchen geworden, Anfälle gibts ab und zu mal, aber nur kleine, bei denen man sie schnell trösten kann, ohne Steigerung.


    Ich habe das jetzt nicht alles gelesen, aber vielleicht machst du dir zuviele Sorgen? Das Buch kann ich dir wärmstens empfehlen, es zeigt auch auf, was im Gehirn eines Kindes bei solche einem Anfall passiert (was dazu führt, dass es nicht ansprechbar ist), wieviel Stresshormone ausgeschüttet werden dabei etc. und natürlich wie man handeln kann, auf keinen Fall das Kind mit solchen Anfällen alleine lassen.

  • Ich kenne aus dem Buch die neue Elternschule, eine Methode, in der man das Kind auf dem Schoß zieht, die Arme um das Kind legt und festhält, dabei ruhig sagen, ich bleibe bei dir, bis du dich beruhigt hast und dann durchhalten, festhalten. Meine Kleine hatte solche "schlimmen" Anfälle im Alter von 2 für ein paar Monate, es ging dabei ums Thema "anziehen". Ein Erzieher hat bei ihr auch diese Methode angewandt, weiß ich aber nicht, ob das so gut war..., da sie kurz darauf Alpträume hatte.


    Solche Methoden sind zu recht sehr umstritten.
    Man sollte sich vorher auf jeden Fall darüber klar sein was man damit beim Kind auslösen kann und das ist eben nicht immer nur positiv. Und vor allem: man muss es aushalten können, auch wenn es 30 Minuten dauert.


    Grundsätzlich sollte man aber auf jeden Fall im Kontakt mit dem Kind bleiben. Die Hand auf den Rücken legen z.B. (was aber auch nicht immer zugelassen oder gespürt wird). Daneben sitzen bleiben, angucken und reden zeigt dem Kind schon, dass es nicht alleine ist und das ist wichtig.
    Aber mein Eindruck von Alessandria ist, dass sie das gut macht. Das nur mal am Rande erwähnt :-)

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  • Mir wurde einmal die richtige Festhaltemethode demonstriert.


    Festhaltemethode nach Prekop... kann man googeln. Ich sage euch mir wurde fast schlecht.


    Da ich aber mit meinem Sohn auch an die Grenzen kam, habe ich diese festhaltemethode für mich abgewandelt.


    Man darf zum Beispiel nicht reden währenddessen.... Finde ich grausam...


    Und ich muss dazu sagen, ich habe es unter den Augen von Psychologen und Psychiatern gelernt, weil wenn mein Sohn alle Kräfte rauslies die er hatte, war ich so darauf konzentriert dass wir uns nicht verletzen, dass ich froh war dass Fachpersonal währenddessen meinen Sohn genau sahen und wir gemeinsam entscheiden konnten, wenn es zu doll wurde.


    Ich wünsche dir alles Gute!


    LG Sarah

    Wer den Kopf steckt in den Sand- wird am Hinterteil erkannt.... :wink

  • Ich weiß, dass diese Methode umstritten ist, aber was willst du machen,wenn dein Kind sich sonst selbst verletzt, mit dem Kopf gegen die Wand haut oder ähnliches (oder andere verletzt), da hilft keine Hand auf dem Rücken. Es geht ja darum, wenn dieses Kind sich so dermaßen reinsteigert, das garnichts mehr geht. Bei einem normalen Anfall, kann man das Kind auch mit dem Beisein und Hand auf dem Rücken beruhigen.

  • Habs auch gegoogelt, ich meine natürlich nicht stundenlang festhalten! Und natürlich erst recht nicht, wenn man selber wütend ist (alá du bleibst hier, wirst bestraft)! Aber wie willst du ein Kind daran hindern, wenn es sich selbst weh tut?

  • Ich weiß, dass diese Methode umstritten ist, aber was willst du machen,wenn dein Kind sich sonst selbst verletzt, mit dem Kopf gegen die Wand haut oder ähnliches (oder andere verletzt), da hilft keine Hand auf dem Rücken. Es geht ja darum, wenn dieses Kind sich so dermaßen reinsteigert, das garnichts mehr geht. Bei einem normalen Anfall, kann man das Kind auch mit dem Beisein und Hand auf dem Rücken beruhigen.



    Ganz ehrlich? In diesem Fall zum Beispiel ein Kissen zwischen Kopf und Wand halten.
    Zumindest solange nichts anderes hilft und auch nicht geklärt ist was wirklich die Ursache für sein Verhalten ist und darüber reden aufgrund des Alters auch nur begrenzt möglich ist.


