Welche Pflichten hat der Vater im Bezug auf das Besuchsrecht???

  • Hallo, ich bin neu im Forum und habe eine Problem.


    Ich bin seit fast 5 Jahren von meinen Exmann getrennt und seit zwei Jahren geschieden. Wir haben zwei gemeinsame Kinder im Alter von 9 und 11, die bei mir leben. Mein Ex meint, dass wir das WUNSCHKONZERT im Bezug auf seine Wochenenden und der Ferien mitlerweile haben. Er ruft kurzfristig an und sagt die WE oder Ferien ab, ohne auf irgend welche Kompromissse einzugehen. Heute ist mir der Kragen geplatzt und ich habe Ihm gesgt das er dann die Kids garnicht mehr abholen braucht. Als einzige Antwort habe ich ein OK bekommen. Nach dem ich dann mich im Internet schlau gemacht habe wie die Rechtslage aussieht, habe ich nur erfahren das der Vater RECHTE hat aber keine PFLICHTEN. Wer kann mir weiter helfen......Wie soll ich mich ihm gegebüber Verhalten??????
    LG anja

  • Und wie bekomme ich diese Rechte durch..er nimmt sie einfach nicht. Von mir aus können die Kids gerne bei mir bleiben. Ertut ja mir nichts damit, er tut seinen Kindern weh. Und das geht so nicht weiter.

  • Theoretisch kannst Du den Umgang einklagen :rolleyes:
    Aber das ist auch nicht zum Wohle der Kinder denke ich mir. Sie spüren doch, daß der Papa nicht will :hm...


    Tja, daß ist das Rechtssytem in Deutschland. Väter haben Rechte, wobei dies nicht immer schlecht ist, aber die Pflichten können sie mal eben unter den Tisch fallen lassen :wuetend


    Vielleicht war es auch erstmal die Reaktion eines angekratzten Egos und er besinnt sich. Zu hoffen ist es im Sinne Eurer Kinder.

  • An das Jugendamt habe ich auch schon gedacht, für die Kids wäre es mir sowiso lieber, wenn er sie nicht mehr holen würde.Dieses ewige hin und her tut ihnen nicht gut. Mal ja mal nein.Nur hat man mitgeteilt, dass wenn er sie doch mal sehen will, ich sie ihm nicht verweigern darf. Dort liegt das Problem. Ich habe mir schon den Mund fusselig geredet um ihn zu erklären was er seinen Kids damit antut. Doch das scheint ihm egal zu sein.
    Er hat eine neue Lebensgefährtin die auch Kinder hat, mit denen macht er alles. Wir wohnen in der selben Stadt, die nicht gerade groß ist. So das seine kinder es schön mitbekommen. Um seine schert er sich ein Dreck.

  • Hallo Anja,


    ich hab zur Zeit exakt das gleiche Problem.
    Ich habe jetzt schriftlich die Besuchszeiten vorgeschrieben und mitgeteilt, dass die Wochenenden ersatzlos gestrichen sind, an denen mein Sohn nicht abgeholt wird.
    Ich finds auch besch***, aber mehr kann ich nicht tun.
    Bei uns sinds nicht die Stiefkinder, sondern der grosse Halbbruder, der mehr Zeit mit Papa verbringen darf.
    Ich sorge dafür, dass mein Sohn so wenig wie möglich mitbekommt und untrnehme viel mit ihm, so dass er an den WE von Papa gar nicht mehr nach ihm fragt.
    Die Gesetze sind nur für Drückeberger gemacht. Wir können unseren Kids nur das Rückgrat stärken, mehr leider nicht.


    Liebe Grüsse


    vanilla

    Wer andere erkennt, ist gelehrt.
    Wer sich selbst erkennt, ist weise.
    Wer andere besiegt, hat Muskelkräfte.
    Wer sich selbst besiegt, ist stark.
    Wer zufrieden ist, ist reich.
    Wer seine Mitte nicht verliert, ist unbezwingbar.
    (Laotse)

  • Das ist echt übel. Vorenthalten darfst Du sie ihm nicht, aber Du musst nicht mit den Kindern parat stehen, wenn er es plötzlich will. Wende Dich ans JA um eine Regelung zu finden.
    Sagt er ab, ist es hart für die Kinder. Aber Du bist nicht verpflichtet nach seiner Nase umzudisponieren.
    Es kommt die Zeit, da wollen sie nicht mehr hin, wenn es so weitergeht.
    Rechtlich musst Du sie dann ermutigen und alles Dir mögliche tun, damit sie hingehen. Aber Du kannst sie schlecht zwingen. Das ist im Alter Deiner Kinder nicht unbedingt zum Kindeswohl. Sie wissen was sie wollen oder eben nicht wollen.


