Das innere Kind

  • Hallo Ihr Lieben,


    ich wende mich mit einem sehr privaten Thema an Euch..und ich tue es bewußt nicht anonym.... ich leg jetzt erstmal einfach los... mal sehen, was noch so kommt..


    Ich habe ein sehr großes Problem, was ich mit mir herumschleppe und welches mein Leben sehr negativ beeinflusst... ich habe eine MUtter, die mich nie wirklich geliebt hat... ich bin seit ich denken kann auf der Suche nach dieser einen Mutter, die mich liebt, die mir Halt gibt, die mir eine Mutter ist...


    Ich habe sie nicht... ich muss mich davon verabschieden... dass habe ich auch schon - in der Kopf Ebene habe ich keine Mutter mehr, weiß um mich und um sie und um dass was es nie geben wird....was ich mir eigentlich wünsche...


    Meine Therapeutin, die mich nun recht erfolgreich begleitet wünscht sich, dass ich Abschied nehme auf der emotionalen Ebene, um abschlíeßen zu können... Ich schaffe es nicht, finde keinen Ansatz an dem ich arbeiten könnte und auch sonst nicht...


    Ich will endlich damit abschließen, ich möchte die Spuren der Vergangenheit, die hart sind, dass dürft Ihr mir einfach mal unbegründet ( und ich mag es gerade nicht weiter begründen ) glauben... nur so viel:


    Meine Mutter hat das erste mal versucht, sich das Leben zu nehmen als ich gerade 2 Jahre alt war... diese Suizidversuche und Gedanken verfolgen sie (und mich) bis heute (wobei ich seit 4 Jahren keinen Kontakt zu ihr habe)


    Ich versuche gerade meine verkorkste Kindheit aufzuarbeiten und einen guten Weg zu finden, die Zukunft hoffnungsvoll orientiert zu gestalten.. aber ich finde keinen Weg zu meinem inneren Kind.. ich würde so gene... aber wie geht es?


    Ich schicke das jetzt ab, bevor mich der Mut erneut verlässt... aber ich denke, auch wenn wir ein öffentliches Forum sind, kann es gut tun, dass hier gerade mal los zu werden...


    Ich behalte mir vor, den Thread heraus zu nehmen, wenn er eine gemäß den Forumsregeln ungewünschte Richtung einschlägt... es ist jetzt gerade ein ehrlich gemeinter Versuch, der mir schwer fällt..


    Aber ich glaube auch, dass er nicht ganz unnütz ist... ich schick jetzt einfach mal ab... mal sehen, ob Ihr Ansätze für mich habt, meine Gedanken zu ändern..


    Ach mist, eigentlich trau ich mich nicht.. aber ich schicke es jetzt dennoch ab... :brille

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Nimm die kleine Lindsay bei der Hand und lass sie Abschied nehmen. Deine Mutter hat sich selbst nicht geliebt und geschätzt, daher konnte sie auch ihrem Kind keine Liebe geben. Es war ihr einfach nicht möglich, und es war nie deine Schuld. Alles Gute auf deinem Weg.

  • Oh ich bin auch gerade dabei einiges aufzuarbeiten.Meine Therapeutin ist nen harter Knochen die läßt nicht locker und nimmt mich total in die Zange.Wir haben heute mit so ner Art Rollenspiel angefangen ( bitte nicht lachen ).Ich musste mir 2 Figuren aussuchen ( hab mir eine Prinzessin die ein Engel darstellen sollte und ne böse Fee als Symbol für das Teufelchen steht,ausgesucht ).Und dann gings los.Sinn und Zweck des Rollenspiels,das ich selbstsicherer werde ,und Ursachenforschung warum ich so bin wie ich bin,und warum ich oft so hin und her gerissen bin.
    Mir hilfts.
    Ich bin dabei mein ganzes Leben aufzurollen und aufzudecken.
    Du schaffst das auch noch

  • Hallo Dani,


    die richtigen Worte werde ich sicher nicht finden, ein schwieriger Beitrag. Bitte nichts übel nehmen, ich schreib einfach mal, was mir spontan eingefallen ist dazu.


    Bist Du Deiner Mutter böse gewesen oder bist es immer noch wg. des Suizid-Versuches? Hast Du die Gründe verstanden oder zumindest gekannt?


    Wer hat denn jetzt den Kontakt abgebrochen?