    Wenn er irgendwann so weit ist, kann man mit ihm Alternativen suchen um sich zu regulieren aber bis dahin wird noch viel Zeit vergehen.



    Festhalten hat in dem Fall nichts mit bestrafen zu tun. Es ist eine Möglichkeit um das Kind wieder "runter zu holen". Ich kenne es von Erwachsenen und es gibt durchaus Patienten/Klienten/Bewohner bei denen dies eine gute Möglichkeit war und es teilweise sogar reflektierend (von dieser Person) für gut und effektiv befunden wurde. Aber es kann eben auch viel zerstören in einer Seele.

    2 Mal editiert, zuletzt von anri ()

  • Ich kenne das leider zur genüge, und ich bin so froh das wir das überstanden haben. Mein großer hat sich und andere oft in Gefahr gebracht.


    Ich weiß wie schwer so eine Zeit ist. Mir tat damals meine Tochter immer sehr leid. Die saß oft daneben und wußte nicht was los ist. Irgendwann wollte ich sie mal hinterher in den Arm nehmen um ihr den Schrecken zu nehmen und sie wich vor mir zurück. :flenn Habe Rotz und Blasen geheult, weil ich nicht wußte wie ich zwischen beiden den Mittelweg finden sollte.Was der eine so brauchte machte meiner Tochter so eine Angst.


    Ich wünsche Allesandria ganz viel Kraft für diese schwierige Entwicklungszeit!

    Wer den Kopf steckt in den Sand- wird am Hinterteil erkannt.... :wink

  • Ich habe von der Methode bewusst übrigens noch nichts gehört udn hab jetzt auch nicht gegoogelt. Ich hab aber phasenweise versucht, Sohni in solchen Situationen festzuhalten und an mich zu drücken. Nur ganz selten hat er aufgegeben und hat sich dann schluchzend an mich gekuschelt. Die anderen Male hab ich ihn damit nur noch mehr aufgebracht, er hat sich so lange mit vollem Körpereinsatz rumgewunden, bis er sich befreien konnte. Für mich fühlt sich das aber auch nicht richtig an, hat für mich so etwas von Willen brechen. Und ich möchte ja eigentlich auch, dass er mitteilen kann, wenn ihn etwas wütend macht, damit ich ihn verstehe.


    Das Kissen, was dazwischen gehalten werden soll, wurde hier schon angesprochen, die Kinderärztin riet mir auch schon dazu. Aber ich hab nicht überall immer ein Kissen greifbar. Ich halte aber dann meine Hand dazwischen (sofern ich schnell genug bin), zumindest wenn er seinen Kopf irgendwo gegen hauen will.

  • Ja, irgendwie bricht man damit wirklich den Willen.


    Mein Sohn hat immer geschrien, "ich krieg keine Luft" was aber nicht stimmte, weil, wie ich schon oben sagte, ich konnte das einfach auch nicht richtig durchziehen, wollte es auch nicht können.


    Nachdem ich es aber ein paar mal bis zum "schluchzend in meine Arme sinken" geschafft habe passierte etwa seltsames. Als ich ihn mal nicht festhielt als er ausrastete, rannte er wie wild immer weg und mir zur zuück und irgendwann schrie er: Halt mich doch mal fest.... :rolleyes2: Also irgendwie schien es ihm doch "gut getan " zu haben, im Nachgang vermuteten wir, dass ihm das festhalten einen überschaubaren Raum gegeben hatte, Grenzen die er fühlen konnte, Wut die irgendwo anstieß, und nicht im Haus umher rennen, und "zu viel" Raum um sich zu haben.


    Also meine Mutter mal mit ihm geschimpft hat , hat er wütend gerufen, Oma du bist böse, meine Mama hält mich immer ganz feste, wenn ich sauer bin. :frag


    Mein Sohn - ein Rätsel.... ich habe mich daran gewöhnt, heute ist er 6 Jahre und ich glaube wir haben einen Guten Weg gefunden.


    Den Kopf hat meiner nicht irgendwo gegen gehauen, meiner war eher Blind vor Wut, und brachte somit sich und alle umstehenden in Gefahr. Wie man das händeln kann, kann dir vielleicht nur ein Psychologe sagen.


    LG Sarah

    Wer den Kopf steckt in den Sand- wird am Hinterteil erkannt.... :wink

  • Anri: im Buch ist es halt ganz anders beschrieben. Ich habe es selbst 2 x gemacht. Ich glaube nicht, dass ich ihr geschadet habe. Und ein Kissen zwischen Wand und Kind, schon mal ein Kind richtig ausrasten sehen? Und ich meine nicht, mit auf dem Boden wälzen und weinen.


