Zwar nicht Mutter, dafür Tochter...

  • Hallo liebe Community,


    ich bin neu hier und da wir ihr im Thema sehen könnt, kein Elternteil sondern Tochter einer alleinerziehenden Mutter.
    Leider haben wir seit einigen Jahren ziemliche Differenzen und Probleme, was eig ständig zu Streit führt. Deshalb habe ich beschlossen zwecks meines Studiums auszuziehen. Ich habe eig gehofft, dass dadurch der Druck von uns beiden genommen wird und wir unser Verhältnis dadurch wieder verbessern können, aber ich muss feststellen, dass es eher schlimmer wird.
    Ich weis ehrlich gesagt nicht mehr, was ich machen soll und hoffe, dass hier jemand ist, der vllt ähnliches mit seinem Kind mitgemacht hat und mir Tipps oder Erklärungen geben kann.


    danke schon einmal im vorraus :)


    Liebe Grüße
    Nessa

  • hallo und ganz herzlich :welcome im forum


    bei "mutter-tochter" geschichten bin ich überfragt ( hab drei erwachsene söhne)

  • Hallo und :welcome


    Ich bin auch die Tochter einer alleinerziehenden Mutter und wir hatten früher jede Menge super Stress, ich bin mit 17 Jahren schon ausgezogen, weil nichts mehr ging.
    Seit einigen Jahren haben wir ein ziemlich gutes Verhältnis, aber es war viel Arbeit, von beiden Seiten.
    Ein bisschen Abstand tut gut und im Laufe der Jahre kann sich super viel verändern.
    Schreib halt mal, wo die Probleme so sind.
    :frag

  • Hallo :winken: und herzlich :welcome hier


    Ich seh es mal aus meiner Sicht: mein Verhältnis zu meiner Mutter war die letzten 1 1/2 Jahre vor meinem damaligen Auszug auch nicht mehr so gut... man stritt manchmal über Kleinigkeiten: sie Arm gebrochen, ich sollte Wäsche aufhängen, fand aber den Einkauf zuerst wichtiger. Sie eben nicht... und solche Sachen.
    Und als meine Tochter (heute 22 J.) nach dem Auszug ihres Vaters mir (in meiner damaligen Ansicht) zu wenig half - ich meine Haushalt und Betreuung der zu der Zeit 9jährigen Schwester) hatte ich öfter Krach mit ihr.
    Und heute (1 Jahr daheim ausgezogen), haben wir das beste Verhältnis - außer ich leih ihr mein Auto mal wieder nicht ;) ).
    Was ich damit sagen will: es wird wohl seine Zeit dauern, bis sich die Lage entspannt, wenn du gerade erst ausgezogen bist.
    Oder streitet ihr über ganz andere Dinge?


    Kann ja sein, dass nicht hilft, was ich schreibe, aber ich habs jetzt einfach mal für dich zum Trost gemeint....

  • Danke für eure lieben Antworten :)


    also konkret streiten wir oft über kleinigkeiten, aber diese kleinigkeiten sind meiner meinung nach ja immer nur der gipfel eiens ganzen eisbergs. sachen wie, ich würde nicht genug im haushalt helfen, usw, kennt jeder bestimmt.


    mein problem ist aber vorallem, dass ich eig immer die bin, die einlenken muss, weil wir sonst gar nicht mehr miteinander reden würden. sie ist nämlich nicht fähig einfach mal entschuldigung zu sagen. ich weis, dass das schwer ist, aber auch ich musste das lernen und meiner meinung nach kann man alles lernen, wenn man es will.


    hinzu kommt, dass sie mir oft die worte im mund verdreht und die sachen meistens so hindreht als wäre ich schuld, und ich bin ganz ehrlich, wenn ich schuld habe, gebe ich sie meistens zu, weil ich weis, es bringt nichts sich deswegen weiter zu streiten gerade mit ihr. aber wenn mich keine schuld trifft und sie es aber nicht einsieht und mir wieder alles zu schieben will (kam erst diesen sonntag vor), dann will ich mir diesen schuh nicht anziehen. dann ist einfach mal sie dran.
    ich hab mir sogar angewöhnt, ihr im streit immer zu sagen, wie ich mich dabei fühle, wenn sie wieder die tatsachen verdreht und mich als schuldige hinstellt, nämlich einfach nur persönlich verletzt. aber anscheinend bewegt sie das nicht dazu, ihre vorgehensweise zu ändern... leider...