    Habt Ihr Euch überhaupt mal in den Arm nehmen können oder gar nicht?


    Meinst Du sie hat ne Ahnung, wie ungeliebt von ihr Du Dich fühlst?


    Könntest Du Dir wieder Kontakt vorstellen, möchtest Du, daß es endlich MIT ihr wieder rein wird, oder möchtest Du das nicht mehr und das einfach "vergessen"?


    Wenn Du Dir Kontakt vorstellen könntest, wenn auch mit viel Arbeit, dann liebe Dani...schick ihr doch einfach eine Karte mit Eurem Hochzeitstermin...


    Denn a) kann ich mir vorstellen, daß auch gerade das Dich sehr wurmen wird...wenn die Tochter heiratet, möchte man doch die Mama dabei haben. :(


    Und b), es ist ein letzter Versuch deinerseits, eine Art Hand reichen. Dann wirst Du sehen, ob sie möchte oder nicht...


    Letztlich würde ich sagen, Du darfst nicht denken, daß es an Dir persönlich lag. Du hast nichts falsch gemacht, warst nicht Schuld. :kopf


    Wenn Deine Mutter schwach war und noch immer ist, mußt Du für Dich entscheiden, ob Du stark sein möchtest, und einen letzten Versuch starten möchtest, vielleicht braucht sie Dich ja auch...


    Bettina


  • Ich versuche gerade meine verkorkste Kindheit aufzuarbeiten und einen guten Weg zu finden, die Zukunft hoffnungsvoll orientiert zu gestalten.. aber ich finde keinen Weg zu meinem inneren Kind.. ich würde so gene... aber wie geht es?

    Sicherlich gibt es viele Wege mit dem inneren Kind in Einklang zu kommen, das innere Kind zu finden. Ein Weg sind diese zwei Bücher die ich Dir dazu empfehlen kann.

    Aussöhnung mit dem inneren Kind
    und Arbeitsbuch zur Aussöhnung mit dem inneren Kind.



    Vielleicht ja ein Anfang oder genau das Richtige für Dich. ;)



    LG


    Czeltik.

  • Ich finde es gut, dass Du Dich getraut hast.
    Bei mir war es mein Vater der nie wirklich für mich da war.
    Für den im Gegenteil ich als Kind die Starke sein musste weil für ihn das Leben so schwer war.


    Auch bei uns ist viel geschehen und vieles was belastet hat bis hin zum Kontaktabbruch.
    Er hat mir irgendwann gesagt, dass er keinen Sohn mehr hat.
    Das hat mich so verletzt, weil mein Bruder so ein feiner Kerl ist, dass das der letzte Tropfen war.
    Habe ihm nur noch gesagt, das wenn er das so meint nun auch keine Tochter mehr hat und aufgelegt.


    Ich habe jahrelang darunter gelitten und auch heute denk ich oft noch, dass ich wohl ein Mensch bin den man nicht lieb haben kann wenn es der eigene Vater schon nicht schafft zuliebe seiner Kinder sich zu ändern und für sie da zu sein.


    Ich trage auch heute noch so manches mit mir herum.
    Aber diese Wut, dieses mich zerfressende Gefühl ist weg.
    Bei der Beisetzung seiner Urne haben wir uns erst wieder gesehen.
    Und dort habe ich für mich entschieden, dass es nun genug ist.
    Dass ich genug gelitten habe und egal was nun war, verzeihe.
    Ihm und mir zuliebe.
    Ab dem Moment war es komischerweise auch so.
    Es war vorbei.


    Alles ist nicht vergessen und wird es auch nicht aber in diesem Punkt habe ich meine Ruhe damit gefunden.


    Ich wünsche Dir, dass Du auch Deinen Frieden damit machen kannst.
    Wie Du das allerdings erreichst, kann ich Dir nicht sagen.
    Ich glaube, dass das wie mit vielen Dingen einfach irgendwann so sein wird.
    Wie beim Rauchen aufhören oder so.
    Der Wille, die Entscheidung und das Klick ist dann einfach da.


    Alles Liebe, Malu

    Einmal editiert, zuletzt von MaLu76 ()

  • ich habe eine MUtter, die mich nie wirklich geliebt hat... ich bin seit ich denken kann auf der Suche nach dieser einen Mutter, die mich liebt, die mir Halt gibt, die mir eine Mutter ist...


