Kind macht täglich in die Hose

  • Hallo ihr Lieben,


    ich brauche euren Rat. Aber auch bei mir vorher eine kleine Geschichte...


    Meine Tochter (7 Jahre alt) kennt ihren Vater nicht (er hat sich nie für sie interessiert und nach 4 Jahren die Vaterschaft angezweifelt -gerichtlich-), daher bin ich alleine verantwortlich für alle erzieherischen Entscheidungen, die getroffen werden müssen. Das lastet ziemlich auf meinen Schultern, zusätzlich mache ich gerade mein Examen (studiere Mathe und Chemie auf Lehramt fürs Gymmnasium). Leider wird der Zustand mit dem Examen noch bis mindestens Ende diesen Jahres anhalten.


    Vor ca. 5 Wochen hat meine Tochter angefangen tagsüber in die Hose zu machen. Es hat in der Nachmittagsbetreuung der Schule angefangen, leider sagt sie niemandem bescheid, sonsern versteckt den "Unfall" vor allen und läuft damit stundenlang rum. Mittlerweile ist es für die -meinem Eindruck nach- zur Normalität geworden. Es passiert nun auch abends oder am Wochenende zu Hause.


    Ich habe sie gefragt, ob sie irgendwo Probleme hat oder ihr etwas nicht gefällt. Ihre Antwort war, das sie ein Junge in der Nachmittagsbetreuung nervt, da er ihr und ihren Freundinnen "Hasenohren" macht... ich denke nciht, dass das ein Auslöser für unser Problem ist.


    Am Anfang habe ich versucht gelassen damit umzugehen, dann habe ich geschimpft, anschließend ein Belohnungssystem eingeführt (hat sich nciht bewährt) und nun wäscht sie ihre Hosen zumindest selber aus.


    Ein Information finde ich noch wichtig: Wir haben als sie 4 Jahre alt war ein halbes Jahr in Freiburg gewohnt und sind sehr plötzlich von dort wieder nach Köln gezogen. Ab dem Moment hatte sie Schwierigkeiten aus Situationen rauszugehen, da sie Angst hatte, nicht mehr zurück zu können (Spielen..)


    Ich brauche eure Hilfe! Habt ihr Tipps, wie ich mit so einem Verhalten umgehen kann? Manchmal schafft sie es ohne Probleme zwei Tage nicht in die Hose zu machen, dann passiert es dreimal am Tag, obwohl sie nie weit von der Toilette weg ist :-(


    Danke :-)


    Lg Simone

  • regelmäßiges Toiletten- Training wäre vielleicht auch einen Versuch wert.


    wenn sie jede Stunde auf die Toilette gehen muss kann man vielleicht 2 Effekte erzielen:


    1. sie kann es nicht vergessen
    2. sie wird versuchen diese "lästigen Spielunterbrechungen" wieder los zu werden...


    das waren mal meine "einfacheren" Lösungsansätze...
    wenn das nichts nutzt muss man an die Ursachen ran, d. h. psychologische Unterstützung


    Wünsche dir viel Erfolg

    es trifft dann am meisten, wenn man am wenigsten damit rechnet

    Einmal editiert, zuletzt von manu12 ()

  • Hallo ..


    es ist sicher schwer mit so einer Situation umzugehen und du hast mein volles Mitgefühl.
    Was du jetzt brauchst ist Kraft und Ausdauer.


    Kinder, die in die Hose machen, obwohl se vorher "trocken" waren, drücken meist etwas damit aus.


    - kann Kummer sein
    - Überforderung
    - Angst
    etc.


    Was sie damit bezwecken ist sicherlich klar. Aufmerksamkeit.


    Ich will noch nicht gleich mit Kanonen auf Spatzen schiessen, aber schau mal genau nach, wann sie in die Hose macht ...


    Vllt. steckt da nen Muster hinter...

    Alles was Kinder brauchen, habe ich auch! Das was Kinder nicht brauchen, habe ich auch nicht.

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    Eifersucht ist eine Leidenschaft, die mit Eifer sucht, was Leiden schafft

  • Wir haben das gleiche Problem


    Hallo,
    habe deswegen hier auch vor kurzem einen Beitrag geschrieben.




    über Google bin ich auf dieses Forum und diesen Beitrag gestoßen, ich habe auch einen 10-Jährigen Sohn und habe hier mit diesem Bericht eigentlich fast seine Geschichte gelesen.




    Ich habe seit letztem Jahr ziemliche Probleme mit meinem 10-Jährigen Sohn. Letztes Jahr kam er völlig außer Atem, weindend, aus der Schule nach Hause, mit voller Hose. Den Weg vom Bus hat er nicht geschafft. Ich habe ihn getröstet, dass sei doch nicht schlimm, das kann doch mal passieren usw.


    Ich habe ihn daraufhin sauber gemacht, abends beim Zubettgehen sprach er von sich aus das Thema noch mal an und ich versicherte ihm, dass es wirklich nicht schlimm sei.


