Club der Einsamen Herzen

  • @ coco, das ist exakt das, was ich meine. Licht und Schatten.


    Gestern auch wieder, als ich die Küche abgeholt habe. Beide bereits im "gesetzten" Alter und fit - aber ganz klar "zusammen" im postiven Sinn. Gemeinsam durch das Leben gehen, schöne Dinge erleben, aber wenn es schwierig wird, dann eben nicht abhauen, flüchten, die Flinte ins Korn werfen und sich den oder die nächste suchen. Oder noch "besser": parallel laufen lassen und gucken, was kommt.


    Angst vor dem Tod habe ich nicht. Et kütt wie et kütt und wenn meine Zeit abgelaufen ist - akzeptiert. Oder dem "worst case" - dann isset halt so. Meine Kinder sind erwachsen und können sich auch alleine durchschlagen. Sie sind nicht mehr auf mich angewiesen. Und ich? Ich hab genug erlebt und gesehen, das reicht für mindestens 2 Leben. Ich hab die Tage noch gesagt, wenn "der" das "Knöpfchen" drückt, fahre ich direkt ins Stadtzentrum und geh ne heiße Schokolade trinken. Dann geht es wenigstens schnell.

  • Alltagssorgen raushalten, damit meine ich das Klein-Klein des Alltags - die Dinge, die uns wirklich bewegen werden natürlich besprochen. Der tropfende Siphon kürzlich... Installateur gerufen und fertig - und eben nicht die Erwartung gehabt, dass "er" sich drum kümmert.

  • Angst vor dem Tod habe ich nicht. Et kütt wie et kütt und wenn meine Zeit abgelaufen ist - akzeptiert. Oder dem "worst case" - dann isset halt so. Meine Kinder sind erwachsen und können sich auch alleine durchschlagen. Sie sind nicht mehr auf mich angewiesen. Und ich? Ich hab genug erlebt und gesehen, das reicht für mindestens 2 Leben. Ich hab die Tage noch gesagt, wenn "der" das "Knöpfchen" drückt, fahre ich direkt ins Stadtzentrum und geh ne heiße Schokolade trinken. Dann geht es wenigstens schnell.

    Angst vor dem Tod selbst habe ich auch nicht - dann sehe ich meine Tochter wieder. Die -relativ unmittelbare- Zeit davor macht mir Angst. Zum Beispiel eben dieses - "wenn er das Knöpfchen drückt". Dann würde ich nicht gerne alleine den letzten Tee trinken. Ich wäre zumindest gerne bei meinem Sohn. Meine Mutter wäre dann auch mehr oder weniger alleine - könnte allerdings zu den befreundeten Nachbarn. Meine liebsten Nachbarn sind bei meiner alten Wohnung.


    Na ja - wir wollen mal optimistisch bleiben, dass das niemals eintritt... 🙏

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Alltagssorgen raushalten, damit meine ich das Klein-Klein des Alltags - die Dinge, die uns wirklich bewegen werden natürlich besprochen. Der tropfende Siphon kürzlich... Installateur gerufen und fertig - und eben nicht die Erwartung gehabt, dass "er" sich drum kümmert.


    Hm. Was für den einen "Klein-Klein" ist, kann für den anderen schon ein ganz doofes Problem sein - wenn z.B. "Installateur rufen" finanziell nicht mal eben machbar ist. Ich fände es in einer Partnerschaft selbstverständlich, dass man auch so etwas erzählen kann. Unabhängig von einer Erwartungshaltung.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Wie meinst Du das denn, mit "Alltagssorgen möglichst raushalten"? Ich für mich möchte schon mit einem potentiellen Partner auch doofe Dinge, die mich beschäftigen Teilen. Ebenso, wie das Schöne.

    Hallo Coco,


    ich verstehe es für mich so:

    Teilen im Sinne von mitteilen, Anteil nehmen, beteiligen, ein Teil sein von.

    Den anderen Teil haben lassen, bedeutet für mich nicht, ohne diesen Teil nicht zurecht zu kommen.

    Die Akzeptanz, daß mein Gegenüber bewertet, was für ihn "Klein-Klein" ist oder ihn bewegt, setze ich so ab 30 auch einfach voraus, während mich z.B. eine stetiges sich behaupten und darstellen in der eigenen Lebensrolle mit mir als Reibungsfläche und Meridian für Glück und Zufriedenheit, eher abschreckt.

