Kaiserschnitt.....hinterlässt auch Narben in der Seele

  • Heute ist mal wieder so ein Abend an dem ich über die Geburt meines Kleenen nachdenke.


    Es ist jetzt 12 Wochen her, aber so ganz hab ich das Erlebte immer noch nicht verarbeitet.
    Es begann eigentlich alles super....ich bekam um 4 uhr Wehen und es ging gut vorran. Mir wurde zwar oft schlecht und ich musste mich übergeben, auch waren die Wehen sehr stark, aber all das empfand ich nicht als so schlimm. Nach 15 std die ich tapfer ohne Medikamente durchgestanden habe, musste ich ins KH. Dort wurde die Geburt dann mit einem Notfallkaiserschnitt beendet, da ich einen Geburtsstillstand hatte und es dem Kleinen nicht mehr so gut ging. Was mich dann erwartete war einfach nur schrecklich........ich hatte richtig Panik bekommen.


    Nachdem der Kleine da war, sagte mir die Ärtze das ich Ihn eh nicht "normal" auf die Welt hätte bringen können, da er viel zu breite Schulter hat und nicht durch mein Becken gepasst hätte. Zudem hatte er auch noch die Nabelschnur um den Hals gewickelt......


    Zum Glück war meine Schwester da. Ohne Sie hätte ich das alles nicht überstanden.


    Mein Bauch ist bis dato auch immer noch taub und fühlt sich nicht so an, als wäre er ein Teil von mir. Zudem habe ich immer noch dicke Knubbel unter der Narbe.

  • Bei dem Notkaiserschnitt kann ich nicht mit reden.


    Aber ich hab auch Stunden mit Wehen verbracht, nach einer sowieso schon sehr schweren Restschwangerschaft mit Schmerzen etc.
    Danach wurde ein Kaiserschnitt wegen Geburtsstillstand gemacht.
    Mein Sohn hätte auch nicht durch´s Becken gepasst.
    Aber der KS verlief recht ruhig.


    Wenn dich das erlebte so sehr beschäftigt, rede evtl. mal mit deiner Hebamme oder Ärztin.
    Aber ich denke nach 12 Wochen ist das erlebte doch noch sehr frisch, da denke ich ist es noch normal das es einen beschäftigt.
    Was genau ist den für dich das schlimme.
    Die vorgehensweise bei der OP ?
    Das es nicht spontan geklappt hatte ? Oder etwas anderes ?



    Mich selbst hat es lange beschäftigt das es nicht spontan klappte.
    Aber heute bin ich froh das die Medizin sehr weit ist, so das man das Köroerlich gut verpacken kann.
    Wenn ich bedenke wie meine Mutter mir ihre erlebnisse des Kaiserschnittes erzählte, mit 3 Wochen KH aufenthalt etc.
    Und das war bloß 20 Jahre vorher.



    Das Gefühl im Bauch, das kommt mit der Zeit wieder.
    Das dauert, die Nerven sind ja quasi durchtrennt und wachsen nach und nach wieder zusammen.
    Das wird wirklich besser mit der Zeit, da kann ich dich beruhigen.
    Auch die Narbe verändert sich natürlich.
    Das braucht halt Zeit.
    Heute sind die schnitte ja Gott sei dank recht klein und versteckt.



    LG Katja

    Der große 7/2003 und die kleine :motz: 4/2006



    Ich esse gern von einem schönen Teller!
    Aber lieber einige Kratzer, doch dafür zergeht das Menü auf der Zunge und beschert meinem Gaumen bleibenden Genuss.

  • Erstmal lieben Dank für Deine Antwort!


    Zum einen beschäftig mich das es nicht spontan geklappt hat....hatte lange das Gefühl versagt zu haben bzw ich zu dumm bin mein Kind auf die Welt zu bringen.....was eigentlich totaler Schwachsinn ist, wenn ich genauer drüber nachdenke.....ich hab 15 std lang für mein Kind gekämpft.
    Zum anderen die Geburt an sich.....das ich die Situation nicht mehr in meiner Hand hatte....das ich so ausgeliefert war und fremden Menschen derart vertrauen musste.


