Vorurteile gegen Alleinerziehende

  • Leider kenne ich ziemlich viele dieser hier aufgeführten Vorurteile...... :(


    Aber der Knaller kam vor ein paar Tagen, als jemand zu meinem ältesten Kind sagte, dass sie bestimmt nur alle Halbgeschwister wären, weil bestimmt keiner den gleichen Vater hätte.


    :radab:hm...:ohnmacht:


    Leider war ich nicht in der Nähe, sonst .... :nawarte::amok:


    Wie kann man denn so einen Sch.... annehmen? - und dann auch noch einem Kind um die Ohren hauen?????

    Singe als ob dich niemand hören kann, tanze, als ob dich niemand sehen kann und liebe, als wärst du niemals verletzt worden ......

  • Aber mal anders,Vorher kommen solche Vorurteile ?.
    Ein beispiel:Eine Familie mit Kind.Vater alleinverdiener ,Muter mit Kind zu hause.Sehr oft knapp mit Geld.Dann sehen sie so ein Sendung(kommt von einen anderen Thread):
    http://www.spiegel.de/video/video-1165410.html


    Dann fragen sich bestimmt viele,wieso kriegen Sie(AE)alles,und wir nicht,wir zahlen Steuer,und sind schlechter gestellt als Sie.
    Ich wurde schon öfter gefragt,was ich bekomme,als AE.Wenn ich sagte dass ich alles alleine Zahle,weil ich Vollzeit arbeite,glauben Sie mir nicht ganz.


    (Hab schon gehört,dass Steuer Klasse 2,die beste ist )

    "Aber wer einmal gelernt hat, Bewegungserscheinungen
    auf das Ganze des Seelenlebens zu beziehen, wird....
    immer von neuem über die Fülle der Zugänge zu
    Seelischem staunen, die sich ihm allenthalben
    eröffnen“


    (August Homburger)

  • Hallo Ihr,



    Ja kenn ich leider auch. Hatte deshalb schon Stress mit meiner eigenen Mutter. Sie ist oder war auch der Meinung, dass sie ja auch quasi alleinerziehend früher war. Weil mein Vater arbeiten ging und erst spät am abend heim kam. Wir hatten deshalb auch Streit. Inzwischen sprechen wir nicht mehr darüber, ob sie ihre Meinung geändert hat - keine Ahnung.


    Sonst höre ich manchmal noch, dass Kinder von allein erziehenden ja möglicherweise nicht normal entwickeln - das sind ja quasi schon Scheidungskinder und somit vorbelastet.


    Ich merke auch, dass manche Frauen einen Bogen um mich und meinem Sohn machen, wenn sie hören, dass ich allein erziehend bin. Da geht sicher auch einiges an Vorurteilen im Kopf herum. :hae:


    Oder die Sache mit dem Mitleid. Ich wurde auch schon bemitleidet, dass ich allein erziehend bin und mein Kind ein armes Würstchen ist, dem ich nichts kaufen kann. :rolleyes2:


    Über die meisten Vorurteile seh ich einfach hinweg. Man sucht sich ja die menschen selbst aus, mit denen man näher Kontakt möchte.


    lg


    Aramee

  • Zitat

    leute,
    dieser thread ist total frustrierend, was bringt das? ...lasst uns doch
    lieber mal die vorteile des alleinerziehendenstatus beleuchten....


    Viele dieser Vorurteile bekommt "jede" ab! Egal ob Mutter, Verheiratet oder Single


    Beruf: Zu jung (die nimmt den Job nicht ernst),
    im gebährfreudigen Alter (die wird schwanger und fällt aus),
    ohne Kinder (die will verzweifelt welche),
    mit kleinen Kindern (die sind immer krank, sie macht auch krank)
    zu alt


    Man
    könnte auch sagen, die meisten Chefs wollen eine 20jährige mit 25
    Jahren Berufserfahrung. Oder wem das nicht paßt, der möchte eine
    30jährige ohne Berufserfahrung (die kann man noch formen). Aber warum
    hat die keine Berufserfahrung? (Studium? Zu ergeheizig! Kinder? Job ist
    zweitrangig!)


    Wohnung: zu jung (Parties, Männerbekanntschaften)
    im Gebährfreudigen Alter (die wird schwanger und zieht aus / kann die Miete nicht (selbst) bezahlen)
    ohne Kinder (die will verzweifelt welche, wird schwanger, zieht aus oder kann die Miete nicht selbst bezahlen)
    mit kleinen Kindern (die machen auch immer Lärm)
    zu alt (wieso lebt die alleine?)


