was kann ich als Vater tun um die Kinder nicht zu verlieren?

  • ich schreibe als Vater, der sich von seiner Frau getrennt hat.
    Wir haben zwei Kinder im Teenageralter.
    Wir lebten schon lange nur noch nebeneinander her.
    Sie hat ihre Familie hier, ich bin damals 400km von meiner Heimat weg zu ihr gezogen.


    Erst lief alles ruhig ab, doch als dann die Dinge zuklären waren, die eine Trennung numal mit sich bringt, fing der Terror an.
    Ich habe mir eine kleine 1 1/2 Zimmer Wohnung gemietet.
    Sie möchte alle Möbel behalten. Ihre Eltern sehen es auch so. Vorwürfe bekomme ich, dass ich ihr Möbel weg nehme. Tu ich nicht, nur brauch ich auch Bett, Tisch und Stuhl.
    Weiter geht es natürlich um den Unterhalt. Die Kinder bekommen laut DDT. Das ist nun auch nicht gerade so wenig.
    Ich selber habe nichts mehr zum leben.
    Gut, finanzielle kann man klären lassen. Das ist nicht so das Thema.


    Vielmehr geht es darum, dass sie und ihre Eltern die Kinder gegen mich aufhetzten. Sie machen mich schlecht vor ihnen, sagen, dass ich sie nicht mehr liebe, dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will u.s.w.
    Die Kinder reden nicht mehr mit mir, sie wollen mich nicht mehr sehen und auch inchts mehr mit mir unternehmen.
    Ich bin verzweifelt.
    Was kann ich tun?
    Jugendamt, was kann es tun? Nichts wenn sie es nicht einsieht.


    An Euch Väter: wie habt ihr es geschafft, dass sich Eure Kinder nicht abgewendet haben? Bei kleinen kann man Umgang einklagen. Aber bei großen? Wenn die nicht wollen, dann willen sie nicht. Ich habe dem JA meine Sit. geschildert, aber wirklich Hilfe habe ich nicht bekommen. Sie meinten nur, ich solle m it meiner Frau reden, mir eine Broschüre zum lesen mit gegeben....

  • Freigeschaltet.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • nicht schön.
    jetzt muss ich aber mal fragen...
    deine kinder sind im teenialter...also keine kleinen mehr ,die man evtl leichter beeinflussen kann,da muss doch was vorgefallen sein,dass sie sich so belatschern lassen und das alles noch glauben?
    deine kinder müssten es eigentlich besser wissen...
    besteht die möglichkeit,dass einfach mal vor der schule stehst,wenn sie aus haben,um mit ihnen zu reden?
    bisher war alles friedlich bis es um möbel und unterhalt ging sagst du.
    war da noch was,was deine ex so durchdrehen läßt?
    so wie du das schilderst,zahlst du und bist gewillt,deine kinder zu sehen ....eigentlich alles top...
    du willst nur ein paar möbel...

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Hi Anonymus,


    du schreibst, die Großeltern und die KM erzählen den Kindern, dass du nichts mehr mit den Kindern zu tun haben willst, und dass die Kinder dich jetzt auch nicht sehen wollen.
    Du hast im Moment nur die Möglichkeit das Gegenteil zu beweisen, also eben trotzdem anzurufen oder trotzdem einen Brief zu schreiben.
    Dann werden deine Kinder ganz schnell merken, dass das, was ihnen über dich erzählt wird, nicht stimmt.
    Mehr kannst du im Moment wahrscheinlich nicht tun.


    Romi

  • Sie möchte alle Möbel behalten. Ihre Eltern sehen es auch so. Vorwürfe bekomme ich, dass ich ihr Möbel weg nehme. Tu ich nicht, nur brauch ich auch Bett, Tisch und Stuhl.