    Finde es immerwieder schade, wie sich einige Elternteile so verhalten.
    Es gibt einige hier, da ist es ähnlich wie bei Dir.
    Neue Partnerin mit Kindern, alles prima...aber die eigenen ??? :wand

  • Zitat

    Original von anja1172
    habe ich nur erfahren das der Vater RECHTE hat aber keine PFLICHTEN. Wer kann mir weiter helfen LG anja


    Ganz so ist es auch nicht. Rechte haben erstmal die Kinder (Kindschaftsrecht), z.B. das Recht den Umgangsberechtigten alle 14 Tage zu sehen etc. Wer das nicht möchte, den kann man aber auch kaum dazu zwingen. Pflichten haben die Umgangsberechtigten (meist sind es ja die Väter) schon, z.B. Geld zu zahlen und das teilweise 20 Jahre lang. Es gibt hier nach meine Beobachtungen und Recherchen etwa drei Gruppen von Umgangseltern. Die meisten zahlen regelmäßig und oft überdurchschnittlich (auch mit den Zusatzkosten für Urlaub, Fahrten etc) und sehen ihre Kinder entsprechend häufig. Diese würde ich auf 80% schätzen. Dann gibt es Umgangseltern, die der Last der Forderungen nicht gewachsen sind (z.B. KU für 2 Kids und BU) und sich magels Masse von der Vergangenheit verabschieden und ein neues Leben beginnen (müssen). Eine dritte Gruppe (auch starke Minderheit) sieht sich nur noch mit Forderungen konfrontiert ohne Gegenleistung. Auch die resignieren.


    Gruß Genesis.


    PS: Ich selbst kenne persönlich keinen Vater, der seine Kinder nicht liebt. Jetzt kann man nur spekulieren, was so abgeht nach zerkrachten Beziehungen. Besonders arm drann sind natürlich auch die, die von Frau und Kindern verlassen wurden, denn denn die haben wenig zu lachen

  • Es geht hier nicht um den Unterhalt. Unterhalt und Umgang sind zwei verschiedene Schuhe.
    Versuche beim JA eine Umgangsregelung aufstellen zu lassen.

  • genesis...auf Deinen Beitrag hier habe ich nur gewartet... :D
    Aber bin überrascht, wie sachlich er ist.
    Es gibt aber auch Väter die es schaffen, sich der Zahlungsverpflichtung zu entziehen, den Kontakt aber zu erzwingen. Oder keiner der Pflichten nachzugehen. In einigen, wenigen Fällen sogar die beste Lösung. :hm...
    Zeigt der Urlaub noch positive Nachwirkungen? Das Foto schaut nach tollem Urlaub aus :daumen

  • Es ist ja schön das deiner Mienung 80% der Väter alles für ihre Kinder tun, das würde ich mir auch wünschen. Doch dazu gehört er leider nicht. Wir haben uns damals beide voneinander getrennt. Ich hab eihm immer die tür offen gelassen um seine kinder zusehen. Doch dieses wurde nie wahr genommen. Klar zahlt er KU doch für mich hat er noch nie bezahlen müssen, bin immer arbeiten gegangen. Außer der Reihe bekommen die Kids auch nicht von Ihm. Begründung ( Ich bekomme ja KU) ....... Er nagt nicht am Hungertuch, sondern im Gegenteil.

  • Zuerst kommen die Rechte der Kinder, dann die Pflichten der Eltern, dann die Rechte der Eltern.


    Damit haben die Kinder Recht auf Umgang und die Eltern die Pflicht, diesen zu realisieren.


    Aber solange sogar unsere obersten Richter dem Kind das Recht auf seinen Vater absprechen, wird kein Amtsgericht das Recht auf Umgang für ein Kind mit Zwangsgeld und -haft durchsetzen.
    Dabei wäre so ein Warnschuss durchaus hilfreich in einigen Fällen.


    Kinder haben hier eben keine Lobby...

