Umgang mit älteren Kindern, färbt das ab oder was is da im Busch?

Hallo ihr Lieben,

aus gegebenem Anlass.

Ich hab ja 2 Mädels im Alter von 7 Jahren. Die eine Möhre ne absolute Zicke, die andere der diskutierende Bub.

Nun ist es seit ein paar Monaten so, das die Mädels mit den Kindern aus der Straße spielen. Dabei sind 2 Brüder im Alter von 9 und 11, ein Mädel im Alter von 10 Jahren und ein kleiner Junge von 6 Jahren (der hin und wieder bei Oma zu Besuch ist) und hier und da mal ein paar Freunde der älteren Brüder.

Sie fahren dann Inliner, Fahrrad, spielen Fußball, Fangen, Verstecken oder ähnliches.

Nun beobachte ich schon seit ein paar Wochen ne Veränderung von meinen Möhren und weiss nicht (was eigentlich ja wurscht ist) woran das liegt.

Beide sind immerschon recht zänkig untereinander veranlagt die Zicke mehr, als die Andere. Nun kommt es, wenn ich was sage - dabei spielt es keine Rolle WAS ich sage, das Gesichter gezogen werden, Grimassen geschnitten werden, sie geben mir keine Antwort wenn ich was Frage, der Ton ist oft auch übel und hören ist grad echt nen Fremdwort.

Mir gehts echt sowas von aufn Sack! :amok: :crazy

Kleines Beispiel von grade:

Buben-Möhre spielt am Puppenhaus im Esszimmer - die Andere steht im Wohnzimmer bei mir und weiss nicht was sie mit sich anfangen soll. Ich sag ihr, sie kann ja wenn beide mögen, miteinander am Puppenhaus spielen. Sie geht mehr oder weniger widerwillig ins Esszimmer zur Schwester, kommt wieder und sagt das ihre Schwester nicht möchte das sie mitspielt. Da sag ich ihr, das man das dann akzeptieren muss, aber sie sich ja was anderes nehmen kann, es sei ja genug da.

Kurz zur Erklärung: Da sie halt sehr oft im Spielen zankt und bestimmen will und mosert wenns nicht so geht wie sie das will, sagt ihre Schwester (und auch Kinder in der Schule) mittlerweile öfter, das sie lieber alleine spielt.

Nun gut, sie nimmt sich also nen Barbieauto und setzt sich ins Esszimmer. Kurz darauf hör ich nen Gezicke die Schwester kommt und sagt: Mama ich muss jetzt mal Petzen! Naja, jedenfalls ist sie kurz vom Puppenhaus weggegangen und schwupp kam die andere mit ihrem Auto und parkt sich am Puppenhaus.

Also wie immer: Immer provozierend!

Beide stehen vor mir und ich sage ihr, das genug Platz da ist und sie ihre Schwester einfach in Ruhe lassen soll - halt das, was man dann erklärt.

Als ich rede äfft sie mich nach (Mundgestik). Da bin ich ausgetillt. Hab gesagt das es so einfach nicht geht usw. Hab sie jetzt ins Zimmer geschickt, da ich sie mit so wenig Respekt nicht um mich rumhaben will.

Das ist jetzt echt nur mal nen simples Beispiel. So zänkisch, provokativ verhält sie sich oft. Fast egal bei welchem Thema.

Ich hab keine Lust mehr die Dinge 5x zu sagen.

Habt ihr nen Tipp für mich? Liegt das an den älteren Kindern (widerworte) und neue Phase des Grenzentestens? Und wie soll ich konsequent vorgehen?

Danke für Denkanstöße

Hallo Zann,

ich finde es erschreckend, wie pubertär sich Grundschul-Kinder heutzutage schon verhalten... und meine mich zu erinnern, dass es damals anders war. :Hm

Aber woran liegt es, dass Kids scheinbar den Respekt vor ihren Eltern verlieren? Eine Theorie von mir ist, dass in vielen Familien (so auch bei mir)
der Vater fehlt. Ich bin allein erziehend mit zwei Kindern (Sohn 11 Jahre, Tochter 3 Monate). Vielleicht wissen Kinder, die beide Elternteile haben,
die Mutter mehr zu schätzen, da der Vater ja meist die strengere Rolle einnimmt. Bzw. sie haben insgesamt mehr Respekt vor Mutter und Vater, weil
diese als Paar mehr Authorität ausstrahlen. Oder Kinder fühlen sich mit beiden Elternteilen auch einfach wohler und haben somit weniger Grund zum motzen,
provozieren usw.
Vielleicht spielt aber von allem etwas eine (kleine) Rolle... wer weiß.

