Zustände im Kindergarten

  • Hallo liebe Mitglieder,


    ich habe ein Problem, das mich mittlerweile sehr bedrückt. Mein 3,5-jähriger Sohn geht seit September in einen Kindergarten, von dem ich dachte, dass er eigentlich recht gut sei. Die erste "Überraschung" kam bereits am ersten Tag: Sämtliche Erzieher in der Gruppe, in die er kam waren neu. 2 hatten zum Enge des letzten Kiga-Jahres gkündigt und die dritte wurde in eine andere Gruppe versetzt. Für die "alten" Kinder eine unschöne Situation. Tags drauf erfuhr ich dann, dass der Kleine möglichst schnell sauber werden müsste (obwohl es bei der Anmeldung noch hieß, es wäre kein Problem, wenn Kinder noch nicht sauber sind). Anfangs war das Sauberwerden zumindest zuhause unproblematisch. Nur im Kindergarten gab es bis vor kurzem noch große Probleme (heißt konkret: Wochenlang hat er sich 3-4 mal täglich eingenässt!). Als ich dann einmal morgens um 8 Uhr (!) die schmutzigen Toiletten gesehen habe hat mich das offen gestanden nicht mehr gewundert.


    Das war leider noch nicht alles. In den Monaten darauf war die Fluktuation unglaublich hoch. In einer Gruppe hatten die Kinder von September bis Weihnachten 5 verschiedene Erzieher, sogenannte Springkräfte! 3 weitere der Stammbelegschaft kündigten und 1 ging in Frührente! Auch in der Gruppe meines Sohnes gab es ständig Aushilfskräfte, Erzieher aus anderen Gruppen und Springkräfte. Nur 2 Erzieherinnen waren mehr oder weniger konstant da, daneben von September bis Februar 6 wechselnde. Der Grund dafür, dass so viele gehen ist kurz gesagt die Leiterin. Beim Jugendamt liegen bereits zwei Dutzend Beschwerden, ohne dass es irgendjemanden interessiert.


    Heute morgen erzählte mir eine Mutter von wirklich unglaublichen Vorgängen. Die Leiterin hat offensichtlich vor den Kindern in der Gruppe meines Sohnes wiederholt (zwischen Dezember und März) eine Erzieherin angeschrien, die Tür wutentbrannt hinter sich zugeknallt usw. dass diese Erzieherin sogar geweint hat. Wohlgemerkt das alles vor den Kindern! Genau in dieser Zeit hat mein Sohn dieses Verhalten auch zuhause an den Tag gelegt. Schreien, Tür hinter sich zuknallen usw. Ich habe mich immer gewundert woher das kam, jetzt weiß ich es. Aber ich weiß wirklich nicht mehr was ich machen soll. Ihn rausnehmen? Als Alleinerziehende kann man ja nicht mal eben den Job kündigen und Hausfrau + Mutter sein, schon gleich gar nicht in einer sehr teuren Großstadt.


    Andererseits macht er entwicklungstechnisch große Rückschritte. Nach der Krippe (dort war er 2 Jahre) konnte er perfekt mit Messer und Gabel essen, bis 15 zählen usw. Jetzt kann er nur noch die Zahlen bis 3! Und in seiner Feinmotorik gab es überhaupt keine Entwicklung (er malt wiemit 2 Jahren). Das alles versuche ich jetzt mit ihm zuhause wieder zu üben, nach einem 8 Stunden Tag.


    Was würdet ihr tun? Kindergarten-Wechsel so schnell wie möglich, abwarten und hoffen, ihn rausnehmen?


    Danke für eure Antworten.

  • Ich würde zum Einen an den Träger des Kindergartens eine Beschwerde einreichen, nicht nur beim Ju-Amt, vielleicht kann man sich auch mit einigen anderen Müttern zusammentun.. denn ich denke nicht nur an Dein Kind, es kommen ncoh viele andere...


    Und natürlich wie Luchsie gesagt hat plädiere ich auch zu einem Wechsel!!!!!


    Trotzdem Beschwerde einreichen!


    *Viele Grüße Susayk*



    _____


    * Lass los, dass Du nicht ändern kannst*


    *Träume sind wichtig, sie gestalten Dein Leben u. Dein Handeln*


  • Ich würde auch sehen, dass du so schnell wie möglich den Kindergarten wechseln kannst.


    Und auf jeden Fall Beschwerde mit anderen Eltern zusammen beim Träger und auch noch mal Jugendamt einreichen.


    Viel Glück.

  • Die Zustände da gehen gar nicht! Unsaubere Räume für die Kinder und augenscheinlich mangelnde Förderung sind für mich ein Alarmsignal. Kindergärten haben auch einen Ausbildungs und Erziehungsauftrag, dem sie nachkommen müssen. So gehts nicht.


