An die Katholiken unter uns: "sie" mag sich nicht firmen lassen...

  • ich finde die einstellung deiner tochter vernünftig. ich bin selber katholisch, aber ich finde nichts schlimmer, als sakramente zu begehen, wenn man nicht hundertprozentig dahintersteht. das macht doch keinen sinn. sollte sie später doch noch das bedürfnis haben, sich firmen zu lassen, kann sie das nachholen. ist es nicht so, dass sie in der schuloe in dem alter auch selbst entscheiden können, ob sie am religionsunterricht teilnehmen wollen? die schule hält die kinder also für alt genug, die entscheidung selber zu treffen. warum sollte das zuhause nicht genauso sein?

    Um erfolgreich zu sein, reicht es nicht,
    mit beiden Beinen im Leben zu stehen...
    Man sollte schon ab und zu
    wenigstens eines davon bewegen..

  • Bin auch katholisch. Zumindest war ich das mal und bin es offiziell gerade mal so noch.
    Mein Sohn ist nicht getauft.


    Ich habe damals auch schon überlegt, ob ich zur Firmung gehen soll. Ich wollte nämlich nicht und bereits damals begann mein Glaube stark zu bröckeln (ich hab das sehr sehr ernst genommen in dem Alter und zwar noch an Gott geglaubt aber viele Dinge in der Kirche konnte und wollte ich so nicht mehr annehmen).
    Ich bin dann doch zur Firmung gegangen - aus einem Grund, der mir heute sehr peinlich ist. Damals in Bayern (auf dem Land) waren wir je nach Religionsbekenntnis in die Klassen sortiert und die Firmung war unter der Woche. Wer hinging, bekam schulfrei und durfte mit der Patin einen Ausflug machen an diesem Tag (es gab keine große Geschenke - nur zur Kommunion - und auch kein Familienfest damals bei uns in der Gegend), wer nicht hinging musste in eine andere Klasse und dort den Unterricht mitmachen. Weil ich das nicht wollte (ich war allerdings knapp 12 damals und sehr schüchtern) bin ich doch hingegangen. Die Urkunde habe ich aber nicht abgeholt.


    Ich habe riesigen Respekt vor eurer Tochter, wenn sie so zu einer Entscheidung stehen kann und "es" nicht aus so oberflächlichen Gründen - wie ich damals - doch macht.
    Falls sie wieder zum Glauben finden sollte - oder aus "fadenscheinigen" Gründen doch kirchlich heiraten will? Ich denke dafür wird sich auch ein Weg finden. Ich finde es wichtig, dass Jugendliche zu ihren Entscheidungen und Überzeugungen stehen lernen und damit ernst genommen werden.


    Firmung ist ja so eine Art "vollständige Aufnahme" in die Gemeinde und irgendwie (obwohl ja rechtlich wie gesagt erst mit 14) ist man danach innerhalb der Katholiken ein vollwertiges Mitglied und wenn man das ernst nimmt - und es nun mal schon früher also mit 12/13 so weit ist - dann muss man die Entscheidung dafür auch die Jugendlichen selbst treffen lassen und ernst nehmen.

  • Also, ich hab ja jetzt 3 Mal Firmung hinter mir, einschließlich Firmunterricht.



    Es ist so.



    Taufe => Eltern entscheiden, in welchem Glauben das Kind erzogen werden soll.



    Kommunion => Das Kind ist alt genug, um die Grundregeln zu erlernen, die Hintergründe kennenzulernen, die Kirche lädt das Kind ein, zum ersten mal am Abendmahl teilzunehmen.



    Firmung => Das Kind selbst stellt den Antrag darauf, gefirmt zu werden. Es fühlt sich "firm" genug, um aktiv an der Gemeinschaft teilzunehmen.




    Gesetzlich kann ein Kind erst mit 14 aus der Kirche austreten. Die Firmung verweigern kann es aber schon mit 12 oder 13, denn bei der Firmung werden die Kinder gefragt, ob sie das wollen oder nicht.

    Finde Dein Licht und finde Deine Schatten. Erst dann wirst Du zu Deiner Mitte finden.

