Ich habe vor einigen Tagen in einem anderen Thread meine derzeitige Situation geschildert. Hier mal der Originaltext daraus:
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Ich selber bin mit dem Denken/ Wissen aufgewachsen, daß meine Mutter zum Zeitpunkt meiner Zeugung verheiratet war, und ich das Ergebnis einer Affäre mit meinem Vater bin. Meine Mutter hat sich dann von dem anderen getrennt, sich scheiden lassen und hat nach einiger Zeit meinen Vater geheiratet. Der Ex-Mann meiner Mutter hat dann die Vaterschaft "abgegeben", und mein Vater hat mich adoptiert. Das alles war nie ein Geheimnis, wurde nie negativ dargestellt- war einfach Tatsache. Klar meine Eltern haben mir nie meine Fragen richtig in der Tiefe beantwortet- ich habe aber auch nie nachgebohrt, weil ich merkte, es ist ihnen unangenehm darüber zu reden. So weit so gut... Ich hatte ein "gutes Leben", musste mich nie zwischen zwei Vätern "entscheiden, es wurde nie an mir rumgezerrt usw. ICH bin froh, daß es so war wie es war. Aber natürlich gab es bei mir schon immer offene Fragen, wie zB wie ist das abgelaufen vor Gericht? Wie wurde die Vaterschaft von meinem Vater festgestellt? (DNA-TEST gab es zu der Zeit noch nicht) usw. Meine Eltern kann ich mit diesen ganzen Sachen jetzt noch weniger "belasten" weil sie beide sehr krank sind.
Und nun habe ich in den letzten Tagen - aus einer Laune herraus- bei wkw mal den Namen vom Ex meiner Mutter eingegeben (habe nie vorher in irgendeiner Weise nach ihm gesucht oder so), und siehe da- ich habe ihn gefunden. Für mich hat sich da die Möglichkeit ergeben vielleicht ein paar Fragen beantwortet zu bekommen, und mir auch mal die Vergangenheit aus seiner Sicht anzuhören. Ich weiss noch nichtmal warum mir das in irgendweiner Form auch nur ein bischen wichtig ist........ Nach langem Überlegen habe ich diesen Mann angeschrieben, ob er vielleicht meine Mutter kennt (gestern) und habe auch eine Antwort bekommen. Aber nicht von einem Mann, für den ich ein Kukukskind bin, sondern von einem Menschen, in dessen Leben ich scheinbar immer präsent war, dessen Familie von mir weiss und unheimlich neugierig auf mich ist. Ich bin nun auf einmal mit einer Situation konfrontiert, in der mir das Gefühl gegeben wird, ich sei die verlorene Tochter- als diese fühle ich mich aber gar nicht. Dieser Mann hat in meinem Leben nicht den Stellenwert gehabt, den ich anscheinend in seinem hatte........
Und auch wenn ich niemandem böse bin sein kann - egal was irgendwann vielleicht mal ans Tageslicht kommt- ist es für mich eine verdammt schwierige Situation, weil da auch Loyalität zu meiner Mutter ne Rolle spielt etc.
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nun zu meinem "Problem":
Inwiefern habe ich die "Pflicht", diesem Mann eine Chance zu geben mich kennenzulernen, bzw ein Verhältnis zu mir aufzubauen? Ich habe für mich selber (zum heutigen Zeitunkt) das Gefühl, daß ich zu ihm keine emotionale Beziehung aufbauen könnte, selbst wenn sich rausstellen würde, daß er wirklich mein Vater ist. Er war 30 Jahre lang (emotional gesehen) ein Fremder für mich. Vor einem Vaterschaftstest habe ich ein wenig Angst bzw Bedenken (unabhängig davon, das der ja auch recht teuer ist), weil was wäre wenn sich rausstellen würde, das weder er noch mein Vater, an meiner Zeugung beteiligt war? Ich weiss das ist böse gedacht, aber die Möglichkeit muss ich ja auch irgendwie in Betracht ziehen, weil ich nciht glaube das meine Mutter zugeben würde, wenn da noch jemand gewesen wäre.
Meine derzeitige Lebenssituation ist im MOment recht aufregend und anstrengend- nicht nur im negativen Sinn, aber halt belastend- und am liebsten würde ich in dieser sache jetzt den Kopf in den Sand stecken, und den Kontakt zu ihm abbrechen- aber das wäre nicht ich. Denn letztlich habe ich ja den Kontakt gesucht, wenn auch mit anderen Vorraussetzungen, und muss die "suppe" ja jetzt irgendwie "auslöffeln". Ich bin da im Moment hin-und hergerissen, und weiss echt nicht, wie ich mich verhalten soll.
Habt IHr Ideen bzw Anregungen? Gedanken die ich noch nciht bedacht habe?