    In dieser Nacht machte er aber plötzlich das Bett nass. Das war zuletzt vorgekommen, als er vier Jahre alt war. Als ich das mitbekommen hatte, war es ihm erst unangenehm, dann sagte er aber sofort: "Du hast doch gesagt, das ist nicht schlimm und kann mal passieren." Ich war dann schon beunruhigt, zwei Unfälle innerhalb von einem Tag. Wollte er eine Bestätigung, dass es wirklich nicht schlimm sei wenn er es mal nicht auf Toilette schafft?


    Seit diesem Tag macht er fast jede Nacht ins Bett. Auch tagsüber kommt er jetzt mehrmals die Woche mit voller Hose nach Hause. Es passiert wohl immer auf dem Nachhauseweg. Ich kann ja verstehen, dass er ungern in der Schule auf Toilette geht, aber es dann jedes Mal nicht bis nach Hause schafft...


    Aber das ganze weitete sich aus, er kommt mit voller Hose aus der Schule und sagt nichts darüber, setzt sich mit der vollen Hose an den Mittagstisch zum Essen. Durch den Geruch habe ich dann mitbekommen, dass er wieder in die Hose gekackt hat.


    Inzwischen mache ich ihn nicht mehr sauber, er muss sich selber waschen und auch die vollgekackten Hosen vorreinigen. Das reduzierte für kurze Zeit das Einkoten. Dann ging es aber auch zu los, dass er zu Hause groß in die Hose machte.


    Darauf angesprochen meint er dann er habe es nicht gemerkt, er hatte keine Lust zur Toilette zu gehen, es sei doch seine Hose, es könne mir doch egal sein usw.


    Wir haben viele Untersuchungen bei Fachärzten hinter uns. Es war nichts festzustellen. Dann sind wir zum Kinderpsychologen - zu dem wollte er absolut nicht hin. Ich also mit ihm dann zum Kinderpsychologen, das war erst ein ziemlicher Kampf. Inzwischen hat er auch festgestellt, dass er eine erfolgreiche Waffe hat, wenn man einfach in die Hose macht. Beim ersten Termin beim Psychologen, machte er während der Fahrt in die Hose. Und wie er neben mir im Auto saß machte er komische Bewegungen und strengte sich an und dann konnte man schon riechen, was passiert war. Angeblich kam es so plötzlich, aber ich hatte den Eindruck, dass er absichtlich in die Hose gemacht hatte. Wir sind also zurück nach Hause, waschen, umziehen, dann hat er bei der neuerlichen Fahrt in die Hose gepinkelt.


    Wir waren ohnehin schon zu spät für den Termin, jetzt bin ich aber mit ihm und seiner nassen Hose rein, dann konnte der Psychologe gleich mal sehen, was los ist. Der schickte uns aber dann gleich wieder weg und meinte, er solle für den nächsten Termin besser Windeln tragen.


    Ich war so sauer, bin mit ihm in die Apotheke, noch mit nasser Hose und habe für ihn Windeln gekauft.


    Allerdings hat es die Sache nur noch schlimmer gemacht. Er bekommt zwar jetzt nachts auch Windeln, aber wenn er aus der Schule kommt, will er manchmal sofort eine Windel. Wenn ich ihn sage, dass er jetzt keine bekommt, er kann auf Toilette gehen, dann seine Antwort, dass er dann halt in die Hose macht, was er dann auch tut. Pinkelt rein, kackt rein, oder auch beides.


    Umziehen macht er nur nach mehrfacher Aufforderung.


    Belohnungen und Strafen bringen rein gar nichts. Gibt es z.B. PC-Verbot, dann macht er erst recht in die Hose.


    Diese Woche habe ich versucht seine volle Hose zu ignorieren, dann ging er zwischendurch mit voller Hose zum Urinieren zur Toilette, zog sich aber nicht um.


    Als er für die Nacht gewickelt werden wollte, musste ich ihn erst zum Duschen auffordern.


    Sein Zimmer stank wie Bahnhofsklo!


    Zu unserer Situation - ich bin seit 3 Jahren allein erziehend, Marcel hat keine Geschwister, der Vater kümmert sich um den Jungen überhaupt nicht.


    Er ist sonst ein guter Schüler, ist sonst freundlich und man hat ihn gern, aber er ist ein ziemlicher Einzelgänger, spielt sonst mit Begeisterung im Fußballverein.


    Bis auf sein in die Hose machen, habe ich sonst keine nennenswerten Probleme mit ihm.


    Ich weiß echt nicht, was ich noch machen soll.


    Mir hat ja der Beitrag hier mit den Fragen von Nordlicht sehr gut gefallen, ich habe mir ja auch schon Gedanken gemacht, hier unser Sachverhalt:


    1. Bislang sind wir ganz normal mit den Ausscheidungen umgegangen, Marcel war mit 2 Jahren tags und nachts trocken und sauber, bis auf kleine Unfälle, die in dem Alter aber immer mal vorkommen können. Mit dem Alter von 4 Jahren ist nie wieder etwas passiert,.