    als ich dann gemeint habe, ich werde ausziehen, auch damit unsere situation besser wird, hat sie mir vorgeworfen, ich wäre nicht familienfähig und würde sie mit allem alleine und im stich lassen.
    und mittlerweile hat sie anscheinend immernoch nicht verstanden, dass ich wirklich ausgezogen bin (ch bin bis jetzt jedes wochenende heimgefahren), da sie mir wieder vorgehalten hat, ich würde ihr nicht im haushalt helfen und sie dürfe immer alles alleine machen und alleine für die familie sorgen. meine antwort darauf war, dass ich jetzt meinen eigenen haushalt habe den ich selbst machen muss und da kann ich bei aller liebe nicht auch noch ihren mit schmeißen.


    Sie meint sie wäre überfordert und sie tut was sie kann. meiner meinung nach setzt sie falsche prioritäten und will sich nicht überwinden diese anders zu setzen.


    ich finde es nur unglaublich schade, dass darunter unser verhältnis so leidet, wo sie doch seit 16 jahren mit mir alleine ist und mich jetzt eh nur noch am wochenende sieht. warum kann sie sich nicht zusammenreißen und mal nicht mit mir streiten, wenn ich da bin?


    im moment haben wir nur sporadischen sms und emailkontakt... alles sehr traurig...
    ich werde auch das kommende wochenende nicht heimfahren, um auch ein bisschen abzuschalten.


    muss ich wirklich einfach jahre warten bis es besser wird, oder gibts etwas, dass ich jetzt tun kann?


    :thanks:

  • Hallol Herzlich willkommen. Zunächst mal möchte ich Dir ein grosses Lob aussprechen ! Dass Du als Tochter hier ins Forum gehst, den Mut hast Dich zu outen und hier Hilfe zu suchen, zeugt meiner Meinung nach sehr von Reife und eigentlich sollte Deine Mutter stolz sein, so eine tolle Tochter zu haben !!! :daumen


    Ich habe mit meinem grossen (fast 12) eine Erfahrung gemacht, die Dir wahrscheinlich nicht helfen wird, die Dir aber vielleicht helfen kann zu verstehen, warum Deine Mutter ist wie sie ist. :hae:


    Mein Sohn bekam von meiner Ex lange Zeit vermittelt dass er an allem Schuld trägt und dafür verantwortlich ist, wie die Situation ist. Ich habe dann nach der Trennung unbewusst sehr lange den Fehler gemacht, auf meine Ex zu schimpfen (vor ihm) und ihn immer sofort zu schimpfen und zu nörgeln, selbst wegen Lapalien. :amok: Mein ganzer Frust meine Wut mein Hass auf meine Ex bekam er ab - er war ein dankbares Opfer. :nawarte: Mir selbst war es gar nicht bewusst und ich habe lange geleugnet dass es so ist, wenn mich Freunde oder meine Eltern darauf angwsprochen haben - ihm gegenüber sowieso. Erst jetzt ist mir durch eine Therapie klar geworden dass ich dies mache und was ich meinem süssen damit antue !!! :idee


    Ich möchte Deine Mutter NICHT in Schutz nehmen. Sie ist sicher NICHT das Opfer hier. Doch vlt. hilft es Dir zu verstehen, dass Du diejenige bist, die ihr am nächsten ist - und somit diejenige die den Frust und auch die eigene Unzufriedenheit am leichtesten abbekommen kann. :Hm