    Dabei habe ich mich noch nicht mal getraut mein Baby zu pucken, weil ich DAS als unangenehm empfand (total übertrieben ich weiß, aber ich kam mir so vor, als wollte ich mein Baby "fesseln"). Oder: lieber gebe ich Fiebersaft als Zäpfchen (das meine ich ernst: ich habe ans Zäpfchen bekommen unangenehme Erinnerungen) usw. Nur um mal ein paar Beispiele zu geben, über was ich Bedenken habe ;)


    Jetzt als Große, darf sie mir auch gerne mal ein Kuscheltier an den Kopf schmeißen, beim Bock, aber auf eine Entschuldigung bestehe ich dann, wenn wieder ruhe eingekehrt ist.

  • Und ein Kissen zwischen Wand und Kind, schon mal ein Kind richtig ausrasten sehen? Und ich meine nicht, mit auf dem Boden wälzen und weinen.


    Ja mir standen (beruflich bedingt) bereits Kinder und Erwachsenen gegenüber die teilweise noch ganz andere Dinge getan haben. Dagegen ist Kopf gegen die Wand schlagen noch fast harmlos. Allerdings hatte ich den "Vorteil" das ich emotional nicht so eingebunden war, wie man es als Elternteil ist.

    Einmal editiert, zuletzt von anri ()

  • Ich weiß, dass diese Methode umstritten ist, aber was willst du machen,wenn dein Kind sich sonst selbst verletzt, mit dem Kopf gegen die Wand haut oder ähnliches (oder andere verletzt), da hilft keine Hand auf dem Rücken. Es geht ja darum, wenn dieses Kind sich so dermaßen reinsteigert, das garnichts mehr geht. Bei einem normalen Anfall, kann man das Kind auch mit dem Beisein und Hand auf dem Rücken beruhigen.


    Das wirkt jetzt vielleicht etwas penetrant, dass ich (erst) jetzt noch einmal darauf eingehe aber es will mir nicht aus dem Kopf, daher will ich es loswerden:


    Mein Vorschlag mit der Hand auf dem Rücken habe ich bewusst mit einem Nachsatz in Klammern versehen.
    Vor allem aber, war es kein Vorschlag der gegen die Aggression hilft, sondern ein Zeichen für das Kind, dass man trotzdem da ist und nicht aus dem Kontakt geht.

  • Nächste Woche Dienstag hab ich einen Beratungstermin in der Heilpädagogischen Praxis der FH. Eine Bekannte (Erzieherin) hat sich über meinen Sohn mit ihrer heilpädagogischen Kollegin ausgetauscht und diese riet mir, mich dorthin zu wenden.


    Ich dachte ja, das Kind müsse dabei sein, aber sie meinte, ich solle erstmal ohne ihn kommen und wir würden uns erstmal unterhalten, welche Probleme vorliegen usw. Ich solle höchstens Unterlagenm zu vorheriger Diagnostik irgendwelcher Ärzte mitbringen, sofern ich habe. Ich hab nur leider wegen des KISS-Syndroms keinerlei Unterlagen und die vom EEG hat auch nur die Kinderärztin. Ob ich mir die Unterlagen jetzt noch schnell besorgen sollte?
    Ich weiss aber auch garnicht, wie die Kinderärztin darauf reagieren würde, weil ich das vorher mit ihr ja nicht abgesprochen habe.


    KV ist vom Termin wenig angetan, weil er befürchtet, das Kind diene als Versuchskaninchen. Ob das letztendlich so ist, weiss ich natürlich nicht. Aber ich sehe es so, dass es ein versuch Wert ist udn wenn ich das Gefühl habe, das Kind sei ein Versuchskaninchen, kann ich das alles ja immernoch beenden. Ich weiss auch überhaupt nicht, welche Aufgabe diese "Praxis" an der FH hat. Konnte über die HP auch nicht allzuviel finden.

  • Heute war der Termin in der Heilpädagogischen Ambulanz. Ich fühl mich immernoch etwas geplättet von sovielen Infos, Mal sehen, ob ich das alles noch so wiedergeben kann.


    Die Dame hat erstmal erzählt, was sie überhaupt so machen, gerade im Zusammenhang mit den Studenten und dann sollte ich anfangen zu erzählen. Quasi von der Schwangerschaft an bis heute. Ich hab sicher ganz vieles vergessen, hoffe aber, dass ich Fabians Verhalten richtig rübergebracht habe.


