Alleinerziehend versus Ehefrau allein mit Kind

  • Der Titel ist vielleicht ein bißchen doof gewählt aber mir fiehl leider kein anderer ein. Ich wollte euch mal fragen wie ihr das seht:


    Ist es für eine Ehefrau, die den ganzen Tag über alleine mit den Kindern ist, nebenbei vielleicht noch ein paar Stunden arbeitet und einen Mann hat, der sich überwiegend auf die Arbeit konzentriert genauso schwer wie für eine alleinerziehende Mama die Vollzeit arbeiten geht? :hae: Ich kenne beide Situationen aber ich finde als alleinerziehende hat man es schon schwerer allein aus dem Umstand heraus, dass wenn man doch mal krank ist, ist wenigstens nachts der Ehemann da um die Kinder zu hüten, er kann sich im Notfall doch mal freinehmen, man hat nicht solche Existensängste, wie wenn man Alleinverdiener ist und hat nicht ständig ein schlechtes Gewissen seinen Kindern gegenüber, weil man denen Mama und Papa zugleich sein müsste, trotzdem noch Arbeit und Haushalt hinbekommen muss, etc.


    Gewitterhexe

  • Denke, kommt auf den Ehemann drauf an :D


    Also, meine Mutter hat sich von 1976 bis 1998 "nur" um die Erziehung von uns 3 Kindern gekümmert...meinem Vater war das so ziemlich schnurz. Da konnte sie mit ner schweren Grippe ihren Säugling selbst versorgen, der Herr Göttergatte ist in die Kneipe....
    Existenzängste? Nun ja, die kennt meine Mutter nur zu gut....mein Vater haute und haut nämlich sämtliches Geld, was auch nur annähernd über ist, auf´n Kopp.


    Wie das bei anderen traditionellen Familien so ist, keine Ahnung. Ich denke aber, es gibt auch noch andere Männer :D


    SunnyDay

  • och, ich weiß nicht -
    wenn ich mich in meinem Freundeskreis so umschaue, dann stell ich immer wieder fest: ich habs doch verdammt gut!


    weil ich eben nicht dauernd darauf warte, dass mein Mann heimkommt und mithilft (was er dann aber nicht tut, weil er ja sooo viel gearbeitet hat, zum Sport muß o.ä,) und mich bei der Erziehung unterstützt (die er dann aber in zwei Minuten zunichte macht, weil er meine festgelegten Fernsehzeiten torpediert, um spongebob zu gucken, weil der sooo lustig ist)...


    Meine Freundinnen haben auch das Problem, wenn sie krank sind, dass sie dann dennoch Haushalt und Kind am Hals haben, der Mann kann sich ja nicht freinehmen, und nachts braucht er seinen Schlaf, damit er arbeiten kann...


    gerade am Wochenende war ich wieder bei Freunden eingeladen, und die Frau jammerte mir vor, weil der Mann unbedingt selbst die jüngste ins Bett bringen wollte, es aber nicht hinkriegte, weil die kleine ja noch nicht wollte (es war nach 22.00 uhr und das Kind ist 1,5)- die Frau saß unter Hochspannung, zerrissen zwischen: nicht einmischen und dem wissen, dass sie am nächsten Tag diejenige ist, die das knatschige Kind am Bein hat...
    ich hab da fröhlich vor mich hingegrinst und gedacht: was hab ichs gut ;)


    klar, ich hab auch manchmal das gefühl: wär schn es wär noch jemand da, oder es gäb noch nen Verdiener mehr in der Familie... aber ich weiß die Vorteile doch sehr zu schätzen!

  • Meinen Ex-Mann hat meine Migräne nie interesssiert......heute bietet sich seine neue Freundin auch mal an, :wink mein Kids für 2h zu nehmen, wenn ich krank bin....

  • Das kann man unmöglich pauschaliesieren.
    Ich hatte als Ehefrau nie einen Mann der sich mal freinehmen konnte/wollte
    Im gegenteil - jetzt hab ich es viel leichter, allein erzogen hab ich schon immer - nun hab ich weniger Fläche zu putzen, keinen Mann zu versorgen, keine Rechenschaft abzulegen.....


