Vollzeit - Kind 3 Jahre alt

  • Hallo Rike,
    das Problem ist weniger die Vollzeitfremdbetreuung, problematisch könnte es werden, wenn Dein Kind Hobbies hat. Dann muss es nachmittags durch die Gegend kutschiert werden. Das war für mich der Grund dann bei 32 Stunden/Woche zu bleiben.
    Heute ist Sohni 12 und fährt selber zum Sport und ich geniesse meine Freizeit. Aufstocken werde ich maximal auf 35 Stunden und das auch erst im übernächsten Schuljahr.


    LG Lotta, die Respekt vor Deiner Entscheidung hat!

    edit: Rechtschreibfehler gefunden und korrigiert


    Nur wer einen Schatten hat, steht auf der Sonnenseite des Lebens!

  • Hallo,


    ich wollte Euch nurmal ein kurzes Update geben.


    Also ich habe gekündigt Ende Juli, den august war ich noch im Büro und die letzen beiden Monate bin ich jetzt freigestellt - das heißt zu Hause bei vollem Gehalt :-)
    und ganz ehrlich, dass genieße ich gerade so sehr - das wäre eigentlich das perfekte Leben.
    Vormittags frei für Sport, Kochen, Garten, Wellness ect - gerne auch 2x was karikatives und dann Kind abholen und mit Kind Freunde besuchen, zum Kinderturnen ect. perfekt


    ABER die Realität sieht ja nunmal anders aus und niemand wird mir mein Gehalt einfach so bis zur Volljährigkeit meiner Tochter weiterzahlen.


    Morgen schaue ich mir die ersten Kindermädchen an - bin gespannt.
    Werde es jetzt so machen, dass ich auf jeden Fall jeden Tag außer Freitag und Mittwochs um 5 spätestens zu Hause bin.
    Mittwochs mache ich einen Powertag bis 20 Uhr, da kümmert sich meine Mutter, dafür gehe ich Freitags dann früher.
    Das Kindermädchen müsste meine Tochter dann auch zum Kindertanz bzw. weitere potentielle Hobbies, Freunde ect. bringen.
    Theoretisch könnte ich meine Maus auch bis halb fünf Uhr im Kiga lassen und dann abholen (20m Luftlinie von meinem Büro entfernt)


    Dazu gibt es geteilte Meinungen:


    Nanny - weitere fremde Bezugsperson ABER zu Hause vertraute Umgebung fürs Kind, mehr Ruhe und der Haushalt ist gemacht
    KIGA - das Kind hat weniger unterschiedliche Bezugspersonen, kann mehr spielen ABER Kiga bis halb fünf ist sehr anstrengend und wenn man nach Hause kommt ist nix erledigt


    Ich denke, das Geld ist bei der Nanny, wenn sie was taugt, gut angelegt - aber selbst die Erzieherin im Kiga meinte, die Kinder wären da alle bis 17:00 Uhr selbst die Kleinen, die noch nicht 3 sind und das wäre überhaupt nicht schlimm für die Kinder. Und die muss ja jetzt nu keine Werbung dafür machen, dass die Kinder den ganzen Tag bleiben, wenn man eh schon den Ganztagsplatz bezahlt Mhhhh???

  • Ich denke, das Geld ist bei der Nanny, wenn sie was taugt, gut angelegt - aber selbst die Erzieherin im Kiga meinte, die Kinder wären da alle bis 17:00 Uhr selbst die Kleinen, die noch nicht 3 sind und das wäre überhaupt nicht schlimm für die Kinder. Und die muss ja jetzt nu keine Werbung dafür machen, dass die Kinder den ganzen Tag bleiben, wenn man eh schon den Ganztagsplatz bezahlt Mhhhh???


    Es gibt Kinder (auch unter 3 Jahren) die das wegstecken können. Die sind von morgens um 7 bis 17 Uhr in der KITA, alles kein Problem.
    Ich höre von den Kollegen (Erziehern) aber öfter das Gegenteil - das es sehr wohl für ein Kind zu viel sein kann.
    Für meine Tochter waren täglich 8-9 Stunden KITA definitiv zu viel, dass habe ich vor allem am Abend zu Hause gemerkt. Jetzt (mit weniger Stunden) ist sie wesentlich entspannter.
    Aber zu diesem Zeitpunkt war sie 1,5 Jahre alt, Kindergarten und die Trennung von mir war alles noch recht neu für sie.