    Ich weiss nicht ob du das kannst, doch ich habe oben geschrieben dass ich Dich für sehr mutig reif und stark halte. Denkst Du du schaffst es, Dich mal mit Deiner Mutter hin zu setzen (wenn grade kein Grund für Streit ist) und sie einfach in den Arm zu nehmen ihr zu sagen dass Du sie lieb hast und dass Du verstehen kannst, dass sie mit der Situation unzufrieden ist und sie überfordert ist. :troest Dass Du aber nichts daran ändern kannst. Ja, es ist nicht Deine Aufgabe als Kind für Deine Mutter da zu sein. Doch ich kann nur aus eigener Erfahrung schreiben was ich erlebt habe, welche Gefühle ich in genau der Situation hatte, in der Deine Mutter anscheinend ist. Ich glaube Deine Mutter liebt Dich sehr. :love Und wenn sie Dir vorwirft Du würdest ihr nicht im haushalt helfen, sagt eigentlich: "Hey Tochter. Ich vermisse Dich. Aber ich kann es Dir nicht zeigen, weil ich selbst tief verletzt wurde von Deinem Papa. Ich möchte eigentlich für Dich da sein, aber ich schaffe es nicht. Ich hasse mich selbst und sehne mich danach mit Dir gut aus zu kommen." Das klingt sehr nach einer Entschuldigung für Deine Mutter. Das soll es aber nicht sein :nanana. Das Verhalten Deiner Mutter ist falsch. Ohne Zweifel. Ich versuche Dir lediglich zu zeigen, wass vlt. in Deiner Mutter vorgehen könnte, weil ich genau dies selbst erlebt habe.


    Ich habe meinen Sohn schikaniert und geschimpft wo es nur ging und hab mich doch unendlich nach seiner Liebe und Zuneigung gesehnt - aber ich konnte es nicht zeigen. Und er sowieso nicht - wie denn auch !!! Erst als ich anfing, zu sehen, dass er nichts für seine Situation kann genauso wenig wir für meine hab ich angefangen ihn anders zu sehen. :wow


    kannst Du Deiner Mama zeigen, dass Du sie magst? Trotz allem? Spring über Deinen Schatten und schick ihr mal :blume . Ohne Kommentar. Und warte was passiert. Sie braucht Dich und hat Angst Dich zu verlieren, aber sie kann es nicht zeigen und stößt Dich ständig von sich!! Und desto mehr sie versucht alles richtig zu machen, desto mehr läuft es schief ! :wand


    Nochmal: Ich weiss es ist viel verlangt und ich weiss nicht ob Du das kannst und ob es richtig ist, was ich schreibe. Dies ist nur das was ich mit meinem Sohn erlebt habe. Er konnte es nicht, da er erst 11 ist. Meinst Du, Du kriegst das hin? Ich glaube Du hast die Kraft und die Reife um Deiner Mutter damit Wind aus den Segeln zu nehmen und zu zeigen, dass Du gar nicht so übel bist ... ! Du bist nicht die schuldige, aber Du kannst vielleicht was ändern, indem Du Deiner Mutter zeigst, dass Du sie nicht alleine lässt, aber dass Du auch Gefühle hast.


    Ich hoffe ich konnte ein ganz kleines bisschen helfen ... ! :-)


    LG Ben

  • muss ich wirklich einfach jahre warten bis es besser wird, oder gibts etwas, dass ich jetzt tun kann?


    Mit 20 Jahren von zu Hause auszuziehen ist doch ein guter Zeitpunkt. Du wirst selbständiger und die Bedeutung deiner Mutter für dich ändert sich zwangsläufig.


    Deine Mutter wirst du nicht ändern können, aber du wirst es mit der Zeit immer besser schaffen dich abzugrenzen. "Dies ist mein Leben, der Platz der Mutter ist woanders."


    Es kann gut sein, dass egal wo du die Grenzen setzt, deine Mutter immer an diesen Grenzen arbeiten wird, weil sie sie nicht akzeptiert. Also musst du entscheiden, auf welchem Terrain du die Auseinandersetzung führen willst, damit der Bereich "das bin ich, da hat meine Mutter nichts zu suchen" gewahrt bleibt.

  • Erst mal .... :welcome


    Ich hab da mal einige Fragen, bist Du das einzige Kind Deiner Mutter, oder gibt es Geschwister?


    Und wie ist Dein Verhältnis zum Vater?

  • Also erst einmal :welcome hier im Forum.


    Zitat

    muss ich wirklich einfach jahre warten bis es besser wird, oder gibts etwas, dass ich jetzt tun kann?


    Und zu Deinem "Problem" also meine Meinung ist das du doch schon alles tust Du suchst immer wieder den Kontakt zu ihr versuchst doch da zu sein usw. wie willst Du da noch mehr machen?


