Ich mal wieder.
Ich benutze diesen Thread um irgendeine Ordnung in meine Gedanken zu bringen, versuche es seit gestern abend, vielleicht bekomme ich jetzt einen einigermaßen sinnvollen Text zustande.
Nochmal kurz zur Vorgeschichte.
KV und ich gehen seitdem wir erfahren haben, dass ich schwanger bin und ich erfahren habe, dass er verheiratet ist und zwei kleine Kinder hat, getrennte Wege.
Zu Beginn der Schwangerschaft gab es von seiner Seite viel Gesprächsbedarf zwecks Abtreibung - irgendwann habe ich abgelehnt, weiter darüber zu sprechen.
Jetzt zum Ende der Schwangerschaft gibt es von meiner Seite auch viel Gesprächsbedarf zwecks Sorgerecht, Umgang, Unterhalt, Familie etc.pp. Das lehnt er ab, meldet sich nicht mehr und ich hatte mir gesagt, dass ich warte, bis er sich wieder meldet. Immer drängen nützt ja auch nichts.
Ein paar Dinge wollte ich nun schon im Voraus erledigen, ich bin ja schon hier im Forum gut beraten worden bzgl. Beistandschaft. Telefonischen Kontakt mit dem Jugendamt gab es mittlerweile auch schon, aber die SB meinte, ich sollte bitte erst ab der 32. SSW vorbeikommen - also zwei Wochen warten - kein Problem, immerhin bin ich schon mal vorgemerkt.
Zu Beginn der Schwangerschaft gab es auf seiner Seite einen sehr guten Freund, der lange Zeit als Sprachrohr fungiert hat. Dieser Freund hat sich wirklich neutral verhalten, aber irgendwann wurde ihm das auch mit uns beiden zuviel, wir konnten nicht mal SMS schreiben ohne uns gegenseitig zu zerfleischen - das ist leider eine Tatsache - es steckten ganz viele unausgesprochene Emotionen in uns. Und seit sich dieser Freund so deutlich zurückgezogen hat, ist eben Funkstille - aber vielleicht ist es auch gut so - die Wogen müssen sich ja auch erstmal glätten.
Gestern am späten nachmittag hat sich dieser besagte Freund wieder bei mir gemeldet und fragte, wie es mir geht, hat sich nach dem Baby erkundigt, nach dem Umzug, einfach nach der gesamten Schwangerschaft. Und es tat mir richtig gut, mal über alles zu berichten - also die ganzen Komplikationen, meine Ängste, aber auch meine Freude - und meine neuen Gedanken, die ich mir mache.
Er fragte mich, ob ich zu einem Gespräch mit dem KV bereit wäre, denn mittlerweile würde KV auch gerne mit mir reden. Klar. Immer doch.
(Aber wie ich nun mal bin) Ja, ich bin bereit, aber KV meldet sich ja nicht bei mir und ich bin es leid, ständig hinterherzulaufen.
Da sagte mir der Freund: KV macht gerade auch eine ziemlich schwere Zeit durch; seine Frau hat vor drei Wochen das dritte Kind bekommen, die beiden kommen mit ihren Finanzen kaum noch hinterher und als du ihm dann vor zwei Wochen das letzte Ultraschallbild geschickt hast, hat er Unmengen an Tabletten geschluckt, wurde in letzter Sekunde von einem anderen Freund gefunden.
OKAI! Langsam.
Das dritte Kind? - Das bedeutet, seine Ehefrau ist schwanger geworden als wir beiden zusammen waren. Was ich von dieser Doppelmoral halten soll kann ich gar nicht in Worte fassen. Mir ist immer noch kotzübel. Gerade zu Beginn der Schwangerschaft hatte ich ein unheimlich schlechtes Gefühl wegen seiner Ehefrau und seiner beiden kleinen Kinder - um ehrlich zu sein, gerade die drei Personen haben mich bisher auch immer noch ein bisschen davon abgehalten, mal beim KV aufzukreuzen. Gespickt wurde das Gewissen mit Aussagen des KV a la "Du zerstörst meine Familie, wenn du zum Jugendamt gehst." Aber was soll ich sagen? Irgendwann in der Schwangerschaft habe ich ein ziemlich dickes Fell bekommen - notgedrungen. Ich zerstöre gar nichts!