    Ich denke auch, deine Wahl für eine Nanny die das Kind zu Hause weiterbetreut ist auf lange Sicht entspannter für dich und deine Tochter. Auch wenn es sicher eine Weile dauert bis sie sich daran gewöhnt hat.

  • Theoretisch könnte ich meine Maus auch bis halb fünf Uhr im Kiga lassen und dann abholen (20m Luftlinie von meinem Büro entfernt)


    ich finde halb 5 nicht schlimm und würde mir den Streß mit einer angestellen Nanny sparen ... da muss man schon viel Glück haben, das alles reibunglos läuft
    ggfls. würde ich eine Putzfrau mit mütterlichen Qualitäten einstellen, die manchmal einspringt...

  • so habe jetzt ein Kindermädchen, die aber auch nebenher Dinge im Haushalt erledigt.
    Meine Maus und sie nähern sich jetzt langsam an und nächste Woche holt sie sie das erste Mal alleine vom Kiga ab. Bisher ist sie immer bei mir mitgelaufen.


    Mal sehen - irgendwie hoffe ich ja immer noch auf den Lottogewinne, der es mir ermöglicht einfach den ganzen Tag zu Hause zu sein... aber gut


    Auf der anderen Seite langweilie ich mich inzwischen auch schon ganz schön - habe zwar ein straffes Sportprogramm aber mir fehlt eine Aufgabe und damit der Antrieb - dabei sind es ja nur 2 Monate die ich jetzt frei habe.


    Ich habe aber immer noch ziemlich Angst wie alles werden soll - man garantiert mir zwar absolute Flexibilität aber was das dann in Realität ist werde ich sehen.


    Ich stelle mich jetzt erstmal darauf ein, dass es die ersten Monate einfach furchtbar werden wird - gerade November und Dezember sind eh so schlimme Deprimonate...


    Ah, wenn mir doch nur jemand meine Ungewissheit nehmen könnte...

  • ja, man muss immer erst drin stecken um die Sachen auch wirklich hinzubekommen, da hast Du völlig recht...
    Aaah ich muss einfach meinen Kopf frei kriegen- pfhhhh


    Ich habe noch einen Gutschein für 10 Yoga Stunden, vielleicht sollte ich die die letzten 3 Wochen einlösen...

  • Also ich habe den Job jetzt 5 Monate und na ja, ich weiß nicht so recht. Also der Spruch, wenn es der Mutter gut geht, macht das Kind das auch mit, ist Käse!
    Meiner Tochter geht es nicht gut damit, dass sie mich so wenig sieht - ich weiß andere Mütter machen das auch und die haben 3 oder 7 Kinder zu Hause, aber Fakt ist, meiner Tochter geht es nicht gut damit.
    Und ich weiß jetzt auch nicht, was ich machen soll.
    Wir verlassen um acht gemeinsam das Haus und ich gebe sie um viertel nach acht ab, dann bin ich um 17:20 zu Hause.
    Das Thema flexible Arbeitszeiten war ein leeres Versprechen - die Flexibilität beschränkt sich leider darauf, dass ich ruhig gerne früher kommen und später gehen darf, aber im Prinzip arbeite ich auch wirklich nur 40 h die Woche.
    Ich muss mich nicht wirklich um den Haushalt kümmern und meine Tochter ist auch ab drei zu Hause in der vertrauten Umgebung mit Oma oder Nanny und sie bekommt wenn ich da bin immer meine ungeteilte Aufmerksamkeit.
    Wie gesagt, ich weiß jetzt auch nicht, was ich machen soll - dazu kommt, dass ihr Papa sich nur noch ganz spontant alle 2 Monate mal meldet und eigentlich gar keine Zeit mehr für sie hat. Darunter leidet sich auch schrecklich und fängt hier an auch viel nachzufragen. Neulich fing sie ganz fürchterlich an zu weinen, weil sie mit uns was als Familie unternehmen wollte.