    Was sie will ist relativ egal oder sind wir bei "Wünsch dir was"? Die Möbel gehören auch dir. In einem voll eingerichteten Haushalt sollte es möglich sein demjenigen der auszieht einen Teil mitzugeben, damit derjenige sich nicht komplett neu einrichten muss.
    Und ihre Eltern haben da irgendwie grad gar nichts mitzureden...


    Weiter geht es natürlich um den Unterhalt. Die Kinder bekommen laut DDT. Das ist nun auch nicht gerade so wenig. Ich selber habe nichts mehr zum leben.


    Naja, "nichts" wirst du nicht mehr haben. Von irgendwas musst du ja auch die Miete deiner neuen Wohnung zahlen. Wieviel bleibt dir den konkret übrig nachdem du Unterhalt gezahlt hast und was musst du davon zahlen?


    Vielmehr geht es darum, dass sie und ihre Eltern die Kinder gegen mich aufhetzten. Sie machen mich schlecht vor ihnen, sagen, dass ich sie nicht mehr liebe, dass ich nichts mehr mit ihnen zu tun haben will u.s.w.


    Geht gar nicht ist aber geübte Praxis. Nur weil die die Frau nicht mehr liebst heißt das noch lange nicht, dass du deine Kinder nicht mehr liebst. Das musst du versuchen den Kindern zu erklären. Allerdings hast du da ehrlich gesagt relativ schlechte Karten, weil:


    Die Kinder reden nicht mehr mit mir, sie wollen mich nicht mehr sehen und auch inchts mehr mit mir unternehmen. Ich bin verzweifelt. Was kann ich tun?


    Die Schlecht-Mach-Masche scheint zu funktionieren.
    Eine ernst gemeinte Frage: Gibt es einen Grund für's schlecht machen? Hast du sie betrogen? Hast du sie geprügelt? Säufst du dich um den Verstand? Hast du euer Vermögen durchgebracht?


    Aber bei großen? Wenn die nicht wollen, dann willen sie nicht.


    Ja, da wird es schwierig. Sie scheint die Kinder voll auf ihre Seite gebracht zu haben. Vorerst...


    Ich habe dem JA meine Sit. geschildert, aber wirklich Hilfe habe ich nicht bekommen. Sie meinten nur, ich solle mit meiner Frau reden


    Tja, wärst du der andere Trennungspart hätten sie dich sofort mit allen erdenklichen Hilfsangeboten überhäuft. Da musst du dich dran gewöhnen.


    mir eine Broschüre zum lesen mit gegeben...


    Immerhin war dein Besuch dort nicht völlig umsonst :D:D:D

  • Zitat von »Anonymus«
    Ich habe dem JA meine Sit. geschildert, aber wirklich Hilfe habe ich nicht bekommen. Sie meinten nur, ich solle mit meiner Frau reden


    Tja, wärst du der andere Trennungspart hätten sie dich sofort mit allen erdenklichen Hilfsangeboten überhäuft. Da musst du dich dran gewöhnen.

    Ist viel zu pauschal, aber das kennen wir ja von 3erPapa ;)


    Ich habe auch einmal versucht, mir Unterstützung beim JA zu holen. Wollte ein Gespräch mit dem Vater, einem neutralen Sachbearbeiter und mir. Grund war, dass unser Sohn sich damals geweigert hat zu seinem Vater zu gehen, sein Vater mir deswegen die Hölle heiss gemacht hat, ich aber nichts dazu konnte. Also wollte, ich dass ein Gespräch in neutraler Umgebung beim JA statt findet. JA hat sich um gar nichts gekümmert. Ich musste dem Vater Bescheid geben, der hat dann beim JA angerufen, die haben sich nicht einzumischen, das wäre eine Familienangelegenheit und so passierte nichts, nothing. Termin abgesagt


    Also JA kann man in der Pfeife rauchen, so meine Erfahrung


    @TS: Fragen können wir dir ja nicht stellen, du kannst sie ja leider nicht beantworten.