    Ich hab sowohl mit meiner Hebamme, sowie mit meiner FÄ geredet. Sie meinten beide das es Zeit braucht........naja...fragt sich nur wie lange
    Von anderen hörte ich ständig, das ich mich doch freuen sollte.....das ich doch belohnt worden bin mit so einem süßen Baby.....
    All diese Ausagen/ Versuche zu trösten helfen aber auch nicht wirklich....


    Bezgl der Narbe...sie ist auch schon etwas besser. Hab auch schon mit einigen anderen Frauen geredet, die mir ebenso versicherten das es lange bei ihnen gedauert hat. Nur durch diese taube Gefühl werde ich täglich daran erinnert.... :(

  • Da kann ich dir sehr gut nachfühlen.
    Meine zweite Geburt war auch eine Sectio.
    Eine Geplante, das wusste ich schon kurz nach der ersten Geburt dass ich nur noch per Sectio entbinden kann.
    Was da auf mich zukam wusste ich nicht, stand bis dato nur etwas über 1000 mal auf der anderen Seite.
    Jedenfalls stand für mich nach dieser Erfahrung fest dass ich definitiv keine Kinder mehr möchte.
    Mein Sohn hat wegen der Sectio gelitten und ich habe gelitten, allerdings mehr körperlich als seelisch.
    Brauch ich nicht nochmal.

  • Meine Entbindung war auch ein Notkaiserschnitt.


    Meine Tochter hatte schwache Herztöne. Bin dann mit Blaulicht mitten in der Nacht in die Uniklinik gebracht worden. Und lag innerhalb von Minuten auf dem OP-Tisch mit PDA.


    Meine Tochter hatte da keine Herztöne mehr. Sie atmete nicht, war blau und das Frühchen-Notfallteam rannte in den OP, schnappten sie und rannten wieder raus. Ich sah von ihr nur einen Arm und dann hörte ich nichts mehr.


    Der Arzt versuchte mich darauf vorzubereiten, daß meine Tochter wahrscheinlich geistig und körperlich schwerst behindert sein würde, weil sie solange keine Herztöne mehr gehabt hat und im Moment auch künstlich beatmet würde.


    Ich lag also auf dem OP-Tisch und wurde zugenäht und in einen anderen Raum gebracht. Dort lag ich dann mit tauben Beinen und versuchte mich damit abzufinden das sie nicht mehr am Leben war.


    Ein paar Minuten später kam der Arzt rein, sagte sie wäre am Leben und würde auch selbstständig atmen, dann ging er wieder raus.


    Durch den Kaiserschnitt kam ich nicht zu ihr und ihr Vater ging nach Hause um sich einen zu saufen und sah nicht einmal nach seinem Kind.


    Sie lag auf der Frühchen-Station in der 8. Etage und ich im Keller.


    Nach 36 Std. konnte ich das erste Mal zu ihr und dort lag sie in ihrem Inkubator. Mit 1420g und 42cm. (Das wusste ich vorher auch nicht, weil mein Gyn mir ein Gewicht von 3000g ausgerechnet hatte).


    Ich bin dann kollabiert.


    Als ich wieder sitzen konnte kam der behandelnde Arzt rein und sagte "Es wäre wie ein Wunder aber sie wäre gesund. Keine Behinderungen durch den Sauerstoffmangel, alles i.O."


    Es folgten 4 Wochen Kinderintensiv und dann war der Spuk endlich vorbei.



    Ob ich nochmal ein Kind bekommen will, weiß ich nicht.


    Beim Duschen wenn ich die Kaiserschnitt Narbe nochmal merke denke ich immer welches Glück ich hatte.


    Sie ist heute 7 Jahre alt und ein super Mädel!


    :winken:

    2 Mal editiert, zuletzt von *Chiara* ()

  • Ich hatte 2 geplante Kaiserschnitte, ( Vollnarkose, keine PDA ) mir geht es gut damit, ich habe auch nicht den Eindruck, dass meine Kinder gelitten haben.