    Ich habe sie nicht... ich muss mich davon verabschieden... dass habe ich auch schon - in der Kopf Ebene habe ich keine Mutter mehr, weiß um mich und um sie und um dass was es nie geben wird....was ich mir eigentlich wünsche...


    Liebe Lindsay,


    genauso, wie du das geschrieben hast ist es bei mir auch.
    Ich bin familiär gesehen ganz alleine, keine Eltern, keine Geschwister.
    Den letzten Kontakt hatte ich im November 2008 zu meiner MUTTER...!!!


    Die Frau ist selber dran schuld, das sie mich und ihre Enkelkinder nicht erleben darf, sie hat soooo viel in meinem Leben zerstört,
    ich will und kann sie nicht in meinem Leben haben.


    Den letzten "Rückfall", die Sehnsucht nach einer Mama hatte ich vor 5 Wochen, als mein Ex mir sagte das seine Freundin schwanger sei
    und ich zum letzten mal in das schwarze Loch gefallen bin.


    Da habe ich mir eine Mama gewünscht, von ganzem Herzen war da die Sehnsucht nach Mutterliebe,
    ich war ganz kurz davor bei ihr auf der Matte zu stehen, aber die Erinnerungen haben mich dann doch davon abgehalten und das war auch gut so.


    Weil ich mich so Uferlos gefühlt habe bin ich zu meiner Schwiegermutter gefahren, die hat mich in den Arm genommen, getröstet und mir Halt gegeben.
    Meine Schwiegermutter ist meine Ersatzmama.


    Ich kompensiere meine Ansprüche an Familie durch meine Freunde, meine beste Freundin ist wie eine Schwester.
    Ich liebe sie über alles und würde auch alles für sie tun.


    Der Sinn des Ganzen ist für mich die Tatsache, dass ich meinen Kindern eine super gute Mama bin, und das bin ich mit Leib und Seele.


    Es ist wohl ganz normal, dass man ab und an den Wunsch verspürt, eine Mama zu haben.
    Ich hab gelernt damit zu leben, was anderes bleibt mir eh nicht übrig...!!!




    Liebe Grüße :knuddel :knuddel
    schlaubi

  • Hallo liebe Lindsay,


    die Erfahrungen, die du am Anfang deines Lebens gemacht hast, haben die Entwicklung deines Urvertrauens geprägt. Urvertrauen ist vielleicht ein Ansatz, der dich deinem inneren Kind näher bringen kann.


    Die innere Aussöhnung braucht viel Zeit und es bedarf großer Kraft sich damit auseinanderzusetzen.


    Ich wünsche dir alles Gute auf deinem Weg, er wird sich lohnen, denn das Leben ist lebenswert.


    LG Schildkröte

    Manches im Leben entdeckt man erst, wenn man den Mut dazu aufbringt.

  • Liebe TS,


    du bist nicht allein,auch ich vermisse Mutterliebe,eine die mich annimmt und liebt,einfach nur so,das ich da bin.
    Meine Mutter ist 3 Monate nach meiner Geburt gestorben,sie hatte einen Gehirntumor.
    Meine Stiefmutter war mit 3 kleinen Mädchen und ihrem Sohn überfordert,ich habe auch seelische Narben davon getragen.....


    Ich suche auch nach Selbstliebe,Selbstannahme und strauchel hin und her.....,manchmal bin ich regelrecht verzweifelt,warum ich immer in meine Tiefs falle.
    Mein Partner,meine Schwester und 2 allerliebste Freundinnen und meine Kinder sind meine Familie,die stehen zu mir,das gibt mir Mut.


    Ich drück dich mal :knuddel ,lg ich

    Wie es auch sei,das Leben es ist gut.


    Goethe

  • Bist Du Deiner Mutter böse gewesen oder bist es immer noch wg. des Suizid-Versuches? Hast Du die Gründe verstanden oder zumindest gekannt?


    Wer hat denn jetzt den Kontakt abgebrochen?

    ich habe den Kontakt abgebrochen, nachdem sie am Telefon zu mir sagte,es wäre besser gewesen, dass sie mich gar nicht bekommen hätte.. ich hatte an diesem Tag meine Schwiema beerdigt und mir einfach nur ein bisschen Halt gewünscht.. :crazy


    Habt Ihr Euch überhaupt mal in den Arm nehmen können oder gar nicht?