Ich kann dich totaaal verstehen... mich würde das auch total ankotzen! :wand Ein Kind nervt ja schon, wenn es ständig widerspricht und rumzickt... und du hast zwei davon. :respekt

Mein Sohn hat natürlich auch seine Allüren... und ich frage mich immer wieder... "Was mache ich falsch? Bin ich zu streng, oder nicht konsequent genug?"

Was wir Mütter nicht vergessen dürfen ist, dass ein gewisser Widerstand und Diskussionsfreude absolut zur Persönlichkeitsentwicklung unserer Kids dazugehört.
Aber ist das noch im grünen Bereich oder haben sie längst den nötigen Respekt vor uns verloren? Ich wünschte ich wüsste eine Antwort darauf...! :hae:

Lieben Gruß

ANJA

(Tevin & June sind die Namen meiner Kinder)

Huhu Anja,

ich weiss nicht woran es liegt. Manchmal denke ich, das es daran liegt das ich ihnen oft die Möglichkeit gebe etwas gerade zu rücken, frage nach, bitte mehrfach um etwas und versuche nicht alles auf die Goldwaage zu legen. Auch erkläre ich Dinge immer wieder, auch wenns ne Konsequenz (Strafe) gibt. Ich finde es schlimm, wenn man ein Kind schimpft und es weiss nicht warum.

Aber ist das so falsch? Ich mein, es gibt gewissen Dinge da lasse ich nicht mit mir reden, auf der anderen Seite gibt es Dinge, die find ich jetzt nicht soooo doll, rege mich aber keineswegs auf.

Ich mach gerne Späße, auch mal welche wo andere sagen dass das ein NoGo ist.

Aber Anstand-/Respektlosigkeit mag ich überhaupt gar nicht und dulde ich auch nicht.

Nur wie geh ich davor? Wenn ich immer konsequent bin und direkt "gegen vorgehe" dann wäre ich nur noch am "bestrafen"

Ich finde es auch nicht richtig, ohne Begründung/Erklärung Strafen zu geben. Meine Mutter hat es damals so gehandhabt... und auch wenn sie überreagierte, hat sie nie ein Wort darüber verloren.
Ich habe mich bei meinem Sohn schon so oft entschuldigt, wenn es mal mit mir "durchging", habe ihm aber dann auch erklärt, dass auch er etwas ändern muss, damit ich keinen Grund habe, mich
über ihn zu ärgern. Ich bin ein recht emotionaler Mensch und rege mich einmal zu viel auf als zu wenig, zumindest was meinen Sohn angeht. Sonst empfinde ich mich eigentlich als sehr entspannt.
Spaß haben wir aber auch zusammen... und mir kommt es sehr bekannt vor, was du über die Richtung Humor schreibst, was für andere ein NoGo ist!

Und da sind wir wieder bei meiner Theorie, wenn der Vater zu hause fehlt... schlielßlich müssen wir automatisch beide Elternrollen ausfüllen... was nicht so funktionieren kann.
Also fällt es unseren Kindern vielleicht im Endeffekt schwer unsere Authorität ernstzunehmen und zu respektieren, wenn wir uns im einen Moment humormäßig auf ihre Augenhöhe begeben... und dann im nächsten Moment zeigen, dass wir etwas sagen haben u. sie dies zu respektieren haben.

Also können wir demnach vielleicht nicht viel besser machen, da wir allein sind mit unseren Kindern? :frag
Heißt aber nicht, dass wir uns keine Mühe mehr geben brauchen!

So wie du es beschreibst, finde ich das du es super machst mit deinen Möhren!

Huhu Anja,

aber wie reagiert man auf so patzige Antworten und Respektlosigkeit?

Bei uns fehlt kein Papa, also seit 3,5 Jahren ist mein LG der Papa für die Möhren. Also das der männliche Part fehlt, schliess ich mal aus.

Ich hab dieses "Nein" auf bestimmte Dinge - von dem 10 jährigen Mädchen schon mehrfach gehört (Ist ne altkluge doofe Kuh - aber das würd ich meinen Kindern weder vermitteln noch sagen) hab direkt gesagt, wenn das nicht aufhört das sie mit mir so reden, wie das Mädchen mit ihnen (und mit ihrer Mutter) dürfen sie mit ihr nicht mehr spielen.

Aber das kanns ja auch nicht sein.

Huhu Sahummel,

ich habs jetzt mal ganz böse gesagt. Ich mag die Art nicht die sie an den Tag legt, weil sie meinen Kindern ständig sagt, das sie Dinge nicht können (sie dumm hinstellt) - dabei kann sie sie aber auch nicht besser. Und halt eben die Art wie sie mit der Mutter spricht, das geht gar nicht. Und so fangen meine jetzt auch an. Ich hab über das Mädel und über andere noch nie so sowas vor meinen Weibern gesagt, im Gegenteil ich lasse sie hier mit essen, sie spielt bei uns, oder meine bei ihr etc. Geht hier halt sehr oft ein und aus.