    Aber ich denke auch, dir bleibt nichts anderes übrig, als von dir aus den Kontakt weiterhin mit deinen TeenieKindern zu suchen. Haben sie kein Handy? Die sind doch heute alle damit ausgerüstet. Schicke ihnen hin und wieder eine SMS, rufe sie gelegentlich an. Nie Vorwürfe machen, nie fragen, was die Mutter gesagt hat.


    Kinder und insbesondere Teenies bekommen irgendwann mit, wer ein falsches Spiel spielt und dann wird deine Ex schlechte Karten bei euren Kindern haben.


    Bleib am Ball, auch, wenns manchmal schwer fällt und versuche, den Kontakt über die Mutter zu vermeiden, sie scheint ja momentan auch schwerst beeinflusst von ihren Eltern.

  • Ist viel zu pauschal, aber das kennen wir ja von 3erPapa


    Ja, sind alles immer nur Einzelfälle ;) und in Wahrheit wird auch den Vätern beim JA immer fleißig geholfen :lgh
    Ich würde das ja echt gerne glauben. Leider frage ich mich ständig, wo diese ganzen Väter herkommen denen beim JA (mal wieder) niemand geholfen hat. Bilden die sich das alles nur ein???

  • Hi 3erpapa,


    ich möchte dir da mal widersprechen:


    Wenn die Kinder bereits im Teenageralter sind, dann müsste eigentlich bereits eine so starke Bindung zu Anonymus bestehen, dass diese Bindung nicht durch die Beeinflussung der KM zerstört wird.
    Anonymus hat sehr wohl die Möglichkeit den Kindern zu zeigen, dass er sie sehen will und sich für sie interessiert. Vielleicht dauert es etwas, bis die Kinder ihn sehen wollen.
    Aber es ist Quatsch, dass die KM in dem Alter die Kinder noch so stark beeinflussen kann, aber natürlich bequem, die KM allein verantwortlich zu machen.
    Etwas anderes ist es, wenn das Verhältnis zwischen Anonymus und den Kindern auch vorher schon schwierig war, dann wird Anonymus einen längeren Atem haben müssen und selbst auch an der Beziehung zu den Kindern arbeiten müssen.


    Grüße,
    Romi


    Ach so, Dreierpapa,
    ich habe damals auch nicht das Gefühl gehabt, dass das JA mir hilft. Es spielt da überhaupt keine Rolle, ob man Mutter oder Vater ist.

  • Wenn die Kinder bereits im Teenageralter sind, dann müsste eigentlich bereits eine so starke Bindung zu Anonymus bestehen, dass diese Bindung nicht durch die Beeinflussung der KM zerstört wird.


    Teeniealter ist eine große Bandbreite und reicht von 13-18/19. Einem 17jährigen wird man sicher nicht so viel vormachen können wie einem 13jährigen Kind.


    Anonymus hat sehr wohl die Möglichkeit den Kindern zu zeigen, dass er sie sehen will und sich für sie interessiert. Vielleicht dauert es etwas, bis die Kinder ihn sehen wollen.


    Das habe ich nicht bestritten, aber es wird ein langer steiniger Weg.
    Die oben genannte Idee mit SMS schreiben ist nicht schlecht. So lange die Kinder nicht auf die Idde kommen (fremdgesteuert oder nicht) sich diese "Belästigungen" zu verbitten.


    Aber es ist Quatsch, dass die KM in dem Alter die Kinder noch so stark beeinflussen kann, aber natürlich bequem, die KM allein verantwortlich zu machen.


    KM hin oder her. Der BET (egal welches Geschlecht) hat viel Zeit und alle Möglichkeiten die Kinder zu beeinflussen und zu manipulieren.

  • Aber auch mit 13 kann ein Kind sich eine eigene Meinung bilden, und das wird es, wenn Anonymus gegensteuert.
    Dass die Kinder ihn nicht jetzt nicht garnicht sehen wollen, zeigt wohl eher, dass bereits vor der Trennung schon manches nicht so toll gelaufen ist.


