Ich war auch in so einer Situation.
Wenn man mich während der Ehe nach meinem Familienstand gefragt hat, sagte ich, dass ich alleinerziehende Ehefrau bin. :lach
Ich habe innerhalb der Ehe mit Kind mein Fachabitur und meine Ausbildung gemacht (rein schulische Ausbildung, heißt nach der Schule zu Hause noch ordentlich Hausaufgaben, Facharbeiten und büffeln).
Mein Mann hat sich aus allem raus gezogen. Eine Lehrerin von mir sagte mal, sie hatte den Eindruck, dass er sich zurück gelehnt hat, da ich alles gemacht habe. Wenn ich ihn um etwas bat... wurde entweder gemault, gar nicht gemacht oder man wollte es später machen, was auch darauf hinaus lief, dass ich es alleine machte. Also hatte ich nicht nur Schule, sondern Haushalt und zwei Kinder (meine Mann zählte ich als 2. Kind - was anderes war es nicht).
Das zur Situation damals. Das hielt ich dann auch nur 4 Jahre aus, dann folgte der erste Nervenzusammenbruch inkl. Depression (da spielte noch vieles andere eine Rolle, gar keine Frage).
Letztendlich war die Trennung ein Befreiungsschlag für mich! Ich merkte, noch ein paar Jahre so weiter und ich würde aus dem schwarzen Loch nicht mehr raus kommen.
Jetzt bin ich zwar alleine mit dem Kind, Haushalt und Arbeit... Aber: Ich bestimme das Tempo!
Ich brauche mich nicht auf jemanden anderen verlassen, um wieder enttäuscht zu werden - demnach fällt dieser Kräfteaufwand weg.
Die einzige Person auf die ich mich hier verlassen kann, das bin ich! Und ich weiß, dass ich mich gut auf mich verlassen kann! Von mir selbst werde ich nicht enttäuscht!
Jetzt läuft es besser als in der Ehe! Ich gestalte mein Leben wie ich das für richtig halte.
Demnach ist das Leben einer alleinerziehenden Frau für mich einfacher und entspannter - und hier spreche ich nur aus meiner Erfahrung.