    Das taube Gefühl in der Bauchdecke ist schon merkwürdig und das braucht auch ziemlich lange bis das es verschwindet...ist schon so lange her ?( ein Jahr vllt :frag

  • @ TaYaPa


    Deswegen kann ich Frauen, die sagen sie wollen unbedingt einen Kaiserschnitt, nicht verstehen. Finde es auch schlimm das in den Medien ein Kaiserschnitt als so eine einfache Sache dargestellt wird. Gerade noch auf dem OP-Tisch und morgen schon wieder auf dem Laufsteg/ Filmset......
    Das setzt uns "normale" Frauen doch ziemlich unter Druck.......;)


    Mein Kleiner hat auch nach der Geburt richtig zu kämpfen gehabt......das kam dann auch noch dazu.
    Er war immer total zusammengekrampft, wenn er geschlafen hat. Man hat richtig gemerkt wie er versucht hat das zu verarbeiten. Konnte ihm lange nicht übers Gesicht streicheln, denn dann ist er richtig zusammengezuckt.


    Wie hat es sich denn bei Deinem bemerkbar gemacht?

  • Deswegen kann ich Frauen, die sagen sie wollen unbedingt einen Kaiserschnitt, nicht verstehen.


    Meinst du die Frauen, die ihr erstes Kind mit Wunschkaiserschnitt bekommen, oder diejenigen, die schon natürlich ein Kind bekommen haben und danach mit Kaiserschnitt entbinden.


    Zu den 2. gehöre ich nämlich. Denke heute noch oft an die Entbindung meines Sohnes, die für mich echt heftig war. Durch diese Erfahrung habe ich dann auch meine Tochter total verkrampft auf die Welt gebracht. Und seitdem ich weiss, das wir im Oktober Nachwuchs bekommen, beschäftigt es mich echt, ob ich es nochmal natürlich bekomme oder per Kaiserschnitt.


    Das ein Kaiserschnitt nicht einfach ist, das glaube ich schon und wenn ich lese wie es dir so danach geht muss es schon ein ganz schöner Einschnitt sein.


    Ich drücke dir die Daumen, das es dir mit der Zeit gelingt damit umzugehen.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Auch bei mir wurde ein Notkaiserschnitt gemacht. Bei Sohnemann sind die Herztöne abgerutscht und es gab einen Geburtsstillstand.


    Als es klar war, dass ich einen Kaiserschnitt bekommen würde, von da an, war es so, als würde ich neben mir stehen. Ich habe damals auf eine Vollnarkose bestanden (die ich sowie so bekommen hätte, da es Komplikationen gab. Die Plazenta war mit der Gebärmutter verwachsen und bei der Trennung kam es immer wieder zu große Blutungen). Mein Sohn wurde um kurz nach 10 Uhr morgens geboren, gesehen habe ich ihn erst um halb vier Uhr nachmittags auf der Intensivstation.


    Es war eine sehr schlimme Zeit und Sätze wie: "Oh, ich habe gedacht, dass Du den Kaiserschnitt wolltest! / Stell' Dich nicht so an, andere Frauen kriegen laufend Kinder! / Ist das doch ein süßes Baby." Das sind keine Sätze, die einen aufbauen, wenn es einem erst mal schlecht geht. Alle erzählen einem bzw. auch die Medien suggestrieren einem, wie toll Muttersein doch ist und alles ist Friede, Freude, Eierkuchen! Das mag vielleicht bei einigen so sein, ich empfand das überhaupt nicht so.


    Mein Sohn war ein Schreikind und unheimlich bedürftig nach Nähe. Ruhig war er nur, wenn er bei mir war. Und ich hätte ihn so gerne mal abgegeben; noch Monate nach der Geburt war ich total fertig. Für mich ist das Thema "Kind" abgeschlossen. Die Möglichkeit, dass mir das. o. g. wieder passieren täte, liegt bei 50 %. Das will ich nicht mehr.


