• Ich habe gerade eine nicht so schöne Nachricht bekommen...


    Eine ehemalige Klassenkameradin ist gestern an ihrem Krebsleiden verstorben.
    Nach einem Jahr Kampf.
    Ich habe sie letztes Jahr noch gesehen und sie war wie immer.
    Früher waren wir sogar mal richtig gut befreundet.
    Sie durfte nur 25 Jahre alt werden...


    Es ist schon hart, wie das Leben so spielt. Ich kann es mir kaum vorstellen, dass sie nicht mehr da ist...


    Und ich habe gerade mein erstes Kind bekommen....

    "Was Du sagst, verweht im Wind. Nur was Du tust, schlägt Wurzeln."(Karl Heinrich Waggerl)

  • Das ist schrecklich und bringt einen zum Nachdenken über das eigene Leben. :troest
    Wir können dankbar sein das es uns einigermaßen gut geht.
    Krebs ist ne wiederliche und grausame Krankheit die man niemanden wünscht.
    Ich habe auch schon einige in meinem Alter verloren. Die meisten sind bei Unfällen gestorben. Meine Cousine ist so alt wie ich und einfach umgefallen, Herzklappen sind in sich zusammengefallen. Keine Chance mehr gehabt.
    So schnell kanns dann gehen.

  • Ein Schulfreund von mir ist letztes jahr gestorben. Das hat mich damals sehr mitgenommen, obwohl wir uns nach dem Abi nur noch ein paar mal getroffen haben. Ich habe ihn ein halbes Jahr vor seinem Tod mal zufällig auf der Strasse getroffen, da sah er schon sehr schlecht aus, ich habe mir eigendlich nichts dabei gedacht, hätte ja eine Grippe sein können oder sowas. Dennoch ärgert es mich bis heute das ich ihn nicht darauf angesprochen habe. So ist mein letztes Gespräch mit ihm nur oberflächlicher smalltalk gewesen und die nachricht von seinen Tod hat mich sehr überascht.
    Nach allem was ich weiss sind jetzt schon 3 Leute aus meiner Stufe an schweren Krankheiten gestorben. Das finde ich schon ganz schön heftig...

  • Was ist ein "früher Tod"?


    Es ist noch garnicht so lange her, da waren Menschen mit 40 Jahren uralte Greise. Vielleicht hatten sie sogar mehr vom Leben als ein Mensch der heute 80 wird.


    Kommt wohl darauf an wie sich das leben gestaltet hat, wie intensiv es war.
    Der Tod ist in unserer Gesellschaft tabuisiert, wir bekommen es kaum mit, selbst wenn es neben uns passiert. Gestorben wird (gefälligst) im Krankenhaus.

    Im Rettungsdienst hatte ich es meistens mit älteren Personen zu tun, aber eben nur meistens. Auf den entsprechenden Stationen in den Häusern sind alle Generationen vertreten.


    Mein Vater war 54 J., zwei meiner Freunde 24 J. und 31 J., meine Tochter 50 Tage (versucht garnicht erst es euch vorzustellen - das geht einfach nicht).


    Was ist nun also früh?


    Der Tod, jeder weiß es und manchen ist es bewusst, gehört zum Leben dazu. Es kommt doch in erster Linie darauf an wie man sein leben empfindet, was es für eine Qualität hat.
    Wenn man dann mal mit dem Tod konfrontiert wird, ist das eine gute Gelegenheit sich mal Gedanken über die eigenen Wertvorstellungen zu machen. Für mich war es auch ein entscheidender Anlass die Welt und mein Leben immer mehr mit anderen Augen zu sehen.


    Wenn meine Tochter Trost suchend, zu mir auf unseren kleinen Balkon kommt, wir haben schon mal besser gelebt – oh nein, das Ambiente war nur schöner. Ich sie wortlos in den Arm nehme und merke wie sie anfängt ganz zufrieden den Wind mit ihren Haaren spielen zu lassen und die Sonne genießt. Frage ich mich manchmal, versteht sie mich schon – oder versteht sie mich noch.
    Wenn ich mir überlege was auf unseren Planeten so los ist, in unserer Gesellschaft und Familien, dann haben auch diese Erfahrungen mit dem Tod dazu beigetragen, dass ich nicht resigniere und nur noch depressiv vor mich hin vegetiere.

    Bleibt alles anders - oder wird alles so wie es war?

  • Interessanter Post Pluto.


    EbbeundFlut :troest


    Früher Tod ist für mich, wenn derjenige noch nicht damit einverstanden war zu sterben.


    Ich weiß noch, wie mich die Konfrontation mit dem Unfalltod eines Kollegen, als ich etwa in EbbeundFluts Alter war (und der Kollege etwas jünger als ich) geschockt hat. Von heute auf morgen ist jemand einfach weg, der täglich Bestandteil meines Lebens war. Erlebt man dies zum erstenmal in den eigenen Altersreihen, ist das schon ein besonderes Ereignis, das betroffen und sehr nachdenklich macht. Das Leben ist endlich! :scared Und das nicht erst im Alter. Mir wurde das da erst so richtig bewußt.


    Wirklich verändert hat es meine Einstellung zum Leben nicht. Da war der Selbstmord einer Kollegin kurz vor ihrem 25.Geburtstag viel bedeutsamer. Sie war depressiv, und wir alle wußten das, sie erwähnte es mal oder fragte MAL, was sie tun könnte, so nebenbei in der Mittagspause. Sie zeigte es nicht so, war nicht krankgeschrieben, saß nicht heulend in der Ecke............Wir haben das nie ernst genug genommen. Niemand hat sich mal intensiv um sie gekümmert, richtig zugehört, wir waren so oberflächlich :( . Gemocht haben wir sie alle sehr, und doch..........es war halt so selbstverständlich, dass sie da war.


    Seither bin ich sensibler und aufmerksamer für das, was Menschen in meinem unmittelbaren Umfeld sagen oder wie sie auf mich wirken, welchen Gesichtsausdruck sie zeigen, ich gehe mit wesentlich offeneren Augen durch meine Welt. Nicht noch einmal möchte ich es versäumen, da zu sein, wenns wirklich vonnöten ist.

    :strahlen Je größer der Dachschaden, umso schöner der Ausblick in den Himmel! :strahlen

  • Mir hat es auch die Endlichkeit meines eigenen Lebens bewusst gemacht.
    Auch wenn ich von mir behaupten möchte, dass ich gläubig bin, ist es trotzdem nicht einfach, damit umzugehen.
    Ich habe noch so viel vor in meinem Leben und hoffe, dass ich noch einige Zeit auf dieser Erde verbringen darf.

    "Was Du sagst, verweht im Wind. Nur was Du tust, schlägt Wurzeln."(Karl Heinrich Waggerl)