    Sie hat sich bezüglich einer möglichen Diagnose eher zurückgehalten, hat aber ihre Gedanken und Erfahrungen dazu genannt. Wir haben uns überwiegend über das Kopfschlagen unterhalten, zu welchen Situationen er das macht, wie ich reagiere, etc. Neben dem möglichen Einfluss des Asthmas denkt sie vielmehr, dass Sohni eine Form der Wahrnehmungsstörung haben könnte aufgrund der Blockaden als Baby. Seine motorische Entwicklung (erst nicht richtig bewegen können und dann die schnelle Abfolge vom Sitzen/Krabbeln/Stehen/Laufen) würde auch dafür sprechen. Sie hat das sehr schön erklärt, ich bekomme es jetzt sicher nicht richtig rübergebracht.. Aufgrund der Blockaden am Nacken hätte sich innerlich eine Blockade ergeben und Sohni sei noch nicht so weit hinterhergekommen, dass die Blockade garnicht mehr da sind und er würde sozusagen seinen Kopf bestrafen. Also er hat als Baby gelernt, dass mit seinem Kopf was nicht stimmt, er eingeschränkt ist und hat bis heute nicht wirklich wahrgenommen, dass im Nackenbereich jetzt wieder alles frei ist und er sich uneingeschränkt bewegen kann. Das würde auch dazu passen, dass Sohni im letzten Winter noch keine Mütze richtig akzeptierte, Enge am Kopf für ihn ganz schlimm ist und er Schals zb garnicht akzeptiert.
    Dafür spräche auch sein abendliches Schreien als Baby und seine schlechte Schlaferei bis heute. Er braucht dadurch mehr Sicherheit als andere Kinder in seinem Alter, würde deutlich mehr kontrollieren, ob ich noch da bin (Sicherheit, Halt geben, ihn nicht allein lassen). Das hätte er wohl als Baby deulich gebraucht und inzwischen angelernt.
    Seine Zwanghaftigkeit (ich nenne es jetzt mal so) kann eine Form des Autismus sein, es kann aber durchaus auch eine Folgeerscheinung seines Sicherheitsbedürfnisses sein.
    Sie rät in der Folge zur Frühförderstelle oder Ergotherapie. Außerdem solle ich mal zum HNO oder besser Pädaudiologen gehen. Ansonsten alles "Organische" abzuklären, gerade auch auf sein Asthma und die Medikamente bezogen. Außerdem hat sie mir nahegelegt, mich evtl. doch an einen anderen Kinderarzt zu wenden. Sie hält sie anhand meiner Schilderungen in diesem Bereich für wenig kompetent.


    Wir werden erstmal so weiterverfahren, dass sie in Sohnis KiTa hospitieren möchte, um Sohni im Spiel mit anderen Kindern zu beobachten. Dazu werde ich später die KiTa mal fragen. Im Anschluss gäbe es ein gemeinsames Gespräch mit mir, ihr und der KiTa. Danach würde sie sich an die Frühförderstelle wenden, um evtl. eher einen Termin zu bekommen, die arbeiten miteinander. Oder aber ich bemühe mich um Ergotherapie. Alles auf einmal wäre zuviel für Sohni. Zusätzlich würde eine Diagnostik (ET 6-6 Test) erstellt werden im Bezugt auf Motorik, Wahrnehmung, geistige Entwicklung usw. Das könnten die auch dort machen, dafür müsste ich nicht extra zur Frühförderstelle.

  • Das hört sich doch erstmal alles sehr schlüssig an.
    Wie geht es dir damit?
    Mit dem ET6-6 arbeite ich auch...Tests sind ja immer so eine Sache aber der ist gut aufgebaut, macht den Kids Spaß, weil spielerisch und hat diesen Testcharakter nicht...zumindest nehmen die Kids das so wahr.
    Er ist übersichtlich und man kann auf einem Blick die Stärken aber auch die "Schwächen" erkennen.

  • Ich fühle mich in jedem Fall erst einmal ernstgenommen. Das hab ich so bisher ja nicht richtig erlebt, in "professioneller Hinsicht".


    Nun hab ich auch schon mit der KiTa gesprochen, einer Hospitation steht nichts im Wege.

  • Hier mal wieder ein Update.


    Heute war die Heilpädagogin samt Studentin bei uns zu Hause. Hab von ihr nun auch ein Feedback zur KiTa-Hospitation bekommen. Das fand zwischendurch ja schon statt.
    Sie hatte nur einen Einblick in Sohnis Tobeverhalten, er hat den ganzen Vormittag mit seinem KiTa-Kumpel im Toberaum getobt. Sein Sozialverhalten wär super, er würde seine Streitigkeiten selbst zu lösen versuchen, er kann trösten und auf andere Kinder zugehen.