Du meinst ich soll nicht immer alles erklären? In wie fern meinst du? :rotwerd Wenn ich Dinge nicht mehr 5x sagen will, muss ich ja spätestens nachm 2-3x reagieren und konsequent sein. Aber was können das für Konsequenzen sein?

Huhu,

das mache ich auch. Ich hab dem Mädel schon mehrmals gesagt, wenn was nicht i.O war. Sehr freundlich, aber bestimmend.

Resultat war dann - das sie meinen Kindern gesagt hat, das sie nich bei uns spielen will, weil ich zu streng bin :brille

Zitat

Musstest du dir nicht das Lachen verkneifen, als dein Kind dich
nachgeäfft hat? Das war dann immer mein größtes Problem, streng zu
bleiben. Man selber sieht sich ja nicht, wenn man wütend ist. Und wenn
man dann in den Spiegel guckt, kann das schon lustig sein

In dem Moment nicht. Weil das momentan an respektlosigkeit nicht zu überbieten ist und ich dann auch noch angefressen war, weil sie wiedermal gezankt hat.

Ich gebe zu, ich habe manchmal Schwierigkeiten zu entscheiden - ich sags mal doof- welche Strafe ich ausstelle.

Fahren sie mit dem Rad/Inliner/Roller da wo sie nicht fahren sollen - gut, kommt der in die Garage und sie kommen rein. Zu hart?

Sind sie patzig oder hören nicht - ab aufs Zimmer? Passt das?

Zitat

Ein Verbot mit gewissen Kindern nicht zu spielen, bringt meistens gar
nix. Im Gegenteil, die Kinder werden dann nur interessanter.

Genau das ist der Grund, wieso ich mich über meine Aussage (das ichs verbiete) selbst geärgert hab :rotwerd

Ich hab die Zicke ja eben ins Zimmer geschickt und zum Essen eben dazu gebeten. Sie sagte mir dann, das sie sich beruhigt hat und darüber nachgedacht hat. Auch das sie in Zukunft nicht mehr so antworten wird und weniger zickig sein wird.

Hab ihr gesagt das ichs schön finde das sie darüber nachgedacht hat und selbst überlegt hat, was sie ändern muss. Sagte ihr, das jeder mal zickig ist und nen schlechten Tag hat und man sich beim spielen auch mal zankt. Aber so wie das bei ihr abgeht, gehts nun gar nicht.

Es ist alles nur ne Phase ... es ist alles nur ne Phase ... ommmmm :bet

Ich denke nicht das diese Strafen zu hart sind und glaube, dass es am wichtigesten ist, dass du immer dieselbe Konsequenz zu den jeweiligen "Begehen" erteilst.
Dann wissen die Mädels, was sie in welchem Falle erwartet. Im Grunde fällt dann großes reden und Erklären weg, weil sie Regeln ja irgend ganz genau kennen. In anderen Situationen,
z.B. wenn sie sich gegenseitig streiten und provozieren, würde ich mir schon immer mal die Zeit nehmen, mir ihre Sorgen und Sicht der Dinge einmal anzuhören.
Mehr als einen Vorschlag kannst du dann nicht geben und die Vorwahnung, dass wenn sie sich böswillig (weiter) ärgern, dann beide eine Konsequenz bekommen.
Welche Konsequenz das sein wird, würde ich dann von dem abhängig machen, worum es in dem Streit ging. Streiten sie ständig um ein Spielzeug, dann dürfen es beide nicht mehr haben,
für bestimmte Zeit.

Geschwister-Zoff ist mir ein Graus...ich kenne es noch aus meiner eigenen Kindheit, mit meiner fast gleichaltrigen Schwester! Aber auch das gehört (leider) dazu.

Bestehe auf einen freundlichen Umgangston und laß Dich niemals in solchen Zickenterror hineinziehen. Wer etwas von Dir will, muß das lieb und nett anbringen, sonst stellst Du Dich taub und ziehst stumpf Dein Ding durch, über ihre Vorstellungen hinweg. Kooperation und Entgegenkommen gibt es nur, wenn sie sich anständig benehmen.

Ich arbeite mit Vorschülern, selbst die verhalten sich manchmal so obwohl sie noch mal 1-2 Jahre jünger sind als deine Mädchen.

Empfehlen kann ich ein Buch "Ich will anders, als du willst, Mama". Darin geht es um gewaltfreie Kommunikation. Ich bin keine absolute Verfechterin dieses Konzeptes aber konnte dennoch einige Dinge für mich rausziehen und was soll ich sagen: Manchmal wirkt es Wunder.