Aber gestern hat dieses dicke Fell wirklich einen Riss bekommen: ein drittes eheliches Kind und dann komm ich an und will Sorgerecht etc. besprechen?
Seine Frau tut mir gerade unendlich leid.
Tablettenüberdosis? - Ich bin fix und foxi. Meine Schwangerschaft nimmt Ausmaße an, die ich mir nie hätte erträumen lassen. Wie kann man denn versuchen, sich das Leben zu nehmen? Schon wieder Frau und Kinder im Stich lassen? Wie verzweifelt muss ein Menschen sein um zu solchen Mitteln zu greifen? Und alles "nur" weil ich auch schwanger geworden bin und das Kind behalten möchte? Ich kann gerade nicht mehr. Wie kann ich denn jetzt noch zum Jugendamt laufen? Ein Mensch, der so instabil ist, da habe ich Angst, dass er es wieder versuchen wird. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich das alles einordnen und wegsortieren soll.
Ich bin mit solchen Themen nie in Berührung gekommen - was mache ich denn jetzt? Ihn zur Zeit zu kontaktieren halte ich für eine schlechte Idee - aber andererseits (bitte haltet mich nicht für herzlos): das Leben geht ja trotzdem weiter. Dinge müssen ja trotzdem besprochen werden, natürlich nicht jetzt und sofort, aber eigentlich wollte ich schon bis zur Geburt der Kleinen (Anfang Mai) alles geklärt haben.
Wie soll ich diese Ansprüche denn jetzt geltend machen? Ich denke, bei Suizidversuchen gibt es eine gewisse Vorgehensweise wie vielleicht Psychartrie oder Therapie? Ich weiß es nicht wirklich, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ein solcher Mensch gleich wieder laufen gelassen wird, er braucht doch Hilfe, oder? Und sicherlich steht für ihn jetzt erstmal seine Familie im Vordergrund, die werden ja auch Gründe wissen wollen, warum er diesen Schritt versucht hat.
Zudem habe ich auch wirklich ein sehr schlechtes Gewissen: warum habe ich ihm denn immer wieder Ultraschallbilder geschickt? Ich hatte mir geschworen, ihm nicht hinterherzulaufen, aber ich bin so in meine kleine Maus verliebt, ich wollte ihm einfach auch mal zeigen, wie schön sie schon ist und wie groß und was für ein Wunder das ist.
Ich könnte mich gerade nur hinsetzen und weinen, denn natürlich merke ich an der ganzen Geschichte, dass er mir noch lange nicht egal ist....(passt mir gar nicht)!
Jetzt habe ich gerade Urlaub - alle arbeiten und jetzt gerade hat eben keiner Zeit, mit dem ich mal reden könnte, da muss ich bis abends warten.
Heute abend hat meine Hebamme Sprechstunde, da werde ich hingehen, denn meine Kleine ist megaunruhig. Na klar - bin ich ja auch. Ich glaube ich habe heute nacht 3h geschlafen, habe mich hin und her gedreht, bin aufgestanden usw.usf. Das hat sich wohl alles total auf das Kind übertragen, die hat seit heute nacht fast durchgehend Boxstunde - ist mittlerweile auch nicht mehr toll, dadurch werde ich auch nicht ruhiger, egal was ich versuche.
Keine Ahnung ob der Text einigermaßen sinnvoll ist. Danke fürs lesen - ich erhoffe mir keine Vorgehensweise, aber so bin ich die erste Fuhre schon mal losgeworden.