    „Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe." (1. Korinther 16,14) - Jahreslosung 2024


    „Mach‘s wie Gott - werde Mensch.“ (Franz Kamphaus)


  • du hast es auf den Punkt gebracht......keine Lobby der Kinder......und genau dadurch stehen sie leider viel zu oft in der schußlinie......kein Elternteil wird versuchen, den regelmäßigen Umgang mit dem andern elternteil gerichtlich zu erzwingen, da ein solcher Umgang sicher für die Kinder merkbar belastet sein würde.....deshalb "verbiegen" sich auch viele Elternteile, lassen sich vom andern was die Termine angeht manipulieren.....denn sie tun es zum wohle der Kinder.....
    mir geht es absolut genauso.....kv meldet sich kaum, wenn dann spontan....ich lasse immer und immer wieder alles sausen, nur damit die drei überhaupt mal Zeit mit ihm haben.....
    gut ist das nicht, das weiss ich, aber ändern wird man es kaum können, denn gaaaaanz schnell wird einem dieser Versuch dann als Umgangsverweigerung ausgelegt.....

  • Das sehe ich genauso.


    Bei uns ist es so, das die beiden Älteren den Vater momentan nicht sehen wollen.
    Aus verständlichen Gründen. Sicher auch aus Loyalität zu mir, aber ich versuche wirklich alles, um das Verhältnis wieder zu entspannen.
    Aber zwingen oder Druck ausüben mag ich nicht.


    Es ist nämlich genauso, wie Skihütte gesagt hat - das dem betreuenden Elternteil ziemlich schnell eine Umgangsverweigerung unterstellt werden kann.


    Ich habe hier in diesem Forum schon so oft den Rat bekommen "Dann gib ihm doch einfach die Kinder nicht mehr", das ich mir lebhaft vorstellen kann das der Umgang oft als "Erpressung" genutzt werden kann.


    In den getrennten Beziehungen, in denen es so dermaßen schief läuft müssen sich immer die Eltern fragen, ob sie aus egoistischen Gründen handeln oder es zum Wohle des Kindes läuft.
    Meist ist ja ein Elternteil derjenige, der nicht zum Wohle des Kindes handelt.



    Da müsste angesetzt werden und es müssten die Eltern mehr zu Therapiegesprächen gezwungen werden.

    Statt Prozeßkostenhilfe einfach mal eine Mediation ermöglichen.
    Besser noch, Prozeßkostenhilfe verweigern bevor nicht eine Mediation erfolgt ist (meinetwegen auf Staatskosten - ich bin mir sicher es würden dennoch viele Euros gespart)
    Natürlich bekommt nicht jeder PKH, vielleicht sehe ich das jetzt zu sehr auf meinen Fall bezogen.


    Aber der langen Rede kurzer Sinn:


    Eltern und Kinder haben ein Recht auf Umgang, aber erzwungener Umgang, ganz gleich von welcher Seite kann niemals zum Kindeswohl sein und ist meines Erachtens eine Form von Gewalt.

  • Zitat

    Original von Genesis
    Es gibt hier nach meine Beobachtungen und Recherchen etwa drei Gruppen von Umgangseltern. Die meisten zahlen regelmäßig und oft überdurchschnittlich (auch mit den Zusatzkosten für Urlaub, Fahrten etc) und sehen ihre Kinder entsprechend häufig. Diese würde ich auf 80% schätzen. Dann gibt es Umgangseltern, die der Last der Forderungen nicht gewachsen sind (z.B. KU für 2 Kids und BU) und sich magels Masse von der Vergangenheit verabschieden und ein neues Leben beginnen (müssen). Eine dritte Gruppe (auch starke Minderheit) sieht sich nur noch mit Forderungen konfrontiert ohne Gegenleistung. Auch die resignieren.


    Mir fehlt die Gruppe, zu der Ex-Männer wie der von Tilla gehören. Die Gruppe für die echten Schweine. Die gibt es auch. Das Y-Chromosom schützt nicht vor einem ekligen Charakter.


    Zitat

    Original von Genesis
    Besonders arm drann sind natürlich auch die, die von Frau und Kindern verlassen wurden, denn denn die haben wenig zu lachen


    Falsch. Besonders arm dran sind die Kinder.

  • Wenn das andere Elternteil die Kinder nicht sehen will, sind Hopfen und Malz verloren. Genausowenig wie ich einen Partner zu "Ehe- und Familienglück" zwingen kann, kann ich ihn zum "guten Umgang" mit den Kindern zwingen.