    Romi

  • @3erPapa: Ich weiß nicht, wo die Väter alle herkommen, die Probleme mit dem JA haben. Ich kenne aber auch viele Mütter, die keine Hilfe vom JA bekommen haben. Vllt sind die gut in Unterhalt ausrechnen, keine Ahnung, aber, wenn man wirklich mal Probleme hat und neutrale Hilfe braucht, ist man da fehl am Platz, egal, ob weiblich oder männlich, so meine persönliche Erfahrung


    Ich denke schon, dass der Elternteil, bei dem die Kinder leben, einen gewissen Einfluss hat. Auch, wenn die kids im Teeniealter sind. Wäre ja möglich, dass die Mutter den kids erzählt, euer Vater hat mich geschlagen oder euer Vater hat mich betrogen oder was auch immer. Sowas setzt auch einem Jugendlichen zu und da kann es sein, dass die ihre Mutter "beschützen" möchten und vllt ein schlechtes Gewissen haben, wenn sie dann trotzdem zum Vater möchten.


    Ich denke wirklich, es wäre das beste, den Kontakt immer direkt zu den kids zu suchen über ein Handy. Heutzutage haben die kids doch alle sowas

  • Ich denke schon, dass der Elternteil, bei dem die Kinder leben, einen gewissen Einfluss hat. Auch, wenn die kids im Teeniealter sind. Wäre ja möglich, dass die Mutter den kids erzählt, euer Vater hat mich geschlagen oder euer Vater hat mich betrogen oder was auch immer.


    Das geht auch viel subtiler und weniger offensichtlich:

    • Die neuen Schuhe kann ich dir übrigens nicht kaufen. Das können wir uns nicht mehr leisten, weil Papa ausgezogen ist.
    • Schnitzel gibt es nur noch einmal in der Woche. Ihr wisst ja, dass euer Vater nur so wenig für euch zahlt
    • Die Flatrates für eure Handys müssen wir leider kündigen. Das geht jetzt nicht mehr.
    • Das PayTV-Abo müssen wir auch wegfallen lassen.
    • Ich kann dich leider nicht zu XY bringen. Du weißt doch, dass Papa das Auto hat.
    • Ich habe Papa gefragt, ob er dich fahren kann. Er hat aber "Nein" gesagt. (dabei hat ihn gar niemand gefragt)
    • usw usw usw

    Da muss man gar nicht so offensichtlich werden und von fremdgehen oder prügeln reden, was die Kinder vielleicht eh nicht glauben würden. Viel einfacher ist es, wenn Papa dran schuld ist wenn Annehmlichkeiten wegfallen. Ob sie wirklich wegfallen müssen mal ganz dahin gestellt...

  • Hi Sahummel,



    ich glaube auch, dass die KM einen Einfluss auf die Kinder hat. Den haben normalerweise ja alle Elternteile auf ihre Kinder.
    Wenn Anonymus die KM aber zum Beispiel nie geschlagen hat, wird die KM aber auch nicht mit so einer fetten Lüge oder ähnlichen durchkommen. Kinder haben bei so etwas schon ein feines Gespür und werden sich- zumindest mittelfristig- schon die Frage stellen, ob das, was über den Vater erzählt wird, überhaupt zutrifft.


    Wenn die KM die Kinder so massiv beeinflusst und manipuliert, wäre es nochmal wichtiger, dass Anonymus am Ball bleibt.


    Romi

  • Hi Dreierpapa,


    bei deinen Beispielen würde die KM die Kinder negativ gegen den KV beeinflussen, o.k.
    Aber ich bin mir sicher, wenn die Kinder einen guten Kontakt zum Vater haben, werden sie nicht allein aufgrund solcher Aussagen den Kontakt zum KV völlig abbrechen. Dann würden sie den KV vielleicht eher mit den Vorwürfen konfrontieren.