    2. Bei uns war es nicht der Urlaub, sondern die Situation, als er es tatsächlich nicht von zu Hause auf die Toilette geschafft hat - mir sind keine einschneidenden Ereignisse bekannt.


    3. Dann wäre ich die aufdringliche Person


    4. Er kotet nie ein, wenn außer mir keine anderen bekannten Personen anwesend sind, oder wenn er alleine ist - allerdings auf dem Nachhauseweg von der Schule sind andere Schulkameraden auf dem gleichen Weg.


    In der Schule selber ist noch nie etwas aufgefallen, da habe ich mich erkundigt


    er kotet ein (nicht immer, aber in diesen Situationen):


    - zu Hause, wenn ihm etwas nicht passt, wenn er z.B. Zimmer aufräumen soll oder Hausaufgaben machen soll, aber nicht will, dann kann es auch sein, dass er einnässt.


    - wenn wir beim Einkaufen sind, das kann nur kurz Lebensmittelmarkt sein oder im vollen Kaufhaus, wenn wir im Auto unterwegs sind, aber auch im Kino kam es schon vor. Er kotet aber auch ein, wenn er liest oder spielt. Einnässen kommt normal nur zu Hause vor, außer er hat eine Windel an (dazu unten mehr).


    - Wenn er es aus Protest macht, dann merkt man es ihm deutlich an, aber er macht es auch schon so, dass ich es nicht immer merke. Wenn wir unterwegs sind und er einkotet, dann sehe ich es oft am Gesichtsausdruck. Spreche ich ihn dann darauf an, dann bekomme ich verschiedene Antworten:


    - Ich muss nicht,


    - schon zu spät


    - lass mich in Ruhe


    - ist doch meine Hose


    Ich habe schon überlegt den Kinderpsychologen zu wechseln. Im Moment geht er gerne hin, denn wegen oben beschriebener Problematik bekommt er da immer eine Windel an, die er dann auch jedes Mal benutzt hat, bis wir wieder zu Hause sind, und wenn sie auch "nur" nass ist.


    Aber ich denke, es wäre gut wenn ich einen Kinderpsychologen habe, der auch mit ihm arbeiten würde, selbst wenn er dort aus Protest in die Hose macht.


    Jetzt die letzen Tage ging alles gut, heute kam er sogar mit einer 2 in der Mathearbeit nach Hause, und heute Nachmittag saß er dann mit voller Hose in seinem Zimmer.


    Jedenfalls sind wir nicht die einzigen mit diesem Problem.

  • @Hobbit


    den Beitrag hast du ja schon mal geschrieben: Hier, oder???


    Ich fänd es schön, wenn du auf die Themenstarterin eingehst, oder einfach einen eigenen Thread mit dem Thema aufmachst. Aber zweimal das selbe zu schreiben ist wohl eher überflüssig.


    Gruß Annemarie

  • simone1984: Ich gehe mal davon aus, dass deine Tochter in der ersten Klasse ist, oder? Vielleicht ist sie überfordert mit Schule und Nachmittagsbetreuung? Hast du mal mit den Lehrern geredet?

    Bevor ich das nehme, was ich kriegen kann,
    warte ich lieber darauf,
    bis ich das bekomme, was ich haben will!!!
    :tanz

  • Hallo ihr Lieben,


    danke für eure Antworten. Folgendes kann ich dazu sagen:


    1. Kläre organische Ursachen gerade beim Kinderarzt ab. Äußerlich keine Auffälligkeiten, Urin- und Ultraschalluntersuchung folgen nach Ostern


    2. Die Erzieherinnen der OGT und ich schicken sie mittlerweile regelmäßig auf Toilette. Meist klappt es auch ganz gut, es kommt aber häufig vor, dass "es" nur eine halbe Stunde später trotzdem passiert


    3. war schon bei einer Familienberatung, da ich mir auch Sorgen wegen psychischen Auslösern gemacht habe, allerdings sagte sie mir, man geht mittlerweile nicht mehr von vorneherein bei diesem Verhalten von psychischem Druck aus. Habe ihr die Geschichte detailliert geschildert und sie meinte, ich solle es nicht überbewerten, dass kommt bei 10% der Kinder in dem Alter vor.


    4. der Erfahrungsbereicht stimmt nur in den Anfängen mit dem Verhalten meiner Tochter überein und ich hoffe, es wird sich nicht so ausweiten!!! Sie macht nicht aus Protest in die Hose. Es besteht bei ihr kein Zusammenhang zwischen Streit, Verboten und in die Hose machen.


    5. Habe natürlich auch schon überlegt, ob sie momentan überfordert ist. Allerdings kommt sie in der Schule sehr gut mit, hat unheimlich viele Freunde und geht vor allen Dinge sehr gerne dorthin. Es ist sogar eher so, dass sie traurig ist, wenn ich sie nachmittags abhole :hae:


    Soviel von meiner Seite. Über weitere Tipps und Anregungen wäre ich euch sehr dankbar :thanks:


    Liebe Grüße
    Simone