  • Wenn es meine Tochter wäre, würde ich darauf bestehen das sie eine gewisse Zeit in den Firmunterricht geht (vorher den Zeitrahmen bestimmen) und sich dann entscheiden darf. Diese Entscheidung würde ich absolut unterstützen.
    Allerdings habe ich die Geschichte meiner Freundin im Kopf, die sich nicht Konfirmieren lassen wollte, dann mit diesem Kompromiss in den Unterricht gegangen ist und nach vielen Stunden Diskussionen mit dem Pfarrer und Eltern sich doch dafür Entschieden hat. Heute ist sie Pfarerrin. Man hat ihr die Chance gegen sich damit auseinanderzusetzen, den Glauben kennenzulernen. Ich denke das ist wichtig.

  • Ich bin zwar auch nicht gläubig, aber ich trau mich dennoch mal zu einer Antwort:


    Es wäre total albern, sie mit 13 Jahren zu einer Firmung zu "zwingen", wenn sie mit 14 Jahren wieder austritt, weil sie religionsmündig geworden ist. Ich denke auch nicht, dass ein Pfarrer sich darauf einlassen würde, wenn er bei der Hauptperson des Ganzen Widerstände dagegen bemerkt.

    Im Forum gängige Abkürzungen:
    ABR: Aufenthaltsbestimmungsrecht (kann sich auf das alleinige ABR beziehen) / ASR: Alleiniges Sorgerecht / GSR: Gemeinsames Sorgerecht / SR: Sorgerecht
    BU: Begleiteter Umgang oder Betreuungsunterhalt / KU: Kindesunterhalt / UHV: Unterhaltsvorschuss / WM: Wechselmodell / BET: Betreuungselternteil / UET: Umgangselternteil
    TE bzw. TS: Threadersteller bzw. Themenstarter / JA: Jugendamt
    KV: Kindsvater / KM: Kindsmutter / ET: Elternteil / GE: Großeltern

  • Ich habe jetzt nicht alles gelesen, antworte aber trotzdem mal schnell - auch wenn ich nicht katholisch bin:


    Meine Tochter, pubertär, 13 Jahre alt möchte sich nicht firmen lassen!
    Begründung: sie findet dieses Zeremonienzeugs doof und sie "glaubt" auch nicht wirklich an die Sache an sich, findet sich im Moment nicht (sehr) religiös.


    Diese Haltung deiner/eurer Tochter finde ich eher sogar als erwachsen oder reif einzustufen. Warum?
    Die meisten Kinder gehen heute zur Kommunion (oder Konfirmation oder was auch immer), weil das halt einfach so ist und weil es den netten Nebeneffekt hat eine große Feier mit allerlei Geschenken auszulösen. Den Sinn dahinter begreifen die meisten gar nicht. Ein großer Teil will es auch gar nicht, weil es nicht interesseirt. Hauptsache es gibt Geschenke.
    Insofern finde ich die Einstellung deiner Tochter gar nicht so verkehrt. Sollte sie irgenwann das Bedürfnis/Verlangen haben die Firmung nachzuholen kann sie das mit Sicherheit jederzeit in der nächstbesten katholischen Kirche tun.

  • Also es ist allein ihre Entscheidung, da hat keiner reinzureden. Deshalb ist es in vielen Gemeinden sogar so, dass die Kinder sich slebst zur Firmung anmelden müssen, dass können die Eltern dann gar nicht. Wenn sie ihre Meinung ändert, kann sie sich immer noch Firmen lassen.


    Habe ich heute mit ner Kollegin unterhalten und da sind wir übereingekommen, dass es bei den Katholiken (bin selbst evluth) sogar einfacher ist sich wirklich zu entscheiden ohne auf die Geschenke zu schauen, da meist die "großen" Geschenke zur Kommunion kommen und die Firmung eher klein gehalten wird.

  • Bei uns ist die Firmung erst ab 16 Jahre...


    Meine Große kam von selbst damit - und sie musste sich auch selber anmelden und das durchziehen von der "Geistlichkeit" aus, da hat kein Elternteil mehr was zu sagen.