    Das Glück des Lebens besteht nicht darin, wenig oder keine Schwierigkeiten zu haben,
    sondern sie alle siegreich und glorreich zu überwinden.

  • Also ich habe jetzt wenigstens nicht mehr den Frust, dass ich mich nachts aus dem Bett schleppen muss, weil das Kind weint und der Herr des Hauses selig schlummert. Jetzt weiß ich wenigstens, ich muss das alleine machen und hab keinen Grund, mich drüber aufzuregen. :D


    Aber es stimmt schon, dieser Gedanke, jetzt so gar keine Rückendeckung mehr zu haben, jeden Abend das Bettbring-Ritual allein durchzuziehen, kein "Mach Du mal, ich kann grad nicht" möglich - da habe ich anfangs am meisten dran zu knabbern gehabt.

  • :thanks: @Schlotterlotte. Ganz genau meine Gedanken zur Zeit. Selbst das "Besuchserlebnis" hatt ich auch schon und war in dem Moment so froh, dass ich allein bin mit der Kleinen. Mit Mann muß wirklich nicht einfacher sein - ganz im Gegenteil!

  • Also ehrlich gesagt fand ich meinen Gatten anstrengender als 10 zusätzliche Kinder.
    Er was für mich keine Unterstützung sondern hat nur gefordert und mich extrem belastet.


    Das alte Märchen vieler Männer:
    Eine Hausfrau hat es so schön, spielt mit den Kindern und wischt mal kurz den Staub vom Sofa.


    Jetzt wische ich nicht mehr den Staub weg ( habe ich sowieso nie gemacht) und habe im Beruf meine Anerkennung und meine Unabhängigkeit.


    Die Organisation ist manchmal schon anstregend, aber was nützt mir ein Partner der dazu nicht bereit ist? Da ist das Ganze noch stressiger und auch noch frustrierender.


    Und wenn ich heute keine Lust habe zu kochen oder ect... kein Problem. Kinder sind da so flexibel und verständnisvoll.


    Also ich vermisse in der Hinsicht keinen Partner. Ich habe jetzt soviele Freiheiten, die ich nicht mehr hergeben würde.
    Ich lebe aber auch sehr gerne alleine.

  • So im Großen und Ganzen schließ ich mich Schlotterlotte an... ich bin oft sehr froh, dass ich für uns autonom schalten und walten kann - ohne Absprachen, ohne Diskussionen (ok, in der Pubertät ist's rum ;) )
    ABER ich habe auch keinen KV mit Umgang oder gemeinsamen Sorgerecht oder oder oder.


    Auf der anderen Seite lastet alles auf mir und zwar auf mir ganz alleine. Ich habe auch niemanden an meiner Seite, der mich mal in den Arm nimmt nach einen stressigen Tag, bei dem ich mich mal ausmotzen oder dem ich einfach mal ein bißchen Verantwortung rüber schieben kann. Mit dem ich mal eine Entscheidung im Bezug auf unsere Tochter diskutieren kann, der mich mal korrigiert or whatever (beanspruche ja net, die Weisheit mit den Löffeln gefressen zu haben ;)) All das können Freunde, Familie und Bekannte nur teilweise auffangen, aber nicht ganz.
    Ich bin ALLEINE dafür verantworlich, dass der Laden läuft und die Kohle reinkommt.


    Auch wenn mein Ex mehr Belastung war, war die "Bürde" trotzallem anders verteilt.


    lg,
    cola


    PS:
    Meine Freundin hat einen Partner, der sie wirklich sehr unterstützt. Er hat zwar auch so seine typischen männlichen Züge und Macken, aber so insgesamt ist es schon recht ausgeglichen. Diese Freundin meinte mal zu mir, sie wäre ja fast AE, weil ihr Mann VZ arbeitet... da hat cola erstmal geguggt :wow und war sprachlos...
    Ihr Partner war dann 6 Wochen unter der Woche auf Schulung und weit weg...sie hat ihre Aussage ganz schnell revidiert und stand vor mir und meinte "Wie du alles stemmst und meist noch mit einem Lächeln...das wäre enorm. Wenn man alles alleine machen muss, ist es doch ein Unterschied und wenn es nur eine emotionale Entlastung ist."

