Was tun bei "Gewalt" (Tochter/Sohn) in der Familie???

  • Hallo in die Runde,
    weiß mir jemand einen Rat???


    Habe eine Tochter 26 Jahre u. selbst Mutter von 2 Kinds (zur Zeit wieder schwanger), einen Sohn 17 Jahre das "Problemkind" und einen Sohn mit 12 Jahren (ADHS Kind).


    Vor kurzem hatten wir einen Auseinandesetzung, es ging um die Rückkehr meines Sohnes zu mir in den Haushalt, wovon sie nicht begeistert war/ist, weil sie bisher für ihn Anlaufstelle in Konfliktsituationen war, ich jetzt aber dadurch für ihre Tochter nicht mehr soviel Zeit für die Betreuung haben werde.
    Jetzt seit sie weiß er lebt bei mir, distanziert sie sich von der Familie, weshalb ich sie zu einem klärenden Gespräch eingeladen hab.


    Ich hab versucht zu ergründen weshalb sie ein Problem damit hat, ob sie nicht genauso handeln würde, usw,.......
    Was sich dabei rausstellte ist, - sie ist schwanger u. will ihr Kind auf die Welt bringen, aber nicht behalten (zur Adoption freigeben was sie mit dem KV mit dem sie zusammenlebt so auch beschlossen hat!!!), weil sie nicht so ein Kind haben will wie ihr Bruder jetzt ist!!! -


    Ich muß dazu sagen das mein Sohn in ihr bisher eine Verbündete u. Vertraute hatte, wenn es darum ging mir "Unangenehmes" zu erklären.


    Er war seit der Geburt, bis zur Trennung meinerseits vom KV bei mir, als ich wieder Vollzeitarbeit annahm, weil ich mich auf die finanz. Unterstützung vom KV nicht verlassen wollte/konnte/durfte. Mein Sohn seit der Trennung damals nur noch schwierig u. selbst Erz.Hilfe u. JA waren nicht wirklich eine Hilfe. Der Grundgedanke der Behörde in solchem "Fall" i.d.Regel eine räumliche Trennung vorraussetzt, was ich aber nicht wollte, sonder nur Hilfe u. Unterstützung in der Zeit als AE suchte, eine Trennung kam für mich gar nicht in Frage!
    Mit der Zeit wurde es aber immer schwieriger, Schule usw., Vollzeit arbeiten u. ein ADHS-Kind in der Familie. Schließlich gab ich dem Drängen des JA nach u. er kam in eine Pflegefam. bzw. K.-Heim f. verhaltensauffällige Kinder. Die Zeit bis heute war für uns beide die Hölle, er wurde immer auffälliger u. ich immer hilfloser.


    Um das ganze Abzukürzen folgendes: Mein Sohn war zum Schluß 2 Jahre in einer Gastfamilie (laut JA seine letzte Chance, weil er mit dem Gesetz in Konflikt gekommen ist, hat bei erneuter Verfehlung mit BWW zu rechnen u. jetzt 18 Monate Arrest vor sich).
    Am 05.03.09 flog er aus der GF wegen seinem Benehmen raus (1.BW-Verstoß), JA u. VS wußten nicht wohin mit ihm, also zurück zu Mama, jetzt Ende April wurde sein Ausbildungsvertrag gekündigt (2.BW-Verstoß).


    Nun war ich schon geschockt als meine Tochter mir ihre Entscheidung (Kind) hin knallt, kommt noch hinzu das sie entschlossen ist ihrem Bruder keine Stütze mehr zu sein, weil ich mich weigere ihn nach "Abensberg abzuschieben", was auch der Jugendrichter für sinnvoll hält, da er sich nicht vorstellen kann, das es "zu Hause" funktioniert.
    Ich bin entschlossen ihn nicht abzuschieben u. kämpfe um sein Recht, das er zu Hause bleiben kann, weil ich finde es wurde genug "rumgedoktert" u. experimentiert".


    Meine Tochter hat mir dafür eine Ohrfeige gegeben u. boykottiert jetzt meinen Entschluß wo sie nur kann, in erster Linie aber damit das sie uns mit Ignoranz bestraft, sie will mit uns als Familie nichts mehr zu tun haben.


    Ergänzend möchte ich noch hinzufügen das mein Sohn vor 2 Jahren (was auch der Grund für die Fremdunterbringung/räumliche Trennung war) mich mit dem Messer bedroht u. geschlagen hat.
    Er hat ein - Anti Agressions-Training - gemacht u. sich seither gut unter Kontrolle.


    Durch die Ohrfeige meiner Tochter bin ich jetzt sehr unsicher geworden u. frage mich ob ich das richtige für meinen Sohn tue, wenn ich darum kämpfe das er bei mir bleiben kann.


    Eine traurige Hilflose Mutter

  • Hallo Merlin 53,


    es fällt mir, ehrlich gesagt, recht schwer, die Ereignisse und Zusammenhänge in der Geschichte zu verstehen.


    Nun bist Du selbst in der Familienhilfe tätig. Daher weisst Du, dass man als Außenstehender mit Einblick in die Gesamtsituation oft einen guten Rat demjenigen geben kann, der zu sehr in die Situation verstrickt ist.
    Ratschläge und Hinweise hast Du anscheinend von Jugendamt und Gericht vielfach bekommen. Warum wehrst Du Dich so stark dagegen? Das führt sicherlich auch zur Verunsicherung bei Deinen Kindern. Von der Familienhilfearbeit weisst Du, wie wichtig es für Kinder ist, ihnen zu signalisieren: alle ziehen hier an einem Strang. Ist das gewährleistet, können positive Ergebnisse herauskommen. Welcher Weg dabei eingeschlagen wird, ist , ehrlich gesagt, oft egal. Hauptsache, er wird gemeinsam gegangen und alle stehen dazu.
    Deshalb: Setz Dich mit allen Beteiligten (Kids und Jugendamt und ggfls. bestelltem Betreuer usw.) an einen Tisch. Findet eine Lösung (egal welche) für den mittleren Sohn, der alle! zustimmen. Und dann geh diesen Weg mit ihm zusammen und allen anderen.

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Es wäre vermessen, das Verhalten Deiner Tochter aus der Ferne interpretieren zu wollen. Ob sie nur Angst hat, dass Du als Betreuerin für IHRE Kinder ausfällst? Ob sie um IHRE Kinder Angst hat, wenn sowohl Sohn wie auch Enkel bei Dir sind?


    Tatsache ist aber: Sie klärt ihre Probleme und trifft ihre Entscheidungen und Du die Deine.


    Ihre Baustellen sind: Adoption des Bauchzwergs, Betreuung ihrer Kinder.


    Deine Baustellen sind: Der kleinere Sohn, der aufgrund des ADHS feste Strukturen braucht und der massiv verhaltensauffällige große Sohne, der Strukturen nicht respektieren kann.


    Ich denke, Du solltest Dir professionelle Hilfe beim Gedanken-Sortieren holen. Was ich vom Verhalten der Tochter halte, die mit 26 Jahren ihren Willen nicht bekommen hat, schreibe ich mal lieber nicht....