  • Hallo,


    ich habe zwar nicht alles gelesen, möchte dir aber trotzdem gerne antworten.


    Ich wurde als Teenager auch nicht gefirmt (weshalb auch immer)


    Ich habe mich vor 4 Jahre ganz bewußt dafür entschieden, mich nun doch firmen zu lassen. Das war ein wahnsinniges tolles Erlebnis.
    Da war ich sage und schreibe 32 Jahre alt.
    Ich war übrigens nicht die einige Erwachsene!!!


    Lass sie, sie hat später, wenn sie sich bewußt dafür entscheidet ein wunderschönes Erlebnis, das sie nie vergisst.
    Wenn du sie jetzt mit allen Mitteln überredest ist das nicht Sinn der Sache.

  • Ich bin ja kein Katholik, aber wurde mal evangelisch getauft und auch zwangs-konfirmiert :(


    Mittlerweile bin ich seit Jahren Thelemit und sehe den ganzen Glaubenskram differenzierter.


    Wenn ich Zat richtig lese, lehnt er jegliche Form von Indoktrination ab.
    Dem kann ich nur zustimmen.


    Meiner ist nicht getauft, und kann mit dem ganzen Religionskram nichts anfangen.


    Kinder zu indoktrinieren, grenzt für mich an Kindeswohlgefährdung.


    Meinen Sohn ermuntere ich, jede Form der Religion anzusehen und auch zu erleben ( Jüdisch, Evangelisch, Katholisch, Islam, Buddhismus etc..)
    Erst dann, kann er später, wenn er alt genug ist und es unbedingt möchte, seine eigene Entscheidung treffen.


    Für ihn steht fest, das es einen Gott, so wie ihn alle darstellen nicht gibt ;-)


    Du solltest dein Kind selbst entscheiden lassen.

  • lacotajames,


    das klingt ja ganz toll, aber realistisch finde ich das nicht. Ein Beispiel: Vater ist Moslem, Mutter ist Christ. Tochter soll selbst entscheiden, welche Glaubensrichtung sie haben will, aber wie soll ihr die Mutter den moslimischen Glauben nahe bringen? Wenn es ein Sohn wäre, könnte er mit Papa in die Moschee, aber die Tochter hat doch gar keinen Bezug zum Islam...


    @ TS
    Auf die Gefahr hin, dass meine Antwort jetzt off topic war. Allerdings finde ich, kommt es bei so vielen Antworten, die du schon bekommen hast, auf eine mehr oder weniger auch nicht an :-)

  • Ein Beispiel: Vater ist Moslem, Mutter ist Christ. Tochter soll selbst entscheiden, welche Glaubensrichtung sie haben will, aber wie soll ihr die Mutter den moslimischen Glauben nahe bringen? Wenn es ein Sohn wäre, könnte er mit Papa in die Moschee, aber die Tochter hat doch gar keinen Bezug zum Islam...

    Herr Zwergnase hier braucht seit einem Jahr für sich einen Gott. Er hat mich damals gefragt, ob es Gott gibt. Ich hab mit ihm viel über Buddhismus, Christentum und so gesprochen. Auf seine Frage hab ich quasi zurückgefragt: "Was meinst du?" Er meinte: "Ich glaub, ein Gott ist grad für uns ganz wichtig."


    Man muss ja, um einen Bezug herzustellen oder Informationen zu geben, nicht in eine Moschee. Ich hab dem Kleenen einfach viel drüber erzählt, ohne ihn in eine bestimmte Richtung zu drängen. Auch in der KiTa hat er viel mitbekommen, weil da die Kinder von ihren religiösen Festen erzählen. Naja, nu ist er der Meinung, das Allah in einer Wunderlampe haust.


    Mein Fazit: Indoktrination find ich auch nicht richtig, aber genauso wenig find ich es gut, grad bei eher jüngeren Kindern, ihnen den Glauben zu nehmen, aus Zynismus oder falsch verstandenem Aufklärertum, wenn sie den Glauben für sich brauchen.