    Ich fürchte, ich muss mir einen anderen Job suchen, auch wenn mir mein Job richtig gut gefällt, aber so geht es nicht weiter. Ihr Vater möchte keine Verantwortung übernehmen oder Zeit mit ihr verbringen - sonst wäre das ganze ja viel besser ausgeglichen, weil sie an Elternstunden in Summe mehr hätte. Aber so, ist es für sie zu wenig und ich kann und will sie nicht länger leiden sehen. Es zerreißt mir das Herz jeden Abend. Morgen werde ich meinen ersten Chef nach dem Studium anrufen und ihn fragen ob er einen Job mit 32h die Woche hat, dass ist zwar dann das Ende meiner Karriere, aber dann ist es wohl so. alles ziemlich Kacke (sorry!)

  • Hi, ich kann Dich verstehen. Ich habe auch Vollzeit gearbeitet. Es hat geklappt aber ... es war einfach nicht schön. Nicht für mich und nicht für die Kinder. Ich habe mich nur noch gefragt, wozu ich das eigentlich mache? Klar, Karriere ist damit vorbei. Ist halt so. Dass man beides haben kann Karriere und schönes Familienleben, glaub ich einfach nicht mehr. Für jeden von uns hat der Tag nur 24 h... Fühl Dich gedrückt. Schlaf mal ne Nacht drüber, bis Du weißt, was Du willst.

  • Ich hab das erst nach 1 Seite bemerkt, dass der Thread schon älter ist. Mein Sohn ist auch nicht so gut mit der Fremdbetreuung klargekommen. Er war schon fast 4 und "nur" von 07.30 Uhr - 15.30 im Kita. Da hat auch die Qualitätszeit nix gebracht. Mittlerweile ist er fast 12 und muss nicht mehr fremdbetreut werden, aber dafür ist der Aufwand für Schule nicht weniger geworden und das in Kombo mit Pubertät auch kein Zuckerschlecken. Muss bei euch nicht so sein, aber ich sehe für uns 2 hier auch noch keine VZ. Da ist jedes Kind anders, ich war z.B. sehr pflegeleicht, aber in dem Zusammenhang hab ich bedauerlicherweise nicht mich selbst bekommen :crazy
    Also, mach dir deswegen mal nicht den Kopf, je nachdem kann man auch mit 32h Karriere machen.

    Einmal editiert, zuletzt von butterblum ()

  • Rike und wenn du noch einen Monat durchziehst bist du aus der Probezeit bist und dann einen Antrag auf 35 Stunden stellst - auch wenn es unmöglich klingt und dir Gedanken wie - das machen die nie - im Kopf rum schwirren - es ist einen Versuch wert - manchmal klappt es :daumen

  • Rike und wenn du noch einen Monat durchziehst bist du aus der Probezeit bist und dann einen Antrag auf 35 Stunden stellst - auch wenn es unmöglich klingt und dir Gedanken wie - das machen die nie - im Kopf rum schwirren - es ist einen Versuch wert - manchmal klappt es


    ja Du hast recht, genauso waren meine Gedanken, 35h als Kompromiss für mich und meine Tochter, aber das erlauben die nieeeeeeeee
    Aber Du hast recht, vielleicht sollte ich vielleicht wirklich erstmal fragen, aber puh, ich trau mich das gar nicht... aber definitv eigentlich erstmal besser, als wieder neu zu suchen und eine neue Probezeit zu überstehen, aber die denken dann bestimmt ich hab die voll ausgetrickst, erstmal Probezeit abgewartet und dann... :krank:

  • Erst gestern habe ich von einer Alleinerziehenden gehört die zwei Kinder hat und sich selbst am Abend die deutsche Sprache beibringt und nebenbei noch eine Putzfirma gegründet hat...
    Und dann denke ich an mich und meine Situation im letzten Jahr zurück und lese nun deinen Beitrag. Jeder hat seine ganz eigene Belastungsgrenze und selbst wenn diese hoch gesteckt ist, gibt es da immer noch Kind(er) die eben auch nicht alle gleich sind. Und auch die Lebensumstände eines allein erziehenden sind nicht immer gleich. Die einen haben Familie und Freunde die unterstützend und tatkräftig zur Seite stehen und andere stehen gänzlich allein da.
    Du hast es versucht und ich empfinde deine Reflexion und deinen Mut als sehr positiv, dass du ganz klar sagst, es ist zuviel.
    Ich wünsche dir, dass dein Arbeitgeber deinen Weg mitgeht und ihr eine Lösung findet mit der du und deine Tochter ein bisschen gemeinsame und aktive Zeit zurück gewinnt.