    Ich denke das mit den Kleinigkeiten oder das sie Dir die Worte im Mund umdreht ist ganz normales Tochter Mutter verhalten denn ich kenne das z.B. von mir und meinem Vater da geht es zwischenzeitlich auch so zur Sache.
    Und ich denke auch das es gut war das Du ausgezogen bist es wird seine Zeit dauern bis sich Deine Mutter daran gewöhnt hat und Du wirst auch später immer mal wieder Situationen haben wo man sich gegenseitig auf den Keks geht aber das ist in meinen Augen alles vollkommen normal.
    Es braucht alles seine Zeit und wenn Du mal Abstand möchtest dann nimm ihn Dir und falls mal was ist kannst Du darauf vertrauen das Deine Mutter genauso für Dich da ist wie Du für sie!!!!

  • danke, nochmal :)


    zu den fragen: ich habe keine geschwister. meine eltern haben sich getrennt, als ich 5 war und dann hatte meine mutter 10 jahre einen freund, mit dem wir zusammen gewohnt haben. das verhältnis zu meinem vater ist aber sehr gut, auch dank ihr.


    Dass sie oft andere sachen meint, als sie sagt, ist mir auch nicht neu. sie hat sowieso probleme ganz offen dinge anzusprechen, und ich bin da ganz anders. nur hab ich ihr alles schon mal auf die verschiedensten arten gesagt, im streit, in ruhe, über andere. aber sie ändert sich nicht und deshalb bin ich verzweifelt. ich hab ihr auch schon oft gesagt, dass ich verstehe, dass sie stress hat, ich aber nichts dafür kann und wenn sie jemanden braucht um alles abzuladen, dann muss sie sich hilfe suchen und das nicht bei mir tun, denn ich halte ihren ganzen unmut alleine einfach auf dauer nicht aus. und schon gar nicht, wenn ich heimkomme und wir uns eine woche nicht gesehen haben.
    diesesmal habe ich es ihr noch einmal gesagt, dass ich das einfach nicht aushalte. aber sie verleugnet nur immer, dass sie das gar nicht tun würde.
    ich weis nicht wie ich ihr das noch begreiflich machen kann, aber ich will auch nicht einfach aufgeben und die tür zu machen...

  • Hi,

    ich hab ihr auch schon oft gesagt, dass ich verstehe, dass sie stress hat, ich aber nichts dafür kann und wenn sie jemanden braucht um alles abzuladen, dann muss sie sich hilfe suchen und das nicht bei mir tun

    du führst nun dein eigenes Leben, und solltest dies deiner Mutter klar machen. Viele ET machen den Fehler, die Kids als Partnerersatz zu sehen(?) ;)


    ...und noch herzliches :welcome


    Gruß
    babbedeckel

    Die Männer, die mit den Frauen am besten auskommen, sind dieselben,
    die wissen, wie man ohne sie auskommt. (Charles Baudelaire)


    Jedes Kind bringt die Botschaft,
    dass Gott die Lust am Menschen noch nicht verloren hat.

  • Sprich, sie sitzt jetzt alleine da und muss sich einen anderen Lebensinhalt suchen. Das ist nicht einfach für sie und wird Umstellungszeit kosten.


    Bei Jungs die Ausziehen ist es oft ein harter Schritt wenn die nicht mehr mit der Schmutzwäsche nach Hause kommen ;) Dann sind sie nämlich entgültig weg.




    , und ich bin da ganz anders.


    Lass dir von 'nem alten Sack sagen, das glaubst nur du. Du wirst mal genau so!

  • das problem ist: du wirst sie nicht dazu bringen, sich hilfe zu holen. das ist bei angehörigen nahezu unmöglich, vor allem wenn sie selbst die hilfsbedürftigkeit nciht einsehen. ich finde es daher gut dass du ausgezogen bist. wenn dir etwas an der beziehung liegt, wie gesagt. versuche ihr zu zeigen, dass du sie trotz allem nicht hasst, sondern lediglich ihr verhalten. die hilfe holen muss sie sich selber und du kannst nicht ihr "schuhabstreifer" sein.


    wünsche dir auf jeden fall alles gute.