manchmal tut es heute noch weh.....

  • Hallo,


    ja, heute ist mal wieder so ein Tag....... Vor knapp zwei Jahren verstarb ganz plötzlich und unerwartet meine Mutter. Sie hatte ein Anorysma im Kopf, glücklicherweise wussten wir alle davon nichts, es hätte laut Aussage der Ärzte niemals operiert werden können. So kam es also, dass sie eines Tages einfach umkippte und bewusstlos in ihrer Wohnung aufgefunden wurde. Sie kam sofort ins Krankenhaus. Als meine Schwester und ich dann dort eintrafen, erklärte uns der diensthabende Arzt, er könnte ihr nicht mehr helfen. Wir sassen die ganze Nacht an ihrem Bett und ich habe mir so sehr gewünscht, dass sie zumindest noch einmal wach wird. Ich hatte doch noch soviel zu erzählen, wollte sie nach ihrer Meinung fragen, einfach ihre Stimme hören........ Es war so ein Schock. Mein Vater war damals schon 13 Jahre tot. Er starb an einer Krebserkrankung. Auch das war furchtbar, ich hatte aber zumindest die Möglichkeit ihm noch einige Momente absolut bewusst zu erleben. Ich weiss nicht voran es liegt, ich dachte immer, ich sei ein "Papa-Kind". Jetzt vermisse ich aber meine Mutter unbeschreiblich. Vielleicht liegt es daran, dass ich mit ihr einfach noch viel mehr Zeit verbracht habe. Als mein Vater starb war ich 24 Jahre bei meiner Mutter 37. Vielleicht liegt es auch daran, dass man, wenn man älter ist, anders reagiert.... ich weiss es nicht. Manchmal komme ich nach Hause, werfe die Tasche in die Ecke, nehme mir das Telefon und wähle die Nummer meiner Mutter (ich kann sie einfach nicht aus dem Telefon löschen), dann merke ich was ich tue und bin enttäuscht und traurig....... Ich vermisse auch meinen Paps wirklich sehr, der Schmerz um meine Mum nimmt mir allerdings manchmal wirklich die Luft zum Atmen.


    Vielen Dank fürs "Zuhören". Ich musste das jetzt einfach mal loswerden. Danke

  • ich :troest dich mal,stelle es mir sehr schwer vor.
    Bei meiner Mutter war es im Dezember 3 Jahre,sie hatte das Gleiche.
    Sie wurde noch operiert,dann ins künstl. Koma gelegt und sie wachte nicht mehr auf.
    Ich hab nicht wirklich einen Bezug zu meiner Mutter gehabt....trotzdem war es ein Schock,sie war damals erst 56

  • so recht weiß ich nicht was ich sagen soll. mir fehlen einfach die worte . deswegen nur



    :knuddel:knuddel

    mein hirn weigert sich ständig, so langsam zu denken, wie meine finger tippen können. meine finger sind so damit beschäftigt, sich zustreiten, wer als erstes auf die tasten darf, das die nicht mal merken wie sie den gedanken hinterherhinken

  • lass dich auch von mir mal :knuddel
    Ich kann dich so gut verstehen.. wir hatten vor nen paar Tagen den 1. Geburtstag ohne unseren Vater, er wäre gerade mal 60 geworden. Am 7. Mai ist sein 1. Todestag..ich hab vor diesem Tag so eine "Angst", ich träum schon davon und schlaf deswegen kaum noch..mir gehen diese Bilder einfach auch nicht aus dem Kopf. es ist als ob es gestern gewesen wäre. es ist alles noch so nah und real..

  • Guten Morgen Elfenland71,


    sei erst einmal ganz lieb gedrückt, :knuddel:troest
    ich kann Deinen Schmerz nachempfinden. Denn zwei Jahre nach dem Verlust eines geliebten Menschen ist eine kurze Zeit.
    Auch nach dieser Zeit gibt es immer wieder Tage, die einmalig sind.


    Ich lebe auch in einer solchen Zeit. Vor knapp 20 Monaten verunglückte nach 18 Jahren Beziehung mein Mann, der Vater meiner beiden Töchter.
    Er stürzte im eigenen Haus die Treppe hinunter und ich fand ihn Stunden später. Die Ärzte mit denen ich danach sprach, sagten mit er war durch die Art des Sturzes sofort tot.
    Ein Mensch, der Zeit seines Lebens total gesund war, nicht rauchte oder trank, ich kann es bis heute nicht begreifen.
    Auch ich habe bis heute, die zu ihm gehörenden Telefonnummern nicht löschen können. Wie gerne hätte ich noch einmal seine Stimme gehört.


    Am 11. April wurden unsere 12 und 15 jährigen Töchter getauft, in einer Woche ist die Konfirmation der Älteren.
    Ich habe schon jetzt Angst vor diesem Tag.
    LG WEE

  • @ wee


    Vielen Dank für Deine Worte. Es ist manchmal so, dass es mich einfach überrollt. Dieses Gefühl...... ich kann es nicht richtig beschreiben. Nachdem erst mein Vater und dann ja auch noch meine Mutter verstarben, hatte ich auf einmal das Gefühl "erwachsen" zu sein.... Das hört sich komisch an, ich bin nur auf einmal nicht mehr Kind. Ich kann es einfach nicht beschreiben.


    Dir wünsche ich für die anstehenden Tage viel Kraft, Ruhe und liebe Menschen, die an Deiner Seite sind. Ich werde an Dich denken und drücke Dich mal auf diesem Weg. Es tut mir so leid für Dich.