    Für die Narbe habe ich Aloe Vera Gel benutzt. Andere schwören auf Ringelblumensalbe. Immer nach dem Duschen habe ich die Narbe eingecremt. Dadurch wird sie weich gehalten und es gibt nachher keine Knubbel. Mittlerweile ist sie auch kaum noch zu sehen.

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im Heute von neuem beginnen.
    - Buddha Shakyamuni -

  • Wie hat es sich denn bei Deinem bemerkbar gemacht?

    Er hatte ganz erhebliche Anpassungsschwierigkeiten weil ihm die Wehen gefehlt haben.
    Sättigungsabfälle, konnte die Temperatur nicht selbstständig halten usw.
    Er hat nach der Geburt nicht geschrien sondern nur ganz erbärmlich gewimmert.
    Er lag 3 Tage im Inkubator und danach im Wärmebettchen.
    Ich konnte 2 Tage nicht aufstehen vor Schmerzen.
    Das war für mich das Schlimmste, dass ich nicht zu ihm konnte wie ich wollte.

  • Deswegen kann ich Frauen, die sagen sie wollen unbedingt einen Kaiserschnitt, nicht verstehen. Finde es auch schlimm das in den Medien ein Kaiserschnitt als so eine einfache Sache dargestellt wird. Gerade noch auf dem OP-Tisch und morgen schon wieder auf dem Laufsteg/ Filmset......
    Das setzt uns "normale" Frauen doch ziemlich unter Druck.......


    Hey...


    also ich habe im Oktober mit einem geplanten Kaiserschnitt mein erstes Kind bekommen - und ich würde es nie mehr anders machen.


    Ich kann mir gut vorstellen, dass es ein einschneidendes Erlebnis ist wenn man "normal" gebären möchte und es dann schlußendlich zur OP kommt. Die einsetzende Hektik, dass nicht darauf vorbereitet sein und evtl. auftauchende Probleme mit dem Baby. Bei meiner Freundin war das genauso und sie hatte ebenfalls einige Wochen damit zu tun.


    Äußerungen wie die zitierte kann ich nicht nachvollziehen - mein Sohn ist putzmunter und entwickelt sich prächtig. Sicher - die Minuten danach sind bei einer normalen Geburt sicher intensiver - die Zeit hat jedoch der Papa aufgefangen und ich wußte ja, was auf mich zu kommt.


    Das ist denke ich der Punkt - wenn ein Kaiserschnitt geplant ist kann man sich als Mutter darauf vorbereiten - weiß, was passiert und wie erste Zeit nach der Geburt abläuft.


    Gruß,


    Fiocca

  • NiCha


    Ich meine die Frauen, die unbedingt einen Kaiserschnitt haben wollen, da sie Angst vor Schmerzen/ Wehen haben.....;o)
    Klar ist eine spontane Geburt auch mit Schmerzen verbunden, ich habe ja selbst die Erfahrung machen dürfen, aber die Schmerzen nach einem Kaiserschnitt sind auch nicht gerade ohne. Vor allem halten sie noch sehr lange an und erschwerem einem die Versorgung des Kindes. Man darf nicht vergessen das es sich dabei ja auch um eine große Bauch OP handelt die insg. 4 Nähte hat.
    Ich hab mir das aber nicht nehmen lassen und darauf bestanden den Kleinen bei mir zu behalten, damit ich ihn stillen und kuscheln konnte wann ich wollte. Lediglich die ersten zwei Tage hab ich die Schwesten gerufen, damit sie den Kleinen wickeln. Aber ich hab schnell angefangen alles alleine zu machen...zum einen weil ich es zu Hause ja eh auch machen muss und zum anderen hätte ich es nicht ertragen ihn nicht bei mir zu haben. So haben wir Beide zusammen uns durch die schlimme Zeit geholfen.