    Meinst Du sie hat ne Ahnung, wie ungeliebt von ihr Du Dich fühlst

    sie nimmt mich als Statussymbol in den Arm .. aber nicht, wenn es nicht ihrem eigenen Vorteil dient..


    genau dies und diese Gedanken habe ich bei meiner ersten Hochzeit durch...und umgesetzt....


    irgendwann will ich halt auch nicht mehr...


    Wenn Deine Mutter schwach war und noch immer ist, mußt Du für Dich entscheiden, ob Du stark sein möchtest, und einen letzten Versuch starten möchtest, vielleicht braucht sie Dich ja auch...


    Die innere Aussöhnung braucht viel Zeit und es bedarf großer Kraft sich damit auseinanderzusetzen.

    :thanks: dass verscuhe ich gerade...


    wird schon rigendwie... :brille

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • Liebe Dani,
    was Du da beschreibst kenne ich verdammt gut, zum Thema wurde es aber erst wieder als bei mir nachgeharkt wurde warum ich so mit aller Macht versuche eine "gute" Mutter zu sein und mich so weit hinten anstelle.
    Ich versuche das zu vermeiden was ich erlebt habe, möchte nicht das meine Tochter sich jemals so verloren, ungeliebt und verraten fühlt wie ich es erlebt hab. Lange kam ich irgendwie klar, mit dem Outing meines Ex kam da verdammt viel hoch was ich lieber weiter ignoriert hatte.
    Nun gut wie auch immer, gut finde ich das Du Dich dem Thema stellst und den Mut hast es auszusprechen. Niemand hat das Recht Dir deshalb blöd zu kommen, das zu belächeln oder sonst wie blöd zu reagieren.
    Was mir etwas geholfen hat (meine Eltern leben beide nicht mehr) mal genauer hinzuschauen und zu sehen das es bei meinen Eltern auch nicht immer leicht war. Gut manchmal hilft es, dann wieder denke ich das es keine Entschuldigung ist so etwas am Kind auszulassen- Du siehst schon die perfekte Lösung gibt es nicht ;) .......
    Wenn Du nicht mehr möchtest, gibt es nur den Weg Dich mit dem Thema auszusöhnenm es in gewisser Weise ruhen zu lassen. Ich verstehe es so das Du bei der ersten Hochzeit schon auf Deine Mutter zugegangen bist, wenn das damals nicht gut lief ist es so eine Sache es noch mal zu versuchen. Das will wirklich gut überlegt sein, Familienmitglieder die einem nicht wohl gesonnen sind können einem im Vorfeld die Hochzeit verhageln- unnötiger Streß der nicht sein muss.
    Halt können auch andere Menschen geben, die mitfühlen, trösten, einen mal in den Arm nehmen- es ist traurig wenn es mit der Mutter/ den Eltern nicht klappt aber es gibt Menschen die sicher bereitwillig da sind. Das sollte man annehmen :-) .


    :troest:troest , alles Liebe Kaffeetante

  • Du könntest versuchen gedanklich als heute Erwachsene dem inneren Kind das zu geben was es sich damals von der Mutter gewünscht hat.Und du könntest deine Therapeutin mal auf -Familienaufstellung- ansprechen.

  • Mir wurde als kleines Kind an den Kopf geworfen "Du bist eh nur ein Tropi" Tropi=Trotz Pille= nicht gewollt. So wurde mir das nach meiner Nachfrage erklärt. Wenn ich kuscheln wollte, kam nur "Nein, nicht mit Dir" Und heute erzählt mir meine Mutter "Du wolltest ja nie Nähe, bist erstarrt". Klar bin ich das, kannte es so ja nichtErinner mich auch nicht an ein Wollen meiner Eltern... :frag .Ich erinner mich an genau eine Umarmung meiner Mutter, da war ich erwachsen, das erste Mal Schwanger und der Kerl hat mich sitzen lassen. Umarmungen von meinem Vater? Erinner ich mich an keine. Wobei ich immer zuschauen durfte, wie meine Schwester gekuschelt wurde.Und im Moment, ja da versuche ich trotz allem, meiner Mutter ein Halt zu sein. Das zweite Mal. Von zu Hause habe ich nie Halt bekommen.
    Lindsay, Du bist nicht allein. Ich suche nicht nach dem inneren Kind, da ich meine zu wissen, es bringt mich nicht weiter. Ich arrangire mich mit der Situation, beneide die, die eine tolle Kindheit hatten und ein super Verhältniss zu ihren Eltern haben. Habe ich nicht und hatte ich nie. Für mich stehen meine Kids und ich als Familie an erster Stelle. Meinen Kids will ich das geben, was ich nie hatte, aber sehr gern gehabt hätte. Wenigstens sie sollen dies haben.
    Drücke Dir alle Daumen, das Du weiterkommst!