    Romi

  • @3erPapa: Und? Es ist nun mal so, dass Annehmlichkeiten weg fallen, wenn Eltern sich trennen. Unsere Kinder mussten auch um einiges kürzer treten. Wenn kids den Umgang mit dem Vater verweigern, weil sie nicht mehr PayTV schauen können o. ä., dann ist die Bindung zum Vater wohl sowieso nicht so eng. Wenn die Bindung zum Vater eng ist, werden die Kinder einfach den Vater dazu befragen. Soviel sollte man Teenies wohl schon zutrauen können

  • Anonymus:
    Nochwas zum Bett, Tisch und Stuhl:
    Ich empfinde es auch als richtig, dass du da Möbel beanspruchst. Gäbe es aber nicht vielleicht die Lösung, dass dir die KM Geld gibt, und du kaufst neue Möbel, die wirklich passend für deine neue Wohnung sind?
    Könnte das vielleicht einfacher für alle sein?
    Aber das ist ja auch nur ein Randthema.


    Romi

  • Hi Ts,
    ich hab folgendes lernen müssen:
    Mit der Wahrheit fährt man am besten.
    Kinder haben ihren eigenen Kopf, den sie mit ihren (Sinn) bildern befüllen.
    Natürlich sind Kinder auch beeinflussbar, aber sie suchen sich ihre Wahrheit letztendlich selber.
    Diese Kinder haben in den letzten Monaten den Umbruch doch längst miterlebt!
    Und selbst, wenn KM und Oma/Opa da sonstwie Shice über Dich reden, kennen Dich doch Deine Kinder nun mal als das, was Du bist.
    Wenn die sich nun erst einmal innerhalb des "Kriegsschauplatzes" zurückziehen, ist das eigentlich verständlich-och diese Kinder verlieren grade...


    Wichtig erscheint mir, den Kindern immer wieder zu artikulieren, dass trotz Kampfstimmung Eltern , Eltern bleiben.
    Zieh Dich nicht mit ein in diesen Sinnloskampf, sondern agiere effizient im Sinne der Teenies.
    Ich wünsch viel Glück!
    Jeanny

  • Teenies sind - das gehört zur Persönlichkeitsentwicklung einfach dazu - sehr stark selbstbezogen. Kommt es zur Trennung der Eltern, werden die meisten Teenies den Teufel tun und sich zwischen die Eltern stellen und den Vermittler spielen. Für sie ist es einfacher, ins Horn desjenigen zu stoßen, bei dem sie leben. Sehr pragmatisch.
    Hinzu kommt, das so eine Trennungssituation sehr oft dazu führt, dass sich der Betreuungselternteil mit den Teens verpartnert. Die Ebene Elter - Kind verrutscht (gerade bei Mutter - Kind. Väter reden meist weniger über ihre Gefühle ...), die Kids werden zum Gesprächspartner auf Augenhöhe, werden dadurch (ungewollt vom Elternteil) zum Verbündeten.


    Das zu reflektieren und beiden Seiten gerecht zu werden, ist für Teenies ungeheuer schwer. Der Ausweg ist: Extremposition (das ist sowieso eine Teenieart. Extrempositionen einnehmen). Was wirklich im Teenieherzen gärt, bekommt man da selten mit (und wissen die selbst auch oft nicht).
    Es gibt viele Beispiele, wo Teenager auf einmal von einem Elternteil zum anderen wechseln und dann auf einmal der alte Betreuungselternteil "das Monster" ist (wir finden Beispiele dafür en masse hier im Forum).


    Was tun? Um den Teens gerecht zu werden, keinesfalls die Elternposition aufgeben. Die Trennungsproblematik nicht mit den Teens auf Augenhöhe diskutieren, sondern vom (möglichst souveränen) Elternteil zum Teen. Die Türen offen halten, selbst wenn sie einen anwurschten. "Ich leide, weil du keinen Kontakt mit mir suchst", ist die übelste Botschaft, die wir vermitteln können - und sei sie noch so wahr. Vermittelt werden muss den Teens: Ich bin da. Ich bin der Vater. Wenn du mich brauchst, bin ich da. Aber geh deinen Weg allein. Ich lasse dir die Freiheit.