    Es gibt auch genug Männer, die keine Lampe aufhängen können.


    vg von overtherainbow

  • Alltagssorgen teilen - ja, das ist schön und wichtig. Für mein persönliches Wohlbefinden ist es mir aber auch wichtig zu wissen, dass ich es zur Not auch alleine schaffen kann. Dass ich nicht auf den "goodwill" von irgendjemandem angewiesen bin. Umgekehrt erwarte ich auch von einem potenziellen Partner, dass er selbst "lebenstauglich" ist. Wenn ich jemals wieder eine Beziehung eingehe, dann eine auf Augenhöhe, wo Probleme in gegenseitiger Unterstützung und nicht aus Abhängigkeit oder Bedürftigkeit heraus gemeinsam angegangen werden (ich tu mich grad mit der Formulierung schwer, hoffe aber, dass ich rüberbringe, was ich meine). Und auch keine, in der mein Mann sich dadurch "bedroht" fühlt, dass ich für mich (und meine Tochter) alleine sorgen kann.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Alltagssorgen teilen - ja, das ist schön und wichtig. Für mein persönliches Wohlbefinden ist es mir aber auch wichtig zu wissen, dass ich es zur Not auch alleine schaffen kann. Dass ich nicht auf den "goodwill" von irgendjemandem angewiesen bin. Umgekehrt erwarte ich auch von einem potenziellen Partner, dass er selbst "lebenstauglich" ist. Wenn ich jemals wieder eine Beziehung eingehe, dann eine auf Augenhöhe, wo Probleme in gegenseitiger Unterstützung und nicht aus Abhängigkeit oder Bedürftigkeit heraus gemeinsam angegangen werden (ich tu mich grad mit der Formulierung schwer, hoffe aber, dass ich rüberbringe, was ich meine). Und auch keine, in der mein Mann sich dadurch "bedroht" fühlt, dass ich für mich (und meine Tochter) alleine sorgen kann.

    Sehe ich ähnlich - nimm das "zur Not" alleine schaffen können heraus, dann passt es. :thumbup:;)

  • Angst vor dem Tod selbst habe ich auch nicht - dann sehe ich meine Tochter wieder. Die -relativ unmittelbare- Zeit davor macht mir Angst. Zum Beispiel eben dieses - "wenn er das Knöpfchen drückt". Dann würde ich nicht gerne alleine den letzten Tee trinken. Ich wäre zumindest gerne bei meinem Sohn. Meine Mutter wäre dann auch mehr oder weniger alleine - könnte allerdings zu den befreundeten Nachbarn. Meine liebsten Nachbarn sind bei meiner alten Wohnung.


    Na ja - wir wollen mal optimistisch bleiben, dass das niemals eintritt... 🙏

    Wie gesagt - ich würde in die Innenstadt fahren, mir ne heiße Schokolade besorgen, mir das Chaos anschauen, das dann mit ziemlicher Sicherheit ausbricht, mein Leben Revue passieren lassen und warten. Köln, Bonn und Düsseldorf stehen mit Sicherheit ganz oben auf der Liste.


    Traurig fände ich das für die Kinder. Ich habe mein Leben gelebt, zwar nicht so, wie ich es mir mal gewünscht habe und an sich bin ich auch noch längst nicht fertig, aber ich habe sehr viel lernen dürfen und tatsächlich - meines Erachtens - auch gelernt. Die Kinder und die jungen Leute aber haben ihr ganzes Leben noch vor sich - und das fände ich traurig.


    Ich glaub' nicht, dass dieser Fall eintritt.

  • Für mein persönliches Wohlbefinden ist es mir aber auch wichtig zu wissen, dass ich es zur Not auch alleine schaffen kann. Dass ich nicht auf den "goodwill" von irgendjemandem angewiesen bin.

    Ja, so geht es mir auch oft. Bloß nicht in eine Abhängigkeit geraten, grusel. Dass wir es "alleine schaffen", im Sine von "ohne Partner" haben die meisten hier sicherlich schon eine Weile erfahren. Ich glaube aber, dass niemand es auf Dauer "ganz alleine" schafft. Und ich denke auch, es wäre falsch, wenn das so sein "muss".


    Ich finde es schade, dass es vielen so schwer fällt, um Hilfe zu bitten. Ich nehme mich da nicht raus. Obwohl ich andersherum immer gerne helfe; teilweise auch aufpassen musste, dass nicht ein "Helfersyndrom" mir das Leben schwerer machte. Beides hat sich gebessert.

    Aber Menschen sind doch von Natur aus keine "Einzelkämpfer"?