    Freunde: Single (die spannt uns den Kerl nur wegem Sex aus)
    Single mit Kindern (die sucht einen Vaterersatz)
    Single ohne Kinder (die kennt sich mit unseren Themen nicht aus)


    Partnerschaft (die ist langweilig, hat keine Zeit)
    Familie (die will sich nur profilieren)



    Wir
    (LG und ich) waren kürzlich im Tierheim und hatten Interesse an zwei
    Hunden, die uns besonders gut gefielen, geäußert. Ein Welpe und ein
    2jähriger "traumatisierter" Hund. LG hatte einen Welpen gehabt, ich
    hatte zwei traumatisierte Hunde, und bin mit einem Alpha-Hund aus dem
    Tierheim aufgewachsen. Ich würde also durchaus behaupten, daß wir beide
    Erfahrungen mit Hunden haben, wissen, was Hunde von uns erwarten und
    wissen, was uns erwartet. Wir haben Platz für einen Hund, wir wohnen
    ländlich, wir haben Zeit für einen Hund. Soweit so gut. Dachten wir.


    Sie arbeiten? Dann haben Sie keine Zeit für den Hund!
    Sie arbeiten nicht? Dann können Sie sich den Hund nicht leisten!
    Sie arbeiten im entgegengesetzten Schichtdienst? Was passiert wenn sich daran was ändert? (s.o.)
    Sie haben Kinder? Die Hunde können nicht mit Kindern.
    Dann wird Ihnen das sicherlich zu viel.
    Sie haben noch keine Kinder? Dann können Sie auch keine Hunde erziehen.
    Sie haben keine Kinder mehr? Dann konnten Sie ja nicht mal auf das Kind aufpassen.
    Sie haben Wochenend-/Ferienkind(er)? Das bringt zuviel Unruhe ins Rudel.
    Sie wollen Kinder? Dann machen Sie erstmal die, dann kann sich der Hund im Rudel besser einordnen.
    Sie wollen keine Kinder? Dann sind sie auch nicht tierlieb.
    Sie wohnen nur in einer Wohnung? Dann hat der Hund keinen Platz.
    Sie wohnen in einem Haus? Dann haben sie sicherlich entweder Schulden oder müssen viel arbeiten. (s.o.)


    Die
    anderen Bewerber waren entweder zu jung (Party, Urlaub!) oder zu alt
    (die könnten ja vor dem Hund sterben!) oder zu Single (Dann ist kein
    Ersatz da, wenn dem Single was passiert, oder der Single könnte zur
    Partnerschaft tendieren).



    Ein ganz ähnliches Gespräch habe
    ich mit einem Türken geführt, dem es nicht paßte, daß mein LG ebenfalls
    Deutsch ist. Daraus schloß er, ich sei Rassist. Ich hatte aber einen
    serbischen Ex-Freund (immerhin 10 Jahre lang) gehabt (also könnte ich ja
    kein Rassist sein). Also hätte ich wohl "nur" was gegen Moslems. Bevor
    ich den Serben hatte, hatte ich aber einen bosnischen Freund (also
    könnte ich auch nichts gegen Moslems haben). Warum ich denn nicht noch
    einen Griechen, Türken, Italiener, Spanier ETCETERA gehabt hätte? Hat
    sich leider nicht ergeben und hätte es sich ergeben (das Gespräch ist 10
    Jahre her) wäre ich wohl promiskuitiv.
    Ach ja, ein Aquarium haben ich auch nicht (für die Logiker unter Euch)



    Kurz:
    Irgendwem passt immer irgendwas nicht, wer aber jeden blöden Spruch auf
    sich bezieht und sich den Schuh anzieht, dem wird er wohl passen!!!

  • "Für Kleinunternehmen ist eine Alleinerziehende natürlich eine Katastrophe"
    "Naja, auf jeden Betrieb kommen 3 voll arbeitende, die "so jemanden" (AE, die öfter ausfällt) mit durch ziehen müssen."
    "Durststrecken: das können AE ja eher nicht" :wow

  • oder hi ich arbeite bei einem Kind ca 20 Stunden…
    " wie schaffst du das alles nur" ?



    was alles ????
    Hammer war auch die Aussage eines Mädchens…in Beziehung klar
    "Jobcenter will das ich arbeiten gehe…ja wie soll ich das schaffen,mit nem quengelnden Kind einzukaufen "
    KEIN SCHERZ 1 1

    Uralt Song
    ob es nun so oder so oder anders kommt , so wie es kommt so ist es Recht…..trala lalala
    - egal ! einfach weitertanzen !