    Glaube an Wunder, Liebe und Glück.
    Schaue nach vorne und niemals zurück.
    Tu, was Du willst und stehe dazu.
    Denn dieses Leben lebst nur Du!


    Lebe lieber ungewöhnlich

    Einmal editiert, zuletzt von die cola ()

  • ich fand das leben mit kind und partner (nicht dem kv) einfacher als das leben allein. es fängt ja schon damit an, dass es zwei personen gibt, die das kind zum kiga bringen/abholen können. am we oder abends sind zwei personen da, die sich kümmern können, da kann man auch mal schnell allein in den supermarkt springen, ohne das trotzkind.
    und vor allem: man kann sich austauschen und gegenseitig aufbauen, in den arm nehmen und helfen, wenn es nötig ist.

  • Ich habe nur den Blick auf die eigene so genannte Partnerschaft (was bei uns bedeutet: Er hatte eine Partnerin, aber ich keinen Partner).


    Aus diesem Blickwinkel heraus gefällt mir mein derzeitiges Leben sehr sehr sehr viel besser als das damals.


    Allerdings sehe ich auch ganz schön viele Vollzeitmuttis, die sich in den Kaffee seufzen weil Papa am Samstag nicht geputzt hat und auch nach der Arbeit nicht einkaufen möchte. Sie haben echt keine Minute für sich und verfrachten doch die Kinder nach dem Kindergarten noch zur Oma, weil der Frisör ruft. Wenn der Gatte einmal die Woche abends in den Chor geht und sie die Kinder mal alleine zu Bett bringen muss, beschwert sich die Dame des Hauses im Internet wgen "hach wat bin ich alleinerziehend".


    Ach so. Ihren Golf muss sie neuerdings auch selbst durch die Waschanlage fahren. :D


    Ich glaube behaupten zu dürfen: Diese Damen sind vermutlich nicht ganz so belastet wie ich.

    Einmal editiert, zuletzt von MarleneE ()

  • Wenn Frauen sagen, sie wären ja eigentlich auch schon in der Ehe oder in der Partnerschaft AE gewesen, könnte ich regelmässig :wand Denn....die Erziehung, ok, die mag an diesen Frauen allein hängengeblieben sein, aber....Da war bisher jemand, mit dem man zumindest versuchen konnte sich die Aufgaben zu teilen, die Entscheidungen zu beraten, ein zusätzlicher Hauptverdiener etc. AE sein heisst nicht "nur" die Kinder zu erziehen, sondern auch das Einkommen allein zu erwirtschaften, die Entscheidungen allein zu treffen, eben alles was eigentlich zwei tun, allein zu tun. Und das ist weitaus mehr Aufagbe, denn in einer Partnerschaft, auch wenn sich da der andere Part heraushalten sollte, was den Alltag mit den Kindern angeht.

  • Ich glaube behaupten zu dürfen: Diese Damen sind vermutlich nicht ganz so belastet wie ich.

    Geistig bestimmt nicht. Jetzt mal ganz böse ausgedrückt.
    Möchtest du tauschen?
    Ich nicht. Diese Gespräch haben mich schon vor ca. 10 jahren in den Wahsinn getrieben.

  • Ich kann da nur für mich sprechen, logisch




    Ist es für eine Ehefrau, die den ganzen Tag über alleine mit den Kindern ist, nebenbei vielleicht noch ein paar Stunden arbeitet und einen Mann hat, der sich überwiegend auf die Arbeit konzentriert genauso schwer wie für eine alleinerziehende Mama die Vollzeit arbeiten geht?


