oErfahrung mit Lebens-/Erziehungsberatung

  • Hallo,
    Bin seit ziemlich genau einem Jahr vom KV getrennt.Unsere Tochter ist jetzt vier und die letzten zwei Monate waren Hölle...
    Sie war immer schon sehr eigen und hat versucht ihren Willen durchzudrücken (hat sie aber nur schwer geschafft).Aber so wie es die letzte Zeit abläuft,ist echt heftig.Und es ist nicht nur eine Trotzphase-das hatten wir auch schon,allerdings nie so lange und heftig...Wir wohnen seit der Trennung bei meinen Eltern,der KV holt sie alle paar Wochen für zwei/drei Tage ab.Bei ihr ist es immer schlimmer geworden:sie kann von einem Moment auf den anderen total abdrehen,so als wenn man einen Schalter umlegt.Wegen Kleinigkeiten wird sie nicht nur aufbrausend,sondern total hysterisch.Sie schreit,trampelt,schlägt Türen zu etc.Hinterher ist sie schweißgebadet. Außerdem gibt es Probleme mit dem Einschlafen-sie kommt so oft wieder ins Wohnzimmer und/oder wacht nachts mehrfach auf.Auch für meine Eltern wird es langsam unerträglich.
    Ich werde inzwischen auch immer nervöser und wütender,wenn sie damit anfängt und motze auch ganz schön mit ihr (anfangs versuche ich es ruhig-sie hört gar nicht zu/aus dem Zimmer gehen nützt nix:sie kommt hinterher...).Ich muss ehrlich zugeben,dass sie auch schon was auf den Hintern bekommen hat.Und es ist tatsächlich wahr:es ist Hilflosigkeit,die einen dazu drängt.Ich möchte mich gar nicht rechtfertigen,fühle mich auch nicht gut dabei :flenn
    Im Kiga ist sie sehr beliebt,da gibt es so Ausfälle wohl nicht.Und beim KV angeblich auch nicht,aber da wird sie auch die ganzen Tage,die sie da ist,umtüddelt und beschenkt (sie bringt immer etwas neues mit,wenn sie wieder kommt-außerdem hat der Papa ja frei wenn er sie holt,also Zeit für sie).
    Ich habe im Internet nach Hilfe gesucht und bin beim Bistum unserer Stadt gelandet.Die bieten Lebens-und auch speziell Erziehungsberatung an.Habe bald einen Termin und weiß noch gar nicht genau,was auf mich zukommt...
    Hat jemand Erfahrung?Was fragen/machen die so?Muss der KV auch einbezogen werden?Und v.a.:Hilft das was?Ich habe große Hoffnung!
    Ich dachte,das wäre eine gute Lösung.Möchte doch ein glückliches Kind haben und keine dauerndmeckernde Mama sein.Hatte etwas Schiss beim Jugendamt anzufragen-nicht dass die irgendwie den Eindruck bekommen,ich könne nicht für mein Kind sorgen?
    Bald fahren wir zusammen in Urlaub-da bin ich mal gespannt...Und im November können wir wohl endlich in unsere neue Wohnung.Da freue ich mich sehr drauf,habe aber die Befürchtung,dass wir durch Das Verhalten der Kleinen Ärger mit den Nachbarn bekommen könnten...
    Ich möchte endlich wieder mit ihr Lachen können...
    Schreibt mir,wenn ihr Erfahrung mit so einer Beratungsstelle gemacht habt oder was ihr von meiner Situation haltet! :thanks:

  • Hi,
    eine erste Anlaufstelle kann eine Lebens-und Erziehungsberatung schon sein.
    Ich war mit meiner Großen (8) dort, als wir noch keine Therapeuten hatten, um die Wartezeit unter kompetenter Unterstützung
    zu überbrücken.
    Nun ist Dein Zwerg 4.
    Und überlege mal, wieviel versch. Situationen im letzten Jahr Dich und somit auch das Kind betroffen haben.
    Es ist für so kl. Kinder unsagbar schwer in diesem Hickhack Grund zu finden, weil zu viele Veräönderungen eingetreten sind.


    In der Beratungsstelle wird meist erst einmal mit Dir allein ein Gespräch geführt, wo Eure Eckdaten bzw. Familiensituation abgeklärt wird.
    Dann bekommt der Zwerg mit Dir gemeinsam einen oder mehrere Termine und irgendwann geht die nette Tante mit dem sich sicher fühlenden Kind allein ins Spielzimmer.
    Nach einiger Zeit wird dann wieder mit Dir und der Beraterin gesprochen.
    Ob der Vater involviert wird, hängt davon ab, was ihr erreichen wollt, ob ihr eine gemeinsame EE habt u.v.m.