    Was Du letzendlich machst bzw wie Du entbindest musst Du natürlich für Dich ganz alleine entscheiden. Ich möchte auch niemanden verurteilen der sich für einen Kaiserschnitt entscheidet. Jeder empfindet ja anders. Ich kann es nur nicht verstehen wie eine Frau eine spontan Geburt von vorneherein ablehnt. Du hattest ja schon zwei spontane Geburten und weißt wie es sich anfühlt. Hast Du eigentlich schon eine Hebamme die Dich begleitet? Ich hatte meine Hebamme schon recht früh. Es war ja auch eigentlich eine Geburt im Geburtshaus geplant, sprich ambulant.


    Ich wünsch Dir jedenfall eine schöne Kugelzeit und diesmal ein schöneres Geburtserlebnis..... ;)


    Eisvogel


    Ohje.....da hast Du ja auch Einiges hinter Dir....
    Ich hatte ebenfalls das Gefühl vollig neben mir zu stehen, als mir gesagt wurde das ein Kaiserschnitt jetzt das Beste wäre.......innerlich wehrte sich alles, aber ich konnte alles nur noch über mich ergehen lassen.
    Genau diese Suggestionen setzten uns Frauen unter einen dermaßen großen Druck
    *ironiemodusein*.....mal eben ein bischen schwanger....zack eine Geburt.....ein bissel das Kinde versorgen und vor allem immer gut dabei auszusehen......*ironiemodusaus*




  • Upps, jetzt habe ich den ganzen Beitrag zitiert, das wollte ich so nicht.


    Also ich sehe das nicht so, dass man sich auf die Geburt - egal, ob Kaiserschnitt oder normal - vorbereiten kann und weiß, was passiert. Jede Geburt ist ganz individuell - sowas kann man nicht planen. Alles was man sich vorher ausmalt, wie die Geburt sein wird und wie toll es nachher ist, dass das Baby da ist, ist für'n A...

    Ganz gleich, wie beschwerlich das Gestern war, stets kannst Du im Heute von neuem beginnen.
    - Buddha Shakyamuni -

    Einmal editiert, zuletzt von Eisvogel ()

  • Hast Du eigentlich schon eine Hebamme die Dich begleitet?


    Bis jetzt habe ich noch keine Hebamme- bei den anderen beiden hatte ich gar keine. Nur diesmal wollte ich mich doch an eine wenden. Bei meiner FÄ in der Praxis ist eine Hebamme, die werde ich mal anrufen. Vielleicht kann die mir auch die Ängste nehmen.

    Wenn Dir das Leben in den Arsch tritt,...nutze den Schwung um vorwärts zu kommen.
    Wenn Dir das Leben Zitronen bietet,...frag nach Tequila und Salz oder Ramazzotti ;)
    Wenn jemand zu Dir sagt: die Zeit heilt alle Wunden,...hau ihm in die Fresse und sag: "warte, is gleich wieder gut!!!" :-))

  • Die Geburt meiner Tochter war eine sehr spezielle Erfahrung für mich.
    Das war ein über 30 Std Spektakel mit allem was man sich vorstellen kann und einem abschließenden Notkaiserschnitt.
    So fertig war ich in meinem ganzen Leben noch nicht und für mich war dieser Notkaiserschnitt die Erlösung.
    Ich hatte nie das Gefühl "versagt "zu haben....sondern war nur noch froh,dass das gut gegangen ist(gegen Ende wars dann wirklich knapp für meine Tochter)
    Mit der Narbe hatte ich gsd keine Probleme und auch sonst hatte ich keine grossen Schmerzen.
    Als ich wieder einigermaßen klar denken konnte,hab ich nur zu mir selbst gesagt "geschafft und nie mehr".
    Im Nachhinein wurde mein Becken geröngt und da kam raus,das hätte niemals funktioniert.
    Ich wäre die klassische geplante Kaiserschnitt Kandidatin gewesen 1 Woche vor Termin.
    Ich aber hab 2 Wochen übertragen und noch über 30Std für eine komplett aussichtslose Sache gekämpft und meine Tochter fast verloren(Nabelschnurr um den Hals und im Geburtskanal festgesteckt,Herztöne sind schnell abgefallen)..das war wie ein Schlag ins Gesicht.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

    Einmal editiert, zuletzt von zozzy ()

