Hallo!
Heut hab ich mal ne Frage für einen Bekannten. Ich kenne nicht alle Hintergründe, aber hier mal die Fakten.
Die Eltern sind seit 8 Jahren geschieden. Sie haben das gemeinsame Sorgerecht. Der Vater zahlt Unterhalt für den gemeinsamen Sohn. Der lebt offiziell bei der Mutter, ist aber seit gut 5 Jahren die meiste Zeit beim Vater. (24/7)
Der Vater besitzt ein Eigenheim. Seit einigen Monaten hat er eine neue Beziehung und möchte mit der Frau zusammenziehen. Das Haus wollte er ursprünglich verkaufen, vermieten kommt für ihn nicht in Frage, den Nerv hat er nicht. Leerstehen lassen kommt ebenfalls nicht in Frage, denn so würde es nur unnötige Kosten verursachen.
Der Sohn hängt aber sehr an dem Haus und hatte den Vorschlag, selber fest dort hin zu ziehen. Wäre nur eine Formalität, da er sowieso immer dort ist.
Er beginnt heute eine Ausbildung. Mit dem Gehalt, dem Kindergeld und dem Unterhalt hätte er seiner Meinung nach genügend Geld, um die Kosten wuppen zu können (Verbrauchskosten, Lebenshaltungskosten).
Die Mutter ist dagegen. Ihr erster Kommentar dazu war "er brauche nicht zu glauben, dass sie auch nur einen Cent Unterhalt bezahlen würde"... Ich denke, daran erkennt man die eigentliche Motivation hinter dem NEIN.
Nun bringt sie halt Argumente wie, er ist erst 17, man könne ihn dann nicht mehr so kontrollieren usw.
Alles vernünftige Argumente...
Das Haus steht ziemlich zentral zwischen den beiden elterlichen Wohnungen, jeweils ca. 15 Autominuten entfernt. Der Vater sieht dort täglich nach dem Rechten, erledigt Reparaturen, kümmert sich um die Gartenpflege usw. Er hat zwar vor, diese Verantwortung langsam an den Sohn abzugeben, wird/würde ihn aber noch mehrere Monate darin unterstützen. Außerdem ist er nicht der Typ Vater, der sagt, Sohn nun bist Du 18, sieh zu wie du klar kommst. Er ist für seine Kinder da.
Ich suche hier vor allem rechtlichen Rat. Dass die Meinungen hierzu auseinandergehen werden, ist mir klar. Aber wie ist hier die Rechtslage?
Ich glaube mich zu entsinnen, dass Jugendliche mit 16 Jahren mit Erlaubnis der Eltern ausziehen dürfen. Die Eltern müssen das Kind dann eben unterstützen. Ist das grundsätzlich richtig?
Ist es ebenso richtig, dass dann beide Elternteile innerhalb ihrer finanziellen Möglichkeiten dem Kinder Unterhalt bezahlen müssen? Die Frage ist wichtig, denn nur, wenn von beiden Elternteilen Unterstützung kommt, kann die Rechnung auch aufgehen. Ansonsten wäre das Projekt eh gescheitert.
Wenn das Kind nun ausziehen möchte und ein Elternteil ist dagegen, was kann man dann tun?
Kann der Sohn selbst seine Interessen und Ansprüche gegenüber der Mutter einklagen? Wenn er dies nicht möchte, oder Skrupel hat, die Mutter zu beklagen, kann der Vater das für ihn tun?
Wie lange würde so etwas ungefähr dauern? Muss ein gutachten erstellt werden? Da sein Wohl nicht in Gefahr ist, nehme ich an, dass man hier kein Eilverfahren anstrengen kann und in einem Jahr ist das Kerlchen 18 und kann sowieso tun, was er will.
Und noch eine Frage: Was würdet ihr an der Stelle des Vaters tun?