    3 Mal editiert, zuletzt von anri ()

  • ja Du hast recht, genauso waren meine Gedanken, 35h als Kompromiss für mich und meine Tochter, aber das erlauben die nieeeeeeeee


    Laut Teilzeit- und Befristungsgesetz hast Du sogar einen Rechtsanspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit.
    Nur keinen Anspruch darauf, die Stunden einmal wieder zu erhöhen ...

    "Was für ein schöner Tag" :sonne

  • Ja, du hast ein Recht dazu und vielleicht ....
    Ich habe auf 35 Std. verkürzt - das hat meinem AG ne Menge Geld gespart -
    das Arbeitspensum habe ich trotzdem zu 100 % geschafft.


    Eine Alternative wäre die 5 Std./Woche auf Homeoffice am Abend zu verlagern,
    wenn die Lütte schläft - dagegen hat sich mein Chef immer gewehrt - am Ende
    hat er die "günstige" Lösung s.o. gewählt.

  • Erst gestern habe ich von einer Alleinerziehenden gehört die zwei Kinder hat und sich selbst am Abend die deutsche Sprache beibringt und nebenbei noch eine Putzfirma gegründet hat...


    ich kenne auch Paare mit Kind, die sind max. 2 Wochen im Monat zu Hause und das Kind ist immer bei der Nanny. Die jetten beruflich durch die Welt und damit die Beziehung läuft, ist das Kind am Wochenende auch nicht da. Das Kind macht das problemlos mit, jammert oder weint nie...
    Tja meine Tochter macht die 40h die Woche nicht mit, ich könnte auch 80h die Woche arbeiten, aber ich bin nicht tough genug, das Leiden meiner Tochter zu ignonieren.

  • Laut Teilzeit- und Befristungsgesetz hast Du sogar einen Rechtsanspruch auf Reduzierung der Arbeitszeit.
    Nur keinen Anspruch darauf, die Stunden einmal wieder zu erhöhen ...


    rechtlich gesehen ja, aber wenn die darauf kein Bock haben, dann haben keinen Bock - wir sind hier in Deutschland nur 5 Leute, wir haben keinen Betriebsrat oder so...


    Das Problem ist halt auch, dass ich echt viel unterwegs bin, allein die letzen 3 Wochen war ich Mailand, London, Stuttgart und Berlin - da ist halt immer gleich der ganze Tag weg und ich sehe Minimaus gar nciht...

  • Nun, es geht ja nicht nur um die Kinder. Ich habe mal den schönen Spruch gehört:" Kinder hat man um sie zu genießen." Den habe ich mir hinter die Löffel geschrieben. Das Leben ist doch nicht dafür da, dass man irgendwie mit letzter Kraft alles organisiert bekommt. Um sich irgendwas zu beweisen oder Dinge zu kaufen, die man nicht braucht oder nicht genießen kann.


    Vollzeit arbeiten mit zwei Kleinkindern hieß für mich immer nur Arbeit, Haushalt, irgendein Kram erledigen, irgendwie die Kinder bespassen, so dass sie möglichst wenig Heulen und jeden Abend völlig fertig ins Bett fallen. Das war einfach kein Leben.


    Heute haben wir weniger Geld, kein Urlaub o.ä. aber unsere Lebensqualität hat sich trotzdem deutlich gebessert, weil ich nicht chronisch überanstrengt und genervt bin. Und siehe da, meine Kinder sind gar nicht schwierig sondern plötzlich liebenswerte, süße, kleine Wesen. :-)