    Liegt dran....es gibt Mütter, und Familien, die in genausoetwas erst aufblühen, andersrum gibt es da absolte Gegenpart davon, und wiederum gibt es tausende Mischungen....


    Idass wenn man doch mal krank ist, ist wenigstens nachts der Ehemann da um die Kinder zu hüten, er kann sich im Notfall doch mal freinehmen,


    Wenn man den Umgang irgendwie bewältigt bekommt, dann könnte ja Papa einspringen. Und auch er bekäme die Tage bezahlt....und das wäre der Weg, das Ziel fürs Kind zu suchen.


    Alleinverdiener ist und hat nicht ständig ein schlechtes Gewissen seinen Kindern gegenüber, weil man denen Mama und Papa zugleich sein müsste, trotzdem noch Arbeit und Haushalt hinbekommen muss, etc.


    Gewitterhexe


    Oh....da kann ich nur für mich sprechen, aber ich denke ich spreche für viele


    Mir als UET geht und ging es damals auch schon schlechter (nicht nur finanziell!)


    Alleinverdiener hat bla und blub....pauschalisierung...


    Gewitterhexe?


    Mein Rat, ich kenne zwar Eure Geschichte nicht, nur etwas gelesen:


    Gebe Euer Kind mal für 6 Monate in die Obhut des Dads, zahle Du Unterhalt, mache den Umgang möglich, sofern beruflichmöglich)(damit Du dann auch zahlen kannst, und Dich in die Position des Nur zahlendürfenden Umgangselternteils begeben kannst.


    Glaub mir...nach Nur einem WE würden Deine Probleme anders aussehen, und wenn nicht, rate ich einfach ...Erziehungsbeihilfe, zum Wohle des Kindes

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • I
    Allerdings sehe ich auch ganz schön viele Vollzeitmuttis, die sich in den Kaffee seufzen weil Papa am Samstag nicht geputzt hat und auch nach der Arbeit nicht einkaufen möchte. Sie haben echt keine Minute für sich und verfrachten doch die Kinder nach dem Kindergarten noch zur Oma, weil der Frisör ruft. Wenn der Gatte einmal die Woche abends in den Chor geht und sie die Kinder mal alleine zu Bett bringen muss, beschwert sich die Dame des Hauses im Internet wgen "hach wat bin ich alleinerziehend".


    Ach so. Ihren Golf muss sie neuerdings auch selbst durch die Waschanlage fahren. :D


    Ich glaube behaupten zu dürfen: Diese Damen sind vermutlich nicht ganz so belastet wie ich.


    Neid lese ich da aber grad nicht raus, oder?


    Doch, so liest es sich mir, sorry.##Guts Nächtle.....und ausser dem Neid - Espekt, den vermutlich nur ich lese (ist ja auch okay), frage ich mich, wie so toööbelehrende Mütter fast 20 Stunden am Tag Tipps geben können.


    Marlene, Deinen toll bezahlten Job, abseits von aufstockend etc....trotzdem immer für die ratsuchenden hier, rund um die Uhr....Ja....Deinen Job hätte ich gerne (oder auch nicht)

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Meinst, die wissen, daß die Antenne unter Umständen eingeklapt werden muss? :D


    Werden sie... ich hab meiknAuto auch noch nie selbst gewaschen?


    Und? Was heißt das nun? Was schließt man daraus?


    Bin ja mal gepannt

    [font='Comic Sans MS, sans-serif']Vergiß die Welt, aus der Du kommst, akzeptiere die Welt, in der Du nun lebst

  • Den Alltag stemmen beide sicherlich gleich gut (oder auch schlecht, wer mag das beurteilen?).


    Was mir als AE allerdings fehlt, sind Gespräche auf Augenhöhe, Impulse, Gedanken, Emotionen, das Anlehnen, das Wissen und die Sicherheit das ist noch wer, der springt im Notfall ein.
    Und: wie oft musste ich den Kleinen zu Terminen des Großen mitschleppen und andersrum. Wär noch einer da gewesen, hätte es für alle Seiten weniger Stress bedeutet.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)