    Ja - eine Partnerschaft, weil man sie "will"; nicht weil man sie "braucht", ist sicher erstrebenswert. Aber trotzdem darf es meiner Meinung nach, auch Situationen geben, in denen einer mal sagt "Ich brauche Dich jetzt." In Partnerschaften, wie in Freundschaften.

    LG
    CoCo




    Halte mich fern von der Weisheit, die nicht weint; von der Philosophie, die nicht lacht und von der Größe, die sich nicht vor Kindern verneigt.
    ~ Kalil Gibran ~

  • Um Hilfe bitten habe ich gelernt in der Zwischenzeit und das "Ich brauche Dich jetzt" ist ja auch okay, wenn es nicht inflationär gebraucht wird.

    Mir ging es um die unausgesprochene Erwartungshaltung an den Partner.

    Aber damit hab ich eh so meine Schwierigkeiten, jemand anders hat wochenlang von mir etwas erwartet, wovon ich leider nichts wusste. Dann ist es aus ihr herausgebrochen, weil ich ja die Erwartung nicht erfüllt habe und ich war der Depp. Hellsehen kann ich halt leider nicht.

    Ich bleib dabei, Positives erleben und genießen. Jeder so wie er/sie kann.

  • Keine Beziehung (im partnerschaftlichen Sinne) zu haben, bedeutet ja nicht, dass ich völlig alleine bin. Ich habe tolle Freunde, bei denen ich mich anlehnen oder ausheulen kann, und die mich, wenn es nötig ist, auch mal ein Stückchen tragen. Natürlich ist es anders als mit einem "eigenen" Mann. Und es mag auch nicht für jeden das Richtige sein. Aber für mich funktioniert es. Das mag auch daran liegen, dass ich nicht der einzige Langzeitsingle bei uns bin; wir haben schon beschlossen, später mal eine "Nerd-und-Schrullen-Rentner-WG" zu eröffnen, sodass wir auch im Alter nicht alleine sind. Wie gesagt, ich bin mit dieser Art von Leben zufrieden. Klar wäre ein "exklusiver" Mann ganz für mich allein schon das Sahnehäubchen. Aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass einer kommt, der es mir Wert wäre, dafür auch den "Preis" zu zahlen.

    Man sitzt insgesamt viel zu wenig am Meer...

  • Aber im Moment kann ich mir nicht vorstellen, dass einer kommt, der es mir Wert wäre, dafür auch den "Preis" zu zahlen.

    ....ach das geht doch auch gar nicht.

    Vielleicht bin ich zu romantisch das mag sein, aber ich empfinde es immer noch als priceless.

    Diese Denke in Werten, messbarem und abwägen.

    Mädels da komm ich einfach nicht mit.

    Für mich persönlich kann ich sagen, dass es bei all diesen Gedanken die sich wohl jeder macht, eigentlich nur um mich geht und wenig um mein Gegenüber.


    vg von overtherainbow

  • Diese Denke in Werten, messbarem und abwägen.

    Mädels da komm ich einfach nicht mit.

    Ich bin ja mittlerweile wieder einige Zeit von den Datingplattformen weg, (und gehe stattdessen an den Wochenenden wieder Wandern) aber was man da mitunter für Forderungskataloge lesen muß, da wird mir echt blümerant. Gut, ich kann mir vorstellen, das gilt für die Herren genauso. Vermutlich möchten viele irgendetwas zwischen dominant (sehr selbstbewußt) und devot (Schulter zum Anlehnen).

    Ja - eine Partnerschaft, weil man sie "will"; nicht weil man sie "braucht", ist sicher erstrebenswert. Aber trotzdem darf es meiner Meinung nach, auch Situationen geben, in denen einer mal sagt "Ich brauche Dich jetzt." In Partnerschaften, wie in Freundschaften.

    Da bin ich ganz bei dir. Das triggert eben nur bei einigen und dann leuten schon die Alarmglocken. Meine letzte Ex-Freunding meinte mal zu mir:

    "Aufnahmestopp für Therapiefälle". Gut, die war auch 15 Jahre mit einem Mann zusammen, der während der Ehe eine bipolare Störung und manische Züge entwickelt hat.
    Die restlichen Erfahrungen lasse ich mal aus Gründen des Persönlichkeitsrechts unter den Tisch fallen. Die hat auch ganz klare Vorstellungen, wie ihr zukünftiger Partner zu sein hat. Ich gehörte dann allerdings auch nicht dazu, nachdem wir uns besser kennen gelernt hatten. Die wollte einen extrovertierten, dominanten und eindrucksvollen Repräsentaten neben sich haben. Das bin ich ich allerdings nicht. Naja, jedenfalls bin ich weder besonders extrovertiert noch besonders dominant.