  • Liebe Lindsay,


    Kann es sein, dass dieses hier:

    Meine Therapeutin, die mich nun recht erfolgreich begleitet wünscht sich, dass ich Abschied nehme auf der emotionalen Ebene, um abschlíeßen zu können.


    von Dir als Druck empfunden wird und sich dannn so äußert:


    Ich will endlich damit abschließen


    Ich schaffe es nicht, finde keinen Ansatz


    aber ich finde keinen Weg zu meinem inneren Kind.. ich würde so gene... aber wie geht es?


    Hast Du es vielleicht mit Meditation probiert? Es gibt sehr schöne geführte Meditationen, die einen selbst irgendwie ansprechen sollten.
    Zum Beispiel kann man, wenn während einer Meditation Bilder von früher aufkommen, die einen belasten, das innere Kind visualisieren und es fragen, was es gerade braucht. Eine Antwort ist möglich, aber es ist auch in Ordnung, wenn (noch) keine Antwort da ist.


    Dann kenne ich eine sehr schöne Meditation, die mir geholfen hat. Darin visualisiert man vor seinem inneren Auge, dass man den Vorfahren in liebevoller Weise das zurück gibt, was man für sie - vererbt von einer Generation zur Nächsten - trägt. Das können Krankheiten,Erlebnisse, negative Gefühle usw......sein.


    Ich hatte auch vor einigen Jahren das Gefühl, überhaupt keinen Kontakt zu meinem inneren Kind herstellen zu können und heute verstehen wir beide uns ganz gut und haben uns wieder aufeinander einlassen können. Es braucht Zeit und man spürt genau, wann es so weit ist.



    Alles Gute auf Eurem Weg!


    LG,


    Christiane

  • Hach, Dani ... deine "Geschichte" könnte auch meine sein. :troest




    Eine Mutter, die nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht ist, mich nur in den Arm nimmt,wenn jemand anderes außerhalb der Familie es auch sieht etc.pp.


    Während meiner Reha hat meine Therapeutin einmal für einen ganz klitzekleinen Moment die kleine Mokeline rauslocken können ... die große Mokeline hat
    sich aber sofort davor geworfen und die kleine zum Stillsein, Unsichtbarsein, bloss Artigsein aufgefordert. Ein schwerst emotional vernachlässigtes Kind ...



    Ich denke, dass ich es nicht schaffen werde (alleine) wieder Kontakt zu meinem inneren Kind aufzunehmen. Die Verhaltensmuster sind einfach zu fest eingebrannt.
    Lediglich ein Therapeut, der sich mein Vertrauen aber hart erarbeiten müßte, wird mich wieder dort hinführen können. Jemand, der mich dann in meiner Angst,
    meiner Unsicherheit, meiner Trauer begleitet.


    Mir laufen schon beim Schreiben die Tränen und ich frag mich ( wie schon seit Jahren) wie ich die geistige Erkenntnis mit meinen Emotionen, meinem Schmerz,
    meinem Herzen so in Einklang bringen kann, dass ich nicht mehr leide.


    Ich drück`dich ganz doll :knuddel ...






    @Czeltik: Danke für die Buchtipps


    @all: jetzt hab`ich mich psychisch ziemlich nackig gemacht ... so gebe ich mich sonst nicht ... immer taff, immer stark ... verwendet es bitte nicht
    gegen mich

    Hunger


    Pipi


    kalt !


    So sind Mädchen halt.

  • Liebe Lindsay,


    diese Problematik kenne ich nur zu gut.


    Bin ganz offen, wenn ich schreibe, dass meine Mutter eine notorische Lügnerin und eine chronische Heuchlerin ist.


    Ihr ist dewegen der Mann weggelaufen und hat letztendlich alle drei Kinder damit vertrieben.


    Zu meinen Schwestern habe ich keinen Kontakt und der zu meiner Mutter ist leidlich und dürftig.


    Bin dewegen auch in Therapie und trage unendlich viel Wut in mir!


    Wut darüber, dass ich mich nicht lösen kann!