    Und absolut wichtig: Keinerlei abfällige Bemerkungen über den anderen Elternteil zulassen. (Eine Demontage des anderen Elternteils ist übrigens auch immer eine Demontage der eigenen Elternposition.) Wenn Teens den anderen Elternteil herabsetzen, setzen sie auch sich selbst herab (ihre Herkunft, ihr genetisches Erbe, ihre ererbten Persönlichkeitsanteile, ihre Lebensgeschichte. )Das ist oft eine Art Selbstkasteiung und manchmal verbunden mit der Angst, eine Mitschuld zu tragen (die man natürlich aggressiv zurückweist).


    Trennung ist für Teenager, gerade wenn es im Vorfeld nicht zu offensichtlichen Exzessen zwischen den Eltern gekommen ist, viel härter als für jüngere Kinder. Die leben noch viel eher in den Tag und können sich mit der Situation einfacher arrangieren. Für Teens bricht die Welt zusammen, auch wenn sie es nicht sagen. Da kann es auch passieren, dass sie einen "Sündenbock" suchen. So, wie man dafür verantwortlich ist, dass morgens komischerweise das Deutschbuch nicht in der Tasche ist und dass das Auflagekabel vom Händi verschwunden ist ...



    In dieser "Stress-Situation" lebst du und musst du zu leben lernen. Und musst jetzt noch viel mehr geben und aushalten als vorher. Das in einer Situation, wo man selbst angeschlagen ist. Ein hartes Stück Weg. Doch manchmal bekommt man ihn gegangen. Und dann wird irgendwann das Leben ruhiger.


    Das wünsche ich Dir!

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Hi Dreierpapa,


    bei deinen Beispielen würde die KM die Kinder negativ gegen den KV beeinflussen, o.k.
    Aber ich bin mir sicher, wenn die Kinder einen guten Kontakt zum Vater haben, werden sie nicht allein aufgrund solcher Aussagen den Kontakt zum KV völlig abbrechen. Dann würden sie den KV vielleicht eher mit den Vorwürfen konfrontieren.


    Romi


    Wenn die Trennung erst kurz zurückliegt, kann ich mir die Beeinflussung schon vorstellen, denn für die Kinder ist das ja sicher ein Riesenschock gewesen, den sie erstmal halbwegs verdauen müssen. Fragen und Vorwürfe, an beide Elternteile, werden vermutlich noch kommen.


    Zudem haben wir es hier auch noch mit beeinflussenden Großeltern zu tun. Ich werde nie verstehen, wie man einen Elternteil von den Kindern schlechtmachen kann. Ausserdem gehen den Großelltern Ehe und Trennung nichts an. Ich kann mir vorstellen, dass sie auch vor der Trennung schon fleissig mitgemischt haben und somit vielleicht auch ein wenig mitschuldig sind, erlebt man ja leider oft.

  • Für sie ist es einfacher, ins Horn desjenigen zu stoßen, bei dem sie leben. Sehr pragmatisch.


    "Wes' Brot ich ess', des' Lied ich sing." So neu ist das nicht ;)


    Die Ebene Elter - Kind verrutscht (gerade bei Mutter - Kind. Väter reden meist weniger über ihre Gefühle ...), die Kids werden zum Gesprächspartner auf Augenhöhe, werden dadurch (ungewollt vom Elternteil) zum Verbündeten.


    In meinen Augen ein riesen Problem (und Fehler). Die notwendige Distanz ET <> Kind geht dabei verloren. Da mutieren Kinder zu "Freunden" und Partnerersatz. Manchmal geht das soweit, das schon recht große Kinder noch mit im Bett schlafen.