In stiller Trauer

  • Bin in Gedanken bei Vereinsmitgliedern von uns. Deren Tochter würde in den nächsten Tag 25 Jahre alt werden.....wenn sie nicht vor 6 Jahren bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen wäre.

  • @ wir-sind-es: :troest:troest:troest:knuddel:knuddel


    Warum das so ist, kann ich Dir leider auch nicht sagen, aber wer in Deinem Herzen weiterlebt, ist nicht tot, er ist nur fern, tot ist nur, wer vergessen wird! Wünsche Dir viel Kraft!!!

  • Lieber Arbeitskollege!


    Du warst so ein feiner Mensch, jeder hatte dich gern. Mit deiner fröhlichen, hilfsbereiten, gelassenen Art warst du die Seele unseres Hauses. Du hattest offensichtlich eine Diagnose bekommen, mit der du nicht weiterleben wolltest. Am 02.01.2014 hast du entschieden, zu gehen.
    Wir trauern so sehr um dich und vermissen dich!
    In Gedanken bin ich bei dir und deiner Familie und werde dich nie vergessen.

  • :troest :troest


    ohne worte

    Das Leben ist wie ein Spiegel.
    Lächelt man hinein, lächelt es zurück.




  • Nachruf
    für einen Menschen, der Böses getan hat
    der anderen Menschen Schmerz zugefügt hat
    körperlichen und seelischen Schmerz
    langanhaltenden Schmerz
    für Einige lebenslang
    der Schwächen zielsicher ausgenutzt hat
    der manipuliert hat
    polarisiert hat
    zerstört hat
    rücksichtslos
    berechnend
    der nie eine Mutter hatte
    und nie ein Vater sein konnte
    der nie vertrauen gelernt hat
    der Angst hatte
    verlassen zu werden
    der seinen eigenen Schmerz betäubt hat
    mit Machtgefühl
    mit Gewalt
    mit Alkohol
    der doch lieben wollte
    aber nicht konnte
    der sich geschämt hat
    tief in seinem Herzen
    für sein Versagen
    für das Leid der Menschen
    die ihn mögen wollten
    der seine Scham ertränkt hat
    um sich selbst zu ertragen
    und doch unerträglich war für uns
    der sich nie wirklich entschuldigt hat
    weil er vielleicht wusste
    dass das nicht reicht
    dass man nichts wiedergutmachen kann


    der gescheitert ist
    am Leben
    und an sich selbst


    Es gab eine Zeit, da wollte ich dich ausradieren
    aus meinem Leben, aus meinen Gedanken
    Du hast an meinem Leben geklebt wie ein Kaugummi
    wie ein alter, stinkender Kaugummi
    Ich habe gekratzt und geschrubbt
    doch es blieb ein klebriger Rest
    den ich wohl niemals loswerden kann
    Ich habe begriffen, dass es so nicht geht
    Ich muss meinen Frieden machen
    mit dem klebrigen Vermächtnis
    Keine Schuld
    keine Vorwürfe mehr
    einfach nur verstehen
    warum du so warst, wie du warst
    Was bleibt übrig?
    Erst Leid, Wut und Hass
    dann Ratlosigkeit und Bedauern
    und irgendwann Verstehen
    nicht Verständnis, einfach nur Verstehen
    und schließlich
    nach so vielen Jahren
    ein klebriger Frieden
    aber endlich
    Frieden

  • Nun ist etwas Zeit vergangen...
    Womöglich habe ich einige hier schockiert mit diesem Nachruf...
    Zur Erklärung: Er gilt dem Vater meines Sohnes.
    Und ich habe ganau das empfunden an dem Tag, als mich die Todesnachricht erreichte.
    Auch jetzt empfinde ich es so, nur eben nicht mehr so intensiv.
    Immerhin war dieser Mensch 28 Jahre lang ein Teil meines Lebens und wird es wohl auch bleiben, egal ob mir das gefällt oder nicht.
    Sein Tod hat einiges aufgewirbelt, das jetzt aber langsam wieder zu Boden sinkt, sozusagen auf den Grund meiner Seele,
    und da liegt es gut.


    Noch wichtiger für mich ist aber, dass mein Sohn auch seinen Frieden gemacht hat mit ihm, trotz allem.

  • Liebe Sonne, mich schockierst du damit überhaupt nicht. Manchmal ist der Tod eine Erleichterung. Eine Befreiung. Die enge Verstrickung mit einem manipulativen, süchtigen, gewaltbereiten Menschen kann einen so sehr belasten, dass beim Tod der Gedanke dominiert: endlich ist "es" vorbei. Möglicherweise verstehen das aber nur Menschen, die genau das durch haben. Ich wünsche dir, dass du nun loslassen kannst. Wieder atmen kannst.

  • Danke Malindi,
    so schlimm war es aber glücklicherweise nicht mehr, dass dieser Gedanke dominierte, denn ich hatte in den letzten Jahren schon einigermaßen losgelassen. Das war es ja, was ich begreifen musste: Ich kann ihn nicht aus meinem Leben rauswerfen nur durch Distanz oder Kontaktverweigerung, in meinen Gedanken blieb er trotzdem präsent. Da hilft nur, das Loslassen zu lernen, um endlich Frieden zu finden, die negativen Gefühle irgendwie in Gleichgültigkeit zu verwandeln.
    Und das ist mir irgendwann auch einigermaßen gelungen - bis sein Tod alles wieder aufgewirbelt hat.

  • Mein (Stief-) Bruder ist heute morgen gestorben und ich hangel mich durch den Tag und tue das was ich immer so tue und fühle mich schlecht, weil ich nicht weiß warum ich das tue. Fühl mich wie unter einer Glocke.
    Es ist so surreal. Ich versuche zu begreifen und kann es nicht. Habe meinen Vater heute auf einen Schlag steinalt werden sehen. Das tut so weh. Und trotzdem kann ich nicht weinen...sitze hier und fühl mich erstarrt ...am Arsch...Scheiße...