    Wut darüber, nie Anerkennung und Liebe erhalten zu haben .... ("Ach, wärst du nur ein wenig so wie deine Schwester!")


    Wut auch darüber, dass ich schon ohne Vater aufgewachsen bin und meine Kinder das nun auch müssen!


    Es ist schlimm, wenn man ganz alleine mit einer Mutter aufwächst, die so drastisch lügt und heuchelt, da kann man sich nicht
    zu einem "normalen" Menschen entwicklen....


    Es gibt Tage, da geht es besser, es gibt Tage, da geht es schlechter..... That´s live!


    .... wenn ich einen Weg gefunden habe, mich zu lösen, gebe ich Dir Bescheid :troest

    .... Auch das geht vorüber!.... :daumen
    oder
    .... das blöde am Leben ist, dass auch Arschlöcher mitmachen dürfen!.... :lach


  • Ich versuche gerade meine verkorkste Kindheit aufzuarbeiten und einen guten Weg zu finden, die Zukunft hoffnungsvoll orientiert zu gestalten.. aber ich finde keinen Weg zu meinem inneren Kind.. ich würde so gene... aber wie geht es?


    Hallo Lindsay,


    ich stehe vor einem ähnlichen Problem - nur im umgekehrten Sinne und mit anderer Grundproblematik.
    Ich bin auch seit vielen Jahren auf der Suche nach einer Lösung zu diversen Problemen, aber manchmal gibt es diese einfach nicht (nicht auf dich bezogen, im allgemeinen) - oder man bekommt nicht mehr die Chance, das mit betreffenden Personen zu klären.
    Meine verkorkste frühe Kindheit war u.a. Thema bei meiner Therapie (Psychoanalyse). Ich muss sagen, in gewissen Dingen hat mir die Therapie sehr geholfen, ABER in manchen eben auch nicht. Von der Theorie her ist mir vieles (sogar fast alles) bewußt und klar, aber praktisch gesehen, kommt´s bei mir einfach nicht an (vor allem was das Emotionale betrifft).
    Ich kann dir nur raten, versuch irgendwie nochmal mit deiner Mutter ins Gespräch zu kommen, um diverse Probleme die dich betreffen nochmal klar und direkt anzusprechen - vor allem klar zu machen, was sie -wegen ihr- bei dir bewirken!
    Vllt. bestände auch die Möglichkeit das irgendwie mit therapeutischer Begleitung zu machen?
    Auch wenn das Gespräch "nach hinten" losgehen sollte, so könnte es aber ein Weg dahin sein, wirklich grundsätzlich mit allem -bezüglich deiner Mutter- abschließen zu können.




    Meine Therapeutin, die mich nun recht erfolgreich begleitet wünscht sich, dass ich Abschied nehme auf der emotionalen Ebene, um abschlíeßen zu können... Ich schaffe es nicht, finde keinen Ansatz an dem ich arbeiten könnte und auch sonst nicht...


    Während meiner Therapie gab es leider einige Mitpatienten, die sich von irgendwem oder irgendwas - irgendwie verabschieden wollten/sollten.
    Ich weiß nicht was du schon alles probiert hast oder was alles in Frage käme zu probieren, aber ich habe von paar Mitpatienten mitbekommen, dass ein symbolischer Abschied ein Schritt vorwärts sein kann, um mit einer gewissen Sache oder Person abschließen zu können (zB. zusammentragen gemeinsamer Erlebnisse, Erinnerungen, Fotos, Briefe, Tagebücher (etc.), diese in eine Box, Karton, Schatulle (usw) irgendwo vergraben oder versenken - in Form einer entsprechenden Zeremonie).
    Solange aber entsprechende Personen (Verursacher) greifbar sind, würde ich zuerst immer den Weg zur abschließenden Klärung wählen.
    Noch schlimmer wird es werden, wenn entsprechende Personen nicht mehr greifbar (verstorben) sind und man diese nicht mehr zur Rede stellen kann, bzw., man auch keine Erklärungen erwarten kann und sie auch nicht mehr mit zur Verantwortung gezogen werden können.


    Ich wünsche dir ganz viel Kraft!


    Viele Grüße



    [Edit: Korrigierung Satz-Zusammenstellung]

    Einmal editiert, zuletzt von Wintersonne79 ()

  • Liebe Lindsay,


    du hast sicher aus meinen Beitraegen rausgelesen, dass ich eine aehnliche Geschichte habe.


