kann nicht mehr schlafen, essen....fühl mich kurz vorm burnout

  • Ich kenn das auch, ich war diverse Male kurz vorm Blackout. Mir haben Freunde geholfen und mich an die Hand genommen und zum Arzt geschleppt. Ich nehme jetzt ein Medikament damit ich nachts ein und durchschlafen kann. Dies hat mir schon etwas gebracht. Meine Hausärztin hat nach langer Überredung ihrerseits auf mich, ein Gutachten für eine Kur fertig gemacht, im August gehts los. Inzwischen bin ich soweit, dass es nicht das gelbe vom Ei ist, aber es geht. Ich habe nicht das Gefühl stetig im nächsten Moment zusammen zu klappen. Sich Schwäche einzugestehen, dies war das schwerste für mich. Ich habe zwar kein Burn-Out, sondern "nur" eine ziemlich hartnäckige Depression, aber egal wie das Kind nun schlußendlich heißt, Hilfe muss man zulassen können und auch die Bereitschaft haben, was zu ändern und wenns dem Arbeitgeber nicht gefällt...Ich arbeite um zu leben, aber lebe nicht um zu arbeiten. Versuch das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen, ordne Dich neu.

    Das Leben ist wie Brot, irgendwann wirds hart :nawarte:

  • hallo an alle,


    seit dem start des threads ist jetzt eine woche vergangen und ich möchte mich bei all denen bedanken, die mir - sei es durch postings, pn, anrufe, treffen, chat - hilfe angeboten und mir mut gemacht haben :thanks:


    ich bin jetzt erstmal weiter krank geschrieben, hatte am montag ein erstgespräch bei einer therapeutin und hab mich gestern in einer tagesklinik auf die warteliste setzen lassen, leider dauert dass aber immer noch endlos und je mehr ich zuhause sitze um so mehr angst hab ich, dass das loch in dem ich sitze mich irgendwann verschluckt :heul


    ich würd gerne was für mich tun....zur ruhe kommen .....finde aber einfach keinen weg....


    hat jemand einen tipp, ein buch zum thema?


    lg

    "Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Aber für dein Umfeld ist es hart. - Genauso ist es, wenn du blöd bist."
    (unbekannt)

  • Liebe frl.keksberg,


    der Weg, den Du gerade gehst (gehen musst), hat leider keine Abkürzung. Natürlich ist Therapie ein ganz wichtiger Begleiter auf diesem Weg, ohne den es meist nicht geht. Der andere wichtige Begleiter auf Deinem Weg ist Geduld, ein weiterer Zeit. Deine tiefenentladenen Akkus brauchen nicht nur neuen Strom (Therapie) sondern eben auch Zeit und Geduld (wie das bei tiefenentladenen Akkus eben so ist).


    Das ist insbesondere am Anfang oft schwer auszuhalten, weil man trotz allem noch sehr in der ewigen Hetzschleife von vorher hängt.


    Diese Zeit ist aber wichtig. Du musst ja zur Ruhe kommen - richtig und nicht nur kurzfristig. Das muss Du aber erst wieder lernen, da helfen Dinge von außen wenig, das muss aus Dir selber wieder kommen.


    Helfen, wenn die innere Unruhe zu groß wird, kann körperliches Auspowern - laufen, schwimmen, marathonputzen...


    Ich wünsche Dir Geduld und kraft für Deinen Weg!

  • :knuddel Lass uns einen Club aufmachen *ironisch grins*


    Du, nimm Dir FVBs Rat zu Herzen und übe runterfahren!
    Ich bin wegen Burnouts zu Hause und was mache ich? Stehe heute morgen um 8 beim Arbeitsamt auf der Matte, um mich zu erkundigne, telefoniere dem Arbeistgericht hinterher etc. pp
    ICh komme nicht zur Ruhe, weil ich es nicht gewohnt bin :kopf


    Ich denke, dass wird noch einige Zeit dauern....und auch Bücher zum Thema werden Dir wohl nicht weiterhelfen, denn in allen sind nur die Symptome und allgemeine Leitlinien beschrieben, die auf Dich wieder nicht passen könnten. Lies lieber einen guten Roman oder was Witziges, das lenkt Dich ab. Wenn doch, gibt es bei Amazon einiges zum Thema Burnout, habe ich aber noch nicht recherchiert weiter.