    LG Sandra

  • ich kann dich auch sehr gut verstehen :knuddel


    meine mutter ist schon 14 jahre tot, ich hatte nie ein gutes verhältnis zu ihr


    ich nahm mir immer vor, irgendwann mit ihr über alles mit ihr zu reden, wie ich meine kindheit, mein leben als junge frau mit ihr erleben mußte
    aber auch, dass ich mit meinem umzug von gut 400km, das erste mal zu ihr gefunden habe


    für mich war es am schlimmsten, dass ich das nicht mehr tun konnte
    herzinfarkt, koma, vorbei...


    darum verstehe ich dich, man hat immer noch soviel zu sagen, die mutter ist eben der mensch, der einen auf die welt gebracht hat, das verbindet sehr

    übrigens: Man kann sich den ganzen Tag ärgern,
    aber verpflichtet ist man dazu nicht :-)

  • @Mappi


    Ja, ich glaube, Du hast Recht. Zur eigenen Mutter hat man nun einmal wohl von Natur aus schon ein "Verhältnis". Ich hatte zum Glück zu meinem Eltern einen guten Draht. Sie waren schon recht "alt" als ich auf die Welt kam. Meine Mutter war 35 und mein Vater 44. Für die 70er Jahre eher selten. Ich habe es aber sehr genossen. Sie hatten eine unglaubliche Gelassenheit und Ruhe im Umgang mit mir. So eine Art Urvertrauen :-) was, wenn ich mich zurückerinnere oft bestimmt nicht leicht war :ohnmacht:


    LG Sandra

  • ich kann dir soo gut nachfühlen :troest
    bei mir ist es der Opa den ich NIE vergessen kann- er verstarb 2001 nach jahrelanger, schwerer Krankheit.. für uns Kinder war er immer Vater, Opa und bester Freund.. Er hat ein Loch hinterlassen das NIE wieder gefüllt werden kann.. ich konnte jahrelang nicht auf den Friedhof- meine Familie verstand das nicht- aber es ging NICHT! Nun ist meine Oma 85 und es zereisst mir das Herz, jeden Tag aufs neue ( nun sitz ich auch wieder hier und mir laufen die tränen) weil ich weiß das jeden Tag der letzte sein könnte :heul

    :Flowers In ein Herz passen viele Menschen :Flowers


    :brille Wenn das Universum unendlich weit ist - wer weiss dann ob ich nicht doch der Mittelpunkt bin? :D

  • raMONA


    .... andererseits denke ich immer, ich hatte unglaubliches Glück. Ich hatte tolle Eltern und bin dankbar für die Zeit, die wir hatten....... es hätte halt nur ein wenig mehr sein können. Aber ich weiss, was Du meinst. Eine Woche nachdem meine Mum beerdigt wurde, musste meine Schwester ins Krankenhaus. Sie wollten ihr Knoten auf den Stimmbändern entfernen. Ich hatte eine solche Angst..... Meine Schwester ist vor fünf Jahren an Krebs erkrankt und ich hatte einfach Angst, sie jetzt auch zu verlieren. Zum Glück geht es ihr gut!!! (Dreimal auf Holz geklopft).


    LG Sandra


  • wenn ich darf :knuddel ich dich mal.


    Meine Mum ist vor 26 Jahren freiwillig aus dem Leben geschieden.Und ja,sie fehlt mir oft sehr.


    Und heute bin ich so alt wie meine Mum damals


    Manchmal ist einfach alles sch......

  • Ich wünsche dir Kraft und Zuversicht mit der Trauer umgehen zu können. Das wünsche ich euch allen. Ich selbst war noch nie in einer solchen Situation und weiß nicht wie es sich anfühlt.


    Ich weiß nicht ob es dich tröstet, aber ich persönlich glaube fest daran, dass die Seelen von geliebten Menschen auch nach dem Tod ab und an bei uns verweilen und uns begleiten. Vielleicht kann dir die Vorstellung, dass deine Mutter zwar nicht mehr körperlich, aber doch seelisch immer bei dir sein wird ein wenig Trost spenden?


    Elfe

  • @Elfenkind


    Vielen Dank. Auch ich glaube, dass die Selen der Verstorben uns weiterhin begleiten und ich habe oft das Gefühl, meine Mutter schaut mir über die Schulter, das tröstet mich schon sehr..... ich würde sie nur so gerne mal wieder sehen, riechen, körperlich fühlen, mit ihr lachen....... aber ich bin froh, dass sie da ist, wo sie ist..... es geht ihr gut und meinem Pups auch.


    LG Sandra

  • @Elfenkind


    Vielen Dank. Auch ich glaube, dass die Selen der Verstorben uns weiterhin begleiten und ich habe oft das Gefühl, meine Mutter schaut mir über die Schulter, das tröstet mich schon sehr..... ich würde sie nur so gerne mal wieder sehen, riechen, körperlich fühlen, mit ihr lachen....... aber ich bin froh, dass sie da ist, wo sie ist..... es geht ihr gut und meinem Pups auch.


    LG Sandra

    Das wichtigste ist, dass es den beiden gut geht! Und dass sie sehen, dass du dennoch dein Leben weiter lebst. Weißt du, ich denke immer, auch wenn mir das eines Tages passiert (und das wird es zwangsweise mit Oma und Opa irgendwann), dass ich sie ja, spätestens dann wenn ich auch aus diesem Leben gehe (ich nenne es gern "nach Hause gehen"), also, dass ich sie dann alle wieder sehen werde und der Schmerz dann vergessen sein wird.


    Elfe