  • Ich muss dazu nur mal einwerfen, dass es nicht unbedingt von Kaiserschnitt oder nicht abhaengt, wie es dem Kind nach so einer Geburt geht. Meine kam nach dreieinhalb Stunden vaginal. Traumgeburt denkt sicher jeder. Sie war eingeleitet, Fruchtblase wurde gleich am Anfang gesprengt mit scharfem Gegenstand (die Narbe an ihrem Kopf davon sieht man immer noch). Sie ist dreieinhalb Stunden auf meinen Knochen geknallt. Weder fuer sie noch fuer mich auch nur im Geringsten angenehm. Ich hab nach einem Kaiserschnitt geschrien. Es tat so entsetzlich weh, war zu spaet fuer eine PDA. Es gab keinen Kaiserschnitt. Danach war die Kleine blau, hat nicht geatmet, war ein Schreikind, dauernd unterkuehlt. Ich selbst hab so unglaublich geblutet, dass ich fast eine Transfusion brauchte und noch ewig im Kreissaal liegen musste, bevor ich endlich mit Rollstuhl zum Zimmer befoerdert wurde. Ich konnte danach 8 Wochen nicht sitzen und hatte noch 3 Monate Blutungen.


    Ich glaube, dass man sich Vorwuerfe nun wirklich nicht machen muss. Man hat doch sein bestes gegeben!

  • So sehe ich das auch.
    Man versucht es und wenns nicht geht,dann ist das eben so und im Grunde kann man dankbar sein,dass die Medizin soweit ist ...
    Mir war nur wichtig,dass meine Tochter gesund war...wenn auch erstmal nicht gleich fit.
    Ich hab so meine Probleme ,wenn ich höre,dass sich Frauen nicht als Frau oder so fühlen,weil sie einen Kaiserschnitt hatten.
    Ich hatte und habe mit dem Kaiserschnitt nie ein Problem gehabt,weil ich weiss,meine Tochter wäre sonst gestorben .
    Meine Tochter hatte 1 Tag Anpassungschwierigkeiten,dann war alles gut -und darüber bin ich sehr dankbar...wenn man mitbekommt wie die Herztöne abfallen und alles noch hektischer wird als es ohnehin schon war,dann weiss man,es war sehr knapp und man hatte verdammt Glück-dank Kaiserschnitt.

    ...Wer immer nur der Herde folgt,braucht sich nicht zu wundern,wenn er nur Ärsche vor sich hat...

  • Hallo,


    bei meinen Zwillingen musste damals auch ein Not-Kaiserschnitt gemacht werden.
    Es war eigentlich alles super. Tolle Schangerschaft, gesunde große Kinder im Bauch, sie lagen perfekt, aber die Wehen wollten auch mit 2 Einleitungsversuchen nicht einsetzen. 3 Tage vor dem errechneten Entbindungstermin habe ich mir dann an der blöden Braunüle ein Entzündung geholt. Dicker Arm, hohes Fieber und dann wurden die Herztöne schlechter.
    Da ich eine Muskelerkrankung habe, ging dann auch nur noch eine Vollnarkose mit Tubus. Und dann musste alles ganz schnell gehen, da die Narkose auch über die Nabelschnur an die Kinder weitergegeben wurde.
    Nummer 2 hat dann auch mehrere Stunden auf der Kinderintensiv geschlafen.


    Ich lag 8 Stunden im Überwachungsraum und insgesamt hat es rund 20 Stunden gedauert, bis die Stationsschwester die "Faxen" dicke hatte und mir meine Kinder gebracht hat. Da war ich dann aber auch kurz vorm Durchdrehen.


    Ich weiß, dass es nicht anders ging, als mit Kaiserschnitt und trotzdem habe ich lange das Gefühl gehabt, etwas verpasst zu haben. Ich hätte gerne eine normale Geburt erlebt und ich habe bestimmt 2-3 Jahre gebraucht, um damit klarzukommen. Ich habe Mütter, die eine "normale" Geburt hatten, darum beneidet. Jetzt bin ich nur noch froh, dass ich 2 super Jungs habe, die gesund und glücklich sind.
    An der Narbe habe ich immer noch ein leichtes Taubheitgefühl, aber sie ist sehr gut verheilt und kaum sichtbar.