    Also: Schlecht ist die Beratung jedenfalls nicht.
    Allerdings ist eine Beratungsstelle ne Beratungsstelle und mitunter reicht det nicht aus.

  • Ich finde es gut das du dir Hifle suchst! :daumen
    Möchte keine Moralpredigt halten, denn du hast ja selber gesagt das es dir nicht gut geht weil du ihr was auf den Hintern gegeben hast und eben auch gemerkt hast das es nichts bringt.


    Ruhig bleiben, ist immer leichter gesagt als getan, aber wichtig.
    Hast du vllt. einen Ausgleich ??? soll heißen machste SPort oder hast mal Zeit für dich oder so? das hilft mir ab und an mich mal auszupowern wenn es etwas "schwierig" ist.


    Viel Efolg in der Beratung!!!!


    Liebe Grüße Bella

  • Ich kenn das genauso wie bei Dir.


    War auch bei der Erziehungsberatung. Es hat einfach mal geholfen seinen Frust los zu werden. Sie hatte auch gute Tipps. Sie nahm mir auch einfach diese Ratlosigkeit.
    Sie zeigte mir das mein Kind "normal" ist.
    Es ist ein Kind mit hohem Bewegungsdrang, ein zappeliges Kind, ein Kind mit einem ausgeprägten Dickkopf. Mein Kind ist so und bestimmte Charaktereigenschaften kann man nicht weg erziehen, nur akzeptieren.
    Sie sagte mir das ich konsequent genug bin und alles richtig mache. Nur war ich mit den Nerven am Ende und ja auch meine Tochter hat was abbekommen. Ich war laut, hab geschrien und habe sie oft abgelehnt.
    Ich hatte keine Lust mehr etwas schönes zu machen, weil abends dann sowieso der riesige Krach kam und eine anstrengende Nacht auch.
    Das tut mir so leid aber es ist immer Zeit sich zu ändern.


    Kinder sind der Spiegel unserer Seele. Ich fühlte mich nur noch als Mutter die ihrem Kind alles hinterherräumt, ihm Essen und Kleidung beschafft, alles sauber hält und versucht Job und Kind unter einen Hut zu bekommen. Etwas für sich tun? Fehlanzeige.


    Mir das bewusst machen, half mir wieder zu meinem Kind zu finden.
    Vorher dachte ich nur: Wieso mein Kind? Wieso versage ich so in der Erziehung!" Sie macht das absichtlich nur um mich zu ärgern :angry


    Ich bin auch zu Kur gefahren. Dort konnte ich mich wieder auf meine Tochter einlassen ohne den ganzen Allltagsstress. In einem Zimmer schlafen, zusammen die Mahlzeiten verbringen und gemeinsame Aktivitäten lösen manchmal den ganzen Ärger.


    Mittlerweile sind 2 Jahre vergangen. Mein Kind ist immer noch manchmal ein riesen Trotzkopf. Aber ich habe gelernt damit umzugehen. Es sind Phasen die vergehen. Sie ist halt so und von mir bekommt sie die Grenzen die sie braucht.

    :rainbow:

    2 Mal editiert, zuletzt von Carmen ()

  • Vielen Dank an Euch für Euer Verständnis und Eure Tipps!Leider habe ich tatsächlich keinen wirklichen Ausgleich für mich-ich gehe 30Std./Woche arbeiten,dann noch Kind u.Haushalt (zumindest bald wieder komplett)-und Sport ist nicht so meins...
    Allerdings habe ich mir vorgenommen,die Zeit viel mehr für mich zu nutzen,wenn der KV die Kleine bei sich hat und wir halt allein in der neuen Wohnung sind.Z.ZT. habe ich nicht so die Ruhe...
    Carmen:
    Was Du beschreibst stimmt total,diese Ratlosigkeit und der Gedanke,man macht ständig was falsch bzw.die Kleine versucht zu provozieren....In den Streit-Momenten ist mir dann einfach nicht so bewusst,dass das Kind erst vier ist und es für sie sicher auch nicht leicht ist (obwohl ich eigentlich den Eindruck habe,sie verschmerzt das Ganze recht gut).
    Bin mal gespannt,wie es wird-nächste Woche Donnerstag ist der erste Termin,dann sehen wir weiter.
    Ich gebe die Hoffnung nicht auf! ;)