    Aber ich kann vielleicht eine Gesinnungsänderung herbeiführen. Da kann sicherlich ein gemeinsames Elterngespräch beim Jugendamt hilfreich sein, eine Bewusstmachung herbeiführen. Wenigstens ein Versuch wäre es wert.


    Gruß



    Bap

    Liebe Grüße



    Bap



    Wir können unser Leben nicht neu formatieren, ein anderes Betriebssystem aufspielen und alles wieder neu beginnen. Erst wenn man sich den Fehlern der Vergangenheit stellt, kann man positiv in die Zukunft blicken.

  • Tja, schwieriges Thema. Du kannst lediglich versuchen über das Jugendamt oder Ähnliches Termine gemeinsam zu machen und die Sachen erneut zu regeln. Leider hat auch das, was dort schriftlich vereinbart wird, keine rechtliche Grundlage.


    Klagen vor Gericht wird keinen Erfolg haben wenn er sich total verweigert.


    Ebenso wie Männer keinen Erfolg haben zu Klagen auf Umgang wenn die EX sich total quer stellt und dagegen alles mögliche unternimmt.


    Leider gibt es keinen knallharten Strafkatalog für Umgangsverweigerer sei es nun für der Vater oder für die Mutter und vor allem kein Schmerzensgeld für die Kinder...



    Viele Grüsse



    Czeltik

  • Hallo Anja,


    da gab es doch den Fall wo Vatern verklagt wurde sein Kind zusehen, er aber nicht wollte weil seine Neue ihm gesagt hat das er sich dann schleichen kann.


    Soweit ich weis kam raus das man niemanden zwingen kann seine Kinder zusehen.


    ----------


    Wenn ich das Posting hier lese stellt sich mir folgende Frage:


    Glaubst du es ist wirklich besser für die Kinder wenn du ihren Vater zwingst sie jedes 2. Wochenende zu nehmen egal ob er will (Zeit hat) oder nicht?


    -----------


    Ich bin mit dir einer Meinung das ihr Vater sich mehr um sie kümmern sollte. Mit Zwang erreichst wahrscheinlich nur das Gegenteil von dem was du erreichen möchtest.


    Versuche ihm zu sagen (mit Beispiel) was seine Absagen und Änderungen in dem Moment wenn es die Kids mitbekommen bei seinen Kindern augenscheinlich anrichtet.
    - Das sie traurig sind wenn er wieder einen Termin absagt
    - Das sie sich unglaublich freuen wenn er einen Termin wahrnimmt
    - Das beide Gefühlsregungen kaum noch vorhanden sind weil sie abstumpfen...
    Was auch immer es ist.


    Ich denke das ist das was euch am wahrscheinlichsten weiter bringt.



    Gib mir die Kraft zu ändern, was zu ändern ist, gelassen hinzunehmen, was nicht zu ändern ist, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.


    Gruß
    Beergret

    Gib jedem Tag die Chance der schönste in deinem Leben zu werden.

  • [denk]Umgang und Unterhalt gehören nicht zusammen??[/denk]


    Leider ist es doch aber so, das es genügend Frauen gibt, die den Umgang boykottieren weil der Ex keinen Unterhalt zahlt.


    Ob er nicht kann, oder nicht will, lass ich hier mal dahingestellt.


    Leider sind die beiden Faktoren in Deutschland verschmolzen.



    Zwingen würde ich ihn aber auch nicht...dann holt er die Knder und Parkt sie IRGENDWO, weil er kein Bock auf sie hat...super...was haben die Kinder davon ausser noch mehr seelischen Schmerz?


    LG

    Ich würde mich gern mit Ihnen auf geistiger Ebene duellieren, aber wie ich merke sind Sie unbewaffnet.

  • Zitat

    Original von Deaver
    [denk]Umgang und Unterhalt gehören nicht zusammen??[/denk]


    Leider ist es doch aber so, das es genügend Frauen gibt, die den Umgang boykottieren weil der Ex keinen Unterhalt zahlt.


    Dreh es wie du willst - Umgang und Unterhalt haben nichts miteinander zu tun!!!!


    Und Umgang verhindern, weil kein Unterhalt gezahlt wird, ist nix anderes als mit gleichen Waffen zurückschiessen - Punkt

    Einmal editiert, zuletzt von Tilla ()