  • hehe süße Geschichte... :-)


    Ist auch richtig, dass man informieren kann (soviel, wie man selbst informiert ist), aber der realistische Bezug fehlt trotzdem. Religion ist ja nicht nur der Glaube an Gott, sondern auch die Gemeinschaft, will sagen eine Kultur. Man ist nunmal geprägt durch seine nächste Umgebung.


    Ist bestimmt nicht ganz damit zu vergleichen, aber wenn ich meinem Kind englisch beibringen will und spreche die Sprache nicht oder eben nur oberflächlich (wie ich ihm auch eine Religion vermitteln könnte, der ich nicht angehöre), bringt das auch nicht sehr viel.


    edit: Außerdem ist der Buddhismus eine atheistische Religion, da wird Zwergnase lange nach einem Gott suchen :-)

    Einmal editiert, zuletzt von Saia ()

  • Mein Fazit: Indoktrination find ich auch nicht richtig, aber genauso wenig find ich es gut, grad bei eher jüngeren Kindern, ihnen den Glauben zu nehmen, aus Zynismus oder falsch verstandenem Aufklärertum, wenn sie den Glauben für sich brauchen.


    Kinder sollten nicht an einen "Geist" glauben, den es defakto nicht gibt (Glauben halt). Kinder müssen bestärkt werden, sich selbst zu projizieren..

  • Naja, aber um Dein Beispiel aufzunehmen, Tochter kann nicht muslimischem Papa in die Moschee. Wenn Tochter sich aber interessiert, weil sie einfach ein wenig schon erfahren hat, dann ist ihre Hemmschwelle gegenüber anderen muslimischen Familien geringer, und sie kann gemeinsam mit Freundinnen mal in die Moschee.


    Neugierde ist gesund und wichtig :-)

    Kinder sollten nicht an einen "Geist" glauben, den es defakto nicht gibt (Glauben halt).

    Warum nicht, was schadet es? Ich hab sehr atheistische Eltern und war jahrelang sehr beseelt und hab mit glühenden Wangen im Kirchenchor gesungen. Hat mir gut getan. Kinder können doch auch einen Weihnachtsmann und einen Osterhasen gebrauchen, den es noch mehr defacto nicht gibt. Warum soll man Kindern diese Wunderwelt nehmen?

    Einmal editiert, zuletzt von Rosa67 ()

  • Naja, aber um Dein Beispiel aufzunehmen, Tochter kann nicht muslimischem Papa in die Moschee. Wenn Tochter sich aber interessiert, weil sie einfach ein wenig schon erfahren hat, dann ist ihre Hemmschwelle gegenüber anderen muslimischen Familien geringer, und sie kann gemeinsam mit Freundinnen mal in die Moschee.


    Neugierde ist gesund und wichtig


    ;-)

  • edit: Außerdem ist der Buddhismus eine atheistische Religion, da wird Zwergnase lange nach einem Gott suchen :-)

    Zwergnase hat ne Yogamama :-)


    ("Mama, ist die Butter unter dem Baum geschmolzen, als sie auf die Weisheit gewartet hat?")

  • Ich danke euch für die vielen Antworten....


    Ich würde sie nie zwingen, vielleicht kam das falsch rüber. Ich wollte nur wissen, ob ihr eine 13jährige als reif genug anseht, so eine Entscheidung zu treffen.


    Im Grunde denke ich, sie hat sich jedenfalls Gedanken drumherum gemacht. Und wenn es doch eine "falsche" Entscheidung wäre, kann sie später nachgeholt werden. Wenn sie selber will.


    Außerdem wollte ich wissen, ob der Vater hier Einspruchsrecht hat, vor allem - weil er sich im Moment gar nicht dazu äußert (ob er sich später darüber beschweren kann, Stichpunkt: gemeinsames Sorgerecht). Aber da habe ich hier ja den nützlichen Hinweis bekommen: wie wollte man sie zwingen, bzw. kein Pfarrer würde sie firmen, wenn sie sowieso nicht will.


    Im übrigen ist Firmung hier nicht zu vergleichen mit Kommunion oder Konfirmation, es gibt nicht so viele Geschenke (finde ich auch ganz gut so!). Früher gab es einen Tag mit der Patentante, eine Uhr und ein gemeinsames Essen. Jedenfalls kenne ich es so aus meiner Kindheit. Heutzutage macht man vielleicht einen Ausflug nach der Kirche.


    Aber ich finde es auch großartig von ihr, dass sie nicht einfach über sich ergehen läßt, was "sich einfach gehört".


    Es ist auch nicht so, dass ich nicht glaube, nur muss ich dazu nicht ständig in die Kirche gehen.
    Ich denke, um ein Kind über Glauben entscheiden zu lassen, muss man ihr schon auch von den verschiedenen Religionen erzählen und das habe ich. Sie war übrigens früher Ministrantin und nimmt immer noch an den Gruppenstunden teil. Allerdings wohl mehr wegen der Gemeinschaft, aber genau das ist ja das Wertvolle daran!


    Ich danke euch sehr für die Anregungen und euere Meinungen!

  • Ich würde sie nie zwingen, vielleicht kam das falsch rüber. Ich wollte nur wissen, ob ihr eine 13jährige als reif genug anseht, so eine Entscheidung zu treffen.


    Ich bin selbst so ein Teenager, die sich gegen Konfirmation (bei mir war allerdings evangelisch) bzw. Jugendweihe entschieden hat. Ich wollte damals beides nicht. Für mich war beides total sinnfrei.
    Mit Gott hatte ich nichts am Hut. Und bei der Jugendweihe hatte ich immer nur den Eindruck das des meinen Freunden ums "Geld" ging.


    Ich bin froh, dass mich meine Mom mich damals allein entscheiden ließ. Ich habs auch nie bereut. Nicht mal als die anderen mit Ihrere Feier bzw. Konfirmation prahlten.

    Der Kopf ist rund, damit das Denken die Richtung wechseln kann.

  • Ich finde diesen Indoktrinationsgedanken komplett albern.


    Meine Jungs sind beide getauft, gehen beide in einen katholischen Kindergarten und der grosse nach dem Sommer in eine katholische Grundschule.


    Sie werden weder von mir, noch vom Kindergarten indoktriniert. Ja, sie bekommen das Kirchenjahr mit, weil sie viel darüber sprechen im Kindergarten. Meine Jungs wissen wahrscheinlich mehr über die Bibel und das Kirchenjahr als der durchschnittliche Bundesbürger.


    Sie werden aber weder gezwungen permanent zu beten, noch ständig in die Kirche zu gehen. Ihnen wird erklärt, dass viele Geschichten aus der Bibel eben das sind, was sie sind, Gleichnisse und Geschichten.


    Ihnen wird durchaus erklärt, dass der Mensch nicht von Adam und Eva abstammt und es wird ihnen auch nicht eingebläut, dass es nur den einen Gott und die eine Kirche gibt, an die es zu glauben gilt. Das würde auch nicht funktionieren, denn in dem Kindergarten ist auch ein beträchtlicher Teil muslimischer, evangelischer und konfessionsloser Kinder.


    Der Vater der Jungs ist übrigens Moslem. Da er gut einschätzen konnte, dass er nicht so viel da sein würde, dass er den Kindern den muslimischen Glauben näher bringen kann, hat er schon vor den Geburten einer katholischen Taufe zugestimmt. Was er wollte ist, dass die Kinder mit einem Glauben in Berührung kommen, ihn kennenlernen, um später entscheiden zu können, ob Religion und Glauben eine Rolle in ihrem Leben spielen soll.


    Auch ich bin so aufgewachsen. Meine Eltern haben uns die katholische Kirche und den Glauben nie aufgezwungen, sie haben uns die Chance gegeben ihn kennenzulernen und daraus unsere eigenen Schlüsse zu ziehen. Keiner von uns ist militanter Katholik geworden, sondern durchaus Menschen, die die katholische Kirche kritisch sehen. Das wäre nicht so, wenn wir durch die pure Anwesenheit einer Glaubensrichtung indoktriniert worden wären.