    Beim Toben und Rennen gabs immer mal Momente, wo er innehielt und andere Kinder beobachtete, die sich gerade verletzt hatten und weinten oder sich stritten. Dafür hätte er wohl feine Antennen.
    Ansonsten wäre auffällig, dass er seine Energie sowie nötigen Ruhephasen nicht regulieren könne. Er sei so aufgeregt und eifrig bei der Sache, da müsse er gebremst werden. Das würde aber den Erzieherinnen auch nicht gelingen. Da müsse nochmal genauer hingeschaut werden, wieso das so ist.


    Ihr ist ausserdem Sohnis sehr schnelles Schwitzen aufgefallen und seine "Ticks" (nenne ich jetzt mal so). Er wischt sich ganz oft im Gesicht rum. Wischt über die Ohren und zieht sich die Haut unter den Augen nach unten. Das könnte auf eine Wahrnehmungsstörung der Haut zurückzuführen sein. Dass er wenig Gespür hat, sich zu fühlen, dass seine Berührungen (oder die anderer) bei ihm nicht richtig ankommen. Dass er kein Gespür für die Intensität hat bzw. dass er leichte Berührungen auch als unangenehm empfindet. Das kann ich im Alltag sogar bestätigen, auch wenn ich seine Ticks nie wirklich wahrgenommen hab. Klar, ich hab bemerkt, dass er das macht, aber sah es als Angewohnheit.


    Ansonsten sei er sprachlich zurück, würde überwiegend nur 2-Wort-Sätze verwenden. Das sei aber noch nicht besorgniserregend. Er würde dafür bei einigen Worten die richtige Zeitform verwenden.


    Ich hab jetzt bestimmt die Hälfte von dem vergessen, was sie erzählt hat.
    Jedenfalls riet sie mir, mich nochmal an einen KISS-Spezialisten zu wenden und ich soll zur Frühförderstelle, sowie zu einem Spezialisten wegen Sohnis Asthmageschichte. Dass das nochmal richtig abgeklärt wird. Sie hält die vielen Medikamente für so kleine Kinder bedenklich.


    In den nächsten Tagen bekomme ich einen Bericht zugesandt und sie wolle sich an die Frühförderstelle wenden, damit ich da nicht auf die ewig lange Warteliste komme. Zumindest wollte sie versuchen, den Vorgang etwas zu beschleunigen.

  • Glückwunsch, Alessandria. Da hat jemand Deinen Sohn offenbar gut beobachtet und eingeschätzt. Vielleicht ist ja wirklich was dran an der "Haut"-Geschichte. Ich drücke Euch jedenfalls weiter die Daumen!


    Liebe Grüße
    2KidMama

  • Wir waren heute bei der Frühförderung. Die Dame hat ähnliches gesagt wie die Heilpädagogin, dass KISS-Kinder oft Regulationsstörungen haben. Zu den Wahrnehmungsstörungen hat sie direkt nichts gesagt, sie wolle sich aber den Bericht in Ruhe durchlesen. Sprachlich fand sie ihn jetzt auch etwas zurück, ist darauf aber nicht weiter eingegangen. Meinte nur, dass das evtl. auch mit dem KISS und der Wahrnehmung zu tun haben könnte. Sie hat vielmehr die Trotzphase angesprochen und dass Sohni in seiner Entwicklung sehr weit sei (Motorik/Zusammenhänge). Und dass es wohl oft so sei, dass bei kindern, die in ihrer Entwicklung sehr weit sind, die Trotzphase deutlich früher und heftiger ausfällt, dass diese Kinder zudem sehr sensibel auf ihre Umwelt reagieren.
    Sie hat vorgeschlagen, die Münchner Funktionelle Entwicklungsdiagnostik durchzuführen (anstatt des ET 6-6 Tests, wie die Heilpädagogin vorschlug), sie möchte testen, welchem Alter Sohnis Entwicklung tatsächlich entspricht.
    Ich bin gespannt, der Termin ist auch schon nächste Woche.
    Ansonsten schlug sie vor, erstmal 12 Stunden Förderung zu beantragen, um zu schauen, in welchen Bereichen Sohni gefördert werden muss. Sie könne jetzt durch den ersten Termin noch nicht sagen, in welche Richtung das gehen wird (ob eher motorisch oder sprachlich).