    Dieses Jahr habe ich übrigens festgestellt, dass bei den üblichen Frauenberatungsstellen auch nach Kaiserschnittgeburten eine Beratungen angeboten wird. Schade, dass ich das damals noch nicht wusste...
    Ich würde dazu raten, die Frauenberatung mal aufzusuchen - vielleicht können Sie dir tatsächlich helfen, deine Gefühle schneller aufzuarbeiten. Auf jeden Fall stehst du dann aber nicht ganz alleine da.


    Ich wünsche dir alles Gute und viel Freude, dein Kind beim Großwerden zu erleben.


  • Finde es auch schlimm das in den Medien ein Kaiserschnitt als so eine einfache Sache dargestellt wird. Gerade noch auf dem OP-Tisch und morgen schon wieder auf dem Laufsteg/ Filmset......


    Also ich hab beides erlebt.
    Mein Sohn kam vor fast 7 Jahren per Sectio und meine Tochter vor 4 Jahren Spontan.


    Bei meinem Sohn hab ich viele Wochen gebraucht bis ich wieder Fit war.
    Laufen konnte ohne Schmerzen, Treppen rauf mit Kind auf dem Arm, es war alles so schwer und aua :-(


    Bei meiner Tochter bin ich 12 Stunden nach der Geburt nach Hause und mußte mich bremsen.
    Man soll sich im Wochenbett ja schonen.
    Ich hätt Bäume ausreissen können so fit fühle ich mich.




    Das ein Kaiserschnitt die bequemere Lösung ist halte ich für einen Irrglaube.
    Klar ist es angenehm zu wissen wann es Los geht, wie alles wohl von statten laufen wird, was man bei nem geplanten KS ebend weiß.
    Aber die Schmerzen und die unannehmlichkeiten die eine Geburt mit sich bringt hat man so oder so.




    Bei wirklich negativen erlebnissen vorher kann ich es allerdings schon nachvollziehen.
    Meine Freundin hatte einen Not Kaiserschnitt und igre erlebnisse waren echt nicht prickelnd, so das sie beim 2. gleich einen "Wunsch KS" bekam.
    Beim ersten denke ich mir schon sollte man erstmal schauen das es spontan klappt.




    LG Katja

    Der große 7/2003 und die kleine :motz: 4/2006



    Ich esse gern von einem schönen Teller!
    Aber lieber einige Kratzer, doch dafür zergeht das Menü auf der Zunge und beschert meinem Gaumen bleibenden Genuss.

  • mir gefällt die Überschrift nicht :frag bei Dir wird es sicherlich so gewesen sein- muss es aber nicht generell!


    Ich hatte 2 Notkaiserschnitte- den ersten mit PDA (würd ich niemals wieder machen) und den zweiten mit Vollnarkose-


    Weder ich, noch meine Kids hatten jemals erkennbare Probleme damit- Im Gegenteil- rein gefühlt ging es mir wesentlich besser, als vielen "normal" entbundenen Müttern auf der Station-


    Aufstehen war problemlos sofort nach dem Aufwachen möglich, Stillen auch-
    also von Narben- gut... da ist die Bauchnarbe (aber- so bekommt man bei einem netten Chirurgen gratis eine Bauchstraffung 8) ) würd ich da nicht reden- und auch psychisch hatte ich keine Probleme damit (geärgert habe ich mich nur ein bischen über die vielen Abende im Geburtsvorbereitungskurs :ohnmacht: - die hätte ich sinnvoller nutzen können *gg*)


    Es kann Narben in der Seele hinterlassen, muss es aber nicht-

    Lieber Gruss


    Luchsie


    Dein Denken kann aus der Hölle einen Himmel und aus dem Himmel eine Hölle machen.


    Wem genug zu wenig ist, dem ist nichts genug. (Epikur)