    Gut, um mal wieder auf den Punkt zu kommen, man hat eben Angst, das einem gleich der Arm abgerissen wird, wenn man mal was für den anderen

    macht. Jedenfalls dann, wenn man schon mal so ausgenutzt wurde.

  • man hat eben Angst, das einem gleich der Arm abgerissen wird, wenn man mal was für den anderen

    Das kann ich gut verstehen. Gehört aber für mich in die Kategorie "Altlasten erfolgreich entsorgen", um überhaupt bereit bzw. offen für eine neue Partnerschaft sein zu können. Man tut weder sich noch seinem Gegenüber einen Gefallen, wenn man solche Herausforderungen nicht selbst und eigenverantwortlich angeht.

    A smile a day sweeps the sorrows away

  • Gehört aber für mich in die Kategorie "Altlasten erfolgreich entsorgen", um überhaupt bereit bzw. offen für eine neue Partnerschaft sein zu können.

    Schon klar. Wenn ich schon mit der Einstellung daran gehe, daß das sowieso nur in einer Katastrophe endet, dann bekomme ich natürlich

    auch eine. Vertrauen in die Zukunft und eine gewisse Leichtigkeit und Lebensfreude ist da schon viel hilfreicher.
    Mir erzählte mal eine Frau bei einem Date, daß sie ein Treffen mit einem "Vorgänger" hatte, der so ein richtiger Grantler war.

    Der selber sagte, das er "eigentlich gar keine Frau kennenlernen wollte". Wo sie sich dann prompt gefragt hat, warum sie sich dann überhaupt

    die Mühe gemacht hat, den zu treffen. Ich denke es ist auch mal hilfreich, seine eigenen Erwartungen an andere oder sogar an sich selbst mal eine Zeitlang völlig nach hinten zu stellen. Enttäuscht werden kann man nur, wenn man etwas erwartet.

  • Ich bin ja mittlerweile wieder einige Zeit von den Datingplattformen weg, (und gehe stattdessen an den Wochenenden wieder Wandern) .....


    Gut, um mal wieder auf den Punkt zu kommen, man hat eben Angst, das einem gleich der Arm abgerissen wird, wenn man mal was für den anderen

    macht. Jedenfalls dann, wenn man schon mal so ausgenutzt wurde.

    Online Dating ist so gar nicht meins. :/

    Es ist zwar schon ein paar Monde her, aber genau genommen war ich ohne Dating unterm Strich nur online. ^^


    Aber um auch auf dem Punkt zu bleiben.

    Ich für mich glaube, dass das eben meine Ängste sind, ebenso wie meine Erwartungen.

    Also kann ich für mich auch meine Themen angehen.

    Ich denke erwarten kann man immer alles, zufrieden sein sollte man mit dem was der andere denn auch wirklich leisten kann.

    Und das muss ja nicht immer gleich sein, oder?

    Macht das nicht eine Beziehung am Ende aus?

    Warum sollte ein(e) Partner*in nicht sowohl dominant sein, als auch devot?

    Wenn das timing passt ist doch alles erlaubt, was ich für mich will, was Sie will, was für uns gut ist.

    Warum sollte eine z.B. eine selbstbewusste eigenständige intelligente Frau, die auch selber eine Lampe aufhängen kann und Öl am Auto nachfüllen, sich nicht trotzdem beim spazieren gehen unter meine Jacke kuscheln?

    Kleines Schwarzes und Jogginghose sind doch kein Widerspruch.


    vg von overtherainbow

  • Im Gegenteil würde ich mir Sorgen machen, wenn ich den Eindruck gewinne, dass mein Gegenüber keine Facetten besitzt, sondern eben nur Jogginghose oder nur kleines Schwarzes kann (um mal bei dem Bild zu bleiben).


    Nachtrag: Ich finde es auch total ok, eine Wunsch-/Checkliste zu haben. Das zeugt ja davon, dass man sich selbst kennt und weiß, was man (nicht) mag. Die Schwierigkeiten beginnen ja eigentlich erst dann, wenn man erwartet, dass eine einzige Person alle auf der Liste befindlichen Punkte in sich vereint.

    "Wenn wir einfach alles anzünden, sparen wir uns viele Zwischenschritte.“ Marina Weisband