    Dass du dich getraut hast, diesen Beitrag hier zu schreiben zeigt eins: du stehst bereits hinter dir! Dafuer :blume Ich weiss selbst, wie lang es dauert, bis man sich traut..... Und warum traut man sich eigentlich nicht? Man kann nichts dafuer, man ist nicht schuld, man verraet niemanden. Man sagt nur, wie es war! Aber selbst das ist schon so unglaublich schwierig.


    Ich war gefangen in der Familiengeschichte, es hat mich so lange so sehr runtergezogen und mein Leben so negativ beeinflusst. Ich hatte dann irgendwann eine sehr gute Therapeutin. Sie sagte mir einige Dinge, die mich sehr viel weiter gebracht haben.


    1. Es ist vollkommen ok, keinen Kontakt mehr zur Person an sich (Mutter) oder sogar zur ganzen Familie zu wuenschen. Es ist ok, Lindsay. Gerade bei dem, was du und ich erlebt haben. Es ist OK und es ist wichtig, damit man selbst heilen kann. Lass dir von niemandem ein schlechtes Gewissen einreden. Wenn du dennoch eins hast: dann lass es jetzt los. Du tust das Richtige. Du tust etwas fuer dich. Du musst in diesem Leben klar kommen, du musst fuer deine Kinder bestmoeglich da sein. Du brauchst Abstand von deiner Mutter/Familie, damit du heilen kannst. Und wenn es mit dem Heilen solange dauert, dass deine Eltern dann schon nicht mehr sind: auch das ist dann ok. Du bist etwas wert! Du schuldest niemandem etwas! Du musst auf DICH aufpassen. Setz dich nicht wieder traumatischen Erlebnissen aus in der Hoffnung, dass sich alles aendert. Ich falle auch (selten) mal zurueck, wenn es mir sehr schlecht geht und bereue den Neuanlauf meistens.


    2. Auch ich kann dir das Arbeitsbuch zum inneren Kind waermstens empfehlen. Ich habe damals gedacht: ist das schizophren: ich soll 2 Personen sein? Inneres Kind und Erwachsene? Ich fand es schon fast albern, was da alles so stand. Trotzdem hab ich das Arbeitsbuch halb durch gearbeitet. Irgendwann legte sich der Hebel um. Ich weiss noch, wie ich abends mal im Bett lag und mich einfach so beobachtet habe... wie ich so voellig verletzt und schutzlos da lag und MITLEID mit mir hatte. Wenn du an diesen Punkt kommst, wo du aus tiefstem Herzen Mitleid mit dir hast (also das, was deine Eltern wahrscheinlich nie mit dir hatten), dann bist du angekommen.


    3. Meine Therapeutin hat damals sehr schnell erkannt, dass eine Standard-Verhaltenstherapie fuer mich eher nicht so wirkungsvoll ist. Sie hat mir die ACT Therapie mit gegeben. http://www.akzeptanz-commitmen…apie.de/act/ueberact.html. Extrem wirkungsvoll, leider nicht sehr verbreitet, aber es findet sich da eine Liste der Therapeuten. Vielleicht arbeitet deine auch damit?


    4. Es ist nichts, was ueber Nacht passiert, Lindsay. Es ist ein Prozess, der lebenslang dauert. Wir werden IMMER ein Defizit an Geborgenheit und Urvertrauen mit uns rumschleppen. Auch das muessen wir annehmen und unseren Frieden damit schliessen. Aber wenn der 1. Schritt getan ist, dann geht es wie von selbst (besser) weiter...


    5. Meditation ist auch etwas, was ich als sehr heilsam empfunden habe. Du musst nicht ueber "irgend etwas" meditieren. Du musst nicht in deiner Meditiation irgendwem vergeben oder sonstwas. Meditation ist gut, um mit sich selbst in Kontakt zu kommen! Sich selbst zu fuehlen, Zugang zum Bauchgefuehl zu bekommen, innerlich Ruhe zu finden. Man denkt: was soll das schon bringen: da so zu sitzen und "nichts" zu denken, aber es ist unglaublich heilsam.


    6. Es gibt Moeglichkeiten - als letzte Instanz - in sein Unterbewusstsein reinzuschauen. Mit einigen Themen kam ich nicht weiter. Da habe ich diese Methode gewaehlt. Erst mit Hilfe von jemand, der entsprechend ausgebildet war. Mittlerweile schaff ich das ein wenig allein (ist sehr anstrengend) und schafft man besser, wenn man viel meditiert.