  • Hallo,


    Dass mit den Vourteilen kenne ich nur zu gut. Liegt aber vermutlich auch daran, dass ich eben erst 25 und maennlich und alleinerziehend sozusagen bin.
    "Oh du kannst deine Sachen aelber waschen und buegeln und kochen?" Sowas muss man sich dann anhoeren. Die Kindergartenleiterin hat mich auch erstmal komisch angeschaut und wie ein Kind behandelt. Mixh nervt es tierisch, dass ich mich ueberall aufs neue beweisen muss.


    Zudem immer die skeptischen Blicke, bei den Aelteren kann ich das noch verstehen, da gab es sowas ja azch nicht. Beim Arbeitsamt hat man sichnauch zwei Mal versichert, ob ich mich denn wirklich alleine jnd in der Hauptdache um das Kind kümmere. Schade ist, dass es wirklixh schwer ist einen Job zu finden so.
    Habe mich nun in der Uni eingeschrieben, da foerdert das Studentenwerk besonders Alleinerziehende. Kenne also beide Seiten. Kann nur jedem raten, selbstbewusst durchs leben zu gehen. Mich nervt das teilweise, aber ich lass es einfach nicht ran. Man muesste einfach viel mehr Stammtische fuer diese Gruppe der AE einrichten. Ansonsten geht nix ueber das Unternehmen Familie.

  • Ich muss sagen, dass ich das Glück habe, in meiner Umgebung sehr wenig Vorurteilen zu begegnen. Eigentlich ist es mittlerweile so, dass alleinerziehende oder patchwork Familien in der Überzahl sind. Viele meiner Freunde und Freundinnen wissen sogar schon fast, dass der Partner mit dem sie jetzt ein Kind bekommen, mit großer wahrscheinlichkeit nicht der Partner sein wird, mit dem sie es großziehen.. Jaja, die moderne individualistische Großstadtgesellschaft..
    Aber: Bei der Wohnungssuche haben dann doch einige komisch geguckt, als ich gesagt habe, dass meine zwei Kinder bei mir wohnen werden, als alleinerziehender Vater haben sich ein paar das nicht vorstellen können. Zum Glück wollten die nur meinen Gehaltsnachweis sehen, der Rest war dann egal..

  • Bei mir lief mal ein Termin bei meinem Allgemeinarzt etwas seltsam ab.


    Unser Hund ist letztes Jahr im März leider verstorben. :heul


    Als der Arzt bei der Untersuchung erfahren hat, daß ich mittlerweile AE bin meinte Er : "Ach Du meine Güte. Haben Sie auch noch Ihren Hund?"
    Ich sagte : "Leider Nein, den mussten wir einschläfern lassen." (Was für uns ein großer Verlust war.)


    Da sagte Er : "Gott sei Dank, dann müssen Sie sich nicht auch noch darum kümmern." :radab:radab

  • Anders herum muß ich schmunzelnd erzählen.


    Ich habe vor 2 Wochen einem Geschwisterpaar eine Eulen Mütze gehäkelt. Als Dankeschön hat mir die Mutter (mit der ich ab und an in Kontakt bin) einen Gutschein für ein großes Frühstück für 2 Personen geschenkt. Auf meine Aussage hin dass ich mal schauen müsste wen ich da mit nehme, fragte Sie mich entsetzt nach meinem Mann.


    Da habe ich Ihr erklärt, daß wir schon seit 1,5 Jahren getrennt sind. Der Blick ihrerseits war sehr amüsant. :D:tanz Sie nahm es dann locker.


    Ich bin niemand der sowas an die große Glocke hängt. Wenn es zum Gespräch kommt, dann ist das eben so. Aber ich renne doch nicht von Haustür zu Haustür und breite meni Leben aus.



    Ebenso schreibe ich dass auch nicht in meine Bewerbungen hinein. Ich sage immer: Ich bin zwar Allein Erziehend, aber nicht alleine!