    Wir hatte in meiner Kita, bestehend aus 3 Kindergärtnerinnen einer Fixspringerin und 2 Helferinnen und einer Putzfrau in 2 Gruppen ( maximal 50 Kinder , je Gruppe max. 25 / 2-6 Jahre ), eine unschöne Situation vor 3 jahren. 3 Kindergärtnerinnen kündigten gleichzeitig und die Springerin war hischschwanger und ging in Mutetrschutz. Zurück blieben 2 Helferinnen und die Putzfrau. Es kamen 6 Monate pausenlos Springer, Vertretungen und alles lief heillos durcheinander. Mein Sohn war damals 2 und war seit 3 Monaten trocken, tja ab nun gings jedesmal wenn die Springerin wechselte in die Hose.... Nach 6 Monaten hatte sich dann endlich ein Team gefunden und langsam kam die Kita wieder zur Ruhe. Sauberkeit und Förderung waren dennoch durchgehend gegeben.
    lg janni :winken:

  • Ich würd alle Hebel in Bewegung setzen das er da raus kann.
    Frag bei anderen Kindergärten nach. Noch ist das neue Kiga Jahr nicht angefangen, bei uns z.B. sind die Plätze noch nicht endgültig schriftlich vergeben.
    Zur Not erkundige Dich was eine Tagesmutter kostet. Das Jugendamt bezuschusst sowas auch unter Umständen. Erkundige Dich da.
    Mache Druck, mache Dich bemerkbar. Versuche andere Eltern als Verbündete zu finden evtl. sogar ehemalige Erzieherinnen die dort gearbeitet haben als Zeugen einsetzen.
    Ich würd alles machen fürs Kind und letztenlich kommt es ja auch den anderen Kindern und den nachvolgenden zu gute.

  • Dein Beitrag beschreibt so haargenau die Problematik in einem Kindergarten, den ich relativ gut kenne (bin keine Kita-Leiterin, keine Sorge!), frage mich, ob der der gleiche sein könnte. Schon ein sehr seltsames Gefühl fast genau das hier zu lesen, was ich von dort erfahre


    Wenn es dir wichtig ist, dass dein Sohn aus welchen Gründen auch immer NICHT wechselt, dann gäbe es den Weg der Beschwerden beim Gesundheitsamt wegen
    Hygienemängel anzeigen, Träger wegen der Erzieher&Leiterin, Jugendamt weg Reaktion der Kinder,
    auch den Weg des gemeinsamen (ruhigen) Gespräches - mit den Eltern, mit den Erziehern, mit der Leitung ...
    ...klingt allerdings als ob das alles absolut nix bringen wird und schon mehrfach versucht wurde...
    Mein persönlicher Rat wäre übrigens auch zu kündigen. Großstädte sind zwar teuer, haben jedoch meist den Vorteil, dass es kinderbetreuungstechnisch relativ viel Auswahl gibt. Hier in Berlin werden zum Beispiel von vielen Kindergärten händeringend Kinder gesucht, mitunter sehr gute und seriöse Einrichtungen.
    Ich tippe auch darauf, das der häufige Erzieherwechsel hier der springende Punkt ist. Es ist die Frage, ob die Einrichtung das auf die Reihe kriegt und Ruhe einkehrt, und wann... Dein Kind soll das Chaos nicht weiter ausbaden müssen,

  • Hallo,


    wie schon andere geschrieben haben: Beschwerde einreichen und zeitgleich wechslen. Bis sich solche Zustände ändern, ist Deine Kleiner schon traumatisiert....Arbeitest Du?


    (lieber würd ich dank fehlender Betreuung nicht arbeiten gehen, als mein Kind in sooo eine Einrichtung schicken... und da soll mir mal eine Amt kommen!)


    Grüße
    sonnenaufgang

  • Ich würde zuerst das Gesundheitsamt informieren und eine sofortige Inspektion einfordern.
    Wenn du dich traust, mach Fotos von den Toiletten und ggf. anderen hygienischen Problemen.
    Auf keinen Fall darfst du lockerlassen.


    Verbünde dich mit anderen Eltern. Geht auf die Erzieherinnen zu, motiviert sie, Gedächtnisprotokolle zu erstellen über alle unschönen Situationen und damit beim Träger und JA eine Änderu8ng der Situation herbei zu führen. In meinen Augen gehört die Leiterin sofort entlassen. Sie ist überhaupt nicht in der Lage, ihrer Rolle als Führungsperson gerecht zu werden.


    Das Kind rausnehmen ist natürlich auch eine Möglichkeit. Aber dadurch wird sich in dem Kiga nichts ändern!


    Wenn sich gar nichts tut, würde ich sogar die Medien einschalten.

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)

  • Ich würde auch alle möglichen Hebel in Bewegung setzen!!!
    Und der Vorschlag von KAJ mit den Medien gehört dazu!


    Die Erzieher scheinen überhaupt keinen Bezug zu der Einrichtung zu haben, die Leiterin ist überfordert und die armen Kinder mittendrin....
    Wenn man so was liest, weiß man erst wie wichtig die "äußeren" Bezugspersonen für unsere Kinder sind!