    Ich war seit ueber 3 Jahren nicht mehr in meinem Elternhaus, habe nur sporadischen Kontakt mit meiner Mutter. Ich habe kein schlechtes Gewissen dabei, obwohl es ihr damit anscheinend sehr schlecht geht. Genau wie du wahrscheinlich auch habe ich Jahrzehnte damit zugebracht, auf Aenderung zu hoffen, das Gespraech gesucht, mich klein gemacht, gehofft, eingesteckt, geschluckt, wieder gehofft... Es geht viel besser, wenn man endlich abschliesst. Die Dinge sind so wie sie sind. Wir koennen das Rad nicht zurueck drehen. Die Liebe, die Unterstuetzung, die Geborgenheit, die uns gefehlt hat, koennen wir nicht mehr einfordern. Damit seinen Frieden zu schliessen ist das Wichtigste.

    Einmal editiert, zuletzt von Malindi ()

  • Hallo Ihr Lieben,


    vielen, vielen, vielen Dank für Eure Antworten und auch für die PN`s die mich hierzu erreicht haben... es ist manches Interessantes dabei und ich habe in der Tat ein paar neue Ansätze für mich herausziehen können.


    Ich werde Euch auch noch auf die PN`s antworten, sobald es meine Zeit zulässt.


    Es tut gut, zu merken, dass es einem nicht alleine so geht - der Weg ist das Ziel...


    Ich wünsche Euch allen ein schönes Wochenende ....

    Liebe Grüße
    Dani




    Gefühle brauchen keine Rechtfertigung - sondern Verständnis


  • :blume für Deinen Mut, Lindsay und :thanks: , dass Du Deine Geschichte mit uns teilst. Ich weiß, wieviel Mut dazu gehört!


    Jemand vor mir hat es schon geschrieben: Setz Dich nicht unter Druck! Auch nicht mit dieser "inneren Kind Geschichte". Dieser Weg kann Dir helfen, muss aber nicht. Das "innere Kind" ist nicht real, es ist ein psychologisches Konstrukt, vergiß dass nicht! Es ist sicherlich ein Weg, sich mit seiner Kindheit auseinander zu setzen, muß aber, wie alle Therapien, nicht zwingend das Richtige für jeden sein.


    Was UNGEHEUER!!!! wichtig ist, wenn Du diesen Weg gehst, ist jemand, der Dich und die Schmerzen, die da zu Tage treten, auffängt!! Es ist relativ leicht, jemanden so zu triggern, dass diese Schmerzen zutage treten. Ich konnte das nicht aushalten und habe diesen Weg nicht weiter verfolgt. Also achte auf Dich!!!!


    Ich für mich habe irgendwann beschlossen, dass es meine Eltern damals so gut gemacht haben, wie sie grad konnten. Und das war halt - um es vorsichig auszudrücken - nicht besonders. Eher grottenschlecht....

    ABER: Es ist vorbei! Sie können mir nichts mehr tun! Diese Lücke und dieser Mangel in meiner Kindheit sind NIE mehr auszufüllen und es ist nicht mehr zu ändern! Ich versuche, es bei meinen Kindern besser zu machen und meine Lehren daraus zu ziehen. Fertig aus.


    Ich bin nicht vom Fach, aber ich weiß nicht, ob es immer und in jedem Fall gut ist, sich in Schmerzen, die ungeheuer sein können, hinein zu begeben. ICH hab "meinem inneren Kind" nicht wirklich helfen können, es war nicht mein Weg.


    Für Deinen Weg, welcher auch immer das sein mag, wünsche ich Dir eine Riesenportion Kraft und auch Gelassenheit :knuddel!


    Ach ja, Ähnliches gilt auch für die Familienaufstellungen: Das ist ein sehr mächtiges Instrument, keine Frage. Aber - dann ist die Aufstellung vorbei und Du stehst da mit dem ganzen Wust an Gefühlen, die da zu Tage treten und die im wahrsten Sinne des Worte überwältigend sein können. Und dann gehst Du heim. Und dann? Wer hilft beim Sortieren und fängt Dich auf?


    Ich würde mich freuen, wenn Du uns an Deinem Weg teilhaben läßt! Alles Gute!