    Such Dir ein Hobby, dass Dich runterholt, Sport....oder bestell wie ich Stoff und näh was Schönes (nicht, dass ich das könnte....), miste Euren Kleiderschran k aus und stell es auf Ebay ein, pflanz Blumen auf Deinen Balkon.


    Klingt total :radab , soll aber heflen :pfeif


    Wo wohnst Du eigentlich?


    LG Bri

  • Nen Platz für psychotherapie gibts erst ab in einem Jahr. (schon alle angerufen)


    Lass dir vom BSG diesen Beschluss mailen: BSG Az. 6RKa 15/9
    Demnach darf die Wartezeit auf einen Platz für eine Psychotherapie für Erwachsene max. 3 Monate betragen; dauert es länger, müssen die Kassen im Erstattungsvefahren einen Therapeuten zahlen.


    Literatur, incl. Achtsamkeitsübungen: Michaela Huber, Der innere Garten


    Ein Antidepressiva, das nicht müde macht: Johanniskraut - Sonnenschutz mit hohem Lichtschutzfaktor nicht vergessen!
    Mit Nervoregin habe ich gute Erfahrungen bei Schlaflosigkeit gemacht.


    Egal wie schwer es fällt... raus an die frische Luft und mind. eine Stunde spazierengehen oder Sport.

  • Hallo frl.keksberg!



    Ich freue mich, dass Du es geschfft hast eine Verlängerung des "gelben Urlaubszettels" zu bekommen! :-) Du musst dringend auf Dich aufpassen! So schwer es ist lerne wieder zu entspannen - ohne schlechtes Gewissen! 2010 war es bei mir soweit. Meine Zwillinge 3 1/2, ich 3/4 Stelle mit tgl. Fahrzeit von 2-3 Std., KV nie Zeit, Kinder quasi immer von mir versorgt, er selbständig, Hausbau, mein Vater Pflegefall usw. Ich dachte auch du musst funktionieren, egal wie! Meine Therapeutin hatte mich zuvor 1 Jahr bearbeitet bis ich endlich der Reha zugestimmt habe. Zu diesem Zeitpunkt konnte ich nachts kaum schlafen, am Tage bin ich wie in Trance durch die Gegend gewandelt, ich konnte mich zu nix mehr aufraffen...Spülmaschine ausräumen - ein Kraftakt, ein falsches Wort und die Tränen haben nicht mehr aufgehört zu laufen.


    In 7 Wochen Reha habe ich so viel Aggression und Wut durch Sport lausgelassen wie ich nie erwartet habe. Das tat sooooo gut. Entspannungstechniken wie Progressive Muskelentspannung oder Atemtherapie haben mir geholfen. ...und ich habe wieder leben gelernt ... Spaß am Leben haben ohne schlechtes Gewissen.


    Nach der Reha habe ich mich von meinem Mann getrennt. Ich habe mir geschworen nie mehr so tief ins Loch zu fallen wie vor der Reha. Leider hat es nicht funktioniert. Seit der Trennung bin ich ständig krank, hatte eine Bandscheiben OP die mich nach 1 1/2 Jahren noch immer nicht schmerzfrei macht. Meine Leistungsfähigkeit ist nie mehr so zurück gekommen wie sie einmal war. Das das eine Schutzfunktion meines Körpers ist - daran hab ich noch nicht gedacht. Aber es ist eine schmerzliche Erfahrung wenn die Kraft nachlässt :( Heute habe ich noch immer im Hinterkopf dass ich nicht krank werden darf, denn dann würde ich meine Kinder ganz verlieren. Das wäre ein gefundenes Fressen für den KV! :flenn


    Bitte denke an Dich! Nur eine Mutter der es gut geht kann wirklich eine gute Mutter sein. Die Kinder spüren wenn es Dir nicht gut geht. Sie reflektieren Deine Unruhe.


    Ich :knuddel und Kopf hoch!

  • liebe moni,


    danke schön für deine antwort.


    aber:


    "gelben Urlaubszettels"


    glaub mir, urlaub sieht anders aus :ohnmacht: ich kann im moment ja nicht mal in den supermarkt ohne dort in die bananen zu heulen :crazy

    "Wenn du tot bist, weißt du nicht, dass du tot bist. Aber für dein Umfeld ist es hart. - Genauso ist es, wenn du blöd bist."
    (unbekannt)

  • Hast du vielleicht mal überleg zu einer professionellen Hilfe zu gehen. Sich mal richtig aussprechen und die Situation analysieren. Das ist heute nicht mehr so abwegig. Allerdings kann es manchmal kosten :( Obwohl die ersten Sitzungen gezahlt werden von der Krankenkasse. Die wollen nämlich keinen Burnout ihrer Patienten.

  • urlaub sieht anders aus


    ...Du, das mit dem "gelben Urlaubszettel" war ironisch gemeint :-)


    Urlaub sieht in der Tat anders aus....wobei Du Dich sicher manchmal fragst .... was ist Urlaub :frag :frag :frag

  • ...habe deine Geschichte hier verfolgt..........ich drücke Dich mal gaaanz fest aus der Ferne!!! :knuddel ......denn ich weiß genau wie Du dich fühlst. :muede:muede:mussweg
    Ich bin auch mittendrin im Burn-out und in Behandlung. Ich arbeite "noch", Ärzte wollten mich krankschreiben. Habe Medi´s bekommen....


    ...und versuche auch nicht mehr soviel zu weinen....


    Versuche Dir unbedingt die Sonne wieder zurückzuholen, mit kleinen Dingen, kleinen Lichtblicken, Augenblicken die du geniessen musst. :strahlen:strahlen


    Sei gut beschützt und pass gut auf Dich auf :nanana:troest

    Es kommt ein Zeitpunkt in deinem Leben, an dem du realisierst, wer dir wichtig ist, wer es nie war und wer es immer sein wird.
    So mach dir keine Gedanken über die Menschen aus deiner Vergangenheit, denn es gibt einen Grund weshalb sie es nicht in deine Zukunft geschafft haben...

    2 Mal editiert, zuletzt von Zaubermond ()

  • Auf jeden Fall ärztliche/psychologische Hilfe in Anspruch nehmen und versuchen runterzuschrauben wo geht. Den Perfektionismus über Bord werfen (einen Teil zumindest) und versuchen Entlastung zu bekommen (egal durch wen).


    Ich fühl mich auch immer am Limit und überfordert und immer der Druck "du musst" :kopf


    Mein Körper hat mir auch schon deutlich meine Grenze gezeigt, als ich nach der Trennung vom Ex-Mann 2004/2005 eine Angststörung mit heftigen Panikatacken bekam :ohnmacht:
    Mir wurden dann hammer Beruhigungstabletten verschrieben für Notfälle oder wenn ich nicht zur Ruhe komme/schlafen kann.


    Ich war dann für 3 Wochen Mutter-Kind-Kur und hab danach anderthalbjahre Verhaltenstherapie bei einer Psychologin gemacht. Wenn ich mich heutzutage nicht wohl fühle oder das Gefühl habe alles bricht wieder mal über mir zusammen geh ich zur einer psychologischen Beratungstellte (da bekomm ich immer relativ schnell einen Termin oder quatsch mich mit meiner besten Freundin stundenlang/nächtelang aus ;)


    Aber seit diesem "Zusammenbruch" ist auch nichts mehr wie vorher. Es ist nicht einfach sich von sowas nicht das Leben bestimmen zu lassen. Ich bin auch nicht mehr so belastbar und ruhig wie früher. Ganz oft fühl ich mich nervös und ständig angespannt. Ich finde da Meditation ganz gut.
    Aber es ist halt irgendwie immer ein Kampf bzw. Anstrengung wenn es wieder hochflammt.


    Hab mittlerweile gelernt, auch mal was links liegen zu lassen und fünf grade sein zu lassen. Allerdings die Last mit den Kindern und KV die sich kaum bis unregelmäßig kümmern und ich kaum Zeit für mich habe, zerrt immer noch an meinen Nerven. Meine Mutter versucht mich zwar zu unterstützen und mir was abzunehmen, aber durch ihre Vollzeit-Schicht-Wochenend-Arbeit ist das auch nicht so einfach.
    Das ist der größte Druck, die Kids haben keinen ich muss funktionieren und mir darf nichts passieren solange sie noch so jung sind. Ich hab auch nie ein wirklich gutes Gefühl, wenn die Kids dann doch mal bei ihren Vätern sind :rolleyes:


    Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Sodbrennen etc. hab ich auch immer mal mehr und weniger zu kämpfen :krank:




    Ich drück dir die Daumen das es besser wird :daumen

  • Mach Meditation oder Yoga, vielleicht am besten Hatha-Yoga. Das ist im Grunde eine Art Gymnastik ohne Leistungsdruck und mit Entspannungsanteilen. Such Dir aber einen Yoga-Lehrer, der auch wirklich entspannend auf Dich wirkt.


    Und die Krankschreibung ist schon mal ein sehr guter Anfang. Denn m. E. stehst Du nicht kurz vor einem Burn-out, sondern Du hast jetzt gerade einen. Deshalb dürfte es noch Monate dauern, bis Du wieder einigermaßen fit bist. Also hast Du auch Zeit für alle möglichen Dinge.
    "Was Du heute kannst besorgen, verschieb's getrost auf übermorgen."


    Viele Grüße
    Simone

  • Hallo,


    es tut mir gleich weh Deinen Beitrag zu lesen, ich kann mir vorstellen wie es Dir geht. Versuch Dir kleine, ruhige, Freuden und Erleichterungen im Alltag zu bereiten (ich hab mir vor kurzem eine Putzfrau fuer einmal im Monat eingestellt, die die Ecken macht fuer die ich keine Zeit und Energie hab, das hilft enorm gegen Stress und Muedigkeit).
    Bitte bleib von den Antidepressiva weg, auch wenn Aerzte Dir sagen die
    machen nicht anhaengig, erniedrigen sie auf Dauer eine eigene Dopamin
    Erzeugung, das heisst Du kommst in nen Teufelskreis. Eine Therapie ist sicher gut, hab ich auch 5 Jahre
    lang gemacht, und hat mir sehr geholfen. Meditation etc ist sicher auch gut, natuerlich nicht jedermanns Sache.
    Zur Gesundheit: Nimmst Du und Deine Tochter dauerhaft irgendwelche Vitaminpreparate oder Hausmittelchen (zB roter Holundersaft) die Deinem/ihrem Immunsystem helfen? Hast Du ueberlegt auf Dauer eine andere Kindergrippe suchen, vielleicht nehmen's die da nicht so genau mit der Hygiene.
    Ich weiss meine Vorschlaege sind klein und loesen das Problem nicht, aber vielleicht stopfen sie wenigstens ein paar Loecher im Dach wo's reinregnet...
    Ruh Dich erst mal aus und vertrau darauf dass es nach jedem Abgrund wieder bergauf geht!!!


  • Bitte bleib von den Antidepressiva weg, auch wenn Aerzte Dir sagen die
    machen nicht anhaengig, erniedrigen sie auf Dauer eine eigene Dopamin
    Erzeugung, das heisst Du kommst in nen Teufelskreis.


    Deswegen werden Dopamin-Wiederaufnahmehemmer seit Jahren nicht oder kaum noch verschrieben, sondern SSRI.
    Alle Antidepressiva über einen Kamm zu scheren und als gefährlich hinzustellen, ist nicht richtig. Es kann genauso gefährlich werden, keine zu